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Die Blechfliege...
Verfasst: 25.03.2008, 14:15
von Hans.
Red Tag ist mutig,
hat er doch eine Blechfliege eingeschickt zum Bindethema Forellenstreamer, mit Spinnerblatt, die auch noch routiert bein Einholen. Empfehlung: Wirbel vorschalten.
http://www.fliegenfischer-forum.de/monspe14.html
Für mich hört da das Fliegenfischen auf. Ich würde mit dieser Fliege, die für mein Verständnis keine ist, sondern ein Spinner ist, niemals fischen wollen. Ich muß es ja auch nicht!
Wir leben als Fliegenfischer durchaus im Grenzbereich zu anderen Methoden. Über das Fischen mit Bissanzeiger (mag ich!!) wurde in den siebziger Jahren kräftig die Nase gerümpft, heute ist es Standard.
Was meint Ihr zu der Blechfliege?

Übrigens: es wäre schön, wenn wir das hier anschauen könnten, ohne uns den Schädel einzuschlagen.
Grüße
Hans
Verfasst: 25.03.2008, 14:30
von Hartmut
Was meint Ihr zu der Blechfliege?
Eine schöne Idee für diesen Swap.
Mich interessiert noch, ob Red Tag seine Löffel selbst an der Fliegenleine fischt?
Und - wie unterscheidet sich ein Löffel von einem Jigg?
TL
Hartmut
Verfasst: 25.03.2008, 14:30
von Spessart Räuber
Hallo,
hhmmm, als grenzwertig ist diese "Fliege" durchaus zu betrachten. Ich bin kein reiner Fliegenfischer und deshalb da eher entspannt. Persönlich würde ich diese Fliege nicht verwenden. Ich habe schon mit diesen Einhängeösen für Fliegen experimentiert und die wieder verworfen. Ein Wirbel an der Fliegenrute ist für mich allerdings nicht wirklich denkbar. Andererseits: Jedem wie er will, mag und darf

.
In diesem Sinne
Cheers
Klemens
Verfasst: 25.03.2008, 15:19
von Volker Krause
Hallo Hans,
stimme Dir voll und ganz zu. Das hat mit "Fliegenfischen" nichts mehr zu tun.
Gruß Volker
p.s. ich verweise auf meinen Beitrag zu einer "Blinkerfliege" eines anderen Kollegen hier im Forum.
Verfasst: 25.03.2008, 15:32
von gespliesste
Hallo Hans,
ich mag es auch nicht und würde es auch nicht fischen. Wenn wir alle ab dieser Saison "Fliegen-Blinker" in der Dose hätten, bin ich sicher das sehr schnell die ersten Verbote aufkommen würden.
Alles was ich auch mit einer Spinnrute werfen kann, macht macht mir wenig Freude an der Fliegenrute. Schnur, Vorfach, Rute und werferisches können verkommen da ja fast zur Bedeutungslosigkeit. Ein Besenstiel mit Monofil würde es mitunter auch tun.
Dazu kommt noch das die Dinger meist sehr grosse Hacken haben und zumindest ich nicht so gut im selektiven Streamerfischen bin, das ich nicht auch immer mal wieder Untermassige dran hab und dann den riesen Hacken rausoperieren muss. Der Hackenbogen ist im Verhältnis zu untermassigen Fischen so gross, das man mitunter die Augen verletzt, oder sich das Ding direkt durch den Kopf bohrt.
Ich habe das ja auch schon mal geschrieben, effektiv sind diese "Fliegen" bestimmt und zum Beute machen gerade im Frühjahr sehr gut. Mir persönlich ist der Preis oft zu hoch. Gilt aber auch für gewöhnliche schwere und grosse Streamer mit denen auf Verdacht das Wasser durchpflügt wird.
Auf der anderen Seite habe ich mal vor einigen Jahren einen spannenden Bericht in "Der Fliegenfischer" gelesen wie ein Fischer nach langer Zeit eine grosse Raubforelle geschickt und gezielt mit einem Streamer überlistet hat - davor habe ich alle Achtung und ziehe meine Hut.
Also ich will mir nicht anmassen alle zu verteufeln die mit Streamern fischen, jeder soll selber mit sich ausmachen wie er das an seinem individuellen Gewässer einsetzt. Es geht mir mehr um die Argumente die ich oben geschildert habe, wenn man Streamer gezielt und gekonnt einsetzt, habe ich damit kein Problem.
LG, Olaf
Verfasst: 25.03.2008, 15:43
von Georg
Wo die Grenze des Fliegenfischens aufhört und das Spinnfischen anfängt sollte jeder für sich entscheiden. An Red Tags "Fliege" dreht sich nichts, wie aus der Bindeanleitung eindeutig herauszulesen ist, also ein Blinker.
Ich denke die ganze Streamerfischerei ist für Puristen absolut grenzwertig, hat für mich solange man es waidgerecht betreibt aber ihre Berechtigung. Der ganze Trend zum schweren Tungstennymphenfischen nach tschechischem/ polnischem Vorbild geht ja auch gerade noch als Fliegenfischen durch und funktioniert ebenfalls mit der Spinnrute, zur Not auch mit der Stippe. Und nicht zu vergessen, auch mit gespliester Rute und Trockenfliege lassen sich Kolke "ausräumen".
M.f.G.
Georg
Verfasst: 25.03.2008, 16:10
von Achim Stahl
Moin,
Red Tag ist mutig.
Da gebe ich Hans recht.
Und das finde ich bei diesem Bindespecial auch eine ganz hervorragende positive Eigenschaft. Die Fliege ist, so weit man es erkennen kann, handwerklich ordentlich "
gebunden" und innovativ. In so fern bringt sie uns doch schon mal ein gutes Stück weiter. Das heißt ja nicht, dass man das Muster für sich eins zu eins übernimmt.
Mir geht es in so einem Beitrag nicht in erster Linie darum, ob ich mit genau diesen Mustern fischen würde, ich freue mich über neue Anregungen. Wooly Buggers und Zonker kenne ich nun wirklich in hunderten von Varianten, da habe ich sehr selten noch ein Aha-Erlebnis.
Aber so eine Spoon fly, ein bißchen dezenter und nur leicht taumelnd, das wäre doch mal etwas Neues für die Meerforellenfischerei...
Ich jedenfalls bedanke mich ganz herzlich bei den Nonkonformisten und Antipuristen unter den Bindern für ihre Kreativität und Respektlosigkeit!
Viele Grüße!
Achim
Verfasst: 25.03.2008, 16:19
von Ralph Hertling
Moin zusammen!!
Ich habe überhaupt kein Problem mit der Blechfliege. Etwas sehr ähnliches habe ich auch in meiner Box und es hat nicht viel gefehlt und ich hätte sie letzte Woche auch mal probiert ... an der 6er Rute auf Meerforellen an der Kyste.
Ich hatte jedoch ein anderes Erfolgsmuster an dem ich fast die ganze Zeit fest hielt. Ich würde jedoch grundsätzlich nicht zögern so ein Ding anzuknoten.
Es liegt immer in der Verantwortung des Einzelnen was er mit seinen Waffen anstellt.
Man KANN auch mit einem stumpfen Schraubendreher einen tödlichen Stich ins Herz setzen ... wenn man will.
TL
Ralph
Verfasst: 25.03.2008, 16:48
von Levalex
Hallo allerseits.
Als Teilnehmer des Swaps habe ich die Blechfliege nun auch in meinem Sortiment.
Habe meine "Bedenken" an anderer Stelle schon geäußert und bin mir sicher
daß ich diese Fliege nicht an meinen Hausgewässern einsetzen werde.
Aber einzig aus dem Grund, das ich mich nicht auf Diskusionen mit
den Fischereiaufsehern einlassen will!
Aber genauso sicher bin ich mir, das die Blechfliege am Put&Take zum
Einsatz kommen wird, wenn es darum geht die Kühltruhe wieder voll zu machen.
Ich finde die Idee alleine schon inovativ und anerkennungswürdig.
Ob man damit fischen geht, bleibt ja glücklicher Weise jedem selber überlassen...
Verfasst: 25.03.2008, 17:38
von Red Tag

Hallo!
Erstmal: Danke für die Blumen...
Ich glaube der Begriff "Fliege" lässt Einiges zu (verschiedene Definitionen). Für mich ist es eine solche, da ich sie ja mit dem Gewicht der Schnur bewege. Das mache ich auch tatsächlich, mit einem Jig hat die Blechfliege nicht viel gemein - zu leicht (wird mit der Spinnrute schwierig).
Muss eine "Fliege" immer etwas imitieren? Ein Blinker imitiert Beutefisch (Baitfish) - ähnlich wie ein Streamer - genau wie die Blechfliege.
Keine wirkliche Imitation -> dann eben Reizfliege, egal.
Einen Wirbel benutze ich selbst nicht (wäre eine Möglichkeit gegen Drall) bei der Blechfliege - jedoch beim Hechtfischen (machen sicher viele).
Viele Grüße
Rob
PS: Ein 00er Mepps lässt sich auch mit der 5er bewegen.
Verfasst: 25.03.2008, 19:49
von Tom Doll
Ich finde die Spoonfly auf alle Fälle interessant. Ob ich Sie einsetze weiß ich nicht, da ich sehr selten mit Streamer fische.
Grundsätzlich ist sie nicht besser oder schlechter als ein Streamer. Wenn es für den Topf ist, ist es egal, mit welchem Köder man den Fisch gefangen hat (jedenfalls für den Fisch).
Probeme sehe ich in einem reinen Fliegenwasser, ich würde es nicht drauf ankommen lassen. Im freien Wasser wieso nicht.
Gruß
Tom
Verfasst: 25.03.2008, 22:34
von Olaf Kurth
Hallo zusammen,
ich kann mir nicht helfen, aber eine Blechfliege oder die Spoonfly sind in meinen Augen Spinnköder und haben an einer Fliegenrute nichts zu suchen. Das würde ich auch jedem Gastangler an unseren Gewässern vermitteln.
Selbst wenn ich mit beschwerten Woolys einen tiefen Gumpen abklopfe, hat das für mich nicht mehr viel mit Fliegenfischen zu tun. Auch das "spür-such-fischen" mit super-fast-sinking Vorfach und beschwerter Nymphe (unser berühmtes "Indianer-fischen" auf Barben) ist für mich absolut grenzwertig. Selbst das bei den Fliegenfischer-Weltmeisterschaften sehr erfolgreich praktizierte "Czech-Nymphing" mit mehreren Fliegen am Vorfach, ist für mich kein Fliegenfischen, also nicht das, was ich darunter verstehe.
Wenn wir aber ehrlich sind, dann stecken wir gerade am Anfang der Saison in einer gehörigen Zwickmühle: Nach längerer Wildforellen-Abstinenz will man wieder die großen Räuber aus ihren Gumpen fangen, will sie aus ihren Unterständen locken und will sie selbstverständlich zum Essen einladen. Ja, dann setze ich auch Streamer ein, oder beschwerte Nymphen, die allein durch ihr Gewicht jede getroffene Forelle betäuben könnten.
Der Tisch ist derzeit für die Fische noch nicht reich gedeckt und da werden die vermeintlich kräftigen Eiweißhappen begierig genommen. Wir könnten es auch klassisch im Wildwasser (bei leichtem Hochwasser) unentwegt trocken stromauf probieren - irgendwann würden wir bestimmt eine Untermaßige erwischen. Aber wer will das schon............
Erst in ca. acht Wochen beginnt die Saison für unsere klassischen Fliegen und dann fangen sie auch. Im Laufe des Sommers können wir uns z.B. wieder mit der Trockenfliege austoben. Irgendwann sind dann wieder so viele Fische gefangen, dass ich zum Ende der Saison auch wieder kräftige Fische schwimmen lasse – dann bin ich ein Musterbeispiel des ach so edlen Fliegenfischers.
Würde ich derzeit bspw. bei starkem Gegenwind an der Küste fischen, wäre wohl auch die Fliege am Sbirolino und die Spinnrute die bessere Wahl. Und genau da würde auch die Blechfliege ihr passendes Einsatzgebiet finden………
Gruß, Olaf
Beiseewai: Geplant ist im Sommer ein besonderer "Fliegenfischer-Event" - ein nächtliches Fischen mit der berühmten "Gardenfly" auf die leckeren Schleicher. Bierkonsum und Grillspezialitäten inklusive..... (duckundwech)

Verfasst: 25.03.2008, 22:35
von Darth Wader
Für mich ist das nix, ich mag Trockenfliegen.
Verfasst: 25.03.2008, 22:48
von archi69
Rotierender Löffel = sich drehender Löffel...drehen = to spin...
Spin....Spinn...Spinnangeln. Daher kommt das!
Schönes Teil, saubere Arbeit, interessantes Thema. Wenn man die "Fliege"
(der Schöpfer möge mir verzeihen...) tatsächlich nur mit der Fliegenrute werfen kann, da an der Spinnrute zu leicht...mmmh...was ist das dann?
Einen Haken mit einem Wurm allein kann ich auch nur mit der Fliegenrute werfen...
Grübel, grübel....Ich weiß es nicht....Ich tendiere eher zu: Nee, geht nicht!
Verfasst: 26.03.2008, 00:47
von medfisch
Hallo,
meine erste Reaktion war, geht gar nicht, Blechteil rotierend, nein! Als ich mir das Foto angesehen habe, bin ich ehrlichgesagt neugierig geworden, das Handwerk dieses Köders ( "Fliege" geht mir da einfach nicht über die Tastatur ) ist sauber und auszuprobieren, wie sich das Teil wirft, na ja, das wäre sicher interessant. Die Frage, ob das nun eine Fliege ist, da halte ich mich an den alten Sokrates "ich weiss, dass ich nichts weiss ", das mag daher kommen, dass ich ein alter Knacker bin, der immer wieder zu den gespliessten Ruten schielt, also eher retro. Aus dem Bauchgefühl heraus, ist das keine Fliege und ergo auch für mich kein Köder, den ich an der Fliegenrute verwenden würde, mit einer feinen Spinnrute hätte ich da kein Problem. Natürlich, und mit Recht, kann man bemerken, dass z.B. Epoxid-Harze auch bei Fliegen Einzug gehalten haben, also durchaus auch moderne Werkstoffe eine Berechtigung haben, logisch, auch Fliegenfischen entwickelt sich, vielleicht sind in ein paar Jahren solche Köder etabliert, aber ich bleib lieber konservativ, bevor ich mir zum Binden noch eine Metallbauwerkstatt anschaffe!
Giselher