Immer mehr Fliegenfischer
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- Volker Krause
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Immer mehr Fliegenfischer
Hallo,
wie seht Ihr das, dass die Zahl der Fliegenfischer immer größer wird, die Gewässer aber nicht mehr werden? Schön, wenn viele Menschen diese Art zu fischen mögen! Aber - die Folgen sind ja schon zu spüren. Zum Teil steigen die Kartenpreise, so dass sich gute Strecken nur noch betuchte Zeitgenossen leisten können. Viele Strecken sind durch den hohen Befischungsdruck schwer zu befischen, manche Stücke sind gar leergefischt und werden nur noch durch Besatz am Leben gehalten. Das Steigverrhalten der Fische hat sich mancherorts rapide verändert.
Wo steuern wir hin? Wird es so kommen, dass alles über den Preis geregelt wird? Ich fische in der Eifel und zahle für meine Jahreskarte einen durchaus zivilen Preis, Fliegenfischer aus den Nachbarländern drängen aber auch in dieses Gebiet und zahlen manchmal jeden Preis.
Ich für meinen Teil bin ziemlich ratlos!
Gruß Volker
wie seht Ihr das, dass die Zahl der Fliegenfischer immer größer wird, die Gewässer aber nicht mehr werden? Schön, wenn viele Menschen diese Art zu fischen mögen! Aber - die Folgen sind ja schon zu spüren. Zum Teil steigen die Kartenpreise, so dass sich gute Strecken nur noch betuchte Zeitgenossen leisten können. Viele Strecken sind durch den hohen Befischungsdruck schwer zu befischen, manche Stücke sind gar leergefischt und werden nur noch durch Besatz am Leben gehalten. Das Steigverrhalten der Fische hat sich mancherorts rapide verändert.
Wo steuern wir hin? Wird es so kommen, dass alles über den Preis geregelt wird? Ich fische in der Eifel und zahle für meine Jahreskarte einen durchaus zivilen Preis, Fliegenfischer aus den Nachbarländern drängen aber auch in dieses Gebiet und zahlen manchmal jeden Preis.
Ich für meinen Teil bin ziemlich ratlos!
Gruß Volker
Nicks Herz zog sich zusammen, als die Forelle sich bewegte. Er fühlte all die alten Gefühle.
Ernest Hemingway - Großer doppelherziger Strom
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felix
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Re: Immer mehr Fliegenfischer
Ein schlichtes "JA" passt da wohl am besten...Volker Krause hat geschrieben:Wird es so kommen, dass alles über den Preis geregelt wird?
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Hi Volker,
klar ist das so und es stellt sich die Frage, was man dagegen tun kann.
In England zum Beispiel hat man dieses Problem rechtzeitig umschifft indem man die großen Trinkwasserreservoire mit Forellen besetzt, für das Fliegenfischen frei gegeben und überall im Land zahllose fly-only Put-and-Take Fischereien geschaffen hat. Dadurch wurde ein Großteil des Angeldruckes (und in England gibt es sicher zehn mal mehr Fliegenfischer als hier) von den Fließgewässern abgewehrt, und die Fischerei in den Stillwassern ist auch für den Durchschnitts-FliFi bezahlbar geblieben.
Allerdings fürchte ich, dass eine solche Lösung wegen des geringen Stellenwertes der Fliegenfischerei in unserer Gesellschaft weder politisch noch praktisch in diesem Umfang machbar wäre. Alleine deshalb schon, weil dann alle Fun-Sportarten auf diesen Gewässern stark eingeschränkt werden müssten, was sicher auf erheblichen Widerstand stoßen würde.
Bleibt imho nur der Weg, sich gedanklich von der Nur-Salmonidenfischerei zu verabschieden und sich auch verstärkt dem Fang der "Coarse"-Fische stärker zu widmen, wie das beispielweise auch in Holland der Fall ist.
klar ist das so und es stellt sich die Frage, was man dagegen tun kann.
In England zum Beispiel hat man dieses Problem rechtzeitig umschifft indem man die großen Trinkwasserreservoire mit Forellen besetzt, für das Fliegenfischen frei gegeben und überall im Land zahllose fly-only Put-and-Take Fischereien geschaffen hat. Dadurch wurde ein Großteil des Angeldruckes (und in England gibt es sicher zehn mal mehr Fliegenfischer als hier) von den Fließgewässern abgewehrt, und die Fischerei in den Stillwassern ist auch für den Durchschnitts-FliFi bezahlbar geblieben.
Allerdings fürchte ich, dass eine solche Lösung wegen des geringen Stellenwertes der Fliegenfischerei in unserer Gesellschaft weder politisch noch praktisch in diesem Umfang machbar wäre. Alleine deshalb schon, weil dann alle Fun-Sportarten auf diesen Gewässern stark eingeschränkt werden müssten, was sicher auf erheblichen Widerstand stoßen würde.
Bleibt imho nur der Weg, sich gedanklich von der Nur-Salmonidenfischerei zu verabschieden und sich auch verstärkt dem Fang der "Coarse"-Fische stärker zu widmen, wie das beispielweise auch in Holland der Fall ist.
Gruß
Klaus
"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
Klaus
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- Frank.
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Liebe Freunde,
mal ganz ungeschützt und ohne Sorge vor den Konsequenzen: Wenn die Anglerschaft sich tatsächlich überwiegend zum Fliegenfischen bekennen würde - ich fiele auf die Knie und dankte St. Petrus von Herzen!
Selbst die Entwicklung in England - wo wirklich jedes bessere Waschbecken zum Forellen-Püffeken erklärt wird: aber oft genug Fly only und das ohne Widerhaken! - kann ich vergleichsweise so schlecht nicht finden.
Aber mein Urteil mag regional bedingt sein. Bei uns im Verein schwankt man allenfalls zwischen Tauwurm, Mais und (wenn keiner guckt:) lebendem Köderfisch.
Wir Fliefi gelten als weltfremde Sonderlinge.
Euer Frank
mal ganz ungeschützt und ohne Sorge vor den Konsequenzen: Wenn die Anglerschaft sich tatsächlich überwiegend zum Fliegenfischen bekennen würde - ich fiele auf die Knie und dankte St. Petrus von Herzen!
Selbst die Entwicklung in England - wo wirklich jedes bessere Waschbecken zum Forellen-Püffeken erklärt wird: aber oft genug Fly only und das ohne Widerhaken! - kann ich vergleichsweise so schlecht nicht finden.
Aber mein Urteil mag regional bedingt sein. Bei uns im Verein schwankt man allenfalls zwischen Tauwurm, Mais und (wenn keiner guckt:) lebendem Köderfisch.
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Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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f.k.
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Guten Abend!
Zu den Reservoirs in England kann ich Klaus und Frank nur beipflichten! Ich habe vier Monate in Irland verbracht und musste feststellen, dass ein Großteil der Bevölkerung mit der Fliege fischt, für viele aber "Fliegenfischen" meist gleichbedeutend mit "Stillwasser-/Reservoirfischen" ist. Als ich vom Fliegenfischen in Deutschland berichtete, waren viele erstaunt, dass fast ausschließlich an Bächen oder Flüssen gefischt wird.
Allerdings ist zu den Forellenseen dort zu sagen, dass diese meist eine beeindruckende Qualität haben und kaum mit deutschen "Forellenpuffs" zu vergleichen sind. Viele dieser Gewässer bieten sogar große Schlupfe von verschiedensten Insektenarten. Desweiteren bieten sie einiges in puncto Fischgröße und Qualität! Ich denke, dass sich durch solche Gewässer der Angeldruck auf beispielsweise Fließgewässer stark reduziert. Auch ist das Fischen an solchen Seen durchaus anspruchsvoll und spannend!
Zu den Reservoirs in England kann ich Klaus und Frank nur beipflichten! Ich habe vier Monate in Irland verbracht und musste feststellen, dass ein Großteil der Bevölkerung mit der Fliege fischt, für viele aber "Fliegenfischen" meist gleichbedeutend mit "Stillwasser-/Reservoirfischen" ist. Als ich vom Fliegenfischen in Deutschland berichtete, waren viele erstaunt, dass fast ausschließlich an Bächen oder Flüssen gefischt wird.
Allerdings ist zu den Forellenseen dort zu sagen, dass diese meist eine beeindruckende Qualität haben und kaum mit deutschen "Forellenpuffs" zu vergleichen sind. Viele dieser Gewässer bieten sogar große Schlupfe von verschiedensten Insektenarten. Desweiteren bieten sie einiges in puncto Fischgröße und Qualität! Ich denke, dass sich durch solche Gewässer der Angeldruck auf beispielsweise Fließgewässer stark reduziert. Auch ist das Fischen an solchen Seen durchaus anspruchsvoll und spannend!
Gruß,
Florian
"The charm of flyfishing is that it is the pursuit of what is elusive but attainable, a perpetual series of occasions for hope"
John Buchan
Florian
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F_FLY
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Hallo Volker,
sicherlich ist der Zuwachs an Fliegenfischern nicht zu leugnen, aber es ist eine offensichtlich eine Entwicklung die von den lokalen Gegebenheiten gesteuert wird. Ich bin auch in einem lokalen "Angelverein" in dem es aber von mehreren Hundert Mitgliedern vielleicht 5-10 Fliegenfischer gibt und das obwohl es Vereinsgewässer gibt die echte Perlen sind und man diese Gewässer nicht mit Blech "verseuchen" kann. Aber meine Region ist nun mal keine Fliegenfischer Region und traditionell wird hier auf Hecht, Karpfen, Barsch, Döbel etc. mit Wurm, Mais und Boilis nachgestellt. Einen Zuwachs von Fliegenfischern an "meinen" Gewässern ist nicht zu verzeichnen. Hingegen sind Gewässer in der Nähe die immer wieder im Internet angepriesen werden natürlich mehr im Fokus und werden auch für die interessant die bisher glaubten das Fliegenfischen in Ihrer Nähe nicht möglich sei. Wie bei allen Dingen des Alltags hat die Möglichkeit der schnellen Information und Kommunikation da seine Nachteile. Ob du Grundwissen suchst, eine billige Grundausrüstung, Fliegenbinden willst und eine Anleitung suchst oder ein Revier suchst in dem Du dich betätigen kannst. Es ist alles nur einen Klick entfernt. Noch vor nicht all zu langer Zeit musste man um solche Informationen zu erhalten den Kontakt zu Gleichgesinnten über Fachmagazine, Vereine etc. suchen und langsam und mühevoll sei Wissen aufbauen. Zudem war das Preisniveau der Ausrüstung alles andere als gewöhnlich. Das klingt jetzt dekadent, aber so war es. Ich finde es jetzt auch besser da Konkurrenz das Geschäft belebt, aber wir haben eben den durch Dich angesprochen Effekt, dass diese Art zu Angeln immer mehr Menschen in den Bann zieht.
Nach meiner Meinung weicht das kommerzielle Interesse einiger "Streckeninhaber" immer mehr dem Gedanken der Hege und Pflege. Wie kann es sein, dass Fische entnommen werden dürfen, wenn ganze Strecken fast fischleer sind? Warum ist eine Entnahme dann noch erlaubt? Was ist mit der Ethik die sich die Fliegenfischer auf die Fahne schreiben? Es gibt zum Beispiel in Österreich einige Strecken in denen nur noch Catch & Release erlaubt ist um den Fisch bestand zu schonen. Auch Beschränkungen der Anzahl der Tageskarten bzw. der Personen die je Tag eine Strecke begehen dürfen gibt es. Ich denke es ist eine neue Aufgabe für uns aber wir sollten daran mitarbeiten, dass wir auch "Morgen" noch mit Freude und vor allen Dingen mit erhobenem Kopf unserem Hobby nachgehen können.
Tight Lines
Uwe
sicherlich ist der Zuwachs an Fliegenfischern nicht zu leugnen, aber es ist eine offensichtlich eine Entwicklung die von den lokalen Gegebenheiten gesteuert wird. Ich bin auch in einem lokalen "Angelverein" in dem es aber von mehreren Hundert Mitgliedern vielleicht 5-10 Fliegenfischer gibt und das obwohl es Vereinsgewässer gibt die echte Perlen sind und man diese Gewässer nicht mit Blech "verseuchen" kann. Aber meine Region ist nun mal keine Fliegenfischer Region und traditionell wird hier auf Hecht, Karpfen, Barsch, Döbel etc. mit Wurm, Mais und Boilis nachgestellt. Einen Zuwachs von Fliegenfischern an "meinen" Gewässern ist nicht zu verzeichnen. Hingegen sind Gewässer in der Nähe die immer wieder im Internet angepriesen werden natürlich mehr im Fokus und werden auch für die interessant die bisher glaubten das Fliegenfischen in Ihrer Nähe nicht möglich sei. Wie bei allen Dingen des Alltags hat die Möglichkeit der schnellen Information und Kommunikation da seine Nachteile. Ob du Grundwissen suchst, eine billige Grundausrüstung, Fliegenbinden willst und eine Anleitung suchst oder ein Revier suchst in dem Du dich betätigen kannst. Es ist alles nur einen Klick entfernt. Noch vor nicht all zu langer Zeit musste man um solche Informationen zu erhalten den Kontakt zu Gleichgesinnten über Fachmagazine, Vereine etc. suchen und langsam und mühevoll sei Wissen aufbauen. Zudem war das Preisniveau der Ausrüstung alles andere als gewöhnlich. Das klingt jetzt dekadent, aber so war es. Ich finde es jetzt auch besser da Konkurrenz das Geschäft belebt, aber wir haben eben den durch Dich angesprochen Effekt, dass diese Art zu Angeln immer mehr Menschen in den Bann zieht.
Nach meiner Meinung weicht das kommerzielle Interesse einiger "Streckeninhaber" immer mehr dem Gedanken der Hege und Pflege. Wie kann es sein, dass Fische entnommen werden dürfen, wenn ganze Strecken fast fischleer sind? Warum ist eine Entnahme dann noch erlaubt? Was ist mit der Ethik die sich die Fliegenfischer auf die Fahne schreiben? Es gibt zum Beispiel in Österreich einige Strecken in denen nur noch Catch & Release erlaubt ist um den Fisch bestand zu schonen. Auch Beschränkungen der Anzahl der Tageskarten bzw. der Personen die je Tag eine Strecke begehen dürfen gibt es. Ich denke es ist eine neue Aufgabe für uns aber wir sollten daran mitarbeiten, dass wir auch "Morgen" noch mit Freude und vor allen Dingen mit erhobenem Kopf unserem Hobby nachgehen können.
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Uwe
- Martin 1960
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Hallo in die Runde dieses Threads,
einen guten Morgen wünsche ich Euch.
Meiner Empfindung nach wird die Zahl derer die Fliegenfischen auch größer,
ich denke aber die Zahl der geprüften Angler nimmt ganz allgemein zu.
Fliegenfischen ist immernoch eine "Niesche", im Rahmen der gesamten Sportfischerei.
Auch möchte ich hier eine Lanze für die Fliegenfischer brechen, C&R wird doch überwiegend praktiziert, obwohl so untersagt.
Nach meiner Erfahrung sind die "allgemeinen Sportfischer" die jenigen die sich und Ihren Angeltag nur an der Quantität messen,
die Fliegenfischer sind da deutlich genügsamer.
einen guten Morgen wünsche ich Euch.
Meiner Empfindung nach wird die Zahl derer die Fliegenfischen auch größer,
ich denke aber die Zahl der geprüften Angler nimmt ganz allgemein zu.
Fliegenfischen ist immernoch eine "Niesche", im Rahmen der gesamten Sportfischerei.
Auch möchte ich hier eine Lanze für die Fliegenfischer brechen, C&R wird doch überwiegend praktiziert, obwohl so untersagt.
Nach meiner Erfahrung sind die "allgemeinen Sportfischer" die jenigen die sich und Ihren Angeltag nur an der Quantität messen,
die Fliegenfischer sind da deutlich genügsamer.
Freundlicher Gruss, Martin
"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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- Achim Stahl
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Moin,
ja,die Zahl der Fliegenfischer nimmt zu. Und ich finde, das ist auch gut so! - Nicht (nur) weil ich ein Händler bin!
Mal ehrlich, nur die wenigsten von uns fischen ausschließlich an Fly-only Gewässern. Viele Vereinsgewässer haben einen tollen Fischbestand und bieten beste Möglichkeiten zum Fliegenfischen, werden aber hauptsächlich von Wurm- und Spinnanglern befischt. Ohne dass das jetzt arrogant klingen soll, kann ich feststellen, dass beim Wurmangeln und auch beim Spinnangeln mit einem oder mehreren Drillingen einschließlich Widerhaken viele Fische verangelt werden. Auch untermaßige und geschonte Fische.
Fliegenfischen nimmt auch immer mehr Einzug in Nischen, wo man früher keine Fliegenfischer sehen konnte: Karpfen, Rapfen, Barsche, Zander, Hecht - alles inzwischen gängige Fliegenfische. Ich finde das gut so.
Häufig machen sich die Angler erst ernsthaft Gedanken über die Lebensweise ihrer Zielfische, wenn sie mit dem Fliegenfischen anfangen. Dann kommt es nämlich zum Beispiel darauf an, zu erkennen wo, wann und was unsere Zielfische fressen. Vorher wurde angefüttert, und auch der fortgeschrittene Karpfenprofi glaubte, die natürliche Nahrung seines Zielfischs seien Kartoffeln, Mais und Boilies. Eine Auseinandersetzung mit den Fischen, ihrem Leben und ihrer Umwelt sensibilisiert und kommt den Fischern, der Umwelt und den Fischen zugute.
Ich bin im Nordschwarzwald aufgewachsen. Zu meiner Kindheit gab es dort ein paar wenige Bäche mit Salmoniden. Fliegenfischen war den meisten Anglern völlig unbekannt. Die meisten Seen und größeren Flüsse (Murg, Rhein, Altrheinarme) waren total verschmutzt, so dass selbst die Brassen Geschwüre hatten. Heute beherbergen diese Gewässer selbst Salmoniden. Dadurch wird das Fliegenfischen attraktiver, und es sind zusätzliche interessante Gewässer entstanden.
An der Ostsee boomt das Fliegenfischen wie noch nie. Inzwischen sieht man an der Küste mehr Fliegenfischer als Spinnangler. Manche beschweren sich bereits, die deutsche Ostseeküste sei überlaufen und weichen nach Dänemark aus. Aber gerade dort (Fünen) kann man sehen, wie die Förderung der Angefischerei und des Angeltourismus riesige Synergieeffekte bewirken kann. Die Einheimischen auf Fünen haben dank des Booms - und aufgrud der deshalb getroffenen Flußregulierungen, Wiederansiedlungen und Besatzmaßnahmen eine bessere Fischerei als je zuvor.
Wer unter Fliegenfischen nur Fly-Only-Gewässer sieht, mag Recht haben, wenn er sich Sorgen macht. Aber ganz Allgemein haben wir alle fast nur Vorteile von dieser Entwicklung. - Vielleicht werden wir sogar mal eine ernstzunehmende Lobby?!!
Viele Grüße!
Achim
ja,die Zahl der Fliegenfischer nimmt zu. Und ich finde, das ist auch gut so! - Nicht (nur) weil ich ein Händler bin!
Mal ehrlich, nur die wenigsten von uns fischen ausschließlich an Fly-only Gewässern. Viele Vereinsgewässer haben einen tollen Fischbestand und bieten beste Möglichkeiten zum Fliegenfischen, werden aber hauptsächlich von Wurm- und Spinnanglern befischt. Ohne dass das jetzt arrogant klingen soll, kann ich feststellen, dass beim Wurmangeln und auch beim Spinnangeln mit einem oder mehreren Drillingen einschließlich Widerhaken viele Fische verangelt werden. Auch untermaßige und geschonte Fische.
Fliegenfischen nimmt auch immer mehr Einzug in Nischen, wo man früher keine Fliegenfischer sehen konnte: Karpfen, Rapfen, Barsche, Zander, Hecht - alles inzwischen gängige Fliegenfische. Ich finde das gut so.
Häufig machen sich die Angler erst ernsthaft Gedanken über die Lebensweise ihrer Zielfische, wenn sie mit dem Fliegenfischen anfangen. Dann kommt es nämlich zum Beispiel darauf an, zu erkennen wo, wann und was unsere Zielfische fressen. Vorher wurde angefüttert, und auch der fortgeschrittene Karpfenprofi glaubte, die natürliche Nahrung seines Zielfischs seien Kartoffeln, Mais und Boilies. Eine Auseinandersetzung mit den Fischen, ihrem Leben und ihrer Umwelt sensibilisiert und kommt den Fischern, der Umwelt und den Fischen zugute.
Ich bin im Nordschwarzwald aufgewachsen. Zu meiner Kindheit gab es dort ein paar wenige Bäche mit Salmoniden. Fliegenfischen war den meisten Anglern völlig unbekannt. Die meisten Seen und größeren Flüsse (Murg, Rhein, Altrheinarme) waren total verschmutzt, so dass selbst die Brassen Geschwüre hatten. Heute beherbergen diese Gewässer selbst Salmoniden. Dadurch wird das Fliegenfischen attraktiver, und es sind zusätzliche interessante Gewässer entstanden.
An der Ostsee boomt das Fliegenfischen wie noch nie. Inzwischen sieht man an der Küste mehr Fliegenfischer als Spinnangler. Manche beschweren sich bereits, die deutsche Ostseeküste sei überlaufen und weichen nach Dänemark aus. Aber gerade dort (Fünen) kann man sehen, wie die Förderung der Angefischerei und des Angeltourismus riesige Synergieeffekte bewirken kann. Die Einheimischen auf Fünen haben dank des Booms - und aufgrud der deshalb getroffenen Flußregulierungen, Wiederansiedlungen und Besatzmaßnahmen eine bessere Fischerei als je zuvor.
Wer unter Fliegenfischen nur Fly-Only-Gewässer sieht, mag Recht haben, wenn er sich Sorgen macht. Aber ganz Allgemein haben wir alle fast nur Vorteile von dieser Entwicklung. - Vielleicht werden wir sogar mal eine ernstzunehmende Lobby?!!
Viele Grüße!
Achim
Früher war mehr Lametta!
- Volker Krause
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Also, ich möchte nicht missverstanden werden, ich bin nun wirklich nicht gegen das Fliegenfischen! Darum möchte ich, dass ihr vielleicht die ersten Sätze meines Eröffnungsbeitrags noch einmal lest.
Mag sein, dass meine Erfahrungen dadurch beeinflusst sind, dass ich im Ballungsraum Köln wohne. Anderenorts ist die Lage vielleicht beneidenswert besser.
Erfahrungen habe ich auch im süddeutschen Raum gemacht, z. B. an der Wiesent, wo sich Tageskartenangler mittlerweile auf auf wenige Streckenabschnitte konzentrieren müssen. Entsprechend heikel ist die Fischerei auch geworden. Ohne eine Wertung vorzunehmen, wollte ich auch wissen, ob ihr eine Änderung im Beissverhalten der Fische beobachtet habt.
Interessant ist der Verweis auf das Stillwater-Fischen, da liegt sicher noch Potenzial.
Gruß Volker
Mag sein, dass meine Erfahrungen dadurch beeinflusst sind, dass ich im Ballungsraum Köln wohne. Anderenorts ist die Lage vielleicht beneidenswert besser.
Erfahrungen habe ich auch im süddeutschen Raum gemacht, z. B. an der Wiesent, wo sich Tageskartenangler mittlerweile auf auf wenige Streckenabschnitte konzentrieren müssen. Entsprechend heikel ist die Fischerei auch geworden. Ohne eine Wertung vorzunehmen, wollte ich auch wissen, ob ihr eine Änderung im Beissverhalten der Fische beobachtet habt.
Interessant ist der Verweis auf das Stillwater-Fischen, da liegt sicher noch Potenzial.
Gruß Volker
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Ernest Hemingway - Großer doppelherziger Strom
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Zweihandwedler
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Mehr Fliegenfischer bedeute nicht, das diese nur an Fly-Only Strecken gehen,es doch eher so das diese ihre Vereinsgewässer weiterhin mit Küchenanglern teilen.
Ich fische besonders gerne auf Barsch, dafür muss ich nicht an ein Exklusives Gewässer.
Es muss nur Kormoranfrei sein (seit Sept. 2009 gibt es bei uns kaum noch Barsche) und mein erster Brassen auf Fliege wartet auch noch.
Ich sehe das mehr an Fliegenfischer eher als Zeichen an, das es mehr Angler gibt die nicht jeden Trend mitmachen wollen (Boilies,Spinn,Drop-Shot Baitcast), aber spätestens wenn das die Firmen mitbekommen, wird Flifi-Gerät in den Katalogen kein Nischendasein mehr haben.
Ich fische besonders gerne auf Barsch, dafür muss ich nicht an ein Exklusives Gewässer.
Es muss nur Kormoranfrei sein (seit Sept. 2009 gibt es bei uns kaum noch Barsche) und mein erster Brassen auf Fliege wartet auch noch.
Ich sehe das mehr an Fliegenfischer eher als Zeichen an, das es mehr Angler gibt die nicht jeden Trend mitmachen wollen (Boilies,Spinn,Drop-Shot Baitcast), aber spätestens wenn das die Firmen mitbekommen, wird Flifi-Gerät in den Katalogen kein Nischendasein mehr haben.
MFG
Jürgen
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Olaf Kurth
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F_FLY hat geschrieben: Nach meiner Meinung weicht das kommerzielle Interesse einiger "Streckeninhaber" immer mehr dem Gedanken der Hege und Pflege. Wie kann es sein, dass Fische entnommen werden dürfen, wenn ganze Strecken fast fischleer sind? Warum ist eine Entnahme dann noch erlaubt? Was ist mit der Ethik die sich die Fliegenfischer auf die Fahne schreiben? Es gibt zum Beispiel in Österreich einige Strecken in denen nur noch Catch & Release erlaubt ist um den Fisch bestand zu schonen. Auch Beschränkungen der Anzahl der Tageskarten bzw. der Personen die je Tag eine Strecke begehen dürfen gibt es. Ich denke es ist eine neue Aufgabe für uns aber wir sollten daran mitarbeiten, dass wir auch "Morgen" noch mit Freude und vor allen Dingen mit erhobenem Kopf unserem Hobby nachgehen können.
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Uwe
Hallo Uwe,
ich möchte dir entschieden widersprechen - wir dürfen hierzulande nur deswegen den Fischfang ausüben und uns ansonsten freilebende Kreaturen töten und aneignen, weil wir sie - wenn sie über einem artspezifischem Mindestmaß liegen - sinnvoll verwerten (in der Regel dem menschlichen Verzehr zuführen).
Alles andere (z.B. C&R) ist aus tierschutzrechtlichen Gründe zu Recht verboten! Dass es in anderen Ländern wie Spanien (viele Strecken "sine muerte") oder Österreich anders aussieht, wissen wir, doch vergiss bitte nicht, dass wir im anderen Fall freilebende Wirbeltiere zu Sportobjekten unseres Treibens machen. Das ist in meinen Augen die Kehrseite der Medaillie, wenn du von der Ethik der Fliegenfischer sprichst. Und es ist Wasser auf den Mühlen von angeblichen Naturschutzverbänden wie "Petra" usw., weil sie uns ansonsten tierverachtendes Handeln vorwerfen könnten.
Ich kenne einige wunderschöne C&R Strecken in Österreich, aber wenn du z.B. eine gut vierpfüdige Bachforelle in bester Kondition wie einen nassen Lappen drillst und du kurz vor dem Haken-Entfernen den malträtierten Kiefer betrachtest und siehst, dass du in der Woche mindesten der 10. Fliegenfischer bist, bei dem der Fisch anbiss - spätestens dann sehnst du dich nach den wilden, scheuen Juwelen in deinem kleinen Mittelgebirgsbach zurück. Solche Zirkusfische können die Freude deutlich schmälern, aber sie sind ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage, das dort befriedigt wird. Wer das braucht (nein, ich möchte nicht den ersten Stein werfen, weil ich das paradoxe Treiben von Zeit zu Zeit auch brauche) ................
Gruß in die Runde,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
- Volker Krause
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Lieber Olaf,
was wäre die Alternative zu C.&R.? Angenommen, um mir einen schönen Nachmittag beim Fischen zu machen, habe ich mir eine Tageskarte an einem vielversprechenden Flüsschen gegönnt, auch, wenn sie nicht gerade billig war. Die Fische beißen heute gut, bald habe ich mein Limit - max. wohl 3 Fische - erreicht, dann soll Feierabend sein? So könnte es auch sein! Nur, dann müssten sich die Pächter gerechterweise einen neuen Modus der Bezahlung ausdenken.
An Deiner Argumentation ist was dran, auch, wenn Du ein wenig übertrieben hast! Wir alle müssten dann gewaltig umdenken - Angler, Angelpresse, Händler usw.. Denn der Aufenthalt und das Tun am Wasser würden weniger mit den entsprechenden Folgen für manch einen, auch für den Erholungswert des Fliegenfischers.
Aber, da wären wir wieder bei der alten Frage über die Sinnhaftigkeit unseres Tuns. Diese Thematik wollte ich eigentlich nicht anstoßen!
Ich für meinen Teil gehe gerne zum Fischen, noch ohne schlechtes Gewissen, und behandele die Kreatur mit Respekt, mit allem halt, was beim Fischen darunter zu verstehen ist.
Meine Frage zu Beginn sollte zum Überlegen anregen, wie man dieses Vergnügen noch vielen Fischer ermöglichen kann, ohne dass sie an leeren Gewässern fischen und ohne, dass drei Kumpel schon auf dem Absatz folgen, um die noch übrig gebliebenen Fische wegzufangen.
Gruß Volker
was wäre die Alternative zu C.&R.? Angenommen, um mir einen schönen Nachmittag beim Fischen zu machen, habe ich mir eine Tageskarte an einem vielversprechenden Flüsschen gegönnt, auch, wenn sie nicht gerade billig war. Die Fische beißen heute gut, bald habe ich mein Limit - max. wohl 3 Fische - erreicht, dann soll Feierabend sein? So könnte es auch sein! Nur, dann müssten sich die Pächter gerechterweise einen neuen Modus der Bezahlung ausdenken.
An Deiner Argumentation ist was dran, auch, wenn Du ein wenig übertrieben hast! Wir alle müssten dann gewaltig umdenken - Angler, Angelpresse, Händler usw.. Denn der Aufenthalt und das Tun am Wasser würden weniger mit den entsprechenden Folgen für manch einen, auch für den Erholungswert des Fliegenfischers.
Aber, da wären wir wieder bei der alten Frage über die Sinnhaftigkeit unseres Tuns. Diese Thematik wollte ich eigentlich nicht anstoßen!
Ich für meinen Teil gehe gerne zum Fischen, noch ohne schlechtes Gewissen, und behandele die Kreatur mit Respekt, mit allem halt, was beim Fischen darunter zu verstehen ist.
Meine Frage zu Beginn sollte zum Überlegen anregen, wie man dieses Vergnügen noch vielen Fischer ermöglichen kann, ohne dass sie an leeren Gewässern fischen und ohne, dass drei Kumpel schon auf dem Absatz folgen, um die noch übrig gebliebenen Fische wegzufangen.
Gruß Volker
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Hallo Volker,
ich muss jetzt aufpassen denn diese Diskussion ist mein Lieblingsthema bei dem ich gerne in die Ecke des Flyfi-Snobs gedrängt werde der anderen das Hobby vergällt.
Eine Strecke die "durch Besatz am Leben gehalten wird" ist für mich ein Forellenpuff egal ob es sich um ein geschlossenes Gewässer handelt oder nicht. Der Besatz drängt natürliche Bestände zusätzlich zum Befischungsdruck zurück - im schlimmsten Fall ist das der Todesstoß für diese.
An Strecken die noch nach dem Hegeprinzip bewirtschaftet werden (sprich Arterhaltung und -schutz) ist der Zulauf an neuen Interessenten ein mehr oder weniger grosses Problem. Die Grösse des Problems lässt sich über die Gesamtgrösse des zu bewirtschafteten Gewässers sowie der Ballungsdichte von potentiellen Fischern ganz gut ableiten. So kann es sein dass manche Kollegen eine verzerrte Wahrnehmung von dem "Überrennen" durch Fischer haben als Du und ich.
Aus meiner Sicht lässt sich der Befischungsdruck nur über eine Limitierung der maximal zulässigen Fischtage pro Saison sinnvoll managen. Für ein Gewässer ist es dabei unerheblich ob eine Person hundert Tage und hundert Personen einen Tag (halbwegs waidgerechtes Fischen mal vorausgesetzt) an einer Strecke verbringen. Unabhängig ob die Fische nun verangelt oder entnommen werden so habe ich je nach Bestimmungen am Wasser einen gewissen "Schwund" in meinen Beständen mit jedem Fischtag. Geht man davon aus dass die Biomasse die ein Wasser hervorbringen kann ohne Strukturmaßnahmen konstant ist so kann ich daraus schätzen wie viel Schwund die Bestände vertragen und darüber wiederum wie viele Fischtage für eine Strecke halbwegs verträglich sind. Schöne ideale Welt - aber ein Ansatz der sich über ein paar Saisons oder mit guten Fangstatistiken oder über erfahrene Fischer durchaus etablieren lässt.
Wie nun die Fischtage gedeckelt werden ist eine weitere "Managemententscheigung". Ich persönlich bin da ein Freund eines festgelegten Tageskartenkontigentes und keine Ausgabe von Jahreskarten. So kann ich die Fischtage ganz exakt festlegen und anstelle von Jahreskarten gebe ich an Vereinsmitglieder einen Block an Tageskarten aus in dem das Mitglied das Datum einträgt wenn es ans Wasser geht.
Eine Reglementierung über Entnahme hat den Nachteil dass das Verfischen nicht berücksichtigt wird, die preisliche Regulierung ignoriert die eventuell steigende Kaufkraft und Preisbereitschaft von Neuzugängen (wenn ein Gut knapper wird...).
Ob ich Gastfischer an ein Wasser lasse oder nicht ist aus meiner Sicht nicht relevant so lange ich als Bewirtschafter den Überblick habe wie hoch der Befischungsdruck (=Anzahl der Fischtage) in der Summe ist. Das ist meist eher poltitisch getrieben da Vereinsmitglieder naturgemäß einen Anspruch sehen mehr Zeit am Wasser verbringen zu dürfen als Gäste.
Schwierig wird das Ganze natürlich dann wenn ich einen kommerziellen Background bei der Bewirtschaftung von Gewässern habe. Ein Hotelier der die Anzahl der Übernachtungen über die Ausgabe von Tageskarten steigern will muss ganz andere Zielvorgaben verfolgen als den Arterhalt und hat u.U. gar nicht das Problem überrannt zu werden da es keine "Stammfischer" gibt. Deshalb beziehe ich mich oben eher auf private und vereinsbasierte Bewirtschaftungsmodelle.
LG
Markus
ich muss jetzt aufpassen denn diese Diskussion ist mein Lieblingsthema bei dem ich gerne in die Ecke des Flyfi-Snobs gedrängt werde der anderen das Hobby vergällt.
Eine Strecke die "durch Besatz am Leben gehalten wird" ist für mich ein Forellenpuff egal ob es sich um ein geschlossenes Gewässer handelt oder nicht. Der Besatz drängt natürliche Bestände zusätzlich zum Befischungsdruck zurück - im schlimmsten Fall ist das der Todesstoß für diese.
An Strecken die noch nach dem Hegeprinzip bewirtschaftet werden (sprich Arterhaltung und -schutz) ist der Zulauf an neuen Interessenten ein mehr oder weniger grosses Problem. Die Grösse des Problems lässt sich über die Gesamtgrösse des zu bewirtschafteten Gewässers sowie der Ballungsdichte von potentiellen Fischern ganz gut ableiten. So kann es sein dass manche Kollegen eine verzerrte Wahrnehmung von dem "Überrennen" durch Fischer haben als Du und ich.
Aus meiner Sicht lässt sich der Befischungsdruck nur über eine Limitierung der maximal zulässigen Fischtage pro Saison sinnvoll managen. Für ein Gewässer ist es dabei unerheblich ob eine Person hundert Tage und hundert Personen einen Tag (halbwegs waidgerechtes Fischen mal vorausgesetzt) an einer Strecke verbringen. Unabhängig ob die Fische nun verangelt oder entnommen werden so habe ich je nach Bestimmungen am Wasser einen gewissen "Schwund" in meinen Beständen mit jedem Fischtag. Geht man davon aus dass die Biomasse die ein Wasser hervorbringen kann ohne Strukturmaßnahmen konstant ist so kann ich daraus schätzen wie viel Schwund die Bestände vertragen und darüber wiederum wie viele Fischtage für eine Strecke halbwegs verträglich sind. Schöne ideale Welt - aber ein Ansatz der sich über ein paar Saisons oder mit guten Fangstatistiken oder über erfahrene Fischer durchaus etablieren lässt.
Wie nun die Fischtage gedeckelt werden ist eine weitere "Managemententscheigung". Ich persönlich bin da ein Freund eines festgelegten Tageskartenkontigentes und keine Ausgabe von Jahreskarten. So kann ich die Fischtage ganz exakt festlegen und anstelle von Jahreskarten gebe ich an Vereinsmitglieder einen Block an Tageskarten aus in dem das Mitglied das Datum einträgt wenn es ans Wasser geht.
Eine Reglementierung über Entnahme hat den Nachteil dass das Verfischen nicht berücksichtigt wird, die preisliche Regulierung ignoriert die eventuell steigende Kaufkraft und Preisbereitschaft von Neuzugängen (wenn ein Gut knapper wird...).
Ob ich Gastfischer an ein Wasser lasse oder nicht ist aus meiner Sicht nicht relevant so lange ich als Bewirtschafter den Überblick habe wie hoch der Befischungsdruck (=Anzahl der Fischtage) in der Summe ist. Das ist meist eher poltitisch getrieben da Vereinsmitglieder naturgemäß einen Anspruch sehen mehr Zeit am Wasser verbringen zu dürfen als Gäste.
Schwierig wird das Ganze natürlich dann wenn ich einen kommerziellen Background bei der Bewirtschaftung von Gewässern habe. Ein Hotelier der die Anzahl der Übernachtungen über die Ausgabe von Tageskarten steigern will muss ganz andere Zielvorgaben verfolgen als den Arterhalt und hat u.U. gar nicht das Problem überrannt zu werden da es keine "Stammfischer" gibt. Deshalb beziehe ich mich oben eher auf private und vereinsbasierte Bewirtschaftungsmodelle.
LG
Markus
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Hardy
Moin moin,Volker Krause hat geschrieben:...
Meine Frage zu Beginn sollte zum Überlegen anregen, wie man dieses Vergnügen noch vielen Fischer ermöglichen kann, ohne dass sie an leeren Gewässern fischen und ohne, dass drei Kumpel schon auf dem Absatz folgen, um die noch übrig gebliebenen Fische wegzufangen.
Gruß Volker
bei gleichbleibend vielen Gewässern und immer mehr Anglern kann die Gleichung nicht aufgehen. Also funktioniert das Ganze nur über Limitierung der Fischtage und Entnahme. Den Marktgesetzen folgend, bedingt das natürlich eine Verteuerung der Lizenzen.
Ich setze meine kleine Hoffnung in eine Selbstbeschränkung der Verpächter (bitte nicht ganz so laut lachen...
The times they are a-changing...
Groetjes
Hardy
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Olaf Kurth
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Lieber Volker,
nochmal, C&R ist in Deutschland verboten!
Wenn mich jemand fragt, warum ich ans Wasser gehe, antworte ich: "Ich gehe mit der Fliegenrute ans Wasser, weil ich gerne einen selbstgefangenen Fisch esse und weil frischer Fisch eines der leckersten Lebensmittel ist."
Alles andere ist gesetzlich verboten und du wirst größte Schwierigkeiten vor Gericht haben, wenn du argumentierst, warum du einem Wirbeltier erst Leid zufügst und es anschließend wieder mit Verletzung schwimmen lässt (mit Ausnahme laichreifer Fische, die ich mit guten Argumenten wieder schwimmen lassen kann).
Verstehe mich bitte richtig, das ist die offizielle Seite: Wir haben ein hohes Privileg erworben, wir dürfen freilebende Kreaturen fangen, töten und verwerten und das nach ganz bestimmten Gesetzen und Richtlinien. Wir machen es uns mit der Ausrüstung (Rute, Schnur, selbstgebundene Fliegen, etc.) im Gegensatz zur Metall-Front oder den Naturköderanglern schon nicht einfach einen Fisch zu fangen.
Natürlich werden gerade beim Fliegenfischen archaische Verhaltensmuster hier aufs Beste sublimiert. Im Grunde sind wir immer die Erben der ollen Höhlenbewohner, die mit der Keule auf die Jagd gehen und die mit Beute am wärmenden Lagerfeuer von dem Rest der Truppe erwartet werden. Klingt komisch, iss aber so.
Natürlich ist es schwierig einen glitschigen Fisch mit nassen Fingern festzuhalten, da habe ich oft große Schwierigkeiten, mehr muss ich hier im öffentlichen Raum sicher nicht darstellen.
Wir können es drehen wie wir wollen, es existieren unterschiedliche Besatz- und Hegestrategien, abhängig davon, ob du Privatpächter, Angelverein oder Hotelbesitzer und Pächter bist. Es ist die ständige Quadratur des Kreises, wobei ich nur als Privatpächter die größte Chance habe, mein Wasser nachhaltig zu bewirtschaften.
Markus hat einen wichtigen Punkt angesprochen und den habe ich oft an populären Tageskarten-Gewässern erlebt: Da sind die Restbestände der autochtonen Bf-Bestände sehr stark durch Besatz-Saiblinge oder Trophäen-Refos bedroht. Schließlich will der zahlende Gast ja was an den Haken bekommen!
Es ist ein seitenfüllendes Thema...............
Gruß nach Pohlheim,
Olaf
nochmal, C&R ist in Deutschland verboten!
Wenn mich jemand fragt, warum ich ans Wasser gehe, antworte ich: "Ich gehe mit der Fliegenrute ans Wasser, weil ich gerne einen selbstgefangenen Fisch esse und weil frischer Fisch eines der leckersten Lebensmittel ist."
Alles andere ist gesetzlich verboten und du wirst größte Schwierigkeiten vor Gericht haben, wenn du argumentierst, warum du einem Wirbeltier erst Leid zufügst und es anschließend wieder mit Verletzung schwimmen lässt (mit Ausnahme laichreifer Fische, die ich mit guten Argumenten wieder schwimmen lassen kann).
Verstehe mich bitte richtig, das ist die offizielle Seite: Wir haben ein hohes Privileg erworben, wir dürfen freilebende Kreaturen fangen, töten und verwerten und das nach ganz bestimmten Gesetzen und Richtlinien. Wir machen es uns mit der Ausrüstung (Rute, Schnur, selbstgebundene Fliegen, etc.) im Gegensatz zur Metall-Front oder den Naturköderanglern schon nicht einfach einen Fisch zu fangen.
Natürlich werden gerade beim Fliegenfischen archaische Verhaltensmuster hier aufs Beste sublimiert. Im Grunde sind wir immer die Erben der ollen Höhlenbewohner, die mit der Keule auf die Jagd gehen und die mit Beute am wärmenden Lagerfeuer von dem Rest der Truppe erwartet werden. Klingt komisch, iss aber so.
Natürlich ist es schwierig einen glitschigen Fisch mit nassen Fingern festzuhalten, da habe ich oft große Schwierigkeiten, mehr muss ich hier im öffentlichen Raum sicher nicht darstellen.
Wir können es drehen wie wir wollen, es existieren unterschiedliche Besatz- und Hegestrategien, abhängig davon, ob du Privatpächter, Angelverein oder Hotelbesitzer und Pächter bist. Es ist die ständige Quadratur des Kreises, wobei ich nur als Privatpächter die größte Chance habe, mein Wasser nachhaltig zu bewirtschaften.
Markus hat einen wichtigen Punkt angesprochen und den habe ich oft an populären Tageskarten-Gewässern erlebt: Da sind die Restbestände der autochtonen Bf-Bestände sehr stark durch Besatz-Saiblinge oder Trophäen-Refos bedroht. Schließlich will der zahlende Gast ja was an den Haken bekommen!
Es ist ein seitenfüllendes Thema...............
Gruß nach Pohlheim,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."






