An kroatischen Traumrevieren:

Update Kupa, Kupica und Curak - Juli 2005

Bericht und Fotos von Michael Müller

Warmes Abendlicht über der kroatischen Mittelmeerküste =>

Schon seit längerer Zeit war ich ziemlich neugierig, einmal die oben genannten kroatischen Gewässer zu besuchen und zu befischen. Einfach zu interessant waren der Reisebericht von Hans Wallner 2004 und und die aktuellen Bilder, Filme und die Berichterstattung von Hans Werner Schneider, die ich 2005 zu sehen bekam. Was lag näher, als die erstbeste Gelegenheit, welche sich bot, "schamlos" auszunutzen. Und die kam bald...
 

<= Kupica

Unsere "bessere Hälfte" möchte gerne ins Warme, Baden, Sonnen und man selbst lieber in die Berge oder gar in den Norden zum Fischen, stimmts? Das geht nicht? Doch: das geht! In Kroatien liegen die Urlaubsgebiete an der Küste und die wenig erschlossenen, wildromantischen Bergregionen mit herrlichen Gewässern dicht beinander - so dass sich eine Kombination geradezu aufdrängelt. Sogar für Tagesausflügler...

Unergründliche Tiefe: Kupica =>

Nach ein paar heißen Krk-Tagen ging es also schnurstracks ins karstige Mittelgebirge - in eine kleine Stadt namens Brod na Kupi, die an Kupa, Kupica und Curak, sowie direkt an der Grenze zu Slovenien liegt. Direkt vorm Grenzübergang bogen wir nach rechts ab, überquerten die Kupica nahe ihrer Mündung und gelangten nach einigen Kilometern schmaler Straße in das kleines Dorf Belo, in welchen die Familie Jukic ihre kleine aber feine Pension betreibt.

<= Kupica, ohne Worte...

Alle wesentlichen Ausführungen sind genau wie im Bericht Nummer 119 von Hans Wallner beschrieben und nach wie vor aktuell. 
Besonders hervorzuheben ist die ausgesprochenen Gastfreundlichkeit unserer Gastgeber. Mislav Jukic lässt es sich nicht nehmen, mit seinen Gästen selbst an die Gewässer zu fahren und ihnen die schönsten Stellen persönlich zu zeigen.
 

Schöne Bachforelle aus dem Curak =>

Bei einer Auswahl von über 40 Flußkilometern ist hier doch die eine oder andere Stelle dabei, die man selbst nie finden würde. Sie haben richtig gelesen: über 40 Kilometer unterschiedlicher Flußläufe, alle relativ nahe beisammen und gut erreichbar, können mit einer einzigen Angelkarte befischt werden - und die kostet 150,--Kuna, umgerechnet 21,--€. Deutlich günstiger als im Nachbarland Slowenien, stimmts?

<= Traumpool am Curak

Dafür müssen sich Kupa, Kupica und Curak aber durchaus nicht vor ihren teuren Nachbarn verstecken. Landschaftlich liegen Sie traumhaft, glasklar fließen sie durch kiesige bis felsige Betten und der Fischbestand wie der Insektenreichtum sind absolut Klasse - der Kalkgehalt machts möglich! 
 
 

Schnelle Partie am Curak =>

Doch nun zurück zu unseren Gastgebern. Sie sollten in der Pension nicht nur das Frühstück buchen, sondern unbedingt die "erweiterte Halbpension". Frau Jukic serviert Ihnen, wenn Sie vom Fischen kommen, ein sehr leckeres Essen. Auf Wunsch auch Abends um zehn. Zwischendurch kann man ein kleines Fischerpäuschen machen und sich 'mal zum Kaffeetrinken sehen lassen - der selbstgebackende Kuchen ist ebenfalls lecker...

<= ein "Lebensmüder" an einem Seitenarm der Kupa

Wenn sie Mislav und seine Frau besuchen und dort wohnen möchten, ist eine frühzeitige Reservierung unbedingt ratsam - aufgrund des begrenzten Platzes ist er über die Saison nahezu immer ausgebucht.
 

eine "Durchschnittsäsche" aus der Kupica, mit rotem Bauchfleck und sehr kampfstark =>

Zur Fischerei gibt es dem Bericht 119 nicht viel hinzuzufügen. Drei unterschiedliche Gewässer, allesamt mit guten Fischbeständen, bieten für jeden Geschmack und Anspruch etwas. 

Wer auf die feinere Bachfischerei im "Baumtunnel" steht, wird den Curak lieben. Hier stehen die Fische oft an unscheinbaren Plätzen, was man auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde. Die Trockenfliege ist hier die erste Wahl.

<= Wer sieht die dicke Äsche? Ort des Geschehens: die Kupa im Nationalpark.

Die Meisten werden die Kupica besonders ins Herz schließen, weil sie mittelgroß, überschaubar und mit tollen Fischen ebenso wie mit tollen Angelstellen aufwartet. Allerdings ist der kurze Fluss oft stark durch Fliegenfischer frequentiert, besonders nach Feierabend.
 

Kupa im Nationalpark: 
Nebel über'm Fluss nach dem Regen =>
Unten: "Zauber-Landschaft" an der Kupa-Quelle...

Der Kupa-Teil oberhalb Brod na Kupi bietet bildschöne Äschenzüge und gewaltige Löcher in kiesigen bis felsigen Terrain und der untere Teil strömt im großen Kiesbett breit - mal flach und schnell, mal tief und ruhig dahin - hat ebenfalls schöne Äschen, gute Forellen und Huchen, ist aber etwas schwieriger zu befischen, besonders bei hochsommerlichen Niedrigwasser, wenn das Wasser ruhig und leblos da liegt. Wenn hier jedoch ein richtiger Schlupf im Gange ist, kann man sicher 'was erleben...
Probieren Sie Fliegen und Techniken, die Sie zu Hause auch fabrizieren. 

Oberste Grundregel ist jedoch an allen Strecken: nicht Trampeln sondern Pirschen !!!
 

Kupa oberhalb BnK =>

Unbedingt empfehlenswert ist auch ein Besucht im Nationalpark Risnjak, wie im Bericht 119 beschrieben. Nach wie vor ist es eine umständliche Herumkurverei bis da hinauf - aber die Landschaft ist phänomenal und das schließlich erreichte Ziel entschädigen für Alles.
 
 

<= Kupa oberhalb BnK

Wenn Sie 'mal nicht Fischen wollen: planen Sie einen halben Tag ein und kraxeln Sie zur Kupa-Quelle. Das lohnt sich: wir haben die Strecke während zwei heftigen Gewittergüssen bewältigt und waren trotzdem begeistert.
 

schnelle Partie an der Kupica =>

<= schöne Bachforelle aus der Kupica
gute Äschenstelle an oberen Kupa =>
<= Zwischen den felsigen Rinnen stehen die Guten. An der oberen Kupa
 
 

Nachfolgend gebe ich Ihnen für Ihre Planungen noch einige Ausführungen der Bewirtschafter, Fischerei- beschreibungen und -bedingungen 2005 weiter:

Ein Text vom Sportfischer-Club „Goran“, Brod na Kupi:

Liebe Gäste, Fliegenfischerkollegen und Freunde!

Die Absicht dieses kurzen Informationsblattes ist es, Ihnen das Zurechtfinden an all den befischbaren Gewässern, die unter der Bewirtschaftung des Sportfischer-Clubs "Goran“ stehen, zu erleichtern und Sie mit den besonderen Fischereibestimmungen, die für das Jahr 2005 gelten, vertraut zu machen.

SRU „Goran“ ist ein Fischereiverein, der seit 1926 besteht und heute etwa 130 Mitglieder zählt. Jahrzehntelang hat er (zusammen mit anderen Fischereivereinen in der Nachbarschaft) eine naturnahe Bewirtschaftung der Wild-Fischpopulationen sowie der Gewässer durchgeführt, für die er die Fischereirechte erhalten hat. So ist bis zum heutigen Tag ein ursprünglicher Bestand an Bachforellen, Äschen und Huchen erhalten geblieben. Das Hauptanliegen  der Fischbewirtschaftung ist deshalb
weiterhin der Besatz und die Wiederansiedlung heimischer Fischstämme mit dem Ziel, die Bachforellen-, Äschen- und Huchenbestände zu stärken und zu stabilisieren.
Nicht heimische Salmoniden, wie die Regenbogenforelle, sind nie willentlich in das Flusssystem eingesetzt worden, das Sie zu befischen beabsichtigen. Einzelne Exemplare dieser Art, die gelegentlich gefangen werden, stammen aus den Fischzuchten an den Flüssen Cabranka und Kupica,  denen sie entkommen konnten.
Zu Beginn der Saison 2004/05 haben wir das Projekt der künstlichen Eiablagerungsaufzucht (Whitlock-Vibert-Boxen) begonnen – bis jetzt mit hervorragenden Ergebnissen und perfekt beschaffener Bachforellenbrut. Das alles zielt darauf ab, die einheimischen autochtonen Salmonidenbestände zu maximieren und so den wahren, naturliebenden Sportfischern die Befriedigung zu bieten, im Wildwasser auf Wildfische zu angeln.
Eine andere, wissenswerte Tatsache ist, dass die Flüsse Kupa und Kupica auf einer jährlichen Basis von 10 – 30 cm langen Bachforellen besetzt werden, die wir unseren Aufzuchtbächen (Kuzelska Belica, Grabjelska Belica, Lesnicki potok, Cedanjski potok) entnehmen. Dasselbe Vorgehen wird von unseren  slowenischen Kollegen des RD „Kocevje“ praktiziert.
Zusätzliche Besatzmaßnahmen mit kommerziell erhältlichen Salmoniden müssen wegen des gestiegenen Befischungsdruckes vorgenommen werden und haben die Aufgabe, den Druck von den einheimischen Fischen in unseren Flüssen zu nehmen. Diese Fische, die in Fischzuchten aufgezogen werden, können Sie sicherlich an den offensichtlichen und wohlbekannten Merkmalen (beschädigte Brust- und Afterflossen) erkennen, haben Sie aber bitte Verständnis dafür, da es nicht immer leicht ist, vollkommen ausgebildete Bachforellen aus der Zucht auf dem Markt zu bekommen.

Gerade deshalb hoffen wir, dass Sie jede wildstämmige Bachforelle, Äsche oder jeden wild aufgewachsenen Huchen, den Sie fangen, besonders zu schätzen wissen, zumal diese sehr wahrscheinlich mit größter Liebe und Sorgfalt von unseren Club-Mitgliedern oder unseren slowenischen Fischerkollegen in den Fluss eingesetzt worden sind.

Für das Jahr 2005 haben wir für alle Gewässer neu ein Entnahmeverbot für Äschen in Kraft gesetzt (nicht das Befischen selbst ist verboten, lediglich das Behalten der Fische). Gleichzeitig haben wir – zusammen mit unseren slowenischen Kollegen – den Fluss Kupa mit 2000 wunderschönen Äschen von 20 – 35 cm besetzt, gemäß unseren Anstrengungen, diesem herrlichen Fisch zu helfen seine Population in früherer Größe wiederzugewinnen. Wir hoffen, dass Sie diese Maßnahme unterstützen und uns helfen werden, unser Ziel zu erreichen, nämlich, einen Fluss voller Äschenschwärme zu haben, einschließlich jener Großen von über 45 cm!

Wir bitten Sie inständig, sich mit den Bestimmungen, die im Jahr 2005 an unseren Gewässern gültig sind, vertraut zu machen und sie zu befolgen, damit unangenehme und unnötige Situationen vermieden werden. Die für die Kupa gültigen Bestimmungen sind mit der slowenischen Seite vereinheitlicht worden, so dass sie identisch sind, gleichgültig, wo Sie Ihre Fischerei-Erlaubnis kaufen. Anstatt eine detaillierte Liste von Verhaltensregeln am Wasser aufzustellen, lassen Sie uns nur sagen, dass Sie sich dann im höchsten Maße angepasst und richtig verhalten, wenn Sie anderen nicht antun, was Sie selbst nicht möchten, dass sie es Ihnen tun (beim Zugang zum Wasser, Parken auf Wiesen oder das Fahren auf schlechten Wegen etwa). 

Lassen Sie uns alle Respekt und Verständnis gegenüber der einheimischen Bevölkerung zeigen, die das Tal das ganze Jahr über bewohnt (und nicht wie wir nur während der Angelsaison) und die gewiss auch raue und schwere Zeiten kennt, um da, wo sie geboren und aufgewachsen sind, einen annehmbaren und ausreichenden Lebensunterhalt sicherzustellen !

Ihre Bemerkungen und Beobachtungen (positive und negative) können Sie in dem Feld am Ende dieser Seite eintragen und das Blatt in unseren Briefkasten einwerfen. Wir versichern Ihnen, dass wir sie mit großer Sorgfalt lesen und unser Bestes tun werden, sie in Zukunft zu berücksichtigen. Der Gedanke dabei ist,  all das zu verbessern, was nicht korrekt oder falsch ist und unserer Aufmerksamkeit bisher entgangen ist.

Mit den besten Wünschen für unvergessliche Augenblicke, die Sie an unseren Gewässern erleben möchten, und der Hoffnung, dass Sie uns wieder besuchen, grüßt Sie mit „Petri Heil“, Ihr 

Sportfischer-Club „Goran“, Brod na Kupi 

Kontakt:
Mislav Jukic | Tel: 01/3885-870 | (00385/1/3885-870) | GSM: 098/306-961 | (00385/98/306-961)
Web: www.kupa-flyfishing.com | e-mail: info@kupa-flyfishing.com

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