Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen
In meinem Blog habe ich einen Artikel verfasst, warum ich den AFTMA Schnurklassen abgeschworen habe und diese schon fast verurteile:
https://www.flytastic.net/fliegenfischen/tackle/
Es würde mich freuen, hier eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Schnurklassen zu starten.
Beste Grüsse aus der Schweiz
Yanick
Schnurklasse - Ein Phantom
Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.
-
orkdaling
Re: Schnurklasse - Ein Phantom
Moin,
mal abgesehen davon das dieses Thema schon oft diskutiert wurde, auch wenn es darum ging eine passende Schnur fuer irgendeine Rute zu finden, gebe ich dir vollkommen Recht.
Genau darum findest du ja bei fuehrenden Herstellern das WG der Rute angegeben und auf der Verpackung der Schnur bzw auf den Seiten der Hersteller findest du genaue Angaben zum Profil und Gewicht der Keule sowie die Længen der Front und Rear Taper.
Warum liegt doch klar auf der Hand.
Als AFTMA, heute AFFTA, eingefuehrt wurde ging es darum die Schnuere zu vergleichen (vorher gab es ein Wirrwarr) und da einigte man sich auf die 30ft, also unseren 9,14m. Nur damals gab es keine Schnuere die dieses Gewicht auf verschiedene Profile/Længen verteilt hatten.
Heute kannst du eine Keule von weit unter den 9,14m haben , aber auch eine weit darueber.
Um mal bei deiner #6 zu bleiben, die gibt es auch mit 21,5m Kopf und ist mit *10,4g angegeben. Nur das Sternchen bedeutet das sie bei 30ft Messpunnkt diese 10,4g aufbringt. Die gesamte Keule hat natuerlich weitaus mehr, wird aber mit deiner #6 Rute geworfen. (Beisp. SA Expert Distance)
Deine AFFTA Klassifizierung auf Schnur und Rute kannst du also nur noch zur groben Orientierung verwenden !
Also Augen auf beim Schnurkauf - ohne Angaben zum Profil, Gewichtsverteilung wird es schnell ein Fehlkauf.
Dann noch das Problem mit den unterschiedlichen Material bei den Ruten, Aktion dieser, Wurfstil , das alles muss auch bei der Schnurwahl beachtet werden.
Bei der EH geht es ja noch, 1g mehr oder weniger kannst du ja noch im Wurf ausgleichen, auch 1m Taper mehr oder weniger ist kein Problem.
Ich kann dir mal ein Beispiel von meinen DH bringen. Da wirft einer dieser hochmodernen Støckchen 10# 15ft super mit 38g Scandikøpfen.
Eine andere in dieser Klasse verlangt aber 42g - das sind schon mal 4g Unterschied (gleiche Kopflænge,gleicher Stil)
Nun kommt es vor das ich nicht im Scandi Stil fische sondern im Trad.Spey und da kommen verschieden lange Bellys zum Einsatz.
ZB eine 16m Keule mit 48g auf der erst genannten Rute, auf der (konstruktiv) etwas steiferen sind es 50g.
Die Schnuere mit 18m Belly bringen so um 55g auf die Waage, 22m sogar mit 59g.
Also die eine #10 wirft von 38 - 48g je nach Stil , sind dann mal 10g.
Die andere #10 aber bereits 42 - 59g, je nach Stil und Belly, das wæren dann mal 17g Unterschied - wir reden hier von einer Rute, einer Klasse !
Und darum geben die Hersteller dieser Leinen auch nur die Klasse an Orientierung an, vielleicht noch fuer Ruten bis 13ft oder ab 15ft,
du musst dann die entsprechende Schnur fuer die jeweilige Rute auswæhlen. Da erfolgt dann nur noch die Angabe der Keulenlænge sowie das Gewicht dieser.
Bringt also nichts sich auf AFFTA zu verlassen, ich muss wissen fuer welchen Stil brauche ich die Schnur, ich muss die Rutenlænge und die zu werfende Keulenlænge/Gewicht beachten - innerhalb einer Klasse !
Das passt in keine alte AFFTA Tabelle und genau darum geben Hersteller von Ruten und Schnueren auch Tabellen an wo man empfohlene Werte fuer
Spey, Scandi, Skagit und Long Belly findet. Sowas zB. http://www.scientificanglers.com/spey-charts/
Und weil es immer wieder neue Strippen, neue Støckchen gibt, werden wir das Thema auch noch lange lange lange diskutieren.
Gruss Hendrik
mal abgesehen davon das dieses Thema schon oft diskutiert wurde, auch wenn es darum ging eine passende Schnur fuer irgendeine Rute zu finden, gebe ich dir vollkommen Recht.
Genau darum findest du ja bei fuehrenden Herstellern das WG der Rute angegeben und auf der Verpackung der Schnur bzw auf den Seiten der Hersteller findest du genaue Angaben zum Profil und Gewicht der Keule sowie die Længen der Front und Rear Taper.
Warum liegt doch klar auf der Hand.
Als AFTMA, heute AFFTA, eingefuehrt wurde ging es darum die Schnuere zu vergleichen (vorher gab es ein Wirrwarr) und da einigte man sich auf die 30ft, also unseren 9,14m. Nur damals gab es keine Schnuere die dieses Gewicht auf verschiedene Profile/Længen verteilt hatten.
Heute kannst du eine Keule von weit unter den 9,14m haben , aber auch eine weit darueber.
Um mal bei deiner #6 zu bleiben, die gibt es auch mit 21,5m Kopf und ist mit *10,4g angegeben. Nur das Sternchen bedeutet das sie bei 30ft Messpunnkt diese 10,4g aufbringt. Die gesamte Keule hat natuerlich weitaus mehr, wird aber mit deiner #6 Rute geworfen. (Beisp. SA Expert Distance)
Deine AFFTA Klassifizierung auf Schnur und Rute kannst du also nur noch zur groben Orientierung verwenden !
Also Augen auf beim Schnurkauf - ohne Angaben zum Profil, Gewichtsverteilung wird es schnell ein Fehlkauf.
Dann noch das Problem mit den unterschiedlichen Material bei den Ruten, Aktion dieser, Wurfstil , das alles muss auch bei der Schnurwahl beachtet werden.
Bei der EH geht es ja noch, 1g mehr oder weniger kannst du ja noch im Wurf ausgleichen, auch 1m Taper mehr oder weniger ist kein Problem.
Ich kann dir mal ein Beispiel von meinen DH bringen. Da wirft einer dieser hochmodernen Støckchen 10# 15ft super mit 38g Scandikøpfen.
Eine andere in dieser Klasse verlangt aber 42g - das sind schon mal 4g Unterschied (gleiche Kopflænge,gleicher Stil)
Nun kommt es vor das ich nicht im Scandi Stil fische sondern im Trad.Spey und da kommen verschieden lange Bellys zum Einsatz.
ZB eine 16m Keule mit 48g auf der erst genannten Rute, auf der (konstruktiv) etwas steiferen sind es 50g.
Die Schnuere mit 18m Belly bringen so um 55g auf die Waage, 22m sogar mit 59g.
Also die eine #10 wirft von 38 - 48g je nach Stil , sind dann mal 10g.
Die andere #10 aber bereits 42 - 59g, je nach Stil und Belly, das wæren dann mal 17g Unterschied - wir reden hier von einer Rute, einer Klasse !
Und darum geben die Hersteller dieser Leinen auch nur die Klasse an Orientierung an, vielleicht noch fuer Ruten bis 13ft oder ab 15ft,
du musst dann die entsprechende Schnur fuer die jeweilige Rute auswæhlen. Da erfolgt dann nur noch die Angabe der Keulenlænge sowie das Gewicht dieser.
Bringt also nichts sich auf AFFTA zu verlassen, ich muss wissen fuer welchen Stil brauche ich die Schnur, ich muss die Rutenlænge und die zu werfende Keulenlænge/Gewicht beachten - innerhalb einer Klasse !
Das passt in keine alte AFFTA Tabelle und genau darum geben Hersteller von Ruten und Schnueren auch Tabellen an wo man empfohlene Werte fuer
Spey, Scandi, Skagit und Long Belly findet. Sowas zB. http://www.scientificanglers.com/spey-charts/
Und weil es immer wieder neue Strippen, neue Støckchen gibt, werden wir das Thema auch noch lange lange lange diskutieren.
Gruss Hendrik
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Hans.
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Re: Schnurklasse - Ein Phantom
Hallo,
ja, das ist hier schon oft diskutiert worden, aber es kann garnicht oft genug sein, meine ich.
Es gibt Rutenhersteller, die seit einiger Zeit für jedes Model konkrete Angaben für eine passende Schnur machen, ohne selber Schnüre zu entwickeln. Das findet man bei SCOTT, DOUGLAS, um nur zwei zu nennen. Oder es gibt konkrete Angaben zum Wurfgewicht, bzw. bei den Zweihändern auch zu den Wurfgewichten. Oder der Schnurhersteller hat entsprechende Tabellen erstellt, wie Hendrik sie verlinkt hat. SAGE entwickelt seine Ruten gleich passend zu gängigen Schnüren von RIO, oder RIO bastelt eine spezielle Schnur für eine spezielle SAGE Rute zusammen. Es kann nur gut sein, wenn Rutenbauer und Schnurkocher uns mit so konkreten Angaben wie möglich entgegenkommen. Der Käufer muss aber den Verwendungszweck im Auge behalten, und da wird Hendrik ja nicht müde, uns allen immer wieder den Sinn und Zweck verschiederer Profile um die Ohren zu hauen. Gut so! Die Schnurwahl wird damit auf jeden Fall leichter.
Wer das Glück hat mit Freunden mal Ruten und Schnüre zu tauschen, so dass sich verschiedene Kombinationen ergeben, der wird sich sehr, sehr wundern, wie unterschiedlich sich auf der Packung gleich klassifizierte Schnüre auf den gleich klassifizierten Ruten verhalten. Dann wird einem klar, wie daneben die AFTMA Klassifizierung sein kann. Und damit bin ich wieder bei Yanick. Die AFTMA hat ausgedient.
Gruß
Hans
ja, das ist hier schon oft diskutiert worden, aber es kann garnicht oft genug sein, meine ich.
Es gibt Rutenhersteller, die seit einiger Zeit für jedes Model konkrete Angaben für eine passende Schnur machen, ohne selber Schnüre zu entwickeln. Das findet man bei SCOTT, DOUGLAS, um nur zwei zu nennen. Oder es gibt konkrete Angaben zum Wurfgewicht, bzw. bei den Zweihändern auch zu den Wurfgewichten. Oder der Schnurhersteller hat entsprechende Tabellen erstellt, wie Hendrik sie verlinkt hat. SAGE entwickelt seine Ruten gleich passend zu gängigen Schnüren von RIO, oder RIO bastelt eine spezielle Schnur für eine spezielle SAGE Rute zusammen. Es kann nur gut sein, wenn Rutenbauer und Schnurkocher uns mit so konkreten Angaben wie möglich entgegenkommen. Der Käufer muss aber den Verwendungszweck im Auge behalten, und da wird Hendrik ja nicht müde, uns allen immer wieder den Sinn und Zweck verschiederer Profile um die Ohren zu hauen. Gut so! Die Schnurwahl wird damit auf jeden Fall leichter.
Wer das Glück hat mit Freunden mal Ruten und Schnüre zu tauschen, so dass sich verschiedene Kombinationen ergeben, der wird sich sehr, sehr wundern, wie unterschiedlich sich auf der Packung gleich klassifizierte Schnüre auf den gleich klassifizierten Ruten verhalten. Dann wird einem klar, wie daneben die AFTMA Klassifizierung sein kann. Und damit bin ich wieder bei Yanick. Die AFTMA hat ausgedient.
Gruß
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...






