Äschen

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ja das kønnte ein nicht genehmigter Eingriff sein und den einen oder anderen auf den Plan rufen.
Aber man kann zb ausgediente Weihnachtsbæume an eine fette Steinplatte binden und im Fluss versenken.
Bleibt liegen und sieht aus wie Treibgut.
Gruss Hendrik
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Martin 1960
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Re: Äschen

Beitrag von Martin 1960 »

Moin moin.

Ja, die Behörden sollte vorher angefragt werden.
Wäre ja schade, wenn der Aufwand "vergeblich" wäre, "umsonst" ist soetwas sowieso nie. :-"

Nadelbäume sollten da nicht die erste Wahl sein,
aber kleine Laubbäume, oder auch Baubeschnitt geht gut.

Aber auch Die sollte man vorher mit Ketten oder Tampen verbinden.
Man weiß ja nie wann der Behördenschimmel wieder wiehert, und doch wieder zurück gebaut werden muss. ](*,)
Freundlicher Gruss, Martin

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Warum keine Nadelbæume? Die wachsen vielerorts an Forellen und Æschenbæchen und sorgen auch fuer keine Versæuerung, das machten schon die Abgase der Autos und das erfordert dann Kalkung damit der ph Wert stimmt.
Wir haben solche jahrelang benutzt damit die Fische (Brut) Einstænde haben und das war sehr effektiv und vor allem ist es Wurst wenn mal eine Flutwelle nach Hochwasser durch geht. Keine Schæden, verkeilt sich nirgends am Flussgrund. Die Nadelbæume sind im Gegensatz zu Laubgehølzen viel dichter (selbst wenn die Nadeln abgefallen sind) und muesssen nicht erst gebunden werden.
Mit zusammengeschraubten Brettern wird man zwanslæufig Leute auf den Plan rufen.

Das hier wird meiner Meinung nach vielerorts vernachlæssigt. (Norge : Rechtliche Grundlage. § 11 des Wasserhaushaltsgesetzes zu Randzonen sieht vor, dass entlang von Fließgewässern mit ganzjähriger Wasserführung ein natürlicher Vegetationsgürtel zu erhalten ist.)
>>Fische in Flüssen, Bächen und Gewässern sind auf Bäume und Pflanzen am Flussufer angewiesen. Bäume und Äste, die über den Fluss hinausragen, spenden Schatten und sorgen dafür, dass das Wasser nicht zu warm wird. Algen gedeihen im Sonnenlicht, daher trägt die Randvegetation auch dazu bei, das Algenwachstum zu verhindern.
Die Randvegetation entlang von Flüssen und Bächen schafft „grüne Korridore“ in der Agrarlandschaft, in Städten und in Wäldern.<<

Wenn ich dagegen in meine alte Heimat komme und sehe wie es an Helme und Unstrut aussieht, auch an Sorge und Selke, Agrarlandschaft vom Feinsten und Anflugschneissen fuer schwarze Vøgel. Da braucht man sich auch nicht wundern wenn kein Fisch mehr da ist !
Gruss Hendrik
Royal Coachman
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Re: Äschen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!

Anzeige beim Wasserwirtschaftsamt durch NGO, Hochwasserschutz, sofortige Entfernung wird vorgeschrieben.

Mehr ist dazu nicht zu sagen, denn so läuft das.

TL
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
was zusammengeschraubtes vielleicht, Bruthilfen oder Reissig als Einstand ist erlaubt denn das hat nichts mit Hochwasserschutz bzw.Gefæhrdung zu tun. Jahrelang in Brandenburg erfolgreich praktiziert ( weit bis nach Uebernahme). Was in anderen Bundeslændern ueblich ist, die Anscheisserei und Klagerei, ist ein anderes Thema.
Aber schlau machen wuerde ich mich schon in solchen unsicheren Gebieten.
Gruss Hendrik
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trutta1
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Re: Äschen

Beitrag von trutta1 »

Hendrik, wann warst Du das letzte Mal an der Selke?
Oder warst Du überhaupt schon mal dort?
Ich kenne die Selke schon eine ganze Weile und befische sie seit 1978.
Sie ist für mich bis auf kleines Stück, einer der wenigen natürlich fließenden Bäche im Harz, bzw. Vorharz.
Natürlich ist auch dort nicht alles optimal, aber verglichen mit den anderen Bächen(denke mal Du meintest die Zorge!), sind die Verhältnisse an der Selke paradiesisch!
Und das Einbringen von Strömungslenkern und sämtliche Veränderungen am und im Bach sollte man vorher mit den Wasserbehörden besprechen.
Und selbst nach Genehmigung dieser Behörde kann(und wird!) es passieren das der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft diese wieder entfernt.

TL, Frank
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orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Da kannste mal sehen, Selke hab ich schon 76 befischt als ich in Aschersleben meine Lehre begann. Da bewirtschafteten wir u.a, die Ackerflæchen bei Meisdorf und 2 meiner Bekannten machen das immer noch und fischen auch weiterhin in dieser Region.
Letzmalig war ich zu Pfingsten 23 im Lande und hab mich mit meinen alten Angelkumpels køstlich amuesiert, allerdings bei Grill und Bier, so wie frueher ist es ja weder am Selke, Helme, Wipper, Thyra nicht mehr, wie sie mir berichteten - das hab ich frueher alles befischt.
Im Uebrigen, ich stamme aus Thueringen und bin erst 80 nach Berlin bis 2000.
Meine Sippe, von Opa, ueber Vater bis Cousin waren auch noch jahrelang in ihren Vereinen/Vorstænden aktiv und haben schon Gewæsser betreut da bist du noch nicht angeln gegangen.
Das Einbringen von Brut und Schutzzonen habe ich in Brandenburg praktiziert, so wie es auch Berliner Vereine machen und nie !!! gab es Probleme mit einer Behørde im Land Brandenburg.
Ich hab uebrigens mal Landwirtschaft erlernt, betrieben und kenne die Ackerflæchen an der Selke, genau so gut wie an Helme und Unstrut weil das nach der Wende wieder von unseren Familien bewitschaftet wurde bis Onkel, Opa, Vater in Rente gingen.
Ich kenne auch die Anglerschaft die ich von unseren Rueben vertreiben musste weil sie die Saat zerlatschten auf dem Weg zum Fluss, also kurz nach der Schonzeit.
Also brauchst du mir ueber diese Region nichts erzæhlen. Ach ja, meine Bekannten kommen nun hierher um auf Æsche zu fischen, bin also bestens vernetzt.
Gruss Hendrik
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trutta1
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Re: Äschen

Beitrag von trutta1 »

Wo Du Dich überall auskennst Hendrik?!
"Das Einbringen von Brut und Schutzzohnen" in Fliessgewässer ist Absprache- und Meldepflichtig sowie sie die Struktur des Fliessgewässer oder ihre Fliessgeschwindigkeit verändern.
Dies war an Bächen und Flüssen auch schon zu DDR- Zeiten so!
Was Du beschreibst, wurde an stehenden Gewässern praktiziert.
Da war und ist es kein Problem.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nee, nach Absprache mit Landesverband DAV zb an Dahme (nicht den Umflutkanal sondern den daneben fliessenden Bach bei Mærkisch Buchholz) oder auch Alte Finow (hinter ehemaligen Russenflugplatz, heute Museum) oder dem Finowkanal an meheren Schleusenbecken (da allerdings als Zanderbruthilfe.
Ich kønnte mich uebrigens køstlich amuesieren was es heute fuer Diskussionen gibt, wer alles was zu jammern hat, das es anders geht steht im §11 den ich verlinkt habe da geht eindeutig der Naturschutz hervor - aber das sind halt andere Lænder.
Wenn man ersæuft, wie beim Lahnhochwasser, dann liegt es nicht am zerstørtem Bach sondern das die Klimaænderung so etwas mit sich bringt und das dazu noch das erbærmliche Versagen der dortigen Verantwortlichen kommt.
Jeder weiss wie schnell sich eine Flutwelle fort bewegt und wenn Leute nach 9 Stunden unterhalb ersaufen, selbst im Altenheim, dann gehøren dort Leute eingesperrt.
Solche Fælle , das Bæche ein Tal zerstøren hat es immer gegeben, wird es immer geben und das ist nicht die Schuld von wenigen im Wasser liegenden Tannenbæumen, das kønnte auch normales Totholz sein- was da rein gehørt !
Aber ihr hab eure eignen Regeln , eure eine deutsche Angst, ueber die die Welt lacht.
Die Ergebnisse, von zerstørten Bachlæufen nach Eingriffen mit Bagger, die Vernichtung von Fisch und Amphibien durch Duengemittel, Pflanzenschutzpræparaten die man schon in Organismen nachweist, sind das Ergebnis der verfehlten Politik.

Da ist die Æsche bzw der Kormoran (selbst wenn der bejagt wuerde) nur ein kleines Beispiel. Oder wie sieht es in den Forellenbæchen aus, wie sind die Zanderbestænde, wo sind die Nasen und Lauben, die Barben, die Meerforellen, der Lachs.
Wenn ihr euch aufregen wollt, dann nicht an der Laichhilfe also einigen wenigen Reisigbuendeln, sonder daran das Deutschland permanent gegen EU Richtlinien verstøsst und auch die verseuchtesten Bøden in der EU hat.
Und da tut sich so gut wie nichts! Grossraumwirtschaft, keine Schutzstreifen, Monokulturen, Guelle, Pestizide, Herbizide ...
Gruss Hendrik

Nur mal als Beispiel wie ein Bæchlein verschlammt oder versandet - der Bauer weiss wovon er spricht!
Frueher gab es kleinere Felder, mehrere verschiedene Kulturen, die nicht nur unterschiedliche Vegatationszeit haben sondern wo auch zu anderen Zeiten die Bodenbearbeitung durchgefuehrt wird.
Heute gibt es riesengrosse Felder, Riesenmaschinen die den Boden verdichten und sich Rinnen bilden wo das Wasser ansetzen kann.
Kilometerlange Furchen die bei stærkeren Regen zum Bach werden und der Sand, Humus weg gespuelt wird.
Gleiches gilt bei Wind, der ja auch immer heftiger wird und der auf Monokulturen nicht zu verhindern ist, es kommt zur "Bodenerosion" und neben der ablaufenden Guelle bei Regen lnadet somit der Schlamm in deinem Æschenbach. Laichbetten ade´ !

Dem Angler aber vorschreiben keine Æsche zu entnehmen ist wie falsch aufs Pferd aufzusteigen, ihr habt wie beschrieben wichtigere Dinge zu erledigen. Genau darum kommen immer mehr Touristen zum Fischen an hiesige Bæche. Vereinsmeierei, Behørdenschimmel und zerstørte Natur - selbst in den armen Ostblocklændern die ja so unter den Roten gelitten haben sieht es besser aus was die Bæche, die Fische, die Natur betrifft. Seltsam !!!

Wenn du mal Æschen fangen willst - hier gibt es Regionen das sagt man "Harrpest" - also uebersetzt Æschenpest. Woran das liegt ist ja wohl klar - siehe oben !
Gruss Hendrik
Fliifi-Sepp
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Re: Äschen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Grundsätzlich stimmt das natürlich, was Hendrik über die heutige Landwirtschaft geschrieben hat! Das kann man fast überall dort nachollziehen, wo konventionelle Landwirtschaft, speziell Maisanbau, in großem Stile betrieben wird. Entsprechende Probleme sieht man bei jedem Hochwasser. Deshalb wäre eine Umstellung auf überwiegend Bio-Landwirtschaft sicher wünschenswert und sinnvoll.

Trotzdem halte ich ein Verbot der Entnahme von Äschen in Gewässern mit schwerstens bedrohten Äschenbeständen in der jetzigen Situation für richtig. Das betrifft praktisch alle Gewässer in Deutschland und Österreich.

Dass es in Skandinavien noch Gewässer gibt, bei denen es hohe Äschenbestände in den Gewässern gibt und diese sogar als Plage angesehen werden, ist schön! Und dort können und sollen die Äschen nach den dort geltenden Regeln auch entnommen werden!

Aber Harald hat ja schon ein Beispiel genannt, wo eine übermäßige Entnahme durch Fischer zu einem deutlichen Rückgang des Äschenbestandes geführt hat.
Ich kenne ein Gewässer recht gut, in dem die Entnahme der Äschen durch die Fischer der wahrscheinlich letzte 'Auslöser für das Verschwinden dieser schönen Fische war. Das bestätigen auch Aussagen von Fischern des Vereines, die dieses Gwewässer bewirtschaften.
Klar, daß das nicht der usrprüngliche Auslöser für den Rückgang der Äschenbestände in diesem Gewässer war. Der entscheidende Faktor war sicherlich die Verbauung durch Kraftwerke. Aber unterhalb der genannten Strecke gibt es noch selbst reproduzierende Äschenbestände. Diese Äschen kommen aber aufgrund der Wehre (ohne funtionierende Fischaufstieghilfen!) nicht mehr in die oberen Streckenabschnitte, um sich zu vermehren.

LG Sepp
orkdaling

Re: Äschen

Beitrag von orkdaling »

Moin Sepp,
klar muss man da wo Bestænde bedroht sind nicht entnehmen aber die URSACHE ist NICHT der ANGLER !
Die Ursachen liegen in der extensiven Landwirtschaft, der Verbauung, der Umweltschæden (Abgase) Einleitung von Microplastik oder auch den chemischen Verbindungen die aus Kosmetik usw. stammen.
Æsche ist dochg nur ein Beispiel von vielen und das auch noch sehr regional.
Was ist mit deutschen Tieflandbæchen wo es einst Lachs und Meerforelle gab, wo sien die Hasel oder Lauben geblieben.
Oder was ist mit dem Stør aus der ostsee der die Oder aufstieg?

Das die Anglerschaft nicht ganz unschuldig ist streitet keiner ab.
Auch hier zB an der Glomma , den Æschenfluss Europas, gibt es Fangbeschrænkungen und Entnahmefenster - aber nur dort wo die camps sind , da wo der Fischereizirkus tagt. Nur wenige Kilometer entfernt davon gibt es nichts davon! Wir reden von selbigen Fluss !

Man sollte das alles im Zusammenhang sehen, von Entnahme der Fische bis Guelle und folgender Nitratbelastung ueber Verkehr + Schadstoffe und Versæuerung der Gewæsser usw.
Gruss Hendrik

Mais ist ein gutes Beispiel - angebaut und 300km transportiert damit dieser im Nachbarbundesland verstromt wird , mit Subventionen -sprich Steuergeldern!
Fliifi-Sepp
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Re: Äschen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Die ursprüngliche und sehr positive Meldung von Frank war, daß er in mehreren von ihm befischten befischten Gewässern wieder mehr Äschen als in den letzten Jahren fangen konnte.
Aus den Reaktionen darauf kann man eindeutig schließen, daß das in den Gewässern der meisten anderen Fischern, die diese Meldung gelesen hatten, nicht so ist.
Harald meinte, daß in schwer Bestands-geschädigten Äschen-Gewässern die Fischer auf die Entnahme verzichten und die Äschen vollständig geschont werden sollten. Eine sinnvolle Maßnahme, wie ich finde. Zumindest so lange, bis hoffentlich irgendwann der Zustand der Gewässer so weit verbessert werden kann, daß sich die Äschen wieder so vermehren können, daß wieder problemlos welche entnommen werden können.

Klar, daß nicht die Fischer die Hauptursache für den Einbruch der Äschenbestände waren und sind. Aber da die Situation nun mal ist, wie sie ist, haben die Fischer schon eine gewisse Verantwortung, die letzten Äschen in den Gewässern zu schonen.
Wenn man immer nur auf die Schuld der "Anderen" hinweist und selber nicht bereit ist, etwas zu tun, dann wird sich auch nichts ändern.
  • Übringens zähle ich mich in diesem Falle auch zu den "Anderen", denn ich bin mitschuldig an dem jetzigen Zustand der Gewässer:
    Ich hätte in der Vergangenheit mehr gegen die Verbauung der Gewässer tun können.
    Ich hätte weniger konventionelle Lebensmittel kaufen können.
    ...

Wo ich dagegen nicht mit schuldig bin, sind die enormen Schäden, die durch die Lachszucht in vielen Teilen der Welt entstanden sind und weiter entstehen.
Denn ich kaufe ganz bewußt keine Zuchtlachse. Und wenn genug Menschen keine Zuchtlachse kaufen würden, dann gäbe es auch keine Lachszuchten mehr. Etwas, das sicher jeder im Forum machen könnte!

LG Sepp
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Harald aus LEV
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Re: Äschen

Beitrag von Harald aus LEV »

Fliifi-Sepp hat geschrieben: 02.08.2023, 09:53
Wo ich dagegen nicht mit schuldig bin, sind die enormen Schäden, die durch die Lachszucht in vielen Teilen der Welt entstanden sind und weiter entstehen.
Denn ich kaufe ganz bewußt keine Zuchtlachse. Und wenn genug Menschen keine Zuchtlachse kaufen würden, dann gäbe es auch keine Lachszuchten mehr. Etwas, das sicher jeder im Forum machen könnte!

LG Sepp
Hallo Sepp,
ganz genau. Das ist ein Punkt, der viel zu wenig Beachtung findet. Ich halte es seit Jahren genauso.
Ich schätze mal, dass die meisten Konsumenten gar nicht wissen, was profesionelle Lachszucht ist bzw. was das für verheerende Umwelteinflüsse hat. Ganz zu schweigen von der Qualität dieser Lachse.

Gruß
Harald
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Re: Äschen

Beitrag von chrissie1971 »

Ich kaufe auch seit Jahren keinen Zuchtlachs mehr und habe das Thema auch bereits mehrfach bei Familienfeiern angesprochen. Allerdings ist der "Erfolg" hier ziemlich überschaubar. Die "lieben Kleinen" essen halt so gerne Lachs!

Zum Äschenbestand:
Konnte in meinem Hausgewässer (leider) keine großartige Verbesserung erkennen.
Es sind zwar durchaus ein paar Äschen zu sehen, aber es ist nicht so, dass sich der Bestand im Vergleich zu den letzten Jahren großartig entwickelt hätte. Da ich die meisten Äschen aber eh erst im späten Herbst und frühen Winter sehe und (hoffentlich) fange, kann sich das in den nächsten Monaten durchaus noch anders darstellen.
Wobei der Bestand in den letzten Jahren durchaus recht stark schwankt. In manchen Jahren sieht und fängt man nur ganz vereinzelt Fische, in anderen gibt es Stellen mit ordentlichen Beständen und teilweise toller Fischerei.
Auch die Größe der Äschen schwankt ziemlich.
In manchen Jahren gibt es fast nur Fische zwischen 20 und 35 cm. In anderen Jahren sind viele 40+-Fische da und die kleineren fehlen fast vollständig...
Neben all den genannten Ursachen halte ich die fischfressenden Vögel aber für das Hauptübel!
In Augsburg gibt es viele vom Lech gespeiste Kanäle, die teilweise direkt durch die Innenstadt fliessen.
In diesen Kanälen, die betoniert sind und quasi keine Struktur haben, gibt es teilweise Unmengen an kleinen Äschen. Dort sind die Laichbedingungen sicher alles andere als ideal, aber durch die vielen Menschen dort gibt es kaum Kormorane. Sicher kein Beweis, aber ein deutliches Indiz, für den negativen Einfluss von Kormoran und Co...

Grüße
Christian
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Re: Äschen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

In meiner Familie und in meinem weiteren Umfeld bin ich ziemlich erfolgreich mit meiner Argumentation bezüglich des Zuchtlachses. Ein paar der unzähligen ekelerregenden Bilder von Zuchtlachsen sind da oft hilfreich.
Hab´erst letzten Samstag im Kühlregal eine ganze Menge von Zuchtlachspackungen im Sonderangebot gesehen, weil sie kurz vor dem Ablaufdatum waren. Zuchtlachspackungen mit späterem Ablaufdatum dagegen waren keine zu sehen. Wenn Zuchtlachs nicht gekauft wird, verschwindet er auch aus den Regalen und die Züchter machen kein Geschäft mehr!
Auch konstruktive Gespräche über die Gefahr von Predatoren wie Kormoran, Otter, Gänsesäger und Reiher für unsere ohnehin stark dezimierten Wildbestände von Bachforellen und Äschen zeigen in meinem Umfeld auch bei den "anderen Mitgliedern von Naturschutzverbänden" (Fischereiverbünde sind anerkannte Naturschutzverbände!) Wirkung, wenn sie im Kontext der grundsätzlichen Probleme wie konventioneller Landwirtschaft und Verbauungen der Fließgewässer stattfinden.
Denn diese grundsätzlichen Probleme sehen auch "die anderen Naturschützer". Wir haben in Wirklichkeit breite gemeinsame Interessen. Auf diese gemeinsamen Ziele sollte wir uns konzentrieren. Zusammenarbeit schafft meist auch eine gute Basis, um Verständnis für die spezifischen Probleme der bedrohten Wildfischbestände zu erzeugen.
Nur schimpfen und nichts tun bringt jedenfalls nichts!

LG Sepp
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