Statement bezüglich Tests

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Dirk Janßen
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Statement bezüglich Tests

Beitrag von Dirk Janßen »

Immer wieder kommt mir die Aussage zu "Augen", dass im FFF immer nur positive Testberichte veröffentlicht werden.
Ich ärgere mich darüber, da es ansonsten kaum diesbezügliche Testberichte von Praktikern gibt. Den Tests einschlägiger Zeitschriften oder gar Firmen stehe ich da schon kritischer gegenüber.

Ich frage mich, ob diese "Kritik" berechtigt ist und habe für mich festgestellt:

Wenn ich ein Produkt gut finde, schreibe ich gerne darüber, um andere an meiner Freude teilhaben zu lassen.

Wenn ich mich über ein Produkt ärgere, verzichte ich lieber aufs schreiben, denn
1. setze ich mich der Gefahr aus, dass mich der Hersteller juristisch angreift oder
2. setze ich mich gfls dem "Spott" anderer aus, weil ich zu "blöd" bin, mit der Rute/ Rolle etc umzugehen.

Was meint ihr?
Dirk
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riskfire
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Beitrag von riskfire »

Mhm, schwieriges Thema.

Würde ein Hersteller den Zeitschriften/Boards bei negativem Test weiterhin "Testsamples" zur Verfügung stellen ?

Ich denke die Auswahl der zu testenden Artikel ist entscheidend.
Ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass hier eben nicht "alles" was kostenlos in Haus flattert positiv erwähnt wird.
MfG

Sebastian
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uziegler
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Beitrag von uziegler »

Ich sehe das auch als zweischneidiges Schwert...

Negative Tests würden theoretisch dazu führen, dass Hersteller nicht mehr bereit sind, ihr Equipment testen zu lassen. Und wie riskfire schon schrieb, die Auswahl der zu testenden Gerät war bisher immer gut duchdacht und ich habe auch noch nicht gesehen, dass hier "0815-Gerät aus dem Baumarkt" getestet wurde.
Somit sehe ich die Qualität der Auswahl und die Form der Testberichte als ausschlaggebendes Kriterium, dass vorwiegend positive Tests zu Buch schlagen. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass auf kleinen Problemen oder Macken der Gerät nicht permanent herumgehackt wird und somit auch der positive Gesamteindruck der Tests entsteht.

Mein Fazit: mir haben die Tests immer sehr gut gefallen, auch wenn häufig nicht das von mir favorisierte und zu meinem Geldbeutel passende Takle getestet wird und ich möchte mich auch noch einmal für die Durchführung der Tests und die Testberichte bedanken. Ist ja schließlich auch nicht unerheblicher Aufwand den Test unter Praxisbedingungen durchzuführen und dann auch noch objektive Berichte zu schreiben.
=D>
Was nicht passt, wird passend gemacht!
Gruß Uwe
Falci
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Beitrag von Falci »

Ich bin der Meinung das man bei den Tests etwas zwischen den Zeilen lesen muss, dann fallen einem doch so manche Dinge auf. So in etwa wie bei einem Arbeitszeugnis, dort steht ja auch nicht wortwörtlich das die Person eine Faule Nuss war...sondern es ist etwas "umschrieben" :). Hab das Gefühl das ist hier bei den Gerätetest ähnlich!?

Gruß
Steffen
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

ich bin da ganz anderer Meinung und es gibt eine Reihe von erfolgreichen Medien die mit grossem Erfolg zeigen das es auch anders geht. Ein prominentes Beispiel ist die Computerzeitschrift C't, die Zeitung hat durch ihre Unbestechlichkeit und objektiven Testberichte einen excellenten Ruf über Deutschland hinaus und der langjährige Erfolg gibt ihr recht auf dem richtigen Weg zu sein. Wer will kann die Geschichte hier noch mal nachlesen.

Da ich selber einige Jahre bei der Public Relation Arbeit bei einem grossen Hersteller gearbeitet habe, weiss ich nur zu gut wie die Dinge laufen. Die Versuchung und auch der Druck ist halt gross (fast) nur positiv zu berichten, damit man es sich mit den Herstellern ja nicht verschertzt. Ist aber nach meiner Meinung der Holzweg und steht gegen die Interessen der Leserschaft.

Man muss nicht bösartig Produkte verreissen und sollte den Herstellern vor Veröffentlichung der Testberichte die Möglichkeit geben Stellung zu nehmen und ggf. nachzubessern. Das ist fair für beide Seiten, wenn die Produkte trotz allem nix taugen, dann ist das halt so und man sollte es sachlich und begründet auch äussern dürfen. Der Hersteller kann ja daraus lernen und die Fehler mit der Zeit ausmerzen, das liegt im beidseitigen Interesse.

Wenn einzelne Hersteller keine Produkte mehr einreichen stellen sie auf lange Sicht selber ein Bein da sie nicht mehr besprochen werden und viele Kunden objektive Testberichte als Kaufentscheidung heranziehen. Ausserdem kann man nach meiner Meinung auch ruhig schreiben, das der Hersteller nicht bereit war an einem Vergleichstest teilzunehmen. Ist ja O.K. so kann der Kunde entscheiden.

Funktioniert natürlich nur wenn man konsequent vermeidet das wie auch immer geartete Abhängigkeiten oder Interessenskonflikte zwischen Produkthersteller und Medium einer objektiven Bewertung im Wege stehen.

LG,

Olaf
<< streamstalkin´ 24/7 >>
"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
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