Breidalsa, Minnivallalaekur, Grenlakuer - Fischen in Island. 
von Christoph Meyer
Die Breidalsa liegt im Osten Islands. Das Interesse an diesem Gewässer ist hoch, seit dem durch das Smolt-Besatzprogramm, die Anzahl der frei gesetzten Smolts an die Besatzmenge der Ranga angehoben wurde.
Nach einigen sehr heißen Sommern scheint das Smolt Release Programm, das Throsthur Ellidason schon mit grossem Erfolg an den beiden Rangas betrieben hat, zu greifen. Es wurden trotz Dürreperioden und Hochwasser 701 Lachse gefangen (bei max. 8 Fischern) - zum grossen Teil Grilse.
Die Breidalsa ist ein Fluss, der auch Anfängern zu empfehlen ist. Ihre 
Grösse ist überschaubar und der Fluss fast immer mit der Einhandrute zu befischen. 

Ich empfehle jedoch eine Zweihand im Gepäck zu haben. Ein Tag Fischen ist mit einer solchen Rute wesentlich entspannter, außerdem lassen sich die großen Fische besser landen.

Ich konnte in der dritten Augustwoche 2004 hier fischen. Die Lachse steigen an diesem Fluss spät auf, also hatte ich es, zumindest was den Kalender betrifft, schon mal gut erwischt. 
Schon am ersten Abend bestätigte sich dies auch. Bereits am zweiten Pool fing ich meinen ersten Grilse. Er war silberblank, hatte aber keine Meerläuse mehr. Das war aber noch nicht alles. An diesem Abend ging mir noch der grösste Fisch der Woche an den Haken, 10 Pfund schwer. Diesen Fisch stellte ich dann auch Thosturs Smolt Programm zur Verfügung. Der Lachs wird hierfür in ein am Fluss aufgestelltes Basin gebracht und im Oktober abgestreift. So soll garantiert werden, daß mit flusseigenem Genmaterial besetzt wird.
Am zweiten Tag konnte ich vier schöne Grilse fangen und an meinem Abreisetag noch einen Grilse. Alles, bis auf den 10 Pfünder, schöne blanke Fische.
Fliegen und Material:
Wie schon beschrieben, sollte man eine Einhand Fliegenrute der Klasse 7-8 und eine Zweihand Fliegenrute der Klasse 8 dabei haben.
Eine Einhand der Klasse 5-6 hatte ich auch dabei. 
Neben der Lachsfischerei bietet die Breidalsa tolles Fischen auf Forellen und Arctic Char. Schwimmschnur, verschieden schwere Polyleader und eine 
robuste Rolle vervollständigen das Material.
Meine Fische habe ich alle auf Black and Blue Snaelda und auf Red Frances bzw. Black Frances gefangen.
Unbedingt dabei haben sollte man 
ein paar Hitch-Tubes. Hierbei lässt man eine Fliege quer über das 
Wasser schlittern. Die Fische reagieren oft sehr aggressiv auf diese Technik. Es ist sehr aufregend zu sehen, wie die Fische der Fliege lange folgen um schließlich zuzuschnappen. Als am 3.Tag bei mir den ganzen Tag nichts funktionierte, kramte Suddi 
eine Sunray Shadow hervor. Diese Fliege wird schräg stromab geworfen und dann mit dem Swing schnell eingestrippt. Haufig lassen sich mit dieser Technik doch noch Fische fangen.
Wer keine Lust hat selber zu binden kann bei www.frances.is seine Fliegen ordern. Ist allerdings nicht billig. Man kann sich aber zumindest einen Eindruck verschaffen was in Island fängig ist.
Unterkunft:
Die neu errichtete Lodge ist so ausgestattet, dass sie das ganze Jahr über genutzt werden kann. TV und Internetverbindung ist in allen 8 Doppelzimmern vorhanden. Das Essen ist sehr gut. Man fühlt sich einfach gut. Ich habe noch nie so angenehm logiert.
Guiding:
Unbedingt mitbuchen. Am Guide sollte man hier nicht sparen. Alle Guides, mit denen ich zutun hatte waren sehr nett und professionell.
Saison:
Für Lachse ist August-September Prime Time. Der Juni ist die beste 
Zeit um Arcic Char zu fangen. Eine nicht zu unterschützende Alternative zum Lachsfischen.
Ich habe mir 2005 wieder 6 Tage gesichert. Mich hat nicht nur das tolle Fischen in den Bann gezogen, auch das Drumherum hat mich überzeugt.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung oder wendet euch direkt an Throstur Ellidason.
www.strengir.is

Der Minnivallalaekur:
Der Minni ist wohl einer der interessantesten Forellenflüsse auf der Welt. 

John Goddard und andere Berühmtheiten haben an diesem Fluss mit großem Erfolg gefischt. 

Jedes Jahr werden Fische über 10 Pfund gefangen.

Wenn man diesen Fluss das erste Mal sieht, ist man allerdings etwas irritiert. Er fließt dahin wie ein Niederungsbach in Dänemark. Mein erster Gedanke galt dann auch der Frage ob es hier wirklich die oft 
zitierten Forellenmonster gibt.
Wenn man sich ganz vorsichtig an die Pools nähert, kann man sie dann am Flussgrund liegen sehen. Unglaublich, aber selbst unter guten Bedinungen schwer zu fangen.
Leider hatte ich nur einen Nachmittag und einen Vormittag zum Fischen. Außerdem kam bei uns dann auch noch viel Pech hinzu, weil mehrere Minks (verwilderte Nerze) ihr Unwesen am Flussufer trieben.
Man muss hier, speziell zum Ende der Saison, sehr genau präsentieren, sonst sieht man nur noch die Bugwelle die diese Riesen veursachen. Mir blieb es leider vergönnt eine zu landen. Ich verlor einen Fisch weil er mir den Haken aufbog und zwei andere weil ich zu früh anschlug.
Fliegen:
Wir fischten ausschließlich auf steigende Fische. Kleinste schwarze Palmer 18-22 bringen hier den gewünschten Erfolg.
Gerät:
Ich fische auf Forellen mit einer 489 Sage SP, meine absolute 
Lieblingsrute. Wer sich unsicher ist, sollte auf stärkeres Gerät 
zurückgreifen, das kann sicher nicht schaden.
Lodge:
Untergebracht ist man in einer kleinen aber feinen Lodge mit 
Selbstverpflegung direkt am Fluss.
Guiding:
Auch hier gilt, nicht am Guide zu sparen. Das Geld ist gut investiert.

Grenlaekur:
Kristallklares Wasser fließt durch eine einzigartige Lavalandschaft." 
So steht es auf der Webseite und das stimmt. Hier hat die Natur ganze Arbeit geleistet. Es macht einfach Spass so fischen zu dürfen.
Am Grenlaekur ist es möglich Meerforellen, Bachforellen und Arctic Char zu fangen.

Die Meerforellen waren mir hier zwar vergönnt, ich konnte 
mich aber mit schönen Chars und Bachforellen trösten. Alles Fische 
waren zwischen ein und zwei Kilo.
Wer hier fischt sollte, sich unbedingt Zeit nehmen die Channel am Flussdelta zu befischen, hier fängt man eigentlich immer schöne Fische.
Fliegen: Gefangen habe ich mit Streamern (Fledermues, Black Ghost) und Nymphen. Speziell in den Channel sollte man unbedingt mit beschwerten Nymphen sein Glück versuchen.
Gerät: Ich habe mit einer Rute der Klasse 7 gefischt, die Meerforellen können recht gross werden. Schwimmschnüre und verschieden schwere Polyleader runden das Equipment ab.

Alles in allem der schönste Angelurlaub meines Lebens. Es war gut alle drei Flüsse kennen gelernt zu haben. Allerdings braucht es natürlich eigentlich mehr Zeit um sich mit den unterschiedlichen Begebenheiten zurechtzufinden. 
Alle drei Flüsse sehen mich auf jeden Fall wieder.


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