Hi Matthias,matthias z. hat geschrieben:Hallo Markus,
die Idee von Still Waters (englisches Modell) finde ich prinzipiell gut. Die englischen Trinkwasserseen sind zwar "Forellenpuff" im klassischen Sinne aber die Fische scheinen sich dort wohl zu fühlen. So wurde am/im Rutland Water dieses Jahr eine neue Rekord Bachforelle von ca. 8KG gefangen. Der Fisch war 9 Jahre alt und hatte mindestens 6 davon in dem See verbracht. Ob dies zur Entlastung von "Wildgewässern" führt, wage ich zu bezweifeln. Die meisten englischen Chalkstreams haben sie ja trotzdem ziemlich hingerichtet. Im Test und Itchen z.B. ist es ungewöhnlich einen wilden Fisch zu fangen! Ich glaube, dass dort wo es viele Menschen gibt und die Angelei inkl. Fischentnahme erlaubt (andere Länder) bzw. gesetzlich vorgeschrieben ist (Deutschland), Wildbestände dem Menschen weichen (müssen).
Viele Grüße
Matthias
vielen Dank für den Beitrag - ich kenne mich in UK nicht so gut aus um das beurteilen zu können. Allerdings klingt es bei den traditionellen Chalkstreamstrecken für mich plausibel dass dort die Herausforderungen an ein effektives Wildfisch-Management wesentlich höher sind als an einem unbekannten Nebenbach. Von daher frage ich mich auch was die Ausgangssituation an diesen Gewässern war bevor die Stillwaters populär wurden. Vielleicht liegen die "Sünden" an diesen Strecken schon zu lange zurück (die fangstrecken in den alten Büchern sind ja durchaus beeindruckend. Ausserdem wäre zu klären ob man einen Imagewandel bzw. eine Abgrenzung zum klassischen Forellenpuff zu schaffen würde um diese Gewässer auch als sinnvollen Ersatz für die Flussfischerei zu etablieren. Der potentielle Konflikt zum deutschen Recht (ich denke in UK ist die Ausgangslage hier anders...) muss ausserdem berücksichtigt werden. Fragen über Fragen...
Bzgl. des Zwischenmaßes (ich springe etwas nach unten) bin ich ebenfalls der Meinung dass dieses eine sehr interessante Option ist.
Des weiteren denke ich sollte man Gewässer unter einer gewissen Grösse (v.a. kleine Nebenbäche) nicht als Strecke für (zu) viele Mitfischer pachten (dürfen). Diese sind für mich wie ein Microkosmos die sehr schnell aufzeigen wenn man die Kreisläufe in eine Schieflage bringt und hoher Befischungsdruck zeigt dort am Schnellsten wie fragil diese Zusammenhänge sind. Ausserdem stellen sie m.M. nach den letzten Rückzugsraum für unsere Wildfischbestände dar und deshalb sollten wir diese nur sehr begrenzt oder vielleicht sogar gar nicht befischen.
Ich kenne einige Vereine die diese Bäche in der Pacht enthalten haben und diese aber nicht befischen lassen und/oder sie als Bäche für Brutboxprojekte oder Schonstrecken nutzen. M.M. nach der richtige Weg...
LG
Markus






