2011
Ein Reisekurzbericht von Andreas Eckl

Vorwort:
Meine Familie und ich verbrachten zwischen dem 02. und 15. August 2011 unseren Urlaub in Island. Hierzu habe ich mich vorab entschlossen, mein Glück einen Tag lang mit der Double Hand auf Salmon zu versuchen.
Die Tageskarte habe ich mir über S.V.F.R. (THE ANGLING CLUB OF REYKJAVIK) (http://www.svfr.is) besorgt, gefischt wurde am 08.08.2011 am River Laxá Aðaldal – Abschnitt Tjörn, dieser liegt ungefähr 20 Kilometer von Húsavik entfernt. 
08. August 2011:
Punkt 7.00 Uhr wurde von mir der erste Underhandcast im Pool unterhalb einer Strömungskante gesetzt und fischte ab diesem Zeitpunkt flussabwärts. Der Fluss ist mit einer Lavakante versetzt, dort ist es sehr tief, ein guter Standplatz? Bis gegen 10.00 Uhr war ich der einzige Angler hier, dann kamen 3 Fischer auf der anderen Uferseite, von diesen befischte jedoch jeweils nur einer den Abschnitt, mit Einhand dann mit Zweihand. Nach ca. einer Stunde „peitschen“ fuhren 2 Angler mit dem Jeep davon und ließen nur den „Zweihänder“ zurück. Auf einmal sah ich, das bei meinem Mitfischer sich die Rute krümmte, er hatte einen kleinen Lachs ~2 kg an der Angel, nach gefühlten 5 Minuten stand dieser wieder im Wasser am gleichen Fangplatz, nach 3 Würfen ist wieder seine Rute krumm. Nach ca. 15 Minuten Drill hatte er einen ~ 10 kg Fisch, er tanzte und ich grüßte ihn, nach dem „Releasen“ ging er zu Fuß zurück, wo immer das auch war!
Ich dachte mir „das kann es doch nicht sein“ aber das ist eben „Salmon-Fishing“, so nah und doch so fern! Bis dahin hatte ich noch keinen Biss, gegen Mittag hatte ich dann eine kleine Brown-Trout als Beifang. Ab 16.00 Uhr ging es weiter, ich fischte die Strömungskante im Drift ab, plötzlich ein Ruck und die Bremse kreischte, endlich… endlich habe ich mir gedacht… die Durststrecke ist vorbei… das Adrenalin schoss durch meine Adern… voller Freude…
Nach einem fünfminütigen Drill sah ich den Schatten des Fisches, braun, ein gefärbter Lachs? So dachte ich es mir… Nach der Landung dann die Ernüchterung, eine sehr große Brown-Trout, ~60cm. Um 21.00 Uhr beendete ich die Fischerei ohne den gewünschten (Lachs-)Erfolg, wieder einmal…. Das kann es doch nicht sein, ich grübelte und grübelte…
... unter anderen Umständen ein Jubel-Fisch!

Während der Autofahrt zurück nach Akureyri zu meiner Familie plante ich schon Tag 2, aber wo? LAX-A, wo sonst, da ich ja sowieso mit meiner Familie weiter nach Reykjavik fuhr. Im Hotel holte ich mir über Internet die Adresse, Telefonnummer und Wegbeschreibung zum Büro von LAX-A (http://www.lax-a.net).
11. August 2011: Nach der Marathonfahrt von Akureyri nach Reykjavik (~380km Fahrzeit, mit Pausen 6 Stunden) konnte ich meine Frauen überreden, gemeinsam zum Büro von LAX-A zu fahren, meine Frau fungierte als Navigator, da ich kein Navi im Leihauto gebucht hatte, das war ein großer Fehler. Nach einer Stunde auf der Suche nach Strasse 410 gaben wir auf, ich rief das Büro an das ich erst nächsten Tag mit dem Taxi komme, da es schon 17.30 Uhr war und das Büro um 18.00 Uhr schloss.
12. August 2011: Punkt 9.00 Uhr stand ich im Büro von LAX-A, Mr. Árni Baldursson begrüßte mich und bot mir gleich Kaffee an, zugleich brachte er mich zu Stefan, dieser organisierte mir noch für den gleichen Tag von 16.00 Uhr bis 22.00 Uhr eine freie Rute am Fluss Tungufljót, Beat 2. Halbtageskarte bezahlt, Freude…. Freude…. Mr.Árni Baldursson hat mir dann später noch am Tungufljót Beat 1 am 13.08.2011 von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr zum Testen angeboten, ohne Zusatzkosten, sehr zuvorkommend! Nach Rücksprache mit meinen Frauen fuhren diese mit und wollten während meiner Angelsession etwas „Sightseeing“ unternehmen.

Um 15.30 Uhr war ich dann an der oberen Brücke bei Faxi und ertüchtigte mein Equipment. Um 16.00 Uhr stand ich im Wasser und machte den ersten Wurf. Ich fischte bis zum Wasserfall, dann entschloss ich mich, nach dem Wasserfall weiterzufischen. Inzwischen hatte ich schon wieder dieses „Schneidergefühl“, zudem frischte der Wind auf und das Werfen war fast unmöglich geworden. Ins Auto, Fahrt flussabwärts und ~1km Fußmarsch quer durch die Wildnis. Nach einem Felseinschnitt, bei dem der Fluss komprimiert wurde, folgten nach schnellem Wasser ruhige Passagen, dort setzte ich meinen ersten Wurf und lies die Fliege ins ruhige Wasser driften. Nach dem Einstrippen und Waten flussabwärts, der zweite Wurf, der dritte Wurf… Plötzlich zog sich mir die Schnur durch den Strippfinger, Hänger? Nein, ein Fisch…. die Rute war krumm… 
Nach einem kurzen Drill mit einigen Fluchten konnte ich das Objekt der Begierde in meinen Händen halten, ein silberner 4 kg Fisch. Ich löste den Haken und setzte ihn schonend in sein Element zurück...


Er hat noch viel zu tun, dachte ich… er muss für Nachwuchs sorgen… Mein Glücksgefühl stellte sich erst nach einer Stunde ein, herrlich, bis dahin war es ein langer und steiniger Weg, aber es hat sich gelohnt und es wird weitergehen, das verspreche ich… Den Test Beat befischte ich am nächsten Tag auf Grund der Ereignisse nicht mehr… 
Tight Lines! 
Euer Andreas


Kleiner Datenblock / Lachsfischen in Island:
- Grundsätzliches / Wissenswertes über Island (KLICK)
- Anreise: mit Flugzeug oder Fähre
- Offizielle Tourist-Informationsseite Island (KLICK)
- Angling.is / Federation of Icelandic River Owners (KLICK)
- NASF / North Atlantic Salmon Fund (KLICK)
- S.V.F.R. (THE ANGLING CLUB OF REYKJAVIK) (http://www.svfr.is)
- LAX-A, Reykjavik (http://www.lax-a.net)
- im Fliegenfischer-Forum erschienene Island-Reiseberichte:
- Island 2007 - Im Auge des Stiers - Frühherbstliches Fliegenfischen in Island | Ein Reisebericht von Marcus Ruoff
- Breidalsa, Minnivallalaekur, Grenlakuer - Fischen in Island | Von Christoph Meyer
- Achtung: Lachsangelgerät-Desinfektionspflicht in Island beachten! (KLICK)
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© Ein Beitrag und Fotos von Andreas Eckl für www.fliegenfischer-forum.de - März 2012.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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