Drehbank

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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Holger Herold
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Re: Drehbank

Beitrag von Holger Herold »

Hallo,

Danke Thilo für den Tipp, dass ist gut zu Wissen.

Thomas, und wie bekommst Du das Loch für den Blank in den Spacer. Die Drechselbänke die ich kenne haben am Reitstock keine Aufnahme für ein Bohrfutter.

Grüße
Holger
Matze777
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Re: Drehbank

Beitrag von Matze777 »

Moin Holger, man kann den im Reitstock befindlichen mitlaufenden Körner mit Morsekonus rausnehmen, und ein Bohrfutter eben auch auf Morsekonus dafür einsetzen. Dann kannst Du damit auch Löcher bohren. Ist zwar etwas heikel, weil das Holzstück nur auf einer Seite fest eingespannt ist (Futter auf der Spindel) aber es geht durchaus.

Gruß aus Oldenburg

Matthias
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tea stick
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Re: Drehbank

Beitrag von tea stick »

Hei, das wird ja richtig ergiebig hier!

Sieh' zu, Holger, dass Du für Drechselarbeiten mit der von Dir noch zu findenden Drehmaschine ein Vierbackenfutter mit einzeln verstellbaren Spanbacken besorgst, weil:
Die Holzkanteln, aus denen Du Spacer drechselst, sind meist von mehr oder minder viereckigem Querschnitt und lassen sich mit einem konzentrisch spannnenden Dreibackenfutter kaum sinnvoll und ohne verbleibende Wucht (=zentriert) einspannen.
Und als "Schulbuch" für's Drehen empfehle ich Dir die beiden Bändchen ("Drehen für Modellbauer") von J. Eichardt, die gerade für einen Anfänger geeignet sind und mir auch sehr geholfen haben und noch helfen.

Und, um nochmal den Oberlehrer 'raushängen zu lassen: Könnten wir uns darauf einigen, dass mit Drechselbänken Holz gedrechselt und mit Drehmaschinen Metall gedreht wird? Es gibt nämlich auch noch (Uhrmacher-)Drehstühle. Und alle drei arbeiten nach dem Drehbankprinzip!
Scheinermeister Webwood z.B. hat seine Schachfiguren (und die Dampfmaschine?!?!?!) gedrechselt und ich glaube nicht, dass er im Reitstock seiner Drechselbank eine Konusaufnahme hat. Deshalb kann der Tipp von Matthias (Morse-Konus) auch nur für die Drehmaschine zutreffen. [Oberlehrer-Modus: AUS]

Ja, Holger: Spannende Zeiten kommen auf Dich zu!

LG

Freimut
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webwood
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Re: Drehbank

Beitrag von webwood »

Lieber Freimut,

eine Konusaufname habe ich am Reitstock in der Tat nicht, aber ein Gewinde,
So kann ich den Konus abschrauben und ein Bohrfutter aufschrauben.
Ich denk mit den allermeisten Drechselbänken kann man auch bohren.

Ein Vierbacken-Futter um Kanteln zu drechseln braucht man auch nicht
siehe: Bild

Bei den Kanteln die Diagonalen anzeichnen und im Kreuzungspunkt ankörnen und einspannen, genügt.

Dein Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Matze777
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Re: Drehbank

Beitrag von Matze777 »

Lieber Freimut, ich widerspreche ungern, vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, aber z.B. die Jet Jml 1014 ist eine Drechselbank, mit Morsekonus- Aufnahme im Reitstock. Steht im Keller hier und ist Ursache dafür, dass ich das Drechseln dem Rutenbauen im Augenblick bevorzugt behandle... :roll:
Gruß
Matthias
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piscator
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Re: Drehbank

Beitrag von piscator »

Moin, klar gibts Drechselbänke wo man im Reitstock mit MK ein Bohrfutter einbauen kann. Und die Löcher zentrisch zu bohren ist Null Problem damit -- mach ich immer so. So ne kleine Drechselbank hat nur den Nachteil -- dass man immer so kleine andere Schauobjekte machen muss, J
ride the snake (JM)
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tea stick
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Re: Drehbank

Beitrag von tea stick »

Also erstmal zur Definition:
Ein Lehrer hat morgens recht und mittags frei; ein Oberlehrer dagegen hat morgens recht und mittags auch!

@ Thomas: Recht hast jetzt Du! Zum Aufbohren des Spacers kann der ja schon in das Dreibackenfutter gespannt werden. Schade, denn jetzt brauche ich doch kein Vierbackenfutter mehr...

@Matthias: Ich hab' nur 'ne selbstgemachte Drechselbank. Da habe ich im Reitstock keine Konusaufnahme, sondern nur eine kugelgelagerte (!) Spitze. Aber Du hast wohl auch recht!

:oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:
der Freimut
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webwood
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Re: Drehbank

Beitrag von webwood »

Schade, denn jetzt brauche ich doch kein Vierbackenfutter mehr...
Lieber Freimut,

und wenn ich dir jetzt schreibe, das du ein Dreibacken Futter auch nicht brauchst, obwohl das natürlich eine feine Sache ist, bist du hoffentlich nicht am Boden zerstört.
Bei den meisten Drechselbänken hast du eine Scheibe, bei der du von hinten ein Holz anschrauben kannst um z.B. Schüssseln zu drechseln.
Wenn du nun ein Brettl anschraubst in das du genau mittig mit dem Forstnerbohrer ein Topfloch gebohrt hast und dein Werkstück an einer Seite genau auf Topflochdurchmesser drechselst bzw. schleifst (das ist nicht ganz einfach, gebe ich zu) kannst du dein Werkstück in die Topflochbohrung einleimen. Umgekehrt geht das auch, dh. du leimst einen Holzzapfen auf das Brettl und bohrst in das Werkstück ein Topfloch und Variante drei ist eine Schraube mittig duch das Brettl bohren und das Werkstück daran einfach festschrauben. Dazu brauchst du aber eine Schraube mit Linksgewinde, die du nicht an jeder Ecke bekommst.

Viele Grüße

Thomas
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tea stick
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Re: Drehbank

Beitrag von tea stick »

webwood hat geschrieben:... bist du hoffentlich nicht am Boden zerstört.
Erbarmen! Mehr am Boden geht nicht mehr!

Fr
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Re: Drehbank

Beitrag von Holger Herold »

Jungs, ich mach mich mal auf die Suche 8)

Melde mich wieder, wenn ich etwas Passendes gefunden haben.

Danke euch für eure Tipps =D> =D>

Holger
palakona
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Re: Drehbank

Beitrag von palakona »

Hallo!
Eine Weiler Praktikant ist sicher einsame Spitze, aber eine zu finden, die nicht in langen Werkjahren verschlissen wurde und nicht auch noch von anno Dunnemal ist, zigfach überlackiert wurde UND dabei noch bezahlbar ist, wäre sicher ein großer Glücksfall. Ich denke 10000 Euro werden da sicher aufgerufen, wer so eine Maschine hat, weiß um den Wert und verschenkt sie nicht. Eine abgerockte Maschine aufarbeiten zu lassen, wird auch mehrere Tausend Euro kosten.
Erwähnen möche ich hier die Firma Wabeco, eine 2400er reicht für Rutenbauerzwecke sehr gut aus. Super-Service in Remscheid, wenn es mal ein Problem gibt. Und auch Myford liegt im bezahlbaren Bereich mit umfangreichem Zubehör.
Nicht zu unterschätzen sind die Kosten für Werkzeuge. Wer Hülsen in mehreren gängigen Größen drehen will, hat da schnell mal für 200 Euro Reibahlen da liegen, Dutzende Bohrer in 10/tel Abstufungen. Wichtig ist auch ein wirklich präzises Bohrfutter, z.B. von Albrecht, sowas kostet auch über 100 Euro.
Grüße Wolfhard
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dilldapp
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Re: Drehbank

Beitrag von dilldapp »

Hi, feine Werkzeugmaschinen für den Hobby- und emi-Profibereich findet man bei "http://www.rc-machines.com"in Luxemburg. Kaufen würde ich mir auchdie Fachzeitschrift MM-Maschinenmarkt. Viele Anzeigen und Anschriften für gebrauchte Mschinen.
mfG
peter
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