Mit 10 Daumen im Rutenbau

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Trockenfliege hat geschrieben:Hallo Frank,

das Greenheart ( wie der Name schon sagt) übernichts mit Bambus zu tun hat, kannst du aus diesem Video lernen:

https://news.orvis.com/fly-fishing/hist ... od-in-1939

Gruß
Reinhard
Lieber Reinhard,

sehr schönes Video. Habe ich wirklich nicht gewusst. War immer der Meinung das alle Ruten aus Bambus gefertigt wurden. Zwar nicht immer gespleißte oder gespließte, sondern aus einem vollem Bambusrohr. Zumindest habe ich solche Ruten mal gesehen.

Deinen Link sehe ich mir später einmal an. Auch dafür einen herzlichen Dank!

Dein Frank
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Trockenfliege hat geschrieben:
Vogtlandsalmon63 hat geschrieben:Hallo Franky!
Rutenringe mit Keramikeinlage? Bis zum Spitzenring? Auf einer DH? Das fertige Teil stell mal dann vor. Ist bestimmt interessant.
Dann viel Spass.
Wird das eine Kombi aus Fliege und Spinning??? Was für Schnüre willst Du fischen?
:-k [-o<

Gruß
Robby Vogtlandsalmon63.

Warum nicht, so was gibt es schon:

http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thr ... eadid=5395

Gruß
Reinhard
Sehr schön aufgebaut Reinhard! Was hat es für Vor- oder Nachteile die Ringe komplett mit Einlage bis in die Spitze zu benützen? Mal davon abgesehen, dass es fantastisch aussieht! Wenn es nur Vorteile haben sollte, machen es die Hersteller dann aus Kostengründen nicht?

Und eine Frage habe ich noch wegen dem Rollenhalter. Ich habe zwar einen sehr schönen gefunden, aus Alu, aber ich weiß z.B. das es sowas auch aus Titan gibt. Kennst Du/Ihr eine Quelle?? Was die üblichen Verdächtigen angeht, die bauen sowas "titanfarben", aber nicht wirklich aus Titan. Ist nur so ein Spleen am Rande. Wenn sich der nicht realisieren läßt, auch wegen der Kosten, dann ist das für mich kein Problem.

Frank

Und noch eine Frage zum Rollenhalter. Mir ist aufgefallen, dass z.B. meine Winston ein Downlocking hat, aber mit Linksgewinde! Das heißt also im Umkehrschluß, dass es völlig egal ist (nur Geschmacksache) was für ein Rollenhalter verwendet wird? Ich baue ihn so ein, wie ich es für richtig halte? Also in meinem Fall Downlocking, weil es im Prinzip völlig egal ist und es an der Funktion nichts ändert? Auch wenn der Rollenhalter wie z.B. an der Winston vermutlich ursprünglich für Uplocking vorgesehen war??
Trockenfliege
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von Trockenfliege »

Die Ringe mit Einlage habe ich in 1. Linie wegen der Verwendung als Grundrute genommen. Da fische ich mit geflochtener Schnur auf Karpfen.

Allerdings sind Fliegenruten mit solchen Ringen in den 80ern "fast" Standart gewesen auf dem europäischen Markt. Nicht nur bei günstigen Stangenruten, sondern auch bei renommierten Firmen. wie zB. Hardy oder RST. Verwendet wurden gerne die Seymoringe - schwarzer oder silberner Rahmen mit brauner Einlage.
Irgendwann verschwanden sie dann wieder von der Bildfläche.
Im Allgemeinen waren die Innendurchmesser, gerade im Spitzenbereich, kleiner als der von herkömmlichen Schlangenringen, aber kleiner im Innendurchmesser.
Heutzutage hätten sie noch immer Vorteile in Bereichen, wo man viel über das backing drillt, zB. im Salzwasser.

Die Annahme, dass diese Ringe viel zu schwer seien, stimmt nicht. So schwer sind die garnicht und da im Spitzenbereich immer 1-Beiner verwendet wurden, fiel die 2. Wicklung weg.

Auch ein Spitzenring mit Einlage ist nicht viel schwerer als ein kräftiger Hartchromring.

Wer sich für solche Gesichtspunkte im Rutenbau interessiert, sollte sich eine günstige Feinwaage, ab ca. 10,- , besorgen. Da wird man dann beim Ringe-wiegen einige Überraschungen erleben. Oder auch beim Wiegen einzelner Wicklungen, Lackierungsdicke, ect.

Gruß
Reinhard
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Lieber Reinhard,

nee auf ein paar Gramm hin oder her kommt mir das bei einer großen Zweihandrute nicht an. Mir geht es nur um die Frage: Welche Ringe führen besser und werfen weiter?

Frank
Trockenfliege
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von Trockenfliege »

Ich befürchte, dass dazu bisher eher wenige vergleichende Test gemacht wurden.
Daher kann man dazu eine Meinung haben, aber wirklich wissen...??

Gruß
Reinhard
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Gammarus roeseli
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von Gammarus roeseli »

Trockenfliege hat geschrieben: Allerdings sind Fliegenruten mit solchen Ringen in den 80ern "fast" Standart gewesen auf dem europäischen Markt. Nicht nur bei günstigen Stangenruten, sondern auch bei renommierten Firmen. wie zB. Hardy oder RST. Verwendet wurden gerne die Seymoringe - schwarzer oder silberner Rahmen mit brauner Einlage.
Irgendwann verschwanden sie dann wieder von der Bildfläche.
:-k
Was lange hält, bringt kein Geld ….(Diese Ringe sind extrem verschleißfest und halt auch noch extrem verschleißarm zur Leine….)

Hallo!

Einbein-Ringe (Fliegenrutenringe) mit bspw. einer Siliziumcarbid Einlage gibt es heutzutage sogar nochmal deutlich leichter -> im Titaniumrahmen…. :smt003 (Ist halt zu modern für viele Kritiker … )

Geschmeidig :smt003 schießt die Leine durch die Ringe bei einer Siliziumcarbid Einlage :D und, „durch die abstehende Form klebt die Schnur nicht am Blank wie bei der üblichen Beringung“ :D -> SH. (Ich nutze beinahe immer etwas Zugunterstützung... Ist halt so schön kräftesparend.)
Dieses kleben der Schnur am Blank kann man besonders gut nachvollziehen oder spüren -> SH (vor allem bei kürzeren Ruten in niedrigeren Schnurklassen die nicht sooo schnell = hart sind), wenn man die Schnur nach dem Rückschwung + Zugunterstützung (Schlangenring, Einsteg Schlangenring) schießen lässt und hinter sich (!) auf dem Wasser ablegen lässt… („Statisches Verkanten“ -> „Hebeisen“ :roll: erbringt ein deutlich besseres bzw. reibungsärmeres Ergebnis -> Reibung nur an den Ringen und nicht am Blank …)

Die Kritiker sind in der Überzahl!! Daher -> Duck und wech …

LG Christian
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

diese Idee auf Schlangenringeverzicht mal aufgenommen:
Mal davon abgesehen, dass es für die Ringrößenangaben scheinbar keine Normen gibt und daraus Abweichungen von gut bis zu 1 Millimerer resultieren, komme ich nur bis zu den "4ern" runter, wenn ich mir so die Titan mit Keramik beringten Fujis ansehe. Wobei Fuji auch sehr schöne Titan Einstegringe vorhält. Vermutlich werde ich aber nicht ganz an Schlangenringen der Größe 3 vorbeikommen. Hier will Sage 5 Stück laut Originaldoku.

Frank - schläft, geht und steht momentan auf den Büchern von Garcia und Dale Clemens


Und ein Nachtrag noch zu den Rollenhaltern: Ich habe mich schweren Herzens entschlossen auf einen Skeleton zu verzichten. Für meinen ersten Versuch und an diesem großen 2H ist mir das Risiko dafür zu groß. Auch wenn ich furchtbar gerne einen Spacer selber gefrickelt hätte. Aber stellt euch mal vor ich kämpfe mit DEM Meterlaks und die Rolle mutiert zum Kettenkarussel oder verabschiedet sich mit einem leichten "PLÖPHHH" in Richtung des Leitringes, um schließlich wie im Bowling alle Ringe abzuräumen?? Da sage ich aber Strike! :badgrin:
derflow
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von derflow »

Moin,

kurz noch meinen Senf dazu - das Thema Reibung in Bezug auf Ringeinlagen und Ringinnendurchmessern kann man bei Fliegenschnüren getrost vernachlässigen (sofern beim Abfeuern keine verknotete Runningline oder ne dicke Schusskopfschlaufe durch die Ringe muss.....). Die Schnur ist rund, ein Fliegenring im Querschnitt auch - Auflagefläche ist also nur ein winziger Punkt....
Das Gewicht....naja - der Unterschied ist nicht wirklich groß und bei nem Zweihänder nicht gravierend. Worauf ich inzwischen viel Wert lege (aus leidvoller Erfahrung - einmal beim Überprüfen des festen Sitzes der Steckverbindungen am nassen Blank abgerutscht und mit der Handkante einen dünndrähtigen Schlangenring zerstört was ohne Organspende eines freundlichen Norwegers übel gewesen wäre, da ich am Tag darauf meinen ersten Lachs fing...) sind vernünftige, stabile Ringe (bei hochwertigeren Geschichten aus Titanflex).

Ein vernünftig verklebter Spacer löst sich nicht und der Skeleton müsste im Ernstfall erstmal am Griff vorbei - Sorge unbegründet. Macht lediglich mehr Arbeit beim Aufbau (und sieht dämlich aus wenn Kleber sichtbar - aber dafür gibts ja Putzlappen und Isopropanol)
Zuletzt geändert von derflow am 21.03.2018, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

Florian

zwei Hände sind besser als eine :-)
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

deprimierende Nachrichten: Sage Blank angekommen, aber das Stück nach dem Handstück hängen innen am Überschub Fäden herunter und behindern den Einschub. Morgen Telefon und Beten das noch ein Blank mehr bestellt wurde. In größeren Projekten gibt es sowas wie einen Defect Manager: Ich habe noch nie Bock auf diesen Job gehabt!

Und einen habe ich noch und einen habe ich noch: Ich werde doch nicht etwa wie der Berliner Flughafen enden? In einer ewigen Baustelle? Und wehe hier feixt jetzt einer von den üblichen Verdächtigen! :p

Frank
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Lieber Flo,

Du warst schneller. Lieben Dank für den Mutmacher mit dem Skeleton. Ich versuche es bei dem nächsten Zweihänder! Mit den Ringdurchmessern frage ich direkt bei Sage an. Ich möchte mich schon weitgehend am Original orientieren. Dann werden es soweit ich komme Titanrahmen mit Keramikringen und der Rest Schlangenringe. Die WInston und ein Haufen anderer 2H werfen damit ja super.

Dein Frank
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von Löhrer Meefisch »

fly fish one hat geschrieben:Liebe Kollegen,

deprimierende Nachrichten: Sage Blank angekommen, aber das Stück nach dem Handstück hängen innen am Überschub Fäden herunter und behindern den Einschub. Morgen Telefon und Beten das noch ein Blank mehr bestellt wurde. In größeren Projekten gibt es sowas wie einen Defect Manager: Ich habe noch nie Bock auf diesen Job gehabt!

Und einen habe ich noch und einen habe ich noch: Ich werde doch nicht etwa wie der Berliner Flughafen enden? In einer ewigen Baustelle? Und wehe hier feixt jetzt einer von den üblichen Verdächtigen! :p

Frank
Hallo Frank!
Wenn Du wie der BER wärst, dann müsstest Du zwischendurch den Griff nochmal tauschen, da der Kork mittlerweile verrottet ist ;)
Zu dem Malheur an der Steckverbindung...Ist verdammt ärgerlich sowas... =( aber nicht entmutigen lassen.
Gruß Rene

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Gruß und tight lines
Rene
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von Trockenfliege »

Frank, kannste mal ein Bild einstellen, bitte.
Das klingt sehr merkwürdig, ganz allgemein und für Sage besonders.

Gruß
Reinhard
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Lieber Reinhard,

ich bekomme das nicht auf's Bild gebannt. Es liegt zu weit innen, aber noch im Bereich der Überlappung, leider. Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn ich den Blank nicht versucht hätte sanft zusammen zu stecken. Die anderen Teile fügen sich mit einer saugenden Passung ganz wunderbar. Es sieht aus, als wenn 2 Fäden der Matte unten heraus ragten. Oder vielleicht war der Mandrel nicht ganz sauber oder keine Ahnung was. Sicher wie ein Treffer im Lotto - zfix! Mein Händler kann erst in 6 Wochen wieder liefern. Jetzt versuche ich über Hilevel, die übrigens großartig agieren, kurzfristig einen Ersatz aufzutreiben. Zumindest kann ich alles vermessen und Ringe, Kork, Rollenhalter und Pipapo bestellen. Ich habe eine alten Spinnrute an der ich die Wickellei testen kann usw.

Dein Frank
fly fish one

Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von fly fish one »

Mal ein paar Meßdaten für den Sage Blank:

Durchmesser 14,4 mm ca. Höhe des Abschlusses des oberen Handteiles (an der Winston orientiert) und unteres Ende 16,1 mm.
Wandstärke 1,1 mm des Handteiles nimmt ab auf 0,5 mm des Spitzenteiles.
Gewicht des rohen Blanks 171 Gramm, Handteil 77 Gramm und Spitzenteil 12 Gramm. Das Gesamtgwicht beträgt damit rund dem 1,7fachen einer Tafel Schokolade, bei einer Gesamtlänge ca. 4,60 Meter! Meine Fresse, das sind Daten bei denen die Grasfraktion flennend in ihre Kissen sinkt, wa!? Tragt es mit Fassung. Ihr haltet Kunst in Händen, ich den Krempel. Und selbst den musste erstmal zu einer wirklichen Rute formen.

Frank - die 12 Gramm des Spitzenteiles, die machen mich fertig: In Gedanken an rund max. 60 Gramm Wurfgewicht, Meterlachse und Pipapo!
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piscator
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Re: Mit 10 Daumen im Rutenbau

Beitrag von piscator »

Ja Frank, aber leider ist Kraft=Masse*Beschleunigung und da helfen die 12 g auch nicht wirklich und die Tränen sind schnell getrocknet :mrgreen: Physik rockt!!!!
ride the snake (JM)
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