Ein- oder Zweihand

[AFTMA 4-5 Fliegenfischen]

Hallo,

Ich habe da mal eine Frage...
Meint ihr eine Einhandrute der Klasse 8 reicht aus um am Rhein bei sehr starkem Wind zu fischen? Muss die Schnurklasse höher gewählt werden?
Oder müsste ich sogar zu einer Zweihandrute greifen um auf die benötigte Wurfweite zu kommen und den Wind bändigen zu können?

[laverda]

Wie weit ist denn die "benötigte Weite" und welche Fliegen willst du fischen?

Auf Ostsee-Mefos wird auch bei mächtig steifer Brise mit 17-20gr Schussköpfen gefischt. Das ist eher eine Frage der Wurftechnik als der Masse. Auch die Massenverteilung in der Keule/Schusskopf spielt eine Rolle.

Es gibt hier aber auch einen Trööt, der gar nicht sooooo alt ist:
"Werfen bei starkem Wind"

Gruß vom platten Niederrhein

[AFTMA 4-5 Fliegenfischen]

Den Trööt habe ich mir auch schon durch gelesen, aber das hat mir leider nicht wirklich weiter geholfen.

Die Frage die sich mir Stellt ist nur, dass eine Höhere Schnurklasse = häheres Schnurgewicht = wird vom Wind nicht so leicht mit gerissen= höhere Weiten...

Und bei Seitenwind fliegt einem die Schnur ja shcon mal um die Ohren... da habe ich dann gedacht das man das mit einer Zweihandrute und Spey casts verhindern kann.
Oder liege ich da Falsch?

zu der Wurfweite: also es sollten schon so 20-30 Meter bei Gegenwind sein.
Und zu den Fliegen: für die hecht und Zander fischerei kommt da dann schonmal en halbes Karnickel dran

[Kevin NRW]

Hallo Namenloser,

-30 Meter bei Gegenwind sein.

...die musste dann auch erstmal mit ner 2-Hand werfen
und Wasserwürfe (Speycast)finde ich bei zuviel Wind auch nicht wirklich doll.

Mit der richtigen Technik kommst Du auch bei ordentlich Wind raus und irgendwann kommen auch Fliegenruten an ihre Grenzen.Für "halbe Hühner" würde ich auch keine Doppelhand sondern dann lieber ne 10 er Einhand nehmen,wenns damit nicht mehr geht würde ich auch nicht mehr fischen gehen...

Und weils gerade so schön passt,frei nach Henrik Mortensen:Wind ist ein mentales Problem

Gruß
Kevin

[tino]

30 Meter Wurfweite, bei Gegenwind, da solltest Du auf eine Spinnerrute umsteigen.

[derflow]

Hast Du an Deinen bevorzugten Stellen genügend Rückraum? - Dann bist Du mit ner 10er Einhand und kurzem Schußkopf oder Basstaper-Schnur besser dran.
Hast Du wenig Rückraum und brauchst Unterhand bzw. Speywürfe kannst Du mal versuchen mit Skagit-Köpfen und ner 10er oder 11er Zweihand was zu werden - ist nicht schön damit Kanickel-Streamer oder halbe Hähnchen zu werfen aber durchaus möglich.

Ansonsten wirst Du mit Deiner 8er Einhand an weniger windigen Tagen genausogut zurechtkommen.
Die angepeilte 30m-Marke lass ich mal unkommentiert.....

[laverda]

Hi 4/5er,
ich fische auch öfter im Rhein und hätte 1-2 Anmerkungen.

Hühnchen und Karnickel würde ich gegen Kunstfaser tauschen.
Da hast du direkt ne Schnurklasse "eingespart".
In der Strömung kommt man eh nicht auf Tiefe, also Buhnenfelder und andere beruhigte Bereiche.
Am Buhnenkopf kann man auch gut die Strömung für Weite nutzen und den Streamer in die ruhigen Bereiche driften lassen.
Längs des Buhnenfusses braucht man keine 30m.
Zwischen den Buhnen im flacheren Wasser reinwaten bis zum Popo und wieder braucht man keine 30m.
Mit Fliegenschnur und über 20m Weite verliert man für meinen Geschmack auch viel zu häufig den Kontakt zum Streamer wegen der Wechselströmungen aufgrund des Schiffsverkehrs.

2-Hand bei starkem Wind will auch erstmal beherrscht werden. Ich für mein Teil habe höllischen Respekt vor einem Hechtstreamer mit 4/0er Haken, der von 50gr Schnurmasse vehement beschleunigt an meinem Schädel vorbeisaust. Einige beim Wurf festhängende Haken sind mir da schon glatt gebrochen!!
(38gr Skagit, 12gr Sinktip)

Mit kurzem Schusskopf um die 25 gr und entsprechender Einhand sollte es auf alle Fälle hinhauen. (Wäre mir persönlich aber zu heftig)

Gruß vom platten Niederrhein