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"Essen" und Lyrik

Verfasst: 22.02.2007, 22:45
von Dirk Janßen
Eigentlich will ich hier gar nicht schreiben, bin aber im Chat böse genötigt
worden, den folgenden Limerick zu publizieren. Es steckt wirklich keine
böse Absicht dahinter, aber wenn man darüber parliert, was sich auf
Schampe reimt, dann entsteht halt manchmal etwas,was auch eine Eigen-
dynamik entwickeln kann.
Und das der Protagonist Olaf heisst, ist kein Zufall, sondern ergibt sich in
diesem Forum und in diesem Zusammenhang fast zwingend.
Und außerdem liebe ich Limericks!
Nun denn:

Der Olaf kocht grad' seine Schampe
und streichelt ganz sacht seine Wampe.
's scheint wohl daran zu liegen:
Er ist wohnhaft in Siegen!
Dort lieben die Schlampen die Pampe.

;) Dirk

Verfasst: 22.02.2007, 22:48
von Eckat
\:D/ =D> :-({|= :smt026 :daumen

Ein Fliegenfischer aus Siegen
der konnt sich beim werfen nicht biegen.
Schuld war seine Wampe,
denn die war voll mit Schampe.
jetzt will er sich mal wiegen.

Gruß Eckat.

Verfasst: 22.02.2007, 22:48
von el-forello
Ich kann dir nur sagen - immer wieder nett zu lesen !

Gratuliere
Peter

Verfasst: 22.02.2007, 22:51
von Hardy
Der Dichter, der Dichter, der kriegt gleich auf die Lichter...:D

Verfasst: 22.02.2007, 22:55
von Dirk Janßen
@hardy
Deine Sig ist inkomplett, Du gehst doch sonst keinem Hader aus dem Weg :D

:smt071 :smt072 Bierat

Verfasst: 22.02.2007, 22:57
von Wolfgang Hinderjock
einen hab ich noch, kein Limerik,aber trotzdem............

Siegerland ist abgebrannt, wegen Olaf wohlbekannt.
Im dunklen Keller tat er sitzen, Schampetöpfe zu erhitzen.
So saß er da bei offnem Feuer,
die Sach an sich ward nicht geheuer.
Heftig wallte grüne Pampe,
grüner Dampf stieg bis zur Lampe.
Lamp und Schamp tat reagieren,
es begann zu explodieren.
Dräuend quoll die grüne Masse vom Kellerfenster auf die Straße.
Auf ihr züngeln drohend Flammen,
glücklich alle die entkamen

Verfasst: 23.02.2007, 11:27
von Olaf Kurth
Ohhh, wie seid ihr schlecht.................. :roll: 8)

.... und wollt euch hier über einen beliebten, wohl beleibten Kollegen lustig machen. Nun gut - ihr habt mich herausgefordert - drum nehmt diese Zeilen und frohlocket:



"Seeijerlänner Schampe

Von Labskaus oder Brägenwurst, da mag berichten
Ein Dichter aus den nördlichen, höheren Schichten.
Wir aber, ohne Neid nach oben,
Mit bürgerlicher Zunge loben
Unsre Schampe ganz parat.
Wie unser Olaf delikat
So etwas hackt und zubereitet,
Sei hier in Worten angedeutet:

Weißer Pansen, frisch und ohne Fehl,
Rotwein, Speck und einen Löffel Mehl,
Die quirlt er fleißig durcheinand
Zu einem innigen Verband.
Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,
Zerstückelt er und mengt die Zwiebel
Mit Öl, Pfeffer und Salz zu einer Brühe,
Dass der Pansen sie an sich ziehe.

Um Schampe ferner herzustellen,
Hat er Kartoffeln abzupellen.
Da heißt es, fix die Finger brauchen,
Den Mund zu spitzen und zu hauchen,
Denn heiß geschnitten nur allein
Kann der Pansen geschmeidig sein.
Hierauf so geht es wieder heiter
Mit unserm Schampe-Schnellkurs weiter.

Nachdem das Feuer leicht geschürt,
Die Pfanne sorgsam auspoliert,
Der Würfelspeck hineingeschüttelt,
So dass es lustig brät und brittelt,
Pisch, kommt darüber mit Gezisch
Das ersterwähnte Kunstgemisch!
Nun zeigt besonders und apart
Sich Olafs Geistesgegenwart,

Denn nur zu bald, wie allbekannt,
Ist solch ein Fleischmahl angebrannt.
Er prickelt ihn, er stockert ihn,
Er rüttelt, schüttelt, lockert ihn
Und lüftet ihn, bis augenscheinlich
Die Unterseite eben bräunlich,
Die, umgekehrt, geschickt und prompt
Jetzt ihrerseits nach oben kommt.

Geduld, es währt nur noch ein bissel,
Dann dampft die Schampe in der Schüssel.
Doch späterhin die Einverleibung,
Wie die zu Mund und Herzen spricht,
Das spottet jeglicher Beschreibung,
Und darum endet das Gedicht." :smt043 :smt044

(sehr, sehr frei nach Wilhelm Busch)

Gruß, Olaf

Verfasst: 23.02.2007, 14:08
von Dirk Janßen
Moin Olaf,

sehr schlagfertig, aber:
Das Gedicht hat eine gewisse Länge und ich fange in der Regel von vorn an zu lesen.
Nach den ersten Versen, war ich hin und weg und dachte mir,
der Olaf hat sich aber richtig Mühe gegeben, das hat ja sogar
was von Wilhelm Busch, dem guten alten.

Was muss ich am Schluß lesen:
Frei nach Wilhelm Busch, schon ist die Chause leider nur
noch einen Bruchteil wert.

Was haben wir uns gestern im Chat geplagt
und gedichtet auf Teufel komm raus.

Das muss besser werden, Olaf ;)

Nordisch
Dirk

Verfasst: 23.02.2007, 18:03
von Olaf Kurth
Moin Dirk,

hast ja Recht, mir fiel gestern Abend nach dem Stammtisch bei den RFF nicht mehr viel ein. Deshalb musste ich auf Raubzug gehen und locker ein bekanntes Gedicht ein bisschen umwandeln. Bei aller Liebe, den Autor muss man immer nennen und daran habe ich mich gehalten. Vielleicht gefallen dir ja die nächsten Zeilen, denn die sind garantiert gerade aus meinem Hirn entsprungen: :-({|= [-(


Bester, liebster Dirk, nur kein Neid,
wo soll ich bloß in der kurzen Zeit,
was ansprechendes für euch finden,
damit ihr lachen könnt’ beim Fliegenbinden?

Wohlan, die Zeilen sind geklaut,
zu mehr hab ich mich net’ getraut.
Will aber reuig Besserung geloben,
hoffend, dass ihr mir bleibt gewogen,
denn wo soll ich mich jetzt erfreuen,
wenn ihr fordert: wo sind die neuen? (Sprüche/Verse)

Nach eit’lem harten Tageswerk,
an dem ich mir fast gar nix merk,
bleibt die Erkenntnis bitter sitzen,
bei solchen Freunden lernst du schwitzen.

Sie geben dir nicht die geringste Muße,
zu lernen, zu dichten, ohne Buße,
und irgendwann, so will man hoffen,
machen die Worte ernsthaft betroffen.
Wie soll ich dichten mit heitrem Sinn,
wenn ich doch kein echter Dichter bin?

Nachdenklich,

Olaf



@Peter: Als Chat-Neuling kannst du mir ruhig beistehen gegen die kulinarischen Kleingeister. Schließlich haben diverse Gerichte ihren Ursprung in der bäuerlichen Küche des Südens (z.B. Ochsenmaulsalat, Flecksuppe, saure Kutteln, etc.) und sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten. 8) \:D/

Verfasst: 23.02.2007, 19:36
von Dirk Janßen
Sehr schön Olaf, 14 Punkte (klitzekleine Abstriche wegen des Versmaßes)
Mach so weiter, dann kannst Du später studieren und Lehrer werden :D

TL
Dirk

Verfasst: 23.02.2007, 20:50
von el-forello
Olaf,
bei sauren Kutteln steh` ich uneingeschränkt auf deiner Seite !
Das ist ein kulinarischer Genuß der extra Klasse !

Gruß
Peter

Verfasst: 23.02.2007, 22:08
von Thomas aus Hamm
el-forello hat geschrieben:Olaf,
bei sauren Kutteln steh` ich uneingeschränkt auf deiner Seite !
Das ist ein kulinarischer Genuß der extra Klasse !

Gruß
Peter
.....dann habt ihr ja in Hamm am 10.11. schon mal ein Gesprächsthema :wink:

Einsam, einsam werden ihr beinander sitzen,,,,,,


Gruß Thomas

Verfasst: 24.02.2007, 00:46
von Olaf Kurth
Thomas aus Hamm hat geschrieben: .....dann habt ihr ja in Hamm am 10.11. schon mal ein Gesprächsthema :wink:

Einsam, einsam werden ihr beinander sitzen,,,,,,

...... ich bin mir aber sicher, dass sich noch ein paar Kollegen von den Müsli-Tischen an unseren Männertisch setzen wollen. Wie heißt der beliebte Schampe-Spruch: "Bist du zu schwach, sind sie zu stark....."
Viel Spaß bei der Vollwert-Ernährung!

Gruß, Olaf

Verfasst: 24.02.2007, 01:04
von el-forello
Olaf,
auch wenn du von der ( fast ) anderen Seite des Sterns bist, hast du recht. Auch wenn wir nur zu zweit an einem Tisch sitzen, steh´ich zu dir und geh`mal davon aus, daß sich meine Frau zu uns setzt, obwohl sie keine Kutteln mag - hier ist Solidarität Plicht ! Sind`s schon drei !! :lol:

Gruß
Peter

Verfasst: 24.02.2007, 10:36
von R. Brendemühl
Moin zusammen,

Hier ein alter Vers, stammt aber nicht von mir:

Es war ein Herr aus Transval
der fiel in einen Fleischwolf aus Stahl
er verließ sogleich diesen düsteren Ort
jedoch in größerer Zahl.......


noch einer, der stammt von Schobert und Black......

ein Wurm sprang über eine Hecke auf eine Schnecke
da war die Schnecke überrascht
das hat der Wurm gleich ausgenutzt
und hat sie gleich vernascht


Gruß
Rainer