Grizzly-Hahnenhecheln

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Fliegenbinder
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Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Fliegenbinder »

Hallo Forum,

wo bekommt man schmale Grizzly-Hahnenhecheln her um einen Hechelkranz für bis zu 16er Trockenfliegen zu binden?

Und das zu erschwinglichen Preisen?

Es sollte nicht gleich ein ganzer und auch kein halber Balg sein. Ich dachte da eher so an eine Packung mit ein paar Federn.

Ich habe in meinem näheren Umfeld schon erfolglos gesucht.


Gruß
Torsten
fliegenfluesterer
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von fliegenfluesterer »

Hallo Torsten,

Whiting bietet "Sattelhechel-Portionspackungen" in verschiedenen Größen an, das ist genau das was Du suchst.
Finden kannst Du sie bei Händlern die hier im Forum Banner-Werbung haben (Link kommt per PN, da ich nicht weiß ob das als Werbung zählt).

Grüße Karsten
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stechapfel
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von stechapfel »

Hallo Torsten,

für solche Zwecke benutze ich die Whiting 100 Packungen. Enthalten sind selektierte ca 30cm lange Hecheln welche für ca 100 Trockenfliegen ausreichen (daher der Name). Es gibt diese in verschiedenen Größen und Farben (braun, grizzly etc) von 14-18, glaube ich.
Die Qualität ist sehr gut auch wenn der Preis von knapp 20€ nicht gerade billig ist. Aber ich benötige nur gelegentlich Hecheln, da ich die meisten meiner Trockenfliegen mit CDC binde.
Die Whiting 100 bekommst Du in diversen Onlineshops in Deutschland oder auch beim Händler vor Ort.

Viele Grüsse

Axel

Edit: da war jemand schneller mit Antworten :-)
Zuletzt geändert von stechapfel am 28.09.2012, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Winston Lover
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Winston Lover »

Hallo Thorsten,


die gibt es von Whiting, aber ich finde das ist deutlich zu teuer. Für Hakengröße 16 kannst du auch einen halben Balg von Metz kaufen, da kommst du auf den gleichen Preis und hast länger was davon.

Gruss,
Vincent
Fliegenbinder
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Fliegenbinder »

Hallo und danke für die schnellen Antworten.


ja, 20,-€ für ein paar Federn ist schon happig.

@Winston Lover,

wo bekomme ich denn einen halben Balg von Metz her? hast du da ne Adresse?

Ich habe hier einen Indischen Hahnensattel bei dem die Fiebern der Federn zu lang sind. Ist das bei einem Balg nicht genau so?

Ich habe halt Angst, das ich wieder einen Sattel/Balg kaufe und im nachhinein feststellen muß das die Fiebern wieder zu lang sind.

Diese Grizzlyhecheln wären schon genau richtig. Nur sind sie bei meinem Händler nicht zu bekommen.
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Peter Pan
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Peter Pan »

Hallo Torsten,

wie schon geschrieben schau ich mal in meinem Fundus nach.
Wir sehen uns ja am Samstag.

Gruß

Peter
Winston Lover
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Winston Lover »

Hallo Axel,

das nähste mal kriege ich dich :twisted:

Also, ich schicke Dir einen Link, Thorsten. Ich muss sagen ich finde die Qualität der Whiting Federn in Größe 20 gerade so okay. Ich habe an einem Herbert Miner, deutlich bessere Federn und der hat mich 30€ gekostet. Ich habe vorher halbe Skalbs von Metz benutzt, die haben mir bis Hakengröße 22 noch sehr gut gefallen. Der Skalb kostet 24,90 mitlerweile. Damals 19€

Gruss,
Vincent
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Lutz/H
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Lutz/H »

Winston Lover hat geschrieben:Hallo Axel,

das nähste mal kriege ich dich :twisted:

Also, ich schicke Dir einen Link, Thorsten. Ich muss sagen ich finde die Qualität der Whiting Federn in Größe 20 gerade so okay. Ich habe an einem Herbert Miner, deutlich bessere Federn und der hat mich 30€ gekostet. Ich habe vorher halbe Skalbs von Metz benutzt, die haben mir bis Hakengröße 22 noch sehr gut gefallen. Der Skalb kostet 24,90 mitlerweile. Damals 19€

Gruss,
Vincent

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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Winston Lover »

Ok, r zu viel, aber ist das ein Post wert?. ;)
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von henkiboy »

Jaaaa....halloooooo erst mal,
Ok, r zu viel, aber ist das ein Post wert?.
Wenn ich da mal genauer drüber nachdenke, dann könnte ja im Prinzip, bei falscher Deklination, ein Nachteil für den Federvertreiber entstehen, weil ja das "R" zuviel geschrieben wurde, obwooohl, wenn ich das persööönlich mal genau in Betracht ziehe, dann dürfte meiner Ansicht nach auch kein Herr Herbert wegen ein paar Federn, na sagen wir mal, aus dem Schlaf geklingelt werden, was die Situation natürlich etwas relativiert.
Ich sag mal, so meinem Empfinden entsprechend, das der kurze Hinweis "R zuviel" durchaus ausgereicht hätte.
Nun jaaaa......ein Posting war es vielleicht wert, aber es hätte, nach reiflicher Überlegung unter Umständen ja auch etwas dezenter gehalten werden können. Hier könnte ein Post-wert-Zeichen unter Umständen auf den Gehalt von Äußerungen hinweisen - sorry.....das konnte ich mir nun nicht verkneifen! Ist aber mit einem schmunzeln geschrieben!

humorvolle Grüße
ein hoffmannsvoller Rüdiger Henkes
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
Albert Schweitzer
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stechapfel
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von stechapfel »

Wo wir gerade beim Thema sind...
Was ist der Unterschied zwischen Withing Hebert Miner Skalp und Withing Dry Fly Skalp? Gibt es da in der Praxis Unterschiede?

Schönes Wochenende

Axel
Federkiel
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Federkiel »

Hallo,

Federn sind ein sehr interessantes Thema. Ich hole daher etwas aus.

Die HEBERT-MINER Linie heißt in Amerika auch zutreffend "the Glamour Hackle" und ist dort sehr gefragt. Sie geht auf eine Zucht von ANDY MINER und TED HEBERT zurück. Ted Hebert hat diese dann an Tom Whiting verkauft (1997). Ursprünglich enthielt dieser Stamm Blutlinien aller kleinen nordamerikanischen Hühner-Züchter ihrer Zeit (Art Flick, Harry Darbee, Walt and Wynnie Dette, Tobin u.a. plus andalusische Rassen). Damals waren die Züchter alle noch sehr freigiebig untereinander und tauschten öfters mal Eier aus, um ihre Linien weiterentwickeln zu können. Das rein Kommerzielle stand damals noch eher im Hintergrund. Andy Miner züchtete zunächst die damals praktisch nicht in Fliegenbindequalität zu findenden Dun Töne heraus. Als er alt wurde, überließ er die Hühner Ted Hebert und dem bekannten Fliegenbinder/Fischer George W. Harvey. Die sorgten dafür, das noch Brauntöne in diesen Stamm hinein kamen. WHITING-Farms hat den Markennamen HEBERT-MINER gebildet um an diese beiden Züchter zu erinnern. Praktisch ergänzt diese HEBERT-MINER Linie ("Grüne Linie") die andere WHITING-Linie ("Rote Linie"). Die "rote Linie" (= "Dry Fly") geht auf Henry Hoffman zurück, der sich seit etwa 1980 auf den "Farbton" Grizzly spezialisiert hatte und dies vor allem in den Sätteln.

Robert ("Buck") Metz hatte Hühner von allen möglichen Züchtern erhalten und seine eigene Linie daraus entwickelt. Buck Metz hat etwa ab 1972 als erster überhaupt brauchbare Bälge, zunächst praktisch nur Skalps ("Neck") mit Federn von 8 bis 20 auf dem Balg gezüchtet, die in für die damalige Zeit recht großen Mengen lieferbar wurden. Vorher gab es praktisch nur indische Bälge. ORVIS hat dann ab 1973 lange Zeit die meisten Metz-Bälge verkauft. Buck Metz verkaufte seine Zucht so um 1996 an UMPQUA FEATHER MERCHANTS und ab da ging es mit METZ für einige Jahre auch etwas bergab (schlechtere Federqualität bei den Trockenfliegenbälgen, Verschwinden einiger Farbtöne, Lieferprobleme etc.). Erst in den letzten Jahren hat die Qualität der Federn von METZ und hier die Kielqualität wieder zugenommen. Die Sattelbälge von METZ sind aber immer noch nicht so sehr darauf optimiert viele Fliegen mit einer Feder binden zu können. Selbst bei den sog. "Microbarb"-Bälgen findet man nicht so viele Federn, die für Kleinfliegen geeignet sind. Dafür ist die Varianz in den Hechelgrößen stärker.

Interessant ist auch, dass ursprünglich in Deutschland Rudi Heger Metz vertrieb, Erich Brinkhoff hatte Hoffman.

Die Hebert-Miner Neck oder Cape- Bälge haben folgende besondere Eigenschaften: Vom Stamm (Kiel) her sind sie etwas dicker als die rote Linie und neigen daher manchmal bei den größeren Federn etwas zum Verdrehen. Das ist die Stärke der roten Linie von WHITING, die darauf gezüchtet wurden, die dünnsten und flexibelsten Hechelstämme aufzuweisen, was ja die Vorbedingung dafür war, überhaupt Sattelbälge mit so langen Einzelfedern züchten zu können. Manche bekannten Fliegenbinder meinen aber, das viele der genetisch hochgezüchteten Linien inzwischen bereits eine zu hohe Fiberdichte und Steifigkeit haben, was beim Fischen dann oft zum Verdrallen des Vorfaches führt (Propellereffekt der Fliege). Das Einzigartige der HEBERT-MINER Bälge sind die unglaublichsten Naturfarben, die Hoffmann-Linie dagegen ist meist gefärbt (insbesondere Schwarz, Royal Coachman etc., was vielen Kunden nicht so klar ist). Der HEBERT-MINER Balg hat auch die größte Variationsbreite an Federgrößen, sowohl beim Neck als auch beim Sattel. Bei der roten WHITING Linie hat man auf dem Sattel nur 2 vorherrschende Hechelgrößen (meist 16/14). Inzwischen gibt es bei WHITING aber auch MIDGE-Sättel ("Rote Linie"), die Federn von 18 bis 22 haben. Besonders schön ist bei den Hebert-Sätteln, dass man diese für Streamer und Trockenfliegen nehmen kann, da die Steifigkeit der Fibern auf dem Sattel mit der Hakengröße wechselt. Beim Hebert-Miner Neck ist dies nicht so. Der Vorteil liegt in den einzigartigen Farben (Braun-, Badger-, Dun-Töne), dem besonderen Glanz der Hecheln und der größten Vielzahl an verschiedenen Hechelgrößen pro Neck (dafür nicht in der Anzahl pro Hechelgröße wie bei der roten Linie). Der HEBERT-MINER Pro Grade hat aber etwas weniger Federn als die Grade Bronce oder Silver.

Hebert-Miner ist meine absolute Lieblingshechel. Schade nur, dass auch hier diese Bälge in D kaum vertrieben werden, es gibt sie in EU regelmäßig bei den englischen und französischen Händlern, also bei Glasgow Angling Centre, Ardent Fly Fishing und Lakeland.

HEBERT-MINER= Tolle Farben, maximales Angebot der verschiedensten Hechelgrößen gegenüber WHITING= flexibelste Kiele für angenehmstes Binden überhaupt, dafür nur wenige Farben ohne den berühmten Glanz des anderen Stammes.


Gruß


Michael

Danke für das Lob. Nachtrag: Balg oder Skalp = Oberbegriff für Federn auf getrockneter Haut. Rooster= Hahn; Hen= Henne. Cape oder Neck = Nacken mit vielen verschiedenen Federgrößen. Saddle= Sattel, Seitenfedern, meist mit wenigen vorherrschenden Federgrößen (bei WHITING "Dry Fly", Red line) oder verschiedenen Federgrößen (bei WHITING "Hebert Miner", Green line; METZ, KEOUGH), Schlappen= sehr große Seitenfedern für Streamerschwingen.
Zuletzt geändert von Federkiel am 04.10.2012, 23:03, insgesamt 3-mal geändert.
Tatonka
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Tatonka »

Super
Das ist mal eine Info =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D>
Gruß Robert
Marco Reisen

Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von Marco Reisen »

Das ich das noch erleben darf :D
Der beste Post seit mehreren Jahen im Forum !
Respekt, kein Fehler drin, alles 100%.... wow

Hab ich doch was glizze kleines gefunden ...
Die Hebert-Miner Bälge haben folgende besondere Eigenschaften: Vom Stamm (Kiel) her sind sie etwas dicker als die rote Linie und neigen daher manchmal bei den größeren Federn etwas zum Verdrehen.

(Skalp) dahinter damit man es nicht mim Sattel verwechselt. Beim Sattel sind die Kiele mittlerweile gleich dick.#
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eod-iedd
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Re: Grizzly-Hahnenhecheln

Beitrag von eod-iedd »

=D> Unglaublich gute Info!

So umfangreich und fundiert hab ich darüber bislang noch
nie gehört und gelesen.

Danke dafür.
LG/Herbert mit r
Antworten