"Forellenteig-Fliege"

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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maggus
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"Forellenteig-Fliege"

Beitrag von maggus »

Hallo Leute,

gestern war ich nach langer Zeit mal wieder fischen und habe eine wunderschöne Fliessstrecke mit einem langen Zug befischt. Da das Wasser recht tief war und etwas angetrübt war habe ich mit einer Sinkschnur grundnah gefischt. Nach gut einer Stunde hat eine fantastische Regenbogenforelle auf Wooly Bugger gebissen! Tschakka!

Vor mir war schon ein Spinnfischer an der gleichen Stelle, der als Schneider heimging. Da dachte ich mir wieder: Toll dass Blechfischen nicht immer erfolgreicher ist als Fliegenfischen! :-)

Einige Zeit später angelte ein Fischer an der gleichen Stelle an der ich die Forelle gefangen habe und es dauerte gefühlt 1 Minute und eine sehr stattliche Regenbogenforelle hing an der Forellenteig-beköderten Grundbleimontage! Irre dachte ich mir... Ich will nicht sagen dass Fliegenfischen die einzig akzeptable Art zu fischen ist aber es tat mir in der Sehle weh, dass ein so toller Fisch auf diese Art sein Leben verlor.

Anyway... Chacun a son facon!

Gruss Markus
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Chillipp
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Beitrag von Chillipp »

Hallo Maggus,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Fang! :D
es tat mir in der Sehle weh, dass ein so toller Fisch auf diese Art
sein Leben verlor
Also mir nicht. Generell geht es doch beim Fischen (Angeln) darum, den Fisch auf die ein oder andere Art zum Anbeissen zu verführen.
Eine Grundbleimontage ist für das Fischmaul mit Sicherheit "angenehmer" als ein Spinner.
Was mich bei der Szene wahrscheinlich gewurmt hätte, wäre der Gedanke: "Da rackere ich mir einen ab um einen Fisch an den Haken zu kriegen, und der faule Sack...". :x Und trotzdem liebe ich das Fliegenfischen, auch gerade weil es eine so diffizile Angelegenheit sein kann, und das Erfolgserlebnis dafür um so größer ist (wenn es sich denn einstellt :wink: ). Und ich werde bestimmt nicht anfangen Forellen-Teig-Fliegen zu binden :P

TL,
Philipp
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Maggus,

gut, dass Du mich am WE nicht gesehen hast, mir erging es ähnlich - aber eher wie dem Forellenteigfischer: Am Fluß angekommen, kurzer Rollwurf mit einem Wolly Bugger, kurz eingestrippt - Biß! --> kampfstarke RF mit 51 cm. Fisch versorgt, nächster Rollwurf, kurz gestrippt - Biß! --> noch stärkere RF mit 54 cm. Kein schlechtes Ergebnis für nicht mal 10min am Wasser, ich kam mir auch vor wie ein fauler Sack! Und das beste, kein neongrüner Schleim an den Fingern, keine Würmer oder Maden gekillt oder jemandem den Mais weggenommen.
Liebe Grüße,
Wolfgang
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maggus
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Beitrag von maggus »

Hi Dreampike,

versteh mich nicht falsch.... Im Gegenteil, ich hätte dich sehr gern dabei gesehen wie Du in 10 min 2 tolle Fische fängst. Ich fand es nur etwas schade dass eine so tolle Forelle ihr Leben auspustete um am Teig zu "schnuppern".... Mir geht es gar nicht um Quantität oder ANzahl gefangener Fische sindern eher darum, wie man fischt... Auf Forellen empfinde ich es als "supoptimal" mit Teig oder Wurm zu fischen. Dieses Thema ist aber garantiert schon 3500 mal totdiskutiert worden. Ich wollte nur kurz mein WE Erlebnis schildern, weil ich es so amüsant fand... :-)

Wenn du mit 2 Rollwürfen in 10 min 2 schöne Regenbogen gefangen hast scheinst du an Stellen zu fischen die ich selten befische.... :-) Ich mag es mehr von einer Kiesbank bis ans Ufer zu "pfeffern"...

Wie findest du die mittlere Isar 2009? Für meinen Geschmack ist da unglaublich viel Wasser drin.... Liegt das an der Sanierung des mittleren Isarkanals? Wahrscheinlich....

Vielleicht sieht man sich ja mal am Wasser! :-)

Gruss Markus
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Servus Markus,

als Trockenfliegenfanatiker gehört die Brotfliege zum festen Repertoire und ich kann nicht verstehen dass Du den Abgang einer Teigforelle bedauerst.

Dieser Fisch spricht auf eine Nahrungsquelle an die in einem Wasser der Vogelfütterer nahe an der natürlichen Nahrung liegt. Mit diesem Mastfutter kein Wunder wenn diese dick und rund werden.

Ich denke es ist aus dem Gesichtspunkt der Waidgerechtigkeit besser wenn man alle Angelarten toleriert - vorrausgesetzt bei diesen werden die Grundsätze der Waidgereichtigkeit ebenfalls beachtet, z.B. ausreichend starkes Gerät (v.a. Vorfach), darauf achten dass kleinere Fische nicht verangelt werden (z.B. durch Grösse des Teigklumpens und entsprechender Hakenwahl, widerhakenlosem Haken), etc. Auf diese Weise werden auch die Fische die mit der Fliege eher "am Rande" gefangen werden intinsiver befischt und so nicht komplett selektiv entnommen und gefangen.

Eine Forelle die ich auf die Brotfliege erwische ist für mich (unabhängig von der Grösse) ein Fisch der "den natürlichen Weg" schon lange verlassen hat. Eine kleine Forelle mit der Nymphe auf Sicht oder mit der Trockenen unter einem Busch herausgezaubert ist mir da zig-mal lieber.

LG

Markus
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maggus
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Beitrag von maggus »

Hi Markus,

klar kann man nicht nur beim Fliegenfischen waidgerecht fischen. Aber ich fand den Anblick einer Forelle die den Haken vermutlich im Magen hatte und fast abgerissen wäre nicht so erquickend. Du hast natürlich recht, dass in einem Gewässer, das zu 90 % Besatzfische aufweist, die Frage nach der "natürlichen" Nahrung recht lustig ist.

Was mir am Fliegenfischen gefällt ist einfach die Tatsache, dass man einen Fisch nicht so stark verletzt wie bei den meisten anderen Methoden, wie Spinnfischen oder Grundangeln...

so lond,

Gruss Markus
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Markus,

logisch, das war ein tolles Erlebnis. Irgendwie wollte ich damit ausdrücken, dass man mit der Fliege manchmal schneller Forellen fangen kann wie mit dem künstlichen Teig. Und im Herbst dürfte der Kollege sowieso das Nachsehen haben, wenn die 60er RF auf 22er Fliegen steigen...
Mittlere ist sehr schwer befischbar, mit einigen wenigen, dann aber extrem guten Stellen (s.o.), vorhin habe ich gesehen, dass sich das Wasser wieder braun und hoch herabwälzt, wird also eine Weile dauern, bis wieder was geht...

Liebe Grüße,
Wolfgang
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maggus
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Beitrag von maggus »

Hi Wolfgang,

ja es ist schade dass die Mittlere diesen Sommer so schwer zu befischen ist. Ich kann mir denken welche Stellen du meinst. Ich werde es aber vorziehen die Stadtstrecke unsicher zu machen bis der Wasserstand wieder "normal" ist... Gehst Du ab Herbst auch auf Huchen und Co.?

Vielleicht sehen wir uns ja mal! :-) Ich war letztes Jahr häufiger mal auf der Höhe von Ismaning unterwegs...

Gruss Markus
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Markus,

ich will nicht grundsätzlich widersprechen - mir geht nur dieses Selbstberuhigen "ich fische ja am schonensten" a bisserl auf die Nerven. Wenn ich mit einer Trockenfliege die Babyfische verangel oder während der Schonzeit auf Sicht diese Fische anfische (da hilft auch keine Fliegenfischerlogik) dann bin ich keinen Deut besser als ein Wurmfischer der dann immer alle Fische quasi beim Anbiss umbringt.

Als ich ein Junge war war die gängige Methode auf Forellen ne dicke Heuschrecke (leider gehen die Imitationen bei weitem nicht so gut wie das Original, warum eigentlich?) - und zwar ohne Schein, manchmal nur mit ner Schnur oder der Rute ohne Rolle (Schnur am Schlüsselring wer das noch kennt). Ging Super und ich habe genauso viele Fische tief gehakt wie mit der Fliege. Auf Barben habe ich mit der Made an der Spinnrute "Spürfischen" betrieben da hing auch ab und zu mal was anderes dran - und auch da habe ich seltens Fische verfischt.

Wenn der Teigkollege dies anders hatte, OK, aber es liegt nicht immer nur an der Methode sondern eben häufiger an der Einstellung des Fischers.

Mit den Zuchtfischen war es kein Vorwurf - ich wohne am Flaucher und sehe auch Barben auf Brot steigen... die sind sicher nicht gesetzt. Was ich eher sagen wollte, dass Teig wahrscheinlich gar nciht so abwegig an der Isar ist.

LG

Markus

P.S.: Vögel am Wasser zu füttern habe ich halt dick...
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urs.wehrli
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Beitrag von urs.wehrli »

Hi zusammen

Ich möchte Euch von meinem Erlebnis letzte Woche erzählen.

War an meinem Hausgewässer, welches nach etlichen Tagen hohem Wasserstand endlich aufklarte.

An "meiner" Stelle fand ich leider schon ein Würmler vor. Der hat die ganz Stelle bereits durchgefischt, wechselte von Rotwurm auf Bienenmaden und umgekehrt. Gefischt hat er so, wie ich ungefähr auch die Stelle fischen würde, 2 Gramm Pose, sehr feine Montage. Jedoch kein Biss.

Ich schaute ihm vom Ufer aus zu, rauchte gemütlich eine Zigarette und liess ihn gewähren. Nach fünfzehn Minuten wurd's ihm dann zu dumm und er verliess die Stelle.

Also nix wie ran - auf "Bouncing-Nymph", also hüpfender Nymphe über Grund, kam umgehend ein Biss einer Barbe, paar Minuten später die nächste, dann noch ein Döbel von stattlicher Grösse, dann Barbe, dann Forelle. Der ganze Zauber in ca. 1 Stunde.

Ich war sehr erstaunt ! Ich hätte nie gedacht, dass bei leicht angetrübtem Wasser die Nymphe besser fängt, also Wurm & Co. Vielleicht war es nur Zufall, aber dieses Erlebnis hat mein Selbstwertgefühl gegenüber den Würmler massiv gesteigert :lol: :lol:

wer Bilder sehen möchte:
http://www.system2.ch/fishing/Schweiz/G ... _0309.html

Lg Urs
flyfishing stories, floattrips & more: www.floaters.ch
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maggus
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Beitrag von maggus »

Hi Urs,

ja das ist mal ne nette story! :-)

Um ehrlich zu sein hätte ich das auch nicht gedacht... Vielleicht hätte der Wurmbader besser ein Tropfenblei genommen und den Barben unmittelbar von dem Maul "angeboten".... :-) Egal so isses auch viel schöner... Ich kenne dieses Phänomen nur wenn Spinnfischer eine Stelle sternartig abfischen und nach ein paar Würfen weiterziehen und man dann 5 min später mit einer anderen Präsentation etc fängt....

Chacun a son facon! :-)

Gruss Markus
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