Maikäfer Imitation

[Rattensack]

Liebe Freunde,

heuer dürfte ein wirklich gutes Maikäfer Jahr sein. In manchen Gegenden sind die Tiere massenhaft unterwegs.
Nach einigem Experimentieren denke ich ein gutes Muster gefunden zu haben, das imitatorisch ausreicht, die Silhouette ausreichend gut trifft und leicht zu binden ist.

Das Original:


Mageninhalt eines Spezialisten mit damals noch viel zu kleiner und heller Imitation


Meine neue Imitation: Hakengröße 4, langschenkelig. Man glaubt nicht wie groß die Viecher sind.


Zuerst dachte ich, auf die weißen Flecken auf den Flanken verzichte ich, aber sie sind wirklich einfach mit weißem Kunstbast zu imitieren. Perfektionisten können mit Edding noch schwarze Dreiecke drauf malen, um die Form der weißen Flecken exakt zu imitieren.
Schön wäre ein dunklerer Foam für die Flügeldecken, aber ich hatte keinen.
Ich werd auch versuchen +- den ganzen Käfer mit Superkleber zu überdecken, um die Haltbarkeit zu verbessern. Mal sehen.

Ein paar Wochen könnte sich das Spektakel noch ziehen, also versuchts auch mal! Wär spannend ob die Fische auch einige Wochen nach Absterben der letzten Käfer darauf noch ansprechen. Hat jemand Erfahrungen damit?

Viel Erfolg,
Clemens

[Bullet]

Hallo Clemens
Schöne Imitation des Maikäfers mir gefällt er ,und wenn du ihn noch mit Lack überziehst sieht er noch etwas realer aus. Es wird ihn bestimmt auch noch haltbarer machen ,aber ob er dann noch besser fängt ist bestimmt ansichtssache,aber mir persönlich gefällt er prima.

Viel Erfolg damit
Steffen

[el-forello]

Servus Clemens,
viele Maikäfer habe ich in unserer Gegend zum letzten mal gesehen als ich ein kleiner Bub war, aber dafür haben wir Juli.- und Rosenkäfer auf den Ästen die über's Wasser hängen.
Ich habe mir Fliegen ganz ähnlich der deinen gebunden, entsprechend in braun oder grün und eben etwas kleiner. Wenn du den Platz findest und ein "Spezialist" steht dort, ist die Wucht des Bisses beeindruckend. Kein vorsichtiges Nehmen, sonder voll durch und drauf.
Die Frage, wie lange nach dem Absterben der letzten Käfer sie die Fliegen noch nehmen, läßt sie mit der Erfahrung von mir nicht sagen, da Rosenkäfer von April bis September und die Julikäfer von Mai bis August fliegen und krabbeln. Aber ein gutes Käfermuster ist immer zu empfehlen.

Gruß
Peter

[Rattensack]

Hallo Peter,

interessant, dass Rosenkäfer auch eine bedeutende Nahrung sein können wusste ich nicht.

Das Problem bei der Käfer-Fischerei sehe ich ein bisserl darin, dass man recht häufig Fehlbisse bekommt. Hängt wohl damit zusammen, dass der Fisch auf eine dicke, steife Imitation beißt, und der Haken öfter so zu liegen kommen kann dass er beim Anhieb nicht greift.
Das hatte ich auch schon mit kleinen schwarzen foam-Käfern auf Haken 10, die super zum Äschenfischen funktionieren.

Etwas weitschenkeligere Haken könnten das Problem vielleicht etwas lösen.

C.

[el-forello]

Hallo Clemens,
wenn du in unserem Gewässer an bestimmten Stellen eine Forelle aufbrichst, dann hast du mit großer Sicherheit eine handvoll grüner schillender Käfer.
Ich habe die Steifheit der Imitation gelöst, in dem ich unter die Foamflügel einen fetten Palmer binde und diesen dann flach zustutze. So bekomme ich gute Schwimmfähigkeit und Bewegung.

Gruß
Peter

[Rattensack]

Hallo Peter,

interessante Lösung, stell doch mal ein Foto ein!

C.

[Frank.]

dass Rosenkäfer auch eine bedeutende Nahrung sein können

Hi Clemens,

bei uns in der Gegend spielen Rosenkäfer als Nahrung besonders an jenen Gewässerstrecken eine Rolle, bei denen das Asiatische Springkraut am Ufer wuchert - die Blüten scheinen ein Magnet für die Käfer zu sein, und die dicken Burschen plumpsen auch an windstillen Tagen oft ins Wasser.

Dein Frank

[webwood]

Hi @ all,

letztes Jahr hatte ich eine Invasion von Erlenkäfern. Die Mägen der Trutten waren voll damit. Ich habe natürlich sofort Erlenkäfer gebunden und hatte nicht einen einzigen Biss. Meine, natürlich sehr subjektive Meinung ist, dass das Gezapple der Beine den Fressreiz auslöst und nicht die Silouette. Mit anderen Mustern fing ich nach wie vor gut. Was mein Ihr zu meiner Erfahrung?

TL

Thomas

[Rattensack]

Hallo Thomas,

könnte es sein dass die Viecher nicht schwimmen sondern untergehen und nur unter Wasser genommen werden?

C.

[Frank.]

Hi Thomas und Clemens,

der "Platsch!" macht es - die Käfer gehen nicht unter. Und dort, wo die Biester auf dem Speiseplan stehen, hätten sie, glaube ich, auch gar keine Zeit dazu ...
Keinesfalls sanft präsentieren! Am besten am relativ kurzen Vorfach richtig aufs Wasser donnern, als hätte man noch nie 'ne Fliegenrute in der Hand gehabt (Clemens - wie mit einer Mighty Mouse. Es muss richtig scheppern.)

Euer Frank

[Siegfried.]

Hallo zsamm,
untergehen ist auch nicht schlimm, nur platschen muss es tatsächlich. Mehrfach schon getestet und (fast) immer gklappt, wenn nur unter einem Baum oder so Aktivität war und ich zu faul war, nach einer passenden Käferimitation zu suchen. Nicht schön die Nymphe mit Vorhalt präsentiert, sondern direkt mit richtig "Schmackes" auf den Ring oder auch 1/2 m seitlich davon. Rumms und die Nymphe kommt erst gar nicht zum Sinken. Nur darf man jetzt nicht den üblichen Nymphenanhieb setzten, sonst setzt es einen Schlag ins Gesicht von Schnur und Vorfach, entweder mit Haken oder ohne, weil man den gleich abgerissen hat, also eher den Lachsanhieb, abdrehen lassen, gegenziehen und auf verblüfftes Stehen bleiben genauso vorbereitet sein wie Sebastian V. am Start. Mit Trockenen geht es auch, wenn sie dicklich genug aussehen (Buck caddis oder dergl.) und wenn man den Platsch damit schafft, was nach m.E. nur an kürzerer Leine gut klappt. (bei mir jedenfalls nicht bei 30 m+ ) .

Glück auf

Siegfried

[webwood]

Lieber Frank,

die Platschtechnik funktioniert hervorragend, da sind wir uns einig.
Mit einem Atractor (egal ob nun Jessica, eine dicke Buck Caddis oder sonst was) hatte ich bei anschließender Drift, auch nach längerer Strecke noch gute Chancen auf einen Biss, bei einem Käfer noch nie. Meine Frage ging eher in die Richtung, ob es sich lohnt extra Käfer zu binden. Mit einem ordentlichen Platsch präsentiert hat man sicherlich auch mit einer Zigarettenkippe noch kurz nach dem "Einschlag" Erfolg.
Ein Käfer in der Drift, welcher versucht sich aus dem Wasser zu befreien erzeugt durch seine Aktivität direkt kleine Wellen um sich herum. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, glaube aber, es lohnt sich nicht Käfer zu binden.

TL

Thomas

[Innfischer]

Hallo Clemens,

Gefällt mir sehr gut dein Maikäfer.

Ich habe so was ähnliches auf Hakengröße zehn für die Gartenlaubkäfer, funktioniert recht gut.

Ich weiss, dass manche am Inn fette Maikäferimitationen nass fischen und damit gut fangen. Einige Fische, auch welche die tief stehen haben ziemlich viele Maikäfer im Bauch, offensichtlich fressen sie die abgesoffenen Maikäfer. Muss mal bei Gelegenheit einen beschwerten Maikäfer binden.

schöne Grüße
Urban

[Rattensack]

Hallo Urban,

ein schwimmender Maikäfer an einem Sinkvorfach - über den Grund trudelnd - könnte der Bringer sein

Aber so eine Fischerei wünsch ich nicht mal meinen größten Feinden

C.

[Maggov]

Hallo Clemens,

fischt Du den überzogenen Käfer trocken? Ich habe ähnliches probiert (bei Kleineren Versionen halt) und war von der Schwimmfähigkeit sehr enttäuscht.

Sehr gut schwimmende Käfervarianten sind aus CDC - habt Ihr mal über einen CDC oder Polyyarn Käfer versucht? ... wird Zeit dass ich mal wieder am Bindestock sitze ... dann aber für grosse Buck Caddis - die fangen bei mir auch besser (auch wenn ich Platsch-Meister Frank recht geben will denn für diesen Tip bin ich seit längerem sehr dankbar)

Wir sprechen uns dann lieber bei den Steinfliegen & Hopper

LG

Markus