Norman506 hat geschrieben:Scotsman hat geschrieben:Mein Tipp wäre selber daran nichts zu machen. Die Verbindung muss absolut sauber passen, wenn da irgendwo durch auftragen eines Materials "Luft" entsteht an dem Überschub
wird dir genau an der Stelle die Verbindung irgendwann reißen und platzen.
Das war mein Gedanke...
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Hallo ihr 2, darf ich mal fragen, wie viel Erfahrung ihr mit diesem Thema habt?
Habt ihr schon mal so eine Reparatur gemacht und dann ist irgendwas geplatzt?
Oder denkt ihr euch das nur so?
Wenn Thomas, Sepp und ich hier unsere praktische Erfahrung mitteilen, wieviel Bedeutung hat das für euch?
Ich haben in meinen 40 Jahren Rutenbau schon hunderte Zapfenverbindungen hergestellt, da ich entsprechend viele blanks geteilt und wieder verbunden habe.
Ich habe aus 4-teiligen blanks 8-teilige gemacht, aus 1-teiligen 3- oder 4-teilige. Das meiste mit Zapfen aber auch mit Überschubhülsen bei dünnen Spitzen.
Wenn ich was über Zapfen schreibe, dann weiss ich, wovon ich rede.
Was soll eurer Meinung nach an einer Verbindung "platzen"?
Was soll eine solche Verbindung eigentlich praktisch bewerkstelligen?
Sie soll die beiden Teile zusammenhalten, ein Verdrehen oder auseinanderfallen verhindern und es soll die Kraft übertragen.
Dazu braucht es eine gewisse Oberfläche, an denen die beiden Teile durch Reibung miteinander verbunden wird.
Aber es muss nicht die gesamte Fläche zu 100% zueinander passen.
Wichtig ist, das es am unteren und oberen Ende des Zapfens gut sitzt, sonst klappert es.
Aber selbst das Klappern muss nicht die Funktion stören, wenn die restliche Zapfenfläche fest genug sitzt, um ein Auseinanderfliegen zu verhindern.
Es kann durchaus einiges an "Luft" in der Verbindung sein, ohne deren Funktion zu stören und ohne den blank zu gefährden!
Ich hatte schon etliche Ruten in der Hand, bei denen die Verbindung trotz Überlappung von 10cm nur auf 2-3 cm wirklich gefasst haben. Das erkennt man gut am entsprechenden Oberflächenbild des Zapfens. Die haben geklappert, klar, aber jahrelang haben sie so gut funktioniert, dass die Teile nicht auseinanderflogensind und es ist auch nichts "geplatzt"!
Und da war alles dabei, von der Fliegenrute bis zur schweren Karpfenrute. Vor allem die alten deutschen Sportexblanks zeichneten sich häufig durch schlecht eingepasste Verbindungen aus - ausreichend gehalten haben sie aber immer.
Auch über die Länge solcher Verbindungen wird häufig philosphiert.
Sie muss so lang sein, das sie oben genannte Funktionen erfüllt.
Ich habe mir zB. mal kurz vor dem Urlaub noch eine 10er Fliegenrute aus einem 2-teiligen blank zusammengeschustert.
Die untere Verbindung zwischen HT und 2. Teil hat eine Überschubhülse bekommen, die ich leicht einschleifen musste.
Die habe ich "provisorisch" eingeschliffen auf 2,7 cm Überlappung und etwas Schmiergelpapier mit in den Urlaub genommen, um sie dann in Ruhe fertig machen zu können.
Nun, diese 2,7 cm Überlappung hielten so gut, dass ich nichts mehr dran gemacht habe.
Und das hält absolut perfekt, obwohl direkt über der Verbindung der Führungsring sitzt, der beim Werfen immer einen deutlich Zug auf die Seite erfährt.
Allerdings ist dies eine Verbindung 2er "rauher" Flächen - Innenseite blank und angeschliffener blank. Wenn der männliche Teil lackiert wäre, würde es eventuell nicht so gut halten.
Ich habe schon einige Verbindungen mit Sekundenkleber behandelt und das hat gut funktioniert.
Und ich habe es auch mal mit anderem Lack probiert, habe ich ja schon geschrieben. Die meisten anderen Lacke sind zu weich und verbinden sich nicht gut genug mit dem Untergrund.
Außerdem braucht man ja nur paar 1/100 mm.
Sorry Leute, wenn ich hier etwas losgepoltert habe.
Aber wenn hier ein paar Leute - Thomas, Sepp, ich - die scheinbar einige Erfahrung mit dem Thema haben, sich ziemlich gleichlautend äußern, dann finde ich es blöd, wenn andere mit scheinbar eher wenig Erfahrung ihren gegenteiligen Senf dazugeben.
LG
Reinhard