Trickwürfe für die Präsentation in unterschiedlichen Gewässergegebenheiten
Einleitung

In der folgenden Zusammenstellung möchte ich Ihnen, die meiner Meinung nach wichtigsten Trickwürfe für eine bessere Präsentation der Fliege vorstellen. Durch die richtige Anwendung von Trickwürfen ist der Fliegenfischer in der Lage, schwierige Standplätze von Fischen optimal zu befischen bzw. zu erreichen, was mit den Grundwürfen oft nur zu Ungenüge gelingt. Einerseits werde ich Ihnen Trickwürfe vorstellen, durch die Sie die Fliege imitationsgetreu, d.h. ohne den negativen Effekt des Furchens, für einen längeren Zeitraum am Standplatz des Fisches anbieten können, wie z.B. den Bucket Cast und den Pocket Cast. 

Desweiteren gehe ich auf Spezialwürfe ein, die Ihnen ermöglichen, unter Gestrüpp und Büschen Ihre Fliege zu präsentieren, wie z.B. den Super Posé und den Pendelwurf. Um Hindernissen auszuweichen bzw. sie zu umwerfen, erkläre ich den Bogenwurf und den Hakenwurf.
Um die folgenden Trickwürfe zu erlernen, sollte die Beherrschung des Überkopfwurfes und Verlagerung dieses in die Horizontale sowie die Vertikale bei guter Schnurkontrolle Voraussetzung sein. Die Bewegungsabläufe der meisten Trickwürfe lassen sich recht einfach erlernen. Die Schwierigkeit liegt oftmals in der Durchführung dieser selbst, an die jeweilige Gewässersituation angepasst. 
Oft können sehr unterschiedliche Trickwürfe zum fast gleichen Ergebnis führen. Die meisten Trickwürfe, die zur Präsentation gedacht sind, entstehen durch einen beliebigen Bewegungsimpuls des Handgelenkes und oder Unterarmes nach dem Stoppen der Rute beim Wurfablauf im Vorwurf. 
Als sehr wichtig gilt es zu verstehen, dass jeder Impuls, den wir auf die Fliegenrute während des Wurfablaufes übertragen, insbesondere nach den Stopp, Einflüsse auf das spätere Präsentationsergebnis haben wird. Anfängern wird meistens beigebracht, eine saubere, gestreckte Flugschnur inkl. Vorfach abzulegen. Dies zu erlernen und zu beherrschen ist natürlich richtig und wichtig, um die folgenden Trickwürfe überhaupt motorisch durchführen zu können. Vor allem in Gebirgsbächen ist es die hohe Kunst, die Flugschnur durch Trickwürfe so zu präsentieren, dass die Fliege im Sichtfeld des Fisches möglichst lange verweilt. Dies setzt jedoch voraus, dass die Flugschnur und oder das Vorfach in den unterschiedlichen Strömungsbegebenheiten gekonnt ungestreckt abgelegt wird.
Trickwürfe lassen sich praktisch mit jedem Gerät vollziehen, ganz nach dem Motto:
Es gibt keine Zauberstöcke - nur Zauberer
Prädestiniert sind Ruten mit einer schnellen, spitzenbetonten Aktion, da sich hierdurch die Bewegungsimpulse aus der Führungshand umgehend auf die Flugschnur übertragen lassen. Dennoch bevorzuge ich eher Ruten mit parabolischen Aktionen, da mir beim Fischen nicht nur der Aspekt des Werfens wichtig ist. Eine Flugschnur, welche die Rute leicht unterlädt, erlaubt meiner Meinung nach eine höhere Kontrolle dieser während des Wurfes.
Je nach werferischem Können des Einzelnen lassen sich Trickwürfe auch miteinander kombinieren, d.h. bestimmte Trickwürfe können während eines Wurfablaufes kurz hintereinander durchgeführt werden, wie z.B. Snap Cast und Faltschirmwurf. 
Nun genug geschrieben. Geben Sie nicht auf, wenn so manches nicht gleich auf Anhieb funktioniert. Ehrgeiz und vor allem das Durchhaltevermögen sind nicht ganz unerheblich. Ich habe versucht, die Wurfabläufe so leicht verständlich, wie möglich zu beschreiben, wobei mir die Nähe zur Praxis sehr wichtig war. Vergessen Sie nie, dass das Beschreiben von komplexen Wurfabläufen dem Beschreiben des „Geschmackes eines Apfels“ gleicht. Ich wünsche Ihnen beim Durchlesen und Erlernen der folgenden Trickwürfe viel Spaß und Erfolg.

Matthias Meyer

Mein besonderer Dank gilt: Andrea Bernhardt, Kurt Zumbrunn und Marc Rädisch
© Fotos: Andrea Bernhardt, Jan Bürger, Renate Meyer, Michael Winterberg, Kevin Prüsener und Matthias Meyer


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