Fell und Federn contra Blech und Gummi

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Antworten
el-forello
Beiträge: 303
Registriert: 28.09.2006, 15:09
Wohnort: Allgäu
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Fell und Federn contra Blech und Gummi

Beitrag von el-forello »

Hallo zusammen,
wir ( meine Frau und ich ) hatten in den letzten Tagen ein nettes Erlebnis, von dem ich euch berichten möchte.
Wir waren bei herrlichem Schädelwehwetter ( Föhn ) zum Fischen an die Wertach gefahren. Die Bedingungen waren bestens, und die Chefin zauberte in der ersten halben Stunde, 3 schöne Äschen aus einer Rausche. Wir konnten im Laufe des Vormittags noch einige schöne Fische landen und beschlossen dann, zum Wehrgumpen des sogenannten 3 Stufenwehrs zu gehen, um evtl. noch einen Nachmittagsschlupf erleben zu können. Nach einem kurzen Spaziergang zum Einstieg, begab sich meine Frau an die besagte Stelle, und ich fischte ( erfolglos ) noch einige versprechende Stellen unterhalb ab. Als ich ebenfalls am Wehrgumpen ankam, traf ich meine Frau in einem angeregten Gespräch mit einem Kollegen der blechernen Fraktion vor.
Nach einigen netten Worten, wollten wir wieder gehen, da der Kollege als erster an der Stelle war. Freundlicher Weise fordete er uns auf hier zu fischen, da es ihn nicht stören würde, und Platz genug sei.
Ich setzte mich auf einen Stein am Ufer um Brotzeit zu machen und Madam stellte sich in den Gumpenauslauf um die Rute zu schwingen.
Innerhalb kürzester Zeit könnte sie 4 schöne Forellen landen, was eine nicht zu übersehende Unruhe beim Kollegen auf der anderen Seite verursachte. Gefolgt von einem hektischen Wechseln von Wobbler auf Blinker, zu einem übergoßen Gummifisch, wurde alles was verfügbar war durch den Gumpen gezogen.
Inzwischen nahm die wirklich ungleiche Veranstaltung bizarre Formen an.
Heidi konnte in reglmäßigen Abständen, mit einer tief geführten Nymphe, schöne Fische fangen. Auf der anderen Seite - NICHTS - NADA !!
Nach einiger Zeit verabschiedete sich der sehr freundliche Kollege, nicht ohne noch am Rand zu bemerken: "..... bis heute war ich der Meinung, daß ein Spinner der Fliege überlegen ist - aber so !!!??? "
Vielleicht ist die oft angeprangerte Blechabteilung in vielen Fällen doch haushoch überschätzt ??? :lol:

Viele Grüße - und dem Kollegen vom Dreistufenwehr ein herzliches PETRI HEIL !
Peter
... der mit dem Weib fischt !
stockinger
Beiträge: 499
Registriert: 28.09.2006, 11:53

Beitrag von stockinger »

Hi Pter

na, da danke ich mal sehr :wink: wird zeit, daß wir mal wieder gemeinsam losziehen! Mehr aber per Mail...
Grüße
Sebastian
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus Peter!

Ich finde das zwar erfreulich, was Du uns da berichtest, aber durchaus nicht aussergewöhnlich! Ich habe an vielen Gewässern, die mit allen Methoden befischt werden dürfen, ähnliche Erlebnisse gehabt und die Effektivität des Fliegenfischens hat sich dort oft bewiesen.

Vor allem in Situationen, in denen man Fische auf Sicht ansprechen konnte oder zumindest gezielt Standplätze absuchen musste, hat sich die Überlegenheit der Fliegenfischerei schon oft gezeigt. Es gehört auch zu meinen persönlichen Erfahrungen, dass ich eigentlich in Fly Only Revieren deutlich mehr Schneidertage erlebt habe, als in solchen die auch mit Blech befischt werden.

Einzig wenn es gilt große Flächen systematisch abzusuchen oder wenn sehr große Wurfweiten erforderlich sind, ist das Fliegenfischen deutlich im Nachteil!

Beste Grüße,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
robert h
Beiträge: 91
Registriert: 28.09.2006, 12:04
Wohnort: Oberbayern

Beitrag von robert h »

Hallo zusammen,

ich befürchte wir haben nicht die Wahl ob wir gemeinsam eine einheitliche ethische Grunlage des Angelns leben und einhalten wollen. Wir werden von der Öffentlichkeit als einheitliche Gruppe gesehen und behandelt. Sollte ein gesetzliches Fischereiverbot kommmen, so werden wir alle über einen Kamm geschert. Ob das gerecht ist, steht auf einem anderen Blatt.

Die gesellschaftliche Situation stelllt sich momentan so dar:
Etwa die Hälfte der Bevölkerung steht dem Angeln positiv gegenüber, aber immerhin ein Viertel verlangt ein Verbot bzw. Einschränkung der Fischerei während das letzte Viertel sich in dieser Frage neutral verhält.
Vor diesem Hintergrund wird klar wie fragil die Position der Angler ist. Es genügen vermutlich ein paar TV-Berichte von gequälten Fischen, betrunkenen Anglern und Schlachtorgien und die Stimmung kippt.

Viele Grüße
Robert
Benutzeravatar
Tobsn
Beiträge: 609
Registriert: 19.10.2006, 16:59
Wohnort: Kyste

Beitrag von Tobsn »

Um mal beim Thema zu bleiben:

Ich kenn solche Situationen vom Meerforellenfischen. Manchmal ist Eisen haushoch überlegen, sogar im Nahbereich, manchmal kann man mit der Fliege aber auch die Blechfischer ziemlich dumm dastehen lassen. Kommt wohl einfach immer auf die Futterquellen an, auf die sich die Trutten eingeschossen haben. Gerade in kleinen Bächen ernähren sich die Tierchen ja zumeist von Insekten etc.. Wenn allerdings die Fischbrut im Visier der Räuber ist, kann man mit nem 2 oder 3er Vibrax einen Bach mal ganz schnell fischleer machen...

T
Antworten