Damit sind
unsere schlimmsten Befürchtungen leider wahr geworden! Nachdem wir
schon eine Woche lang täglich versuchen, unsere von Kormoranen dauerhaft
besetzten Randbereiche der Ilmpachtstrecke irgendwie zu schützen,
haben die Vögel ihre Taktik geändert und fallen nun im Morgengrauen
in Hunderschaften über die Innenstadtbereiche her - vermutlich durch
quälenden Hunger ihrer natürlichen Scheu vor menschlichen Siedlungen
beraubt.
Zurück
bleibt - nichts... außer eine tote Flußlandschaft... Wen interessieren
dann noch solche banalen Begriffe wie "geschützte Arten", "Rote Liste"
etc.
***
***
Augenzeugenbericht
unseres Fischereiaufsehers vom 02.02.2006:
"...heute
morgen ein ähnliches Schauspiel wie gestern: Ein Schwarm von bestimmt
100 Kormoranen setzte über Bad Berka zum Landen an. Genau zu diesem
Moment waren mein Kollege und ich in der Station an der Trebesstraße.
Dank der mitgebrachten Krachmacher konnten wir ordentlich Unruhe verbreiten.
Nächster Einsatzort war die Polizeibrücke. Dann ging es weiter
zur Böschung an der Schmalzgrube (Anm.Red.: alles Innenstadtbereiche
von Bad Berka...). Sicherlich haben wir mit unserem erneuten Einsatz nichts
mehr rausreißen können, aber es war bestimmt besser als Nichts-Tun..."
***
Thüringische
Landeszeitung, Ausgabe Weimar, am 02.02.2006:
--
Wie nach der Schlacht --
Bedrohung
aus der Luft: Riesige Kormoran-Schwärme fischten gestern im Morgengrauen
nahezu die gesamte Ilm im Stadtgebiet von Bad Berka leer. Die sonst eher
menschenscheuen Tiere ließen sich nicht vertreiben und veranstalteten
ein regelrechtes Schlachtfest. Angler befürchten, dass vor allem die
Äschen-Population auf Jahre hinaus vernichtet ist.
Bad Berka.
(tlz) Das Ganze glich einem Horrorszenario: Ein riesiger Schwarm Kormorane
hat gestern Morgen nahezu die gesamte Ilm im Stadtgebiet von Bad Berka
leergefischt. Die Vögel, die gewöhnlich als scheu gelten und
die Nähe des Menschen meiden, ließen sich bei ihrem Mahl im
Morgengrauen selbst von den Fischereiaufsehern des Bad Berkaer Anglervereins
nicht vertreiben. Wurden sie an einer Stelle aufgescheucht, ließen
sie sich an der nächsten nieder und setzten ihre Jagd fort. "Ilm-Wehr,
Trebestraße, Ilmstraße, Brösebrücke, Kirchbrücke
- überall das gleiche Bild: Jagende Kormorane im gesamten Stadtgebiet",
gibt Michael Müller, Vorsitzender des Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad
Berka, die Beobachtungen von Vereinskameraden wieder. "Es sah aus wie ein
Schlachtfeld." Damit seien die Befürchtungen wahr geworden, die der
Verein seit vergangener Woche hegte, als erstmals Kormorane in größeren
Gruppen an der Ilm einfielen: "Den Fischbestand in der Ilm können
wir vergessen."
Das Problem
mit dem gefräßigen Fischräuber, der nicht heimisch ist
und sich in Ermangelung von natürlichen Feinden explosionsartig vermehrt,
trete vor allem in sehr kalten Wintern zutage: Weil die bevorzugten Nahrungsreviere
der Kormorane zugefroren sind, treibt sie der Hunger zu den eisfreien Strecken
der Fließgewässer - und folglich seit wenigen Tagen auch
scharenweise
nach Bad Berka, wo die Ilm selbst bei strengem Frost kaum zufriert. Jeder
Kormoran vertilgt pro Tag rund 500 Gramm Fisch, so dass ganze Schwärme
den Fischbeständen in kleinen Fließgewässern in kürzester
Zeit den Garaus machen. Dazu kommt, dass der Kot der Tiere die Brutbäume
am Ufer zerstört. "Zurück bleibt nichts als eine tote Flusslandschaft",
hat der Bad Berkaer Vereinschef absolut kein Verständnis für
Vogelschützer, die eine europaweit einheitliche Lösung zur Regulierung
des Kormoran-Bestandes blockieren. In Thüringen sei der Abschuss zwar
erlaubt, doch die Jäger könnten gegen die Übermacht der
Vögel kaum etwas ausrichten.
Der gestrige
- O-Ton Michael Müller - "Überfall" hat die Arbeit von Jahren
zunichte gemacht: Der Verein der Ilmtal-Fliegenfischer, der einen sieben
Kilometer langen Ilm-Abschnitt zwischen dem Martinswerk und Hetschburg
gepachtet hat, setzt pro Jahr etwa 5000 einjährige Bachforellen aus
eigener Aufzucht in das Gewässer um. Obendrein trug er mit seiner
Arbeit dafür
Sorge, dass
sich ein guter Bestand an den vom Aussterben bedrohten Äschen entwickelt
hat. "Doch der ist jetzt zu 100 Prozent weg."
Das kann auch
Olaf Schwalm, Vorsitzender des Vereins für Fischwaid und Umweltschutz
Taubach/Mellingen, nur bestätigen: "Die Population ist auf Jahre hin-aus
vernichtet." Vor drei Wochen hätten sich im Goethepark etwa 250 Kormorane
niedergelassen, "die fressen, was das Zeug hält, und auf der Jagd
nach Fisch seit Tagen die Ilm hoch und runter fliegen". Zwischen Weimar
und Bad Berka sei fast jedes Leben in der Ilm verschwunden. "Im Fall der
Äschen, die sich nur in der Natur vermehren, ist das katastrophal."
01.02.2006
Von Sibylle Göbel | TLZ | www.tlz.de
***
Thüringer
Allgemeine, Ausgabe Weimar, am 02.02.2006:
***
***
Schreiben
von M.Müller bzgl. des o.g. Artikels in der Thüringer Allgemeine,
Ausgabe Weimar, am 02.02.2006:
Hallo, liebe
TA-Weimar-Redaktion, vielen Dank, dass Sie das Thema Kormoran in der heutigen
Ausgabe der TA aufgegriffen haben.
Es gibt jedoch
einige Aussagen des von Ihnen zitierten Dr. Arenhövel (Naturschutzbehörde
?), die von dessen fachlicher Unkenntnis zeugen und daher nicht so stehenbleiben
dürfen!
Aussage: "...das sie den kompletten Fischbestand im Fluss ausrotten könnten, hält Weimars untere Natuschutzbehörde derweil für unwahrscheinlich..."
Ja logisch,
wie soll das auch gehen - es gibt ja noch die Kleinfischarten wie Koppe,
Elritze, Stichlinge u.a. stimmts? Derweil halten sich die schwarzen Vogel
an besser sichtbare Arten wie Äsche, Bachforelle etc. Und wenn von
denen 5 bis 10% übrig bleiben, ist der Bestand ja selbstverständlich
nicht ausgerottet - oder doch ? Können sich versprengte Restbestände
noch zur Fortpflanzung finden? In von sinnlosen Kleinwasserkraftanlagen
zerschnittenen Flüsschen? Wohl eher kaum! Und die Äschen? Die
arttypisch nicht in Deckung gehen können, wenn die Kormoranschwärme
einfallen und die deshalb zu 100% deren leichteste Beute werden? Die sich
jetzt im Spätwinter in Schwärmen in Flußbereichen mit guter
Tauchtiefe sammeln, um den Winter zu überstehen und sich auf das bevorstehende
Laichgeschäft vorzubereiten? Eine gefährdete Fischart weniger,
das macht doch nichts, oder ?
Wenn Herr
Dr. Arenhövel meint, 10% Restfischbestand wäre OK, dann rate
ich ihm, sich mal lächelnd im Spiegel zu betrachten und sich vorzustellen,
wie er mit 10% Restzähnen ausschauen würde...
Wenn die Naturschutzbehörde
solche Aussagen von sich gibt, muss sie sich klar fragen lassen, wessen
Natur denn geschützt wird - nur die gefiederter Art ?
Aussage: "den Kormoran als besonders geschützte Art einfach zur Jagd freizugeben, wie es etwa die Thüringer Kormoran-Verordnung zulässt, sieht Dr. Christian Arenhövel von der Natuschutzbehörde nicht als das probateste Mittel, um des Problems Herr zu werden..."
Die ganze Kormoranproblematik
in ihrer jetzigen wirtschafts- und umweltschädlichen Form ist doch
nachgewiesenermaßen erst durch den Einfluß von selbsternannten
Vogelschützern entstanden, die durch ihre zweifelhafte Einflußnahme
in Länder-Regierungsstellen und der EU-Verwaltung die Schutzposition
dieser Vogelart und die daraus resulierende, explosionsartige und unkontrollierte
Vermehrung zu verantworten hat.
Logisch werden
ein paar Abschüsse durch die Thüringer Jägerschaft das Problem
in keinster Weise entschärfen können. Eine spürbare Regulierung
der Kormoranbestände kann nur EU weit in den Brutgebieten erfolgen.
Wenn der Freistaat
Thüringen jedoch das geschafft hat, was EU weit einfach nicht drin
zu sein scheint, nämlich das Problem zu erkennen und seine um Hilfe
rufenden Bürger mit einer einfachen Verordnung zu unterstützen,
in der ein zeitweiser Abschuß erlaubt wird, ist das für Thüringen
doch schon ein großer Schritt vorwärts - hier gibt es keinen
Grund für Kritik, schon gar nicht von einem bediensteten einer Natuschutzbehörde!
Aussage: "...Einrichtung spezieller Futterplätze..."
Das ist doch
wirklich die schärfste Aussage des Dr. Arenhövel !! In welcher
Welt lebt der Mann ? Kormorane sind reine Fischfresser - die möglichst
lebende Beute jagen möchten! Wie stellt man sich in der Behörde
denn einen solchen Futterplatz vor ? Vielleicht so?: In eine auf Kosten
des Steuerzahlers beheizte Teichanlage - damit sie nicht zufriert - werden
täglich ganze Tankwagenladungen frischer Fische, aus Dritte-Welt-Ländern
oder wieder auf Kosten des Steuerzahlers - gekippt, damit die Vögel
unter "natürlichen" Bedingungen jagen und fressen können ? Wenn
der Winter vorüber ist, können die Vögel neu gekräftigt
und zahlenmäßig weiter gestärkt, endlich wieder auf die
Gewässer der Angler und der Teichwirte losgehen... Und das alte Futtergelände,
meterhoch mit einer Schicht ätzenden, salmiakhaltigen Kots bedeckt,
wird - logisch auf Kosten des Steuerzahlers - als Sondermüll abgetragen
und entsorgt...
Irgendwie
wächst der Eindruck, manche Vogelschützer können ganz immense
Kosten verursachen - solange sie von den anderen getragen werden.
Mit freundlichen
Grüßen | M.Müller
***
03.02.2006:
"Tröstende" Worte aus Jena an die Geschäftstelle des (Verband
für Angeln und Naturschutz Thüringen e.V. (VANT))
Sehr geehrter
Herr Kirsch, danke für Ihre weitergeleitete Information. Im Augenblick
treibt der Hunger die noch hier verbliebenen Kormorane an die letzten offenen
Stellen der Flüsse. Hier in der Saaleaue ist z.B. ein kleiner Quellteich,
wo die hungrigen Kormorane inzwischen Annäherungen bis auf 4 m aushalten.
Andererseits haben die Fische in den Flüssen unter den ausgedehnten
Eisflächen jetzt ein sicheres Refugium. Dass die Ilm auch heute noch
nicht "leer" gefressen ist, zeigen ja die den Kormoranen in Bad Berka wieder
abgejagten Fische (Bachforellen, Äschen, Barsche). Natürlich
vermindert die entnommene Fischmenge den Ertrag für die dortigen Angler.
Wenn es aber keine Fische mehr gäbe, würden sich dort auch keine
fischenden Kormorane mehr einfinden! Man sollte bei den leider immer wieder
sehr emotional geführten Diskussionen (s.u.: "Vielen Dank an die VOGELSCHÜTZER,
deren verklärte (artenbezogene) Tierliebe zu katastrophalen Schäden
an der Natur führt !!!") klar stellen: Nicht der Räuber reguliert
seine Beute, sondern die verfügbare Beute reguliert die Zahl der Räuber!
Diese grundlegende ökologische Beziehung gilt weltweit, auch in unseren
mitteleuropäischen Gefilden!
Man sollte
auch nicht verschweigen, dass entsprechend unseren thüringenweiten
Schlafplatzzählungen in diesem Winterhalbjahr rund ein Drittel weniger
Kormorane anwesend sind und dies in allen bisherigen Zählmonaten!
Im Januar 2005 lag die Zahl noch bei 1717 Vögeln, im Januar 2006 bei
1041 Vögeln, d.h. 40 % weniger! Es ist also nicht angezeigt, Panik
zu verbreiten.
Mit freundlichen
Grüßen | gez. Dr. Jochen Wiesner
Wir meinen:
Hier liegt einiges im Argen... Wer Herrn Dr. Jochen Wiesner diesbezüglich
schreiben möchte - bitte an die nachstehende Adresse wenden:
Thüringer
Landesanstalt für Umwelt und Geologie
Referat 31
- Artenschutz/Staatl. Vogelschutzwarte
Göschwitzer
Straße 41, D-07745 Jena
Tel: +49 (0)
3641 684-350 Fax: -222/ -333
Internet:
http://www.tlug-jena.de
***
03.02.2006:
Antwort des VANT auf o.g. E-Mail:
Sehr geehrter
Herr Dr. Wiesner, danke für Ihr Schreiben. Nur einige kurze Bemerkungen:
Ich glaube es geht mittlerweile nicht um Ertragseinbußen der Angler
sondern in erster Linie um den Fischartenschutz. Ich gehe davon aus, dass
Sie inzwischen im Besitz des Gutachtens von Jens Görlach und Roland
Müller sind. Diesem Gutachten zufolge ist es für die Äsche
nicht erst fünf vor zwölf sondern eher fünf nach zwölf.
Ebenso halte ich Ihre Aussage zum Räuber- Beute- Verhältnisses
für einen hochmobilen Prädator wie den Kormoran nur für
teilweise richtig. Wie Sie sagen, ist es momentan ein Glücksfall,
dass auch die Fließgewässer teilweise zugefroren sind. Andererseits
wurde von Herrn Kemmler beobachtet, dass die Kormorane weit unter die Eisflächen
tauchen. Ebenso werden die Fließgewässer eher auftauen als die
Standgewässer, was wird dann??? Ihr Engagement für den Vogelschutz
in allen Ehren. Leider vermisse ich in Ihrem Schreiben jeglichen Gedanken
zum Fischartenschutz. Finden Sie das fair?
Mit freundlichen
Grüßen, Andreas Kirsch
Anm. der
Redaktion: Das oben erwähnte Gutachten
finden Sie hier: (Hier
Klicken). Unbedingt lesen !!!
***
05.02.2006:
Brief von K.Dietl an Dr.Wiesner
Sehr geehrter
Herr Dr. Wiesener, wenn ich mich heute aus Bayern in Ihre Diskussion einmische
geschieht dies aus Sorge um den Schutz unserer Fische. Auf Bayerns aktueller
Roter Liste finden Sie mehr als 80% der hier vorkommenden Arten in unterschiedlichem
Maße gefährdet. Bei den Kieslaichern sind es 90%. Kormorane
waren früher in Bayern seltene Gäste, deren Erscheinen in Einzelexemplaren
als eine Art Wunder beschrieben wurde. (Jäckel, A. J.(1891) "Systematische
Übersicht der Vögel Bayerns mit Rücksicht auf das örtliche
und quantitative Vorkommen der Vögel, ihre Lebensweis, ihren Zug und
ihre Abänderungen"). Hätte sich dies nicht geändert, würden
wir uns noch heute über jeden Kormoran freuen. In Gemünden am
Main esistiert eine der ältesten Fischerzünfte in Deutschland.
Aus deren Aufzeichnungen ist ersichtlich, dass der Fischreichtum deutlich
größer war, als er es zu der Zeit war, als die schwarzen Vögel
in höherer Zahl auftauchten. Bei diesem Nahrungsangebot hätten
sich doch die Vögel schon damals in größerer Zahl einfinden
müssen (sofern es sie gegeben hätte). Erst mit der unter Schutz
Stellung kam es zu dieser aus meiner Sicht nicht mehr erträglichen
Zunahme dieser Art. Über die Zahl wissen Sie sicher besser Bescheid
als ich, der ich mich z. B. über Birdlife informiere. Es gab gute
Gründe, den Kormroan schon 1997 aus anhang 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie
zu streichen. Was mich in der Diskussion ärgert ist, dass bis in die
höchsten, dem Vogelschutz nahestehenden Kreise ein Schaden an den
Fischen als nicht nachgewiesen dargestellt wird. Und weiter stört
mich, dass in der Öffenlichkeit der Kormroran als eine "besonders
geschützte Art" hingestellt wird, was sachlich richtig, aber nur die
halbe Wahrheit ist. Sie wissen besser als ich, dass dieser Status "besonders
geschützt" nach dem Bundesnaturschutzgesetz für _alle_europäischen
Vögel und damit auch für den Kormoran gilt. Nicht mehr und nicht
weniger! Ich bedauere sehr, dass es nicht gelingt, die Diskussion
auf eine sachlichere
Ebene zu stellen um einen Kompromiss zu erreichen. Wir leben in Bayern
schon länger mit der hohen Kormorandichte. Inzwischen helfen wir engagierten
Vogelschützern mit kleinen Fischen aus Züchtereien, damit die
Eisvögel in den leergefressenen Bächen noch Chancen haben. Dies
ist kein Scherz, nur bin ich an ein Versprechen
gebunden,
keine Namen zu nennen, wei das den Kollegen peinlich ist.
Einen schönen
Wochenbeginn, mit freundlichem Gruß, Kurt Dietl | (...und viel
Erfolg bei Ihren Bemühungen um den Schutz der Eulen)
***
06.02.2006:
Rund-Mail von M.Müller:
Hallo Mitstreiter,
interessant ist, dass die Thüringer Allgemeine, Ausgabe Weimar, am
04.02.06 nochmals auf das Thema Kormoran eingeht und auch L.Mayer's Leserbrief
berücksichtigt!
(siehe Anlagen).
Ich habe der Presse empfohlen, das bedrückend aktuelle Gutachten zur
"Bestandssituation der Äsche und des Kormorans in Thüringen"
als Pflichtlektüre zu studieren, um sich selbst auf einen aktuellen,
guten Sachstand zu bringen, bevor sie wieder in Versuchung kommen sollten,
Mitbürgern wie Dr. Wiesner oder Dr. Arenhövel auch nur eine einzige
Zeile zur Verfügung zu stellen... Wer das Gutachten selbst noch nicht
durchgearbeitet hat, bitte unbedingt tun: http://www.thueringen.de/imperia/md/content/folder/fisch/bestandessituation_aesche.pdf
***
***
Eine Kormoran-Diskussion
läuft derzeit auch (mal wieder) im "Interaktiven Forum". Allerdings
wie so oft - ziemlich aus dem Ruder. Wer sich hilfreich einklinken möchte,
hier ist der Direktlink: http://85.88.1.69/forum/showthread.php?s=&threadid=243701
***
Freies
Wort 07.02.2006: NATURSCHUTZ Kormoranen geht es an den Kragen
VON REDAKTIONSMITGLIED
MATTHIAS THÜSING
ERFURT/NORDHAUSEN
- Anglerverbände und Landespolitik fordern seit Jahren eine konsequentere
Bejagung von Kormoranen in Thüringen. In diesem Jahr droht neues Ungemach.
Egon Primas, agrarpolitscher Sprecher, der CDU-Landtagsfraktion, fordert
"endlich ernst zu machen" mit der Jagd auf die schwarzen Großvögel.
"Schon in diesem Jahr werden die ersten Kolonien iin Thüringen brüten",
zeigt er sich überzeugt. "Und wenn in ein paar Jahren rund um Leipzig
die alten Braunkohle-Restlöcher geflutet und zu riesigen Naherholungsgebieten
umgebaut werden, dann wird der Siegeszug der Vögel kaum noch aufzuhalten
sein." Gemessen an diesem Ausblick erscheinen die Probleme, die die Thüringer
Fischwirtschaft derzeit mit den Kormoranen hat, nur als ein Vorspiel. Besonders
in Ostthüringen fallen die Freunde des Frischfischs schon heute regelmäßig
in Scharen in die Angelgebiete und Fischzuchten ein. Jeder Vogel vertilgt
dabei etwa 500 Gramm fleischlicher Nahrung. Gefischt wird im Verbund meist,
bis kaum noch ein Fisch in Bach oder Becken übrigbleibt. Anschließend
geht es zum nächsten Gewässer. Schon heute verursachen die Vögel
pro Jahr bei kommerziellen Züchtern einen Schaden von mehreren hunderttausend
Euro - als Nahrungs-Touristen. Und auch die Bemühungen, bedrohten
Arten in Thüringen wieder Lebensräume zu erschließen, enden
nicht selten in den Schnäbeln der umherziehenden Schwarmvögel.
"Die Population der empfindlichen Äsche" sagt Primas "ist inzwischen
wieder auf das historische Tief von 1990 gesunken." Dabei ist die Jagd
auf die scheuen Räuber heute schon gestattet - nur kaum ein Waidmann
nutzt die Möglichkeit bisher. Primas - selbst begeisterter Jäger
- erklärt warum. "Mit Schrot können Sie die Tiere nicht schießen,
weil Sie niemals nah genug herankommen", so der CDU-Abgeordnete:
"Mit Patronen ist es gefährlich. Wenn Sie nicht treffen oder die Kugel
durchschießt, wissen sie nicht, was sie dahinter treffen." Es bestehe
immer die Gefahr, in drei Kilometer Entfernung einen Landwirt von Trecker
zu holen.
***
08.02.2006:
Nachricht vom Verband Deutscher Sportfischer; Präsident VDSF Peter
Mohnert
Liebe Freunde,
im Augenblick nur kurz eine Antwort auf die Frage, welchen Druck die Angler,
in diesem Fall die des VDSF,entsprechend 2.2 auf die Bundesregierung ausgeübt
haben.
Wir haben
uns mit unseren Freunden in Bayern sowohl mit Herrn staatsminister Schnappauf
als auch insbesondere mit Herrn Staatsminsiter Miller verständigt,
diese wiederum mit der Staatskanzlei und diese hat bei in der Konferenz
der Ministerpräsidenten angeregt, die Bundesregierung aufzufordern,
in Brüssel hinsichtlich des Kormorans tätig zu werden. Alle Bundesländer
haben einstimmig die Initiative unterstützt.Unterschrieben wurde dies
vom damaligen Präsidenten des Bundesrates, Herrn Dr. Althaus. Er hat
dann auch die unverschämte
Antwort von
einem gewissen Herrn Trittin erhalten, es gäbe keinen Regelungsbedarf
und hat dies mit weiterem Nichtwissen, mit falschen Zahlen und Beschlüssen
aus den 90-er Jahren sowie Allgemeinplätzen beantwortet. Wir hatten
Anfang 2005 diese frei von jeglichem Sachwissen ideologisch motivierte
Antwort ins Internet auf unserer Website veröffentlicht.
Wie stellt
man sich einen noch größeren Druck auf die Bundesregierung vor?
Ich bin für jede Anregung dankbar und werde sie sofort aufgreifen.
Mit besten Grüßen, Peter Mohnert
***
08.02.2006:
Antwort von Dr.Wiesner auf Schreiben von K.Dietl
Sehr geehrter
Herr Dietl,
ich verstehe
nicht so recht, wieso Sie mich aus Bayern in Sachen Kormoran anschreiben
und würde gern erfahren, wer Sie darum ersucht hat? (Anm.Red.:
Wie bitte ???). Die Thüringer Ornithologen
tragen für den Kormorandurchzug und das Rastverhalten keinerlei Verantwortung,
auch nicht an der bundesweiten Einstufung als "besonders geschützte
Art". Im Gegenteil: Gemeinsam mit Vertretern der Angelverbände haben
wir seit Jahren eine Zählung an den Schlafplätzen organisiert,
die ursprünglich dazu dienen sollte, die Abschusszahlen (ca. 50% der
Rastmenge) auf ein solides Niveau zu stellen. Denn es geisterten maßlos
übertriebene Zahlen durchs Land und ich verrate kein Geheimnis, dass
diese Übertreibungen aus dem Umfeld der Nutzergruppen (Fischer und
Angler) kamen. Jetzt haben wir verlässliche Zahlen, die von allen
Seiten akzeptiert werden. Mit der Thüringer Kormoranverordnung (ThürKorVO),
die mit der letzten Änderung 2004 auch den Abschuss weitestgehend
erleichtert, wurde unsere landesweite Schlafplatzzählung eigentlich
überflüssig. Engagierte Ornithologen und kooperative Angler
betreiben
aber die Schlafplatzzählung im Sinne eines Monitorings weiter: so
zeigt sich, dass in diesem Jahr nur rund 60 Prozent der sonstigen Kormoranzahlen
in Thüringen erreicht werden. Die Gründe dafür sind unbekannt?
Es ist völlig
klar, dass der hohe Fraßdruck der hier rastenden Kormorane die Fischbestände
zehntet, insbesondere die Äsche, die sich nicht wie die Bachforelle
unter Uferstrukturen versteckt, sondern im Schwarm auf dem Flussgrund bleibt
und dort eine leichte Beute wird. Die Kieslaicher aber, die ohnehin starke
Bestandesfluktuationen aufweisen, sind von dem
beklagenswerten
Zustand unserer Flüsse, die oftmals nur eine Kaskade von verschlammten
Becken oder befestigte Abflussrinnen sind, besonders arg betroffen. Hinzu
kommt, dass lokale Verluste, wie sie in diesem Winter an den eisfreien
Stellen auftreten, durch Zuwanderung aus nicht betroffenen Bereichen nicht
ergänzt werden können. Zahllose Wehre sind oftmals
unüberwindliche
Barrieren!! So sind unsere Fließgewässer-bewohnenden Fischarten
in besonders hohem Maße bedroht. Von Gifteinleitungen, Abwasserspitzen,
Besatz mit fremdländischen Raubfischen und sommerlichem Wassermangel
durch stetig steigende Trinkwasserentnahmen aus den noch sauberen Oberläufen
ganz zu schweigen! Und nun kommt noch ein schwarz
gefärbter,
effektiver Fischjäger hinzu - der Kormoran! Wen wundert's, dass heute
kaum noch jemand von Graureiher, Gänsesäger und Haubentaucher
spricht !
Natürlich
war der Kormoran in früheren Jahrhunderten ausgesprochen selten, weil
er gnadenlos bekämpft wurde. Man braucht nur in der älteren ornithologischen
Literatur nachzulesen. Sogar preußisches Militär wurde zum Liquidieren
seiner Brutkolonien eingesetzt! Fast an den Rand des Aussterbens geraten,
ist er dann unter besonderen EU-Schutz gestellt worden, was 1997 allerdings
wieder zurückgenommen werden konnte. Und er hat sich aufgrund des
hohen Nahrungsangebots und des Schutzes seiner Brutkolonien gewaltig erholt,
kommt aber jetzt auch an die Grenzen seiner Populationszunahme, die in
Deutschland bei etwa 23.000 Brutpaaren liegt (Zahlen gemäß langjähriger
systematischer Erfassung der deutschen Vogelschutzwarten). Praktikable
Lösungen für die gegenwärtige Konfliktsituation vermag niemand
zu nennen. Eine Form wäre, die Auflagen der EG-Wasserrahmenrichtlinie
baldigst
umzusetzen
und unsere Oberflächengewässer wie gefordert wieder in einen
guten chemischen und ökologischen Zustand zu bringen, d.h. sie naturnäher,
strukturreicher zu gestalten, die Wanderungshindernisse zu beseitigen,
Altarme wieder anzubinden, auch reinigende Hochwässer gesteuert zuzulassen
usw. usf., aber das braucht Zeit und kostet viel Geld! Damit wäre
aber den Fischen und den Vögeln am besten geholfen, denn die befiederten
Fischjäger sind Opportunisten und haben auch in früheren Zeiten
die Gewässer weder "leer" gefressen, noch Fischarten ausgerottet.
Das hat erst der Mensch geschafft, der sogar die Fischbestände in
den Weltmeeren über ihre Reproduktionsfähigkeit hinaus plündert
und dezimiert! Die andere Form, die deutlich weniger Geld und langen Atem
erfordert, ist der schnelle Griff zu Pulver und Blei! Sofortiger Aktionismus
wird nunmehr selbst in den Gazetten lauthals gefordert (vgl. Tagespresse),
auch wenn er bezogen auf Durchzügler fast nichts bringt! Man braucht
nur die Arbeit von T. M. KELLER & U. LANZ (2003): "Kormoranmanagement
in Bayern - Was können wir aus sieben Wintern mit intensivem Kormoranabschuss
lernen?" - Vogelwelt 124, Suppl., S. 339-348 aufmerksam zu lesen. Der Abschuss
der schwarzen Rastvögel scheint aber geeignet, den verbreiteten Hass
auf den Kormoran zu kanalisieren und damit seine Alibifunktion zu erfüllen
(siehe angefügte Darstellungen), denn ein länderübergreifendes,
EG-weites Kormoranmanagement kommt seit Jahren nicht zustande.
Mit freundlichen
Grüßen, gez. Dr. Jochen Wiesner
***
Anm.Red.:
Wer dazu etws sagen / schreiben möchte (bitte Kopie an uns), hier
ist
die Anschrift von Dr.Wiesner:
Thüringer
Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Referat 31 - Artenschutz/Staatl.
Vogelschutzwarte, Göschwitzer Straße 41, D-07745 Jena, Tel:
+49 (0) 3641 684-350 Fax: -222/ -333, Internet: http://www.tlug-jena.de
***
08.02.2006:
Antwort von K.Dietl auf o.g. Schreiben von Dr. Wiesner
Sehr geehrter
Herr Dr. Wiesner, das Thema Kormoran ist mir wichtig genug. Daher braucht
es kein Ersuchen von irgendwem, wenn ich mich zu Wort melde. Die Vögel
kennen (in vielerlei Hinsicht) keine Grenzen. Ihr Hinweis auf das preußische
Militär kommt mir recht gelegen. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf
Fontane und die Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Er schreibt dort
über Kormorane und Muränen (vermutlich sind Maränen gemeint).
Ich zitiere: *
"...das Garde-Jägerbataillon
in Potsdam schickte seine besten Schützen, und so rückte man
ins Feld. Zuletzt waren Pulver und Blei stärker als die Kormorans,
und sie blieben entweder auf dem Platz oder setzten ihren Zug in friedlichere
Gegenden fort. Sind auch nicht wiedergekommen. Aber die Muränen auch
nicht" *
/Hinsichtlich
der "Muränen" dürfte Herr Fontane recht behalten haben. Anders
bei den Kormoranen, die laut Auskunft eines Fischers am Werbellin wieder
in reichem Maße vorhanden sind.
Und die "..zahllosen
Wehre", die Sie anführen? Ich kenne die Situation in Thüringen
nicht, habe aber in Sachsen erleben müssen, wie nach der Wende Altrechte
genutzt wurden, um ohne Rücksicht auf ausreichende Restwassermengen
und unter Duldung auch der Umweltbehörden die Flüsse trockengelegt
wurden. (Dass es in vielen Fällen Bayern waren, die sich unter Ausnutzung
aller möglichen Tricks unrühmlich hervortaten macht mich nicht
sehr froh).
//Gibt es
Belege andere Belege als Fontane für Ihre Aussage, dass Kormorane
früher selten waren, weil sie "gnadenlos bekämpft" wurden? In
Bayern war das nicht so. Keller zitiert in seinem Kormorangutachten //Jäckel,
A. J. (1891): „Systematische Übersicht der Vögel Bayerns mit
Rücksicht auf das örtliche und quantitative Vorkommen der Vögel,
ihre Lebensweise, ihren Zug und ihre Abänderungen“// Danach war der
Kormoran ein seltener Gast, der in einzelnen Exemplaren und kleinen Gruppen
auftauchte und dessen Erscheinen wohl eher als ein
Wunder betrachtet
wurde.
Bitte erlauben
Sie, dass ich mich auch künftig selbst dann in die Diskussion einbringe,
wenn ich nicht darum ersucht werde. Kurt Dietl
***
09.02.2006:
Anmerkungen von K.Dietl bzgl. VDSF Präs. Mohnert
Mit Interesse
habe ich den Text von Herrn Mohnert gelesen. Sofern Sie dazu Gelegenheit
haben, legen Sie doch bitte einmal mit folgender Frage nach: "Welche
Initiative in Bayern meint Herr Mohnert?" Es gibt tatsächlich tatsächlich
einen Beschluss der Landesregierung Bayern vom 14. 12 200_*5*_. Wenn
ich mich recht erinnere, gab es da Neuwahlen und Herr Trittin war
mit der Angelegenheit nicht mehr befasst. Richtig ist, dass es eine Entschließung
des Bundesrates vom 7. November 2003 gibt, auf die Herr Trittin am
30. Januar 2004 geantwortet hat. Falls Herr Mohnert diesen Vorgang meint,
hat er über die Zeit bis heute wenig zu berichten. Fall aber
die Landtagsinitiative von Bayern aus dem Jahr 2005 gemeint sein sollte,
hat dies a) mit Herrn Trittin nix zu tun. und b) scheint sich Herr Mohnert
zu irren, denn Herr Roese, der Präsident des Landesfischereiverbandes
Bayern e.V. ließ mich per Email
wissen, dass
der Beschluss auf seine Initiative zurück ginge und zitiert seinen
Schriftwechsel mit den Abgeordneten Prof.Dr. Vocke und Sepp Ranner. Gut,
man muss sich auch mal irren können, oder? Ohne Herrn Trittin spät
zu huldigen, hätte es den Verbandsoberen gut zu Gesicht gestanden,
die Stellungnahme gründlich zu lesen. Immerhin hat er auf die Möglichkeit
verwiesen, die den Ländern zur Verfügung standen. Dort waren
jene Stellen zu finden, auf die man hätte einwirken müssen, und
zwar mit der Macht der großen Mitgliederzahl im Hintergrund. Mit
freundlichem Gruß, Kurt Dietl
***
09.02.2006:
Nachricht von A.Kirsch. Geschäftsführer des VANT
Liebe Freunde,
diesen offenen Brief gibts bereits in Form beiliegenden
Positionspapiers, verabschiedet in Wismar am 24.11.05 (HIER
KLICKEN). Ich glaube, das dieses Papier
zeigt, dass die Schelte der Verbände und Funktionäre zumindest
für die Unterzeichner nicht zutreffend ist. Das Papier wurde allen
Landesregierungen, der Bundesregierung den Dachverbänden und der EU-
Kommission kürzlich zugestellt. Noch eine Bemerkung zur "Soli-Zahlung"
in der Mail von Leo Mayer: Lieber Leo, auch wir im Osten zahlen diesen
Beitrag und ärgern uns genauso wie Du, dass er mitunter sinnlos
zum Fenster rausgeworfen wird. Ich möchte deshalb vorschlagen, nicht
auch noch eine "Ossi" - "Wessi" - Diskussion vom Zaun zu brechen,
einverstanden? Petri Heil, Andreas Kirsch
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09.02.2006:
Schreiben von W.Hubrach an VDSF Präs. Mohnert
Sehr geehrter
Herr Mohnert, wenn man Ihr Schreiben liest und Ihre Anfrage nach Anregungen
zum weiteren Handeln, dann drängt sich mir der Verdacht auf, ich muss
Ihnen als Nicht-Angler erklären, wie man eine Rute hält... Sie
stellen mit Ihrer Frage mehr als nur Ihre Posiotion in Frage!!! Welche
Vertretungsaufgabe nehmen Sie denn Aktiv wahr???
und wie oft???
mfG W. Hubrach
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09.02.2006:
Schreiben von Meike Deutschmann, Fischschutz contra Kormoran e.V. an VDSF
Präs. Mohnert
Sehr geehrter
Herr Mohnert,
als mein Präsident
des VDSF, dessen Mitglied ich unzweifelhaft bin, möchte ich Ihnen
auch auf Ihre Frage antworten:
Nehmen Sie
die Empfehlungen des Herrn Mayer auf und richten sich nach den Satzungen
des VDSF e.V., wenn Ihre "Freunde" auch nicht Bescheid wissen, sollten
Sie sich nach kompetenteren Leuten in Ihrem Umfeld umsehen. Herr Mayer
hat seine Arbeit unentgeldlich allen zur Verfügung gestellt.
Die VDSF-Satzung
haben Sie mir nicht freiwillig senden wollen, trotz mehrmaliger Anfrage;
ich habe einen Anwalt beauftragt, vom Amtsgericht Offenbach eine Satzung
zu erhalten.
Sie haben
unser Schreiben bekommen, dies können Sie und alle anderen Mitglieder
des VDSF auf der Seite:
www.fischschutz-contra-kormoran.ev.de
einsehen. Darin möchten wir u.a. um Information bitten, welche Aktivitäten
der VDSF in der Kormoranproblematik unternimmt.
Diese Antwort
sind Sie und alle anderen des VDSF-Vorstands Herrn Dietl und mir schuldig.
Bisher haben wir alle viel Geduld bewiesen. Ich zitiere Ihr Schreiben wörtlich
vom 08.11.2005:
" Wir sind
weiterhin damit beschäftigt, zum Nutzen unserer Mitglieder innerhalb
von Deutschland und in Europa auf allen Ebenen ein Kormoranmanagement durchzusetzen.....
Der VDSF,
der im Kampf um die Lösung des Kormoranproblems mit allen Organisationen,
Institutionen, Verbänden und allen der Natur verbundenen Partnern
die Zusammenarbeit sucht, sieht in Ihnen keinen Partner mehr."
Schön,
ich hätte darüber gerne genaue Auskunft. Auch wenn Sie den FcK
nicht als Partner sehen, informieren Sie bitte das VDSF-Mitglied Meike
Deutschmann und VDSF-Mitglied Kurt Dietl, jedes VDSF Mitglied. Laut Satzung
sollten Sie den FcK e.V. aber zu einer Zusammenarbeit einbeziehen.
Was ist denn
nun eigentlich aus der "Bundesweiten Kormoranschlafplatzzählung vom
November 2005" als Ergebnis zu vermelden? Wie lange brauchen denn
Ihre Auswertungen, schließlich ist wieder ein viertel Jahr verstrichen?
Was machen Sie denn mit den Zahlen?
Wenn Sie der
Präsident von 700.000 Mitgliedern sind, sollten Sie in der Lage sein,
Ihre Aufgaben wahrzunehmen und laut Ihrer Satzung im Sinne der Mitglieder
zu handeln!
Satzung VDSF
§ 2 Zweck und Aufgaben
Zweck des
Verbandes
2. Vornehmstes
Anliegen des Verbandes ist die Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung
einer für Mensch und Tier und Pflanzen lebensfähigen Natur, insbesondere
gesunde Gewässer und der damit verbundenen Ökosysteme, zum Wohle
der Allgemeinheit und damit auch der Volksgesundheit.
Aufgaben des
Verbandes:
a) die aktive
Mitarbeit in allen Umwelt-, Gewässer-, Landschafts-, Natur-, Fischerei-,
Jagd- und Tierschutzfragen und die Zusammenarbeit mit den entsprechenden
nationalen und internationalen Vertretungen, Behörden und Verbänden;
insbesondere auch bei der Gesetzgebung im nationalen und internationalen
Bereich mitzuwirken, speziell bei den Gesetzgebungsvorhaben des Naturschutzes,
Umweltschutzes, Tierschutzes, Tierseuchenrechts, Artenschutzes, der Landwirtschaft
und Fischerei, Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft und
Raumplanung. Hinzu gehört auch die Zusammenarbeit mit den maßgeblichen
Bundesbehörden und Verwaltungen.
Die Mitglieder
des VDSF, damit schließe ich die Landesverbände ein, haben 16
Jahre nicht die Satzung gelesen, wie mir scheint.
Herr Mohnert,
ich hoffe sehr, Sie suchen den Kontakt zu uns, wir arbeiten alle innerhalb
des FcK im Ehrenamt und unsere Projekte der einzelnen Aktiven, wie Leo
Mayer oder Kurt Dietl, können Sie mit Spenden fördern, anstelle
einer Bezahlung für eine geleistete Arbeit, die Ihre und des Präsidiums
ist.
In Erwartung
Ihrer Antwort, mit freundlichen Grüßen Meike Deutschmann
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09.02.2006:
Das es auch
Verbände, bzw. Landesverbände gibt, die etwas bewegen wollen,
kann man am Beispiel der landesgrenzenübergreifenden Hegegemeinschaft
Ulster und diesbezüglichen aktuellen Geschehnissen sehen (HIER
KLICKEN)