BC bald nicht mehr für Gastangler zugänglich!!!

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

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chum
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Beitrag von chum »

Guten Morgen Zusammen,

erst einmal möchte ich mich kurz vorstellen. War bisher 8x mal in BC (bevorzugt Vancouver Island, Cariboo-Region, Skeena und Peace-Region) und im Yukon und fliege jetzt ungefähr alle 2 Jahre zum Fischen rüber, jetzt meist nach Terrcae/Kitimat und Umgebung. Die ersten paar Mal war ich ausschließlich auf eigenen Faust mit Mietwagen und Zelt unterwegs und habe mir die Fische oft schwer earbeitet. Dabei bin ich vom fast 100%igen Spinn- und Schleppangler zum 50%igern Fliegenfischer konvertiert :D .Fische aber nach wie vor gern mit spin'o glo auf chum und chinook und mit Jig auf Coho.
Mittlerweile mieten wir uns in Kitimat ein und ziehen während eines ca.2wöchigen Urlaubs meist alleine an den Kitimat und die Flüsse in der Umgebeung los. Um aber an zu Fuss nicht zugängliche Stellen des Kitimat oder an die Flüsse im Nass Gebiete zu kommen buchen wir ca 2-3 Mal den Inhaber der Angellodge als Guide.

Zum dem Thema habe ich mehrer Fragen bzw. Anmerkungen:

- Bezieht sich diese Initiatve zum "nur-geguided" Fischen auf Gesammt-BC oder nur auf die einzelene Flüsse im Skeenagebiet wie z.b den Bulkley?

- Bezieht sie sich nur auf das Steelhead Angel oder auch auf das Lachsfischen?

Jetzt meine Anmerkungen zu den oben gemachten Punkten:

- Für das was einem geboten wird sind die Lizenzen (auch) für Ausländer immer noch günstig, auch wenn die Einstufung in 3 Anglerklassen in D wahrscheinlich als Diskrimierung aufgefasst wird

- Was ich so am Wasser gesehen habe unterscheiden sich Canadische Angler wenig von den Deutschen, da wird die Angelschnur, Bierbüchsen etc. oft direct vor Ort entsorgt, abgeschlagene Fische werden einfach liegen gelassen etc.

- auch Fliegenfischer nehmen hier keine Sonderstellung zu den "normalen" Anglern ein ! Wenn man manchmal die catch+release Praktiken ansieht wäre es besser die Fische gleich abzuschlagen + zu räuchern, die werden nach langem Drill über die dicken Kiesel geschleift, müssen für die "notwendigen" Fotos in alle erdenklichen Positionen gebracht werden bis sie endlich zurückgesetzt werden.

- die geduideten Driftboottouren nehmen gerade auf dem Kitimat wie oben schon erwähnt oft den Charakter einer Autobahn an, manchmal erfolgt die Bootsfolge im 10-15min Takt und das ist für den Uferangler manchmal etwas frustrierend

Als Zusammenfassung aus meiner Sicht würde ich mir bei einem ausschließlich mit Guides vorgeschieben Fischen überlegen ob ich noch mal in diese Region zum Angeln fahren würde.
Ab und zu auf einen Guide zu rückzugreifen ist aber völlig in Ordnung.
Auch die Preise finde ich für Deutsche Verhältnisse äußerst fair, umständlich finde ich nur den Kauf der Tageskarten für die classified water.

In diesem Sinne + Good luck

Matthias
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chum
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Beitrag von chum »

Hier sind noch zwei Links zu diesem Thema:

http://wlapwww.gov.bc.ca/ske/qws/

http://noelgyger.ca/quality-waters.htm

Bester Gruss Matthias
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Hallo Chum

(ich denke mal dein nickname bezieht sich auf die gestreiften Bewohner des Kitimat, nicht auf die Angelmethode)

Soweit ich weiß, sind momentan die classified waters der Skeena Watershed im Gespräch. Ob es dabei bleibt, wenn ggf. Anglerströme auf andere Gewässer ausweichen? Who knows?

Ich gebe dir Recht: Tourist oder Einheimischer, Fliegenfischer oder Spinn-/Grundangler, es gibt überall Licht und Schatten.

Danke für die Links, da sind doch endlich mal Zahlen.

Wenn ich mir da z.B. den Kalum in der Saison 2005 ansehe:

1929 Rutentage Tendenz fallend , davon 84% resident, 12% aliens, 4% non-residents. 66% der aliens guided. Sieht man also gleich, dass die non-guided aliens den armen Kalum an den Rand des Untergangs bringen.

So nebenbei bringen die aliens ca. 4500,- CAD Lizenzeinnahmen, die residents nur ca. 4400,-, wenn man deren Jahresschein komplett nur auf den Kalum rechnet.

Wäre auch noch interessant, wieviel Fisch die residents und die aliens entnehmen.

Gut, ist jetzt ein willkürliches Beispiel, aber auch am Copper im gleichen Zeitraum 2272 Rutentage Tendenz fallend, 61% resident, 36% aliens, 3% non-residents. Auch hier 2/3 der aliens guided.

Lizenzeinnahmen aliens 16540 CAD (die 40 CAD für class I nicht eingerechnet), bei den residents 5190 CAD, wenn sie classified nur im Copper fischen.

Wenn ich Guide wäre, würde ich aus den Zahlen vielleicht auch schließen, dass es höchste Zeit ist, den überbordenden Anstrom an non-resdients aliens einzudämmen um die Fischerei in der Skeenawatershed vor dem Untergang zu reden.

Als betroffener Tourist interpetiere ich diese Statistiken allerdings etwas anders.

Zu den management tools kann man nur sagen, dass die größere Anzahl momentan gegen die Touristen wirksam ist.

Beschränkungen für residents sind mir keine bekannt. Guidingtage sind zwar limitiert, gehen meines Wissens nach aber zum Großteil an eine Company, die dann Handel damit treibt. Non Guiding Rivers gibt es nur sehr, sehr wenige.

Lizenzbegrenzung, limitierte Rutentage und Lottery gibt es z.B. am Dean River und richtet sich dort ausschließlich gegen aliens. Alle Kanadier mit classified licence können dort unbegrenzt fischen.

Übrigens liegt der Dean ca. 50 km vom nächsten Highway entfernt, ist nur mit Buschflugzeug oder Charterboot zu erreichen und man muss dort campen. War in den 80ern dort und hab nur Kanadier getroffen. Ausnahme die Gäste der exklusiven Lodge mit Heli-Fly-In. Die waren aber nicht sehr begeistert über meine Anwesenheit.

War sicher wichtig dort Zugangsbegrenzungen für non-guided aliens einzuführen. Lodgegäste kriegen ja ihre Lizenz problemos vom Guide.

Irgendwie raffe ich vieles nicht so ganz, was da in B.C. vor sich geht.

Aber vielleicht ist mein Horizont auch nur zu beschränkt um Fakten und Entscheidungen richtig zu erfassen und zu begreifen.

Gruß

Markus
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chum
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Beitrag von chum »

Guten Morgen,

ja Markus, der Name chum bezieht sich natürlich ausschließlich auf den Burschen mit den mächtigen Zähnen und den violett-grünen Quersstreiffen :D .

Ansonsten glaube ich ist fast alles zum Thema gesagt.
Wenn ich im September hoffentlich 2009 drüben bin wird sich ja noch nicht so viel geändert haben.

Hat viellleicht jemand hier im Forum Erfahrung über den Exstew und Kasiks auf eigene Faust auf Coho?

Good luck

Matthias
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Hi,

die Regeländerungen sollen ja erst für Saison 2010 in Kraft treten.

Für die unteren Nebenflüsse solltest du ein Boot mit wenig Tiefgang haben und auf versunkenes Holz achten.

Coho kannst du nur fangen, wenn welche da sind. Der Aufstieg ist oft erst ab Mitte/Ende September. Also vorher schlau machen, ob die Runs schon reingezogen sind.

tight lines

Markus
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chum
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Beitrag von chum »

Hallo Markus,

danke für die Info.

Good luck

Matthias
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chum
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Beitrag von chum »

Und so sehen the aktuellen Vorschläge zum Skeena Angling Management Plan aus.

http://wlapwww.gov.bc.ca/ske/qws/docs/S ... gement.pdf

Bester Gruss

Matthias
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Also wenn das durchgeht :

guided only, resident only, 260 Rod days lottery etc.

kann ich nur sagen: Tschüss B.C. , schön wars.

Gruß

Markus
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jpj
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Beitrag von jpj »

MarkusZ hat geschrieben:Also wenn das durchgeht :

guided only, resident only, 260 Rod days lottery etc.

kann ich nur sagen: Tschüss B.C. , schön wars.
Kann mich dem nur anschliessen. Was glauben die eigentlich, wie man als Tourist seine Reisen plant? :? Auch andere Gebiete haben hübsche Gewässer, dort geht's seltsamerweise auch ohne sowas. Bye, bye BC.
Berner
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Beitrag von Berner »

Kann mich dem nur anschliessen. Was glauben die eigentlich, wie man als Tourist seine Reisen plant? Auch andere Gebiete haben hübsche Gewässer, dort geht's seltsamerweise auch ohne sowas. Bye, bye BC
noch - die fischbestände (die die wir angeln wollen, halt meist nur salmoniden) gehen überall zurück, am einen ort schneller, am anderen langsamer. limitierungen werden vermutlich weltweit stark zunehmen.

gruss

berner
MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Die Steelheadbestände gehen ganz bestimmt nicht wegen der ausländischen Gastangler zurück.

Gegen strengere Regeln würde ich auch nichts einwenden, wenn sie tatsächlich dem Schutz der Ressourcen dienen würden.

Solange man aber nur die Minderheit der Aliens reglementieren bzw. ganz ausschließen will, während die Mehrheit der Residents völlig unbehelligt bleiben soll, kann man sich schon Gedanken über die tatsächliche Motivation dieser "Expertenkommission" machen.

Nach wie vor tauchen in den Statements keine genauen Zahlen und Fakten auf. Es heißt immer nur "Overcrowding wurde beobachetet" oder "es gibt Berichte über Overcrowding". Na gut, es gibt auch Berichte über UFOs, und manche glauben daran. Ich habe jedenfalls in den betroffenen Flüssen selbst am Wochenende meist ganz für mich allein gefischt. Ein kleiner Fussmarsch musste dazu allerdings schon sein. Dass es an Stellen, wo man aus dem Pick-Up raus fischen kann vielleicht mal etwas enger wird, kann schon sein. Aber unter Overcrowding verstehe ich was anderes. Und nach den Statistiken sind die Aliens da ja auch nur mit wenigen % beteiligt.

Egal, noch ist nichts entschieden und vielleicht glauben die politisch Verantwortlichen mal ausnahmsweise mehr ihrem Verstand als einer Lobby.

Ansonsten halt auf nach Washington, Alaska oder Russland.

Gruß

Markus
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chum
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Beitrag von chum »

Hallo, das war meine email diese Woche an die Koordinatorin der Skeena Quality Water Strategy Group":

"Dear Mrs. Hirshfield,

I have followed the development of the new Skeena Quality Management Waters Strategy in the web for a couple of months and my impression is that this plan is mainly driven by the guiding industry. I visit BC since the 90s every 2 years mainly for salmon fishing (and then very seldom on the concerned rivers). During my holidays I go fishig for my own and in 20 to 30% I will use the help of a guide. And I think there must be appropiate regulations to conservate theses unique fishing opportunities in the Skeena region, but doin' it by strengthening the guiding industry is the from my point of view not the best solution.
If this regulations should be introduced to other rivers in the Skeena watershed I would consider to choose other parts of BC or even Alaska for my next fishing trips.

Best regards from Germany to wonderful British Columbia

Matthias Löwel"

Die Anwort Ihres Mitarbeiters war dann die folgende (das hab ich dann auch noch mal gemacht):

"Dear Matthias Löwel,

Paddy Hirshfield has asked me to respond to your email.

Thank you for your comments.

I am looking after the consultation process for the draft Angling
Management Plan. It is still a draft so I encourage you to download
the plan and read it and fill out an online response form and tell us
what you like and don't like about the plan and how you think it
should be improved. The deadline for comments is November 30, 2008."

Abstimmen kann man noch hier, ich habs wahrheitsgetreu gemacht:

http://wlapwww.gov.bc.ca/ske/qws/feedback/

Good luck Matthias
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