AV Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka, Februar 2025, Presse/Jahresbericht: Ilmtal-Fliegenfischer: Rückblick auf das Jahr 2024 |
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Januar:
Um den Jahreswechsel gab es frostige Perioden, hier kämpft sich die
Sonne durch einen frostigen Wintermorgen an der Ilm ...
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Nur
2 Wochen später dominiert bei Tau- und Regenwetter wieder ein bis
zum Rand gefüllter Fluss das Tal
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Mitte
Januar folgte eine kurze Starkfrostperiode mit rasch fallenden Wasserständen,
was wiederum die Bildung bezaubernder, wenn auch diesmal nur kurzlebiger
Eisskulpturen begünstigte ...
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Mitte
Februar haben wir wieder Hochwasser in der Ilm. Dieser "Log-Jam" hier,
mitverursacht durch fleißige Biberarbeit, blockiert den Fluss kurz
vor der Stadt auf ganzer Breite. Hier gibt es was zu tun. Der mit angeschwemmte
Plastikmüll ist natürlich vollständig Menschgemacht :-(
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BAD BERKA (MM):
Hinter uns liegt ein "normales" Vereinsjahr ohne besondere Vorkommnisse,
in denen alle traditionellen Vereins- und Verbandsveranstaltungen stattfinden
konnten und die Vereinskultur- und Geselligkeit gelebt werden durfte. Neben
unserer üblichen Jahreshauptversammlung am Anfang des Jahres konnten
wir uns auch wieder bei der großen Kinder- und Jugendveranstaltung
des Dachverbandes LAVT quer durch alle Angelarten im Atrium der Erfurter
Stadtwerke einbringen. Auch unser Fliegenbindenachmittag, die große
Frühjahrs-Müllsammelaktion (in diesem Jahr gleich an 2 Terminen)
gemeinsam mit Stadt Bad Berka, unser traditionelles "1.Mai-Essen im Grünen",
sowie weitere Veranstaltungen konnten nach Plan stattfinden.
Am und im Gewässer waren zudem genug Arbeiten zu erledigen. Die 16 Mitglieder des Vereins leisteten 2024 an den beiden Pachtgewässern des Vereins Ilm und Schwarza wieder eine ordentliche Stundenzahl an ehrenamtlicher und gemeinnütziger Arbeit. Zu tun gab es auch 2024 wieder Einiges, z.B. Fischbesatzmaßnahmen, eine E-Kontrollbefischung des Aufzuchtsbaches, sowie Gewässer-, Uferpflege- und Aufräumarbeiten - und leider immer und immer wieder: den Müll und Abfall -sprich diverse Hinterlassenschaften- von anderen Mitbürgern einsammeln! ................ |
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Eindrücke
von der wie immer gut besuchten und bestens organisierten Kinder- und Jugendveranstaltung
des Dachverbandes LAVT quer durch alle Angelarten im Atrium der Erfurter
Stadtwerke im Februar. Mit Hansi macht das Fliegenbinden immer Spaß
:-) ...
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Fliegenwerfen
will geübt sein, hier helfen der Olaf und weitere IFFV Mitglieder
gerne weiter. Auch den alljährlichen Wurfwettbewerb gab es wieder.
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Beim
geselligen Fliegenbindenachmittag in unserem Stammlokal in Großlohma
im März konnte nach Herzenslust gebunden und gefachsimpelt werden
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Hier
sind auch Gäste immer herzlich Willkommen!
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In die
Ausgestaltung der Erfurter Messe "Reiten-Jagen-Fischen" im März haben
die Verbände und viele Vereinskollegen wieder viel liebevolle Mühe
gesteckt....
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Fliegenfischen ist bekanntlich viel mehr, als nur Fische fangen. Bereits bei seiner Gründung vor nun 30 Jahren hat sich der Verein den Aufbau und die Erhaltung eines für die Ilm arttypischen, heimischen Fischbestandes zur Hauptaufgabe gemacht. Hierzu gehören neben dem regelmäßigen Besatz von Ilm und Schwarza mit Bachforelleneiern und -Brut sowie mit Jung-Äschen und Kleinfischen anderer Arten auch diverse Pflege- und Aufräumarbeiten am Ufer und im Gewässer. Der Hegeauftrag kann heutzutage nur noch ansatzweise erfüllt werden, da Verschmutzung und Bauarbeiten im Gewässer, immer länger anhaltende Trockenperioden im Sommer, raubende Kormorantrupps im Winter und andere ungünstig wirkende Faktoren (die ständig zunehmen!) die Arbeit wieder zunichte machen. ............................ |
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Leider
sieht es an manchen Stellen am Fluss auch so aus :-( Also führten
wir mit unserem kleinen Verein in diesem Frühjahr gleich zwei Müllsammeleinsätze
durch, um die Hinterlassenschaften anderer Mitbürger wegzuräumen.
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Ein
nach mehrjähriger Pause durchgeführtes Elektro-Kontrollfischen
an unserem Aufzuchtsbach brachte leider ernüchternde Resultate ...
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Am Aufzuchtbach
haben Biber diesen 2m hohen Damm gebaut.... und viele weitere kleinere,
"gefühlt" alle 150m. Darüber liegen schlammige Staubereiche.
Das Thema "Nutzung als Aufzuchtbach" wie bisher wie auch das Thema "Durchgängigkeit"
hat sich damit dauerhaft erledigt, denn Hand anlegen ist verboten...
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Traditionell
begehen wir den 1.Mai gemeinsam mit unseren Lieben beim "Essen im Grünen",
mit Angrillen direkt am Ilmufer, bei herrlichem Wetter...
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Es ist
nun überall schön grün und wild am Wasser ...
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Ab Ende
Mai erscheinen die Maifliegen und eine kurze spannende Zeit am Wasser beginnt...
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eine schöne Trockenfliegen-Fischerei, die auch immer mal wieder solche
Kaliber zum Steigen brachte
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In den Wintertagen der ersten Monate des Jahres 2024 wurde das Ilmtal wie in dieser Jahreszeit üblich von durchziehenden, hungrigen Kormoranen heimgesucht und die Fischbestände weiter geschädigt. Wenige dieser effizienten Fischjäger über einige Winterwochen auf täglicher Fischjagd im kleinen Fluss (wo sie normaler Weise nicht vorkommen sollten) reichen bereits aus, um den Fischbestand so schwerwiegend zu schädigen, dass eine natürliche Reproduktion kaum noch stattfinden kann. Gerade die inzwischen europaweit allein durch Kormorane von Aussterben bedrohte Äsche kann sich als Freiwasserfisch vor den permanenten Angriffen nicht verstecken und wird so eine leichte Beute. Wir können nur jedes Jahr erneut den Finger in die Wunde legen und dringend anmahnen, dass für dieses Problem endlich eine europaweit geregelte Lösung gefunden wird, ansonsten sehen wir im wahrsten Sinne des Wortes Schwarz für die Fischbestände. Nicht vergessen werden sollte an dieser Stelle, dass es ohne das stetige Bemühen von Vereinen wie unseren, welches viel Zeit und Geld kostet, heute wohl keine nennenswerten Fischbestände mehr in unseren Flüssen und Seen gäbe, auch nicht die "bedrohten bzw. gefährdeten Arten"! .... |
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Hier
holt sich die Ilm Stück für Stück die alte Bahnstrecke zurück
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Die
Maifliegenzeit wird leider durch ein frühes Juni-Hochwasser vorzeitig
beendet ...
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Seit wenigen Jahren hat sich noch ein weiterer effektiver Fischjäger "hinzugesellt": unsere Wildkamera-Auswertungen belegen das Vorkommen von Fischottern am Fluss (neben Mink und Nerz!). Auch diese Tiere waren jahrhundertelang aus thüringischen Gewässern verschwunden und tauchen plötzlich (ebenso wie die Biber) überall an unseren Flüssen auf. Ob uns das gefällt oder nicht: beide Arten sind streng geschützt und wir müssen uns mit der neuen Situation abfinden und die Hegemaßnahmen bzw. unser generelles zukünftiges Bewirtschaftungskonzept entsprechend anpassen. Das bedeutet aber auch einen weiteren stetigen und erheblichen Fischbestandsrückgang durch Otter, denn die geschickten Jäger bekommen jeden Fisch den sie wollen und wir werden die Tiere nicht mit zusätzlichen Besatzmaßnahmen am Platz halten! Und ob den Tierfreunden das gefällt oder nicht: beide Arten sind Schädlinge an unseren Gewässern: jeder gefällte Uferbaum ist ein Verlust und jeder gefressene Fisch (auch solche die auf der "Roten Liste" stehen) wie auch jede leer gefressene Gewässerstrecke ist ein Rückschlag im Artenschutz und für Gewässerbewirtschafter wie uns, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich um den Aufbau und Erhalt eines stabilen Fischbestandes bemühen! Im Übrigen haben unsere Untersuchungen an
den Tümpeln, Gräben und Seitenarmen im Umfeld der Ilmufer ergeben,
dass dort keinerlei Frösche und Kröten sowie deren Laichprodukte
und Nachwuchs mehr vorhanden sind. Noch 2021 herrschte dort im Frühling
Hochbetrieb!
Bekanntlich fressen Otter auch sehr gerne Amphibien!
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Hochsommer
an der Ilm mitten in Bad Berka
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Und
wieder zieht der Herbst ins Land
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In den vergangenen Jahren hatte die sommerliche Wasserknappheit für die Ilm und ihre Bewohner oftmals negative Auswirkungen für die Fische wie auch Wassersekten und Kleintiere als deren Nahrungsgrundlage. Nachdem es das Ilmtal 2022 erneut hart getroffen hatte und die Trockenzeit mit 4 Monaten so lang und intensiv war, wie kaum jemals erlebt, kamen wir 2023 und 2024 ohne lange Trockenperiode über den Sommer und hatten im Jahresverlauf meist gute Wasserstände. Ab November pegelten sich diese dann auf hohem Niveau ein, was sich bis zum Jahreswechsel fortsetzte. Es kann nur gut sein! ................. |
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Im Herbst
hatten wir eine kurze aber schöne Zeit, um nochmal auf Äsche
zu gehen ... bevor der Wasserstand im Dauerregen ab November wieder stieg
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Wer mit offenen Augen
an der Ilm spazieren geht, vielleicht auch einmal abseits der Wege, dem
sind die frischen und sehr häufig zu entdeckenden Baumfäll-Spuren
der Biber sicher nicht entgangen. Wie auch immer sich diese Tiere so rasch
an so vielen Flussbereichen ausbreiten konnten, sei einmal dahin gestellt:
wir haben grundsätzlich nichts gegen sie, sind sie doch eine Bereicherung
der Natur intakter Flusstäler. Warnend und wiederholt
(da bisher völlig ohne jegliche Reaktion) müssen wir jedoch
an die zuständigen Behörden appellieren: wenn Biber weiterhin
und inzwischen fast flächendeckend am Gewässer eine größere
Anzahl an Bäumen schädigen und fällen, die 20, 30, 50 oder
mehr Jahre zum Nachwachsen benötigen, ist (nicht nur) der Ufer- und
Hochwasserschutz ernsthaft in Gefahr. Das kann so nicht gewünscht
sein, oder? Augen zu und durch ist hier keine Lösung. Sehr gerne nehmen
wir Vertreter der zuständigen Behörden mit ans Gewässer
und zeigen ihnen die dokumentierten Biberschäden. Auch s.g. Baumschützer
dürfen sich sehr gerne bei uns melden, denn nicht nur in Städten
gibt es schutzbedürftige Bäume!
Leider bekommen die
alten Uferbäume an der Ilm auch noch weitere Probleme: durch die zunehmenden
sommerlichen, ausgedehnten Trockenperioden leiden sie sowieso schon erheblich
unter der Hitze. Dazu kommt die fehlende Wasserversorgung und austrockende
Uferkanten & Wurzeln. Also verlieren die Bäume, zusätzlich
geschädigt von Pilzbefall ihren Halt, sie sterben ab und stürzen
in den Fluss.
Ein aktuelles
Bild unserer Wildkamera an der Ilm im Januar 2025:
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Eine
schöne Sache zum Jahresabschluss war auch wieder unser geselliges
Advents-Essen in unserem Stammlokal in Großlohma
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Mitglieder des Vereins nehmen interessierte Mitbürger auch gerne einmal mit ans Wasser und zeigen, worauf es beim Fliegenfischen ankommt. Wer Kontakt mit dem Verein aufnehmen möchte, erreicht ihn unter 036458-31003 (Herr Müller). Einen Auszug aus der Vereinschronik und eine riesige Sammlung an aktuellen Themen und Informationen über das Fliegenfischen finden Sie im Internet unter: fliegenfischer-forum.de. Allzeit Petri Heil wünscht Euch
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Tipp:
Ein empfehlenswerter Ilm-Fotoreport aus 2024:
Heimat
Deutschland:
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![]() Ein Beitrag von Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de - © Februar 2025. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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