...mit Reker und Fliege

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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montgommery
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...mit Reker und Fliege

Beitrag von montgommery »

Hi@all
Da nun die Tage wieder kürzer werden und in der Woche wenig Zeit zum Fischen ist, fieberte ich nun ganz ungeduldig dem Wochenende entgegen.
Da aber die Flüsse nun seit längeren für die Lachsfischerei geschlossen sind und in den Seen die Aktivität der Forellen auch merklich zurückgegangen sind ,entschied ich mich im Fjord zu Fischen.
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Die Wahl der Rute fiel mir selbstverständlich nicht schwer, natürlich die Fliegenrute. Beim Blick in meine Fliegendose kamen mir allerdings so meine Zweifel. Lediglich ein paar Garnelen Imitationen waren noch vorhanden. Seit längeren aber beschäftigte mich eine Frage.
Was ist eigentlich effektiver, Natürköder oder die künstliche Fliege?
Ich beschloss in das nächste Geschäft zu fahren um ein paar frische Reker zu kaufen und zu testen was die Flossenträger bevorzugten.
Am Wasser angekommen bestückte ich die Fliegenrute mit einer ultra fast Sinkschnur und einem blanken Haken. Zuerst wollte ich die frischen Reker testen. Das ganze lies sich zwar etwas schlecht werfen aber da ich eh an einer Felskante fischte musste ich auch nicht weit werfen.
Nach nur kurzer Zeit kamen die ersten Bisse, .....Lippfisch!
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Man glaubt gar nicht mit welch unglaublicher Kraft diese wieder versuchten in den Spalten zwischen den Felsen zu ziehen. Meine 8er Rute war bis ins Handteil gebogen und das bei solch eher noch kleinen Fischen.
Nun wollte ich aber wissen ob das ganze auch mit der künstlichen Fliege funktionierte.
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Nach nur zwei Würfen an die gleiche Stelle wo ich zuvor die Lippfische fing, spannte sich die Schnur erneut. Doch diesmal fühlte es sich anders an, es war mehr ein kräftiges schlagen zu spüren.
Sofort schlug ich an und ich hörte nur noch die Geräusche meiner Rolle was mir in diesem Augenblick wie Musik vorkam.
Mit kontinuierlicher Power nam der Fisch Meter für Meter Schnur von der Rolle , das Backing hatte er jedenfalls schon lange erreicht.
Jedoch wurden die Fluchten deutlich schwächer und mittlerweile konnte ich auch sehen was ich da genau gefangen hatte. Ein stattlicher Pollack!
Jedoch war damit meine Frage nicht geklärt.
Was ist nun effektiver,...Naturköder oder die künstliche Fliege???? :?
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Gruß Monty
Zuletzt geändert von montgommery am 21.11.2009, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hi Monty,
toller Bericht und klasse Fotos.
Wie ich Dich kenne, wirst Du das weiter austesten, bis alle Deine Fragen beantwortet sind.
Aber sag mal, was sind denn Reker?
Gruß an den nördlichsten Außenposten des RFFS
Harald aus dem Homeland des RFFS
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Innfischer
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Beitrag von Innfischer »

Shrimps :)
montgommery
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Beitrag von montgommery »

@Harald
Danke Harald und viele Grüße ins Rheinland!
Reker sind Shrimps oder auch Garnelen, ich dachte das der Begriff Reker bekannt ist.

Gruß Monty
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Suki
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Beitrag von Suki »

Hallo Monty

Schöne Bilder :D

Habe gar nicht gewusst, dass es in der Nordsee solch farbenfrohe Fische wie den Lippfisch gibt.


Liebe Grüße

Suki
!!Bistro B.I.H!!
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Beitrag von montgommery »

Hi Suki
Danke erstmal für die lieben Grüße.
Lippfische sind gar nicht mal so selten hier, gerade wenn man vom Ufer aus fischt fängt man sie des öfteren.
Die Bedingungen in den Fjorden Norwegens sind wohl geradezu ideal, steile Felsküsten mit vielen Unterständen und jede Menge Nahrungsaufkommen. Neu war mir das Lippfische sogar die Lachsläuse fressen, was mir von hier ansässigen Norwegern erzählt wurde.

Gruß Monty :wink:
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archi69
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Beitrag von archi69 »

Petri Monty!

Das habe ich in Norge auch schon mal probiert, aber leider ohne Erfolg, nur einige Nachläufer, kleine Köhler, hatte ich zu verzeichnen.

Was machst Du denn mit dem Lippfisch?

archi
montgommery
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Beitrag von montgommery »

Hi archi
Das habe ich in Norge auch schon mal probiert
Welche Leine hast Du denn verwendet? Ich nehme dafür eigentlich nur eine Sinkleine und ein relativ kurzes Vorfach (50cm).
Funktioniert erstklassig.
Den Lippfisch habe ich wieder zurück gesetzt, die sind wohl nicht so schmackhaft.

Gruß Monty :wink:
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Karsten
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Beitrag von Karsten »

Hallo Monty!
Bei den schönen Fischen um diese Jahreszeit und der herrlichen Landschaft drumherum kann Dich nur beglückwünschen und einfach "Petri!" sagen.

Reker vs. Fliege
Das habe ich auch noch nie probiert, aber wir haben einmal den kleinen Pilker (20g) vs. Whooly Bugger schwarz und auch dunkelrot getestet (8ter Rute, T300, 1 m Vorfach). Der Test erfolgte im Rugsund, einem Nebenfjord des Nordfjordes, zeitgleich vom treibenden Boot, ca. 100 m vom Ufer und in Tiefen bis 20 m.
Das Ergebnis war an beiden Ruten die gleiche Zahl gefangener Fische (Köhler, Pollack), nur mit dem Unterschied, dass am Minipilker eher die kleinen Fische bissen.

Gerade das Angeln auf Pollack vor den senkrecht auf 20-30 m Tiefe abfallenden Wänden ist schon ein Spaß. Ich habe dort ebenfalls Pollacks bis zu 75 cm Länge gefangen. Meist auf recht kleine dunkle Whooly Bugger, aber wahrscheinlich gehen alle Streamer mittlerer Größe.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und viele Aha-Effekte mit den stets anders gefärbten Lippis!

Karsten
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Beitrag von montgommery »

Hi Karsten
Ja ich kann Deinen Test nur bestätigen. Auf Pilker bissen bei mir bis jetzt nur kleinere bis mittelgroße Fische, wesentlich erfolgreicher waren da Makrelenfetzen oder die Fliege. Beste Plätze waren Plateaus in 20-50m Tiefe oder direkt an den felsigen Küstenabschnitten.

Als Fliegen verwende ich unter anderem Jiggis und Garnelen Fliegen.

Liebe Grüße von hier aus nach Aken was sicherlich landschaftlich mit seinem Biosphärenreservat mittlere Elbe ebenso reizvoll ist.

Gruß Monty
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Andreas F.
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Beitrag von Andreas F. »

Petri zu den schönen Fischen.

Also in den meisten Situatuationen ist die Fliege die bessere Wahl.

Wenn du natürlich ewig mit Boilis anfütterst und im Winter dann auf Karpfen angelst wird das effektiver sein wie mit der Fliege.
Wenn ich aber im Sommer die Hochstehenden Karpfen direkt aus der Deckung anwerfe geht die Post ab ;)

Ich habe im Sommer bis zur Brust im Wasser gestanden, 0,12er Tippet und habe die Trockene schnell über die Oberfläche gestrippt. Ich habe ca 20-30 Döbel, von Handlang bis um die 40cm gefangen.
Direkt daneben saß ein Herr mit Pose und Wurm, er fing einen.

Desweiteren kann ich mit der Fliege viele Stellen befischen wo kein Posen oder Spinnangler hinkommt.

Gruß Andreas
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Beitrag von montgommery »

Hi Andreas
Döbel habe ich bis jetzt nur mit großen buschigen Streamer (Wooly Bugger) oder aber mit Käferimitaten gefangen. Allerdings nur über großere Distanzen. An meinen ehemaligen Heimgewässer (Agger,NRW) waren die größeren Döbel teilweise so vorsichtig das sie nur beim Rutenheben abdrehten.
Ich denke aber das man kein klares Rèsumè ziehen kann welche Methode die bessere ist.

Gruß Monty
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MoritzzZZZzzz
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Beitrag von MoritzzZZZzzz »

Hmmmmm.....effektiver ist sicher die Langleine mit dreißig Haken und Reker, die aktivere Entspannung bleibt für mich die Fliegenrute.

Gruß
Moritz
Gin clear water? Brownlining!!
montgommery
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Beitrag von montgommery »

@Moritzzzzzzz
Hmmmmm.....effektiver ist sicher die Langleine mit dreißig Haken und Reker
Nee Garn! :roll:
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Monty hat Recht, Döbel lassen sich gerade im Sommer mit großen Käferimitationen sehr gut fangen, da hier der "Schnappreflex" (oder so ähnlich) ausgelöst wird und sie sofort den vermeintlichen Happen aufnehmen. Idealiter funktioniert das an überhängenden Sträuchern, denn darunter finden sich oft ganze Döbelschulen ein und schlürfen alle unvorsichtigen Fluginsekten schnell ein. Oftmals hilft es, die Käfer nicht vorsichtig sondern mit einem unüberhörbaren (für die Fische) PLOPP zu plazieren. Im Sommer ist der Döbelfang auf Sicht eine spannende Fischerei.

Mein persönliches Highlight dieses Jahr war z.B. ein knapp sechspfündiger, 58cm langer Döbel auf 20er CDC an der Eder, den ich gezielt als Einzelgänger ca. 10min angeworfen hatte, bevor er am Hackken hing (Hardy und Todde waren Zeuge!)

Groetjes, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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