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Verfasst: 05.03.2004, 07:10
von stefan grau
..ich persönlich fnde letztendlich sollte es dem Konsumenten nicht egal sein, ausser er hinterfragt vorher:

Unter welchen Umständen wurden die Gerten aus Billiglohnländern gefertigt werden?
- Arbeiten Kinden daran?
- Wieviele Arbeitsstunden verbringen diese sowie die Erwachsenen in den Fabriken pro Tag und Woche?

Umweltschutz?
- Werden Abfälle umweltgerecht aus den Fabriken entsorgt, wie sind die Emissionen?

- Woher wird das Holz für die Rollenhalter bezogen? Aus FSC zertifizierten Quellen und handelt es sich um Tropenhölzer?
- Wie werden die Produkte verschifft/gehandelt? In den US hergestellt und in Billiglohnländern "verdelt" (Ringe binden, Fittings anbringen und wieder zurück zum Hersteller und von da zum Fachhandel? Da würden viele Liter Kerosen & Emissionen dazwischen liegen)?

Ich glaube kaum dass ein Hersteller kompetent darauf antwortet, muss er auch nicht, denn Fliegenfischer geben sich zwar umweltverbunden und preisen die Ressourcen der Natur, hinterfragen aber heute noch viel zu wenig - oder?

Gruss

Stefan

Verfasst: 05.03.2004, 10:06
von Matthias
Original geschrieben von stefan grau
..ich persönlich fnde letztendlich sollte es dem Konsumenten nicht egal sein, ausser er hinterfragt vorher:
...
...
...

Hallo Stefan,

das sind sicher interessante Denkanstöße, die aber zu nichts führen ... denn wie Du selber bemerkt hast, wird man von kaum einem Hersteller eine kompetente oder gar ehrliche Antwort darauf bekommen. Und ich glaube kaum, daß selbst hochpreisige Hersteller nicht wenigstens eine Komponente wie z.B. das Holz für die Spacer der Rollenhalter auch aus einem Billiglohnland oder aus geschützten Naturressourcen beziehen. Deshalb bleibt mir nur die einfache Sichtweise des Konsumenten, der eine gute Rute zu einem guten Preis kaufen will. Und mal ehrlich, selbst wenn man wollte, wäre es immernoch ein aussichtsloser Kampf gegen die Globalisierung ... auch wenn es egoistisch ist, aber wenn ich z.B. daran denke, daß Siemens evtl. 15.000 der 30.000 Software-Entwicklerstellen in Deutschland nach Indien und China verlagern will, mache ich mir ganz andere Sorgen, als um die Arbeitsbedingungen unter denen meine Fliegenrute gefertigt wurde.

Viele Grüße, Matthias

Verfasst: 05.03.2004, 10:16
von NicoH
Ausserdem kann sich ja nicht jeder eine Rute von glücklichen, freilaufenden Amerikanern leisten ;-) Ich denke aber auch, das man auch woanders ansetzen kann, wenn man den Aspekt der Political Correctness und des Umweltschutzes berücksichtigt.
Wir kaufen ja auch asiantische Bälge und Fahren mit dem Auto fischen usw. Schau mal, wo die Klamotten von H&M herkommen oder die von IKEA usw. das lässt sich unendlich weiterführen.
Aber eigentlich ging´s ja um Ruten....Mir ist egal wo sie herkommen, wenn die Qualität stimmt. Übrigens fände ich ein "Bilndwerfren" echt mal ganz spannend. Vielleicht sollte man das Mal machen.

der Nico

Verfasst: 05.03.2004, 13:53
von stefan grau
>>wieso teibst du das thema in eine richtung die hier nicht erwünscht ist und auch hier nicht hingehört?

-t->>

...ich teibe gar nichts, ich frage - wer nichts zu "befürchten" hat, wird auch nirgends hingetrieben (siehe andere Postings) oder hat dann zumindest Argumente sich nicht treiben zu lassen (siehe auch andere Postings). Ist wie bei Pro & Contra zu C&R - die einen mögens und stellen fragen, die andern machen zu..bringt das was? Und es gehört hirhin, denn es geht um Angelgerät.
Fragen (plus hinter-) soll man dürfen, sonst kann ich ja gleich in eine Diktatur (politische wie wirtschaftliche)

Apopos Grossindustrie und z.B. Klamotten aus Billiglohnländern - hier in der CH sind einige unter beschuss geraten - nicht zuletzt durch die Konsumenten, mit dem Resultat dass bei anderen Quellen fabriziert/eingekauft wurde, oder jenen zumindest eine Kontrolle aufgebrummt wurde.

Noch ein Beispiel aus dem Fischereifachhandel - ein sehr bekannter CH-Fachhändler hat Rollenhalter in USA eingekauft, jedoch strikte nur bestellt was nicht aus Tropenholz gefertigt wurde res. offziell als solches deklariert ist - nicht falsch, oder sondern eben über die Nasenspitze herausgedacht? Und - ist im laden angeschirben und die Kunden staunen darob - ab der Ehrlichkeit!

Gruss an "t"

Stefan

Verfasst: 05.03.2004, 15:58
von Olli D
Hallo,
ich finde es grundsätzlich gut zu hinterfragen, man wird sicherlich beim Kauf einer Rute nicht alle sozialen , ökologischen und ethischen Risiken ausschalten können, aber wenn dies teilweise möglich ist hat man schon viel erreicht.
Und, WO KOMMEN EIGENTLICH DIE lOOP BLANKS HER ?
Olli

also gut nun...

Verfasst: 05.03.2004, 18:46
von Michael.
... ich schlage dann mal eben vor, wir beauftragen jemanden (Olli ?), mal schriftlich bei LOOP diesbezüglich anzufragen und das holde Ergebnis, wenn denn eins kommen sollte, hier bekannt zu geben :suprise:

Michael

Verfasst: 05.03.2004, 18:50
von Olli D
Hallo,
jetzt muß ich mich wohl doch seber darum kümmern, na gut.
Olli

Verfasst: 05.03.2004, 19:02
von Michael.
4 Minuten ??? Du bist aber schnell :)
Mi.

Verfasst: 05.03.2004, 20:57
von stefan grau
...dann frag sie doch auch woher die Hölzer für Rollenhalter kommen, ob es Tropenhölzer sind, resp. z.B. aus umweltschonender Quelle & entsprechend zertifiziert - wäre interessant zu wissen was beantwortet wird und was nicht.
Auf der Website wird Strubel/USA als Rollenhalterlieferant aufgeführt, notabene bietet der auch Rollenhalter in zu hinterfragenden Holzaerten an:

http://www.strublemfg.com/new/new.html# - zB. in Teakholz - ein klassiches Tropenholz.

wieso ich überhaupt dasThema "Tropenholz-Rollenhalter" aufgreiffe:

Billig-Ruten:

Dass es die gibt (und immer mehr) hat auch mit der heutigen Verbrauchermentalität zu tun ("Geiz ist geil") - wenig bezahlen möglichst viel fürs geld beommen - die Industrie verleitet uns allerdings zu diesem Verhalten (z.B. Discounter).

Ein Preis setzt sich nebst der Marge auch aus anderen Komponenten zusammen wie;
Lohnkosten
Allgemeine Betriebskosten
Ivestitionen
Abgaben wie Steuern
Versicherungen etc.

Wenn ich dies alles als Hersteller/Fachhändler nicht mehr zu einem "billigen" (oder präzieser gesagt vom Kunden gewillt auszugebenden Preis..) einbringen kann, höre ich
A:) auf Getackle zu bauen
B:) ziehe ins Ausland wo`s billiger ist zu produzieren (mit alle den in anderen Postings erwähnten Nebenerscheinungen)
C:) Erhöhe die Preise oder verlange von Anfang an einen höheren und gehe ein Risiko ein, über den Preis akzeptiert zu werden (alllerdings muss ein höherer Preis sauber gegenüber den Konsumnten kommuniziert werden, was er dafür bekommt, eine "lifetime Garantie" ist kein alleiniger Grund für höhere Preise, siehe derzeitige Story zu einer gewissen Rutenfirma, z.B. in den "Petri-.News" eines Schweizer Fachhändlers.), oder eben nicht.

Ich als Konsument habe es also schon auch in der Hand - wenn ich Billigrware vorziehe übernehme ich auch Verantwortung für entfallende oder zu erhaltende Arbeitsplätze etc., und notabene auch dafür dass der Umweltschutz dann beim Lieferanten aus Kostengrüden k/ein Thema ist.
Andererseits kann ich als "mündiger Kunde" (dies will die Industrie ja scheins immer dass wir das sind, jedenfalls soweit als dass wir keine "unangenehmen Fragen stellen") den Lieferanten/Fachhändler mit einem Thema wie z..B. Tropenholz konfrontieren und ich bestimme mit meiner Akzeptanz/oder Ablehnung der Ware, ob er solche Gerten noch führt. Spürt der Hersteller, dass die Kunden was anderes vorziehen, bleibt ihm nur noch entweder auf anderes Material umzusteigen oder dann halt aus dem Fachhandel zu verschwinden. Oder was leichter ist, er produziert dort wos billig ist und keiner Fragen stellt (zu wagen stellt).

Ich verstehe das weiter oben stehende Posting im Sinne von "derzeit interessiert mich mehr was mit den 30`000 Arbeitsplätzen in der Industrie XY passiert die nach Indien verlagert werden sollen" absolut, auchich war schon ohne Job - aber es betrifft fast genau dasselbe Thema; irgend jemand lagert aus einem Grund in Billigohnländer aus , weil wir die Preise für Software nicht mehr bezahlen wollen oder auch können, aber hier sind wir wieder Konsumenten und bestimmen mit.
Andererseits ist Umweltschutz langfristig, und vielleicht werden die 30`000 Arbeitsplätze hier erhalten, aber in 15 Jahren gehen die Mitarbeiter mit dem Mundschutz zur Arbeit weil die Luft verpestet ist, oder der Strassenarbeiter arbeitet nur noch wie im Hochsicherheitstrakt verhüllt draussen weil er sonst von der Sonne geröstet wird - weil wir weitere 15 Jahre Umweltschutz verpennt haben. Und dauert es noch länger, dann werden unsere Kinder, Enkelkinder sicher noch weniger Fische fangen - oder gar nicht mehr angeln - leider nehme ich dies mehr an.

Vermutliche Tropenhölzer wie sie teils bei Rollenhaltern auf Fliegenruten verwendet werden;:

Bubinga
Palisander
Ebenholz
Cocobolo
Iroko
(Aufzählung nicht abschliessend)

Apopos können auch die Griffschalen schöner Anglermesse mit solchen Hölzern bestückt sein.

Es ist wenig oder nichts gegen solche Hölzer einzuwenden, wenn Sie aus einer Quelle stammen, die räuberischen Holzschlag in den entsprechenden Stammgebieten der Hölzer nicht unterstützt, heisst z.B. auch nicht aus solchen Quellen beziehen und sich der Lieferant entsprechende Bürgschaften abgeben kann. Nachhaltig heisst dem Holz die gelegenheit geben nachzuwachsen, es heisst nicht, überhaupt nicht Holz zu schlagen/nutzen. Tropenholz wird heute aber meist vollständig geschlagen, heisst es hat keine gelegenheit mehr nachzuwachsen weil die Industrie (und der Kunde) immer mehr verlangt, oder Wälder werden zwecks Strassenbau schlicht ausgerottet, oder beides zusammen. Und ja, man kann auch hier räuberisch Holz schlagen, indem man am Bach die Ufer begradigt, das Gebüsch beseitigt etc - nur schrien wir dann hier laut auf, weil wir es direkt sehen/spüren.

Siehe auch
umweltkids.de/schwerpunkte/regenwald/ alternativen.shtml
l.hsr.ch/skripte/wwwtechnikseiten/bautechnik/ materialberichte/L00/pritz/exot.pdf
http://www.tippscout.de/ Heimwerken-Tropenh%F6lzer---sch%F6n-aber-bedenklich_tipp_1262.html

Einheimische Hölzer wie Birne, Eibe, Nussbaum, Apfel, Kirsche usw. eigenen sich hervorragend für Rollenhalter und mittels (schonenden) Lasiertechniken lassen sich Tropenholz-ähnliche Maserungen/Finishes erreichen (und dies sage ich aus Erfahrung als Rutenbauer der auch umschwenkte und die Kunden finden das nun abolut toll dass keine Tropenhölzer mehr verbraucht werden.).


Gleichzeitg ist zu erinnern, dass die USA - notabene der Haupthersteller und/oder Vertreiber/Auftraggeber von Angelgeräten, das Kyoto-Abkommen zur einer nachhaltigen Nutzung der Umweltressourcen nicht unterzeichnen will. Bekanntlich ist die Bush-Administration mehr als wirtschaftsorientiert und unterstützt. Die BRD und die CH haben es wie fast alle Europäer unterzeichnet.
Immerhin seien die USA für ein viertel der Luftverschmutzung verantwortlich, was mittel und langfristig auch unsere Gewässergefilden betrifft, z.B. im sauren Niederschlag, Klimaerwärung, ausgetrocknete Bäche, veränderte Wassertemperaturen etc.
http://www.greenpeace.org/deutschland/? ... o-abkommen

Umweltschutz hört schon lange nicht mehr an den Landesgrenzen auf.

Gruss

Stefan

Verfasst: 06.03.2004, 00:23
von Dirk Janßen
Original geschrieben von stefan grau
B:) ziehe ins Ausland wo`s billiger ist zu produzieren . . .
Du! brauchst nicht ins Ausland zu ziehen, Du brauchst nur dort produzieren lassen, aber ich denke, bei Splitcane gelten andere Gesetze.

Gruß
Dirk
Der 2 Loop Adventure fischt und da voll mit zufrieden ist, auch wenn sie jetzt als Billigartikel hinterhergeworfen werden und dem das sch...egal ist, wo die produziert wurden.

Verfasst: 06.03.2004, 06:56
von stefan grau
;-) nö, bei Splitcane gelten dieselben gesetze und bei Rollenhaltern ists genaugleich wie bei carbon - wir sind (waren) betreffend Rollenhalter nicht besser.

Gruss

Stefan

Verfasst: 06.03.2004, 16:27
von Harald aus LEV
Mann, Mann, was LOOP-Blanks alles anrichten können.. ich glaub, ich geh lieber fischen.
Übrigens klärt mich auf, was heißt "notabene" und aus welcher Sprache kommt es?
Harry

Verfasst: 06.03.2004, 21:31
von Noellgen, H
Hallo Harry,
habe extra für Dich den Duden gezückt. Dort steht : no ta be ne (merke wohl!
wohlgemerkt ! übrigens); Abk NB (lat)
Ist allerdings ein alter Duden, Auflage 78 aus der DDR. Weiß daher nicht
genau ,ob das heute noch gilt. (Vorsicht, Scherz)
Du bist mir keinen Dank schuldig, da ich es bislang auch nicht genau wusste.
Tight lines,
Heiner

Verfasst: 08.03.2004, 10:37
von Harald aus LEV
Hallo Heiner,

ich danke Dir trotzdem.
Gruß Harry

Verfasst: 08.03.2004, 10:49
von NicoH
Tach!

Was ist denn "Splitcane"?

Danke

Nico