Mefo im Juni bei Nacht - Wie funktioniert das denn wirklich?

[Postman76]

Hallo Leute,

in 4 Wochen ist es soweit, 2 Wochen Ostsee südlich von Stockholm. Ich habe jeden Artikel in diesem Forum bzgl. Mefo und Schweden gelesen und will mich an dieser Stelle auch mal bedanken. Echt klasse Nachschlagewerk dieses Forum!!

Leider konnte ich ein paar konkrete Fragen nicht klären:
1) Es macht wohl nur wirklich ab 22.00 abends Sinn, vornemlich mit sowas wie Zigarre etc.: Ist das dann Trocken, oder Nass? Ich hab sowohl intermidiate Sinktipp wie Trockenschnur dabei
2) Stirnlampe, hab ich! Bleibt die an oder ist die nur zum rein und rausgehen gedacht? BTW: Watstock hab ich auch
3) "Steigen" MeFos auch oder sollte man sich einfach die potenziell guten Stellen am Tag raussuchen und dort dann des Nächtens sein Glück versuchen?
4) 6er Rute, 10Fuss, knotenlos verjüngtes Vorfach mit Oval Pitzenbauer, 9ft lang, Spitze 0,26 was dann? Flurocarbon, normales Stroft? Wie lange sollte das Tippet sein und wie stark?
5) Macht´s in der Nacht überhaupt Sinn Tangläufer, Borstenwurmimitate, Pattegriesen etc. auszuprobieren?
6) Was könnte bei solchen Verhältnissen anstatt einer Mefo beissen? Hornis? Makrelen? Weißer Hai?

Wahrscheinlich fallen mir noch ein paar Sachen ein, im Moment ist aber gut

Vielen Dank schon jetzt für Eure Antworten!

TL
Peter

[venni-fl]

Moin moin,

ich kann dir leider keine Tipps für Schweden geben da ich an der Schwedischen Küste noch nicht gefischt habe, allerdings werde ich dir von meinen Erfahrungen von der Deutschen/Dänischen Küste berichten, vermutlich wird es in Schweden ähnlich sein wenn nicht sogar fast gleich.

"1) Es macht wohl nur wirklich ab 22.00 abends Sinn, vornemlich mit sowas wie Zigarre etc.: Ist das dann Trocken, oder Nass? Ich hab sowohl intermidiate Sinktipp wie Trockenschnur dabei"

Im Sommer fische ich meisst von 21 Uhr bis 0.00 Uhr und dann wieder von 3 Uhr bis ca 7 Uhr aus meinen Erfahrungen habe ich in dieser Zeit die besten erfolge erziehlt was nicht heisst das es zu anderen zeiten nicht klappt nur ich konnte festellen das in diesen zeitfenstern deutlich mehr Anfasser, fisch sichtungen usw. zu verzeichnen war.
Die Zigarre ist die Klassische Oberflächen Fliegen (Trocken) Ich fische diese und auch andere Oberflächen Fliegen im sommer sehr gerne Ausser es ist zu fiel wind und Welle denn bei Ruhiger See machen diese fliegen eine Ordentliche wellewas meiner meinung die Forelle eher zum Biss Animiert. allerdings habe ich auch schon mit anderen Mefo Mustern gefangen wie Shrips imitate z.b Pattegriesen oder Magnus und co. Zur schnur ich fische ausschließlich Schwimmschnüre

"2) Stirnlampe, hab ich! Bleibt die an oder ist die nur zum rein und rausgehen gedacht? BTW: Watstock hab ich auch"

Die Lampe hab ich immer nur an wenn mal ne neue Fliege zum Einsatz kommt oder der Fisch gedrillt wird bzw. man raus oder rein Watet, kommt allerdings auf das Gebiet an, an einigen Stellen wate ich sogar ohne licht da ich genau weiss was mich im wasser erwartet.

3) "Steigen" MeFos auch oder sollte man sich einfach die potenziell guten Stellen am Tag raussuchen und dort dann des Nächtens sein Glück versuchen?

Ja , Mefos "Steigen" auch bzw. sie nehem auch leckerbissen von der Oberfläche.... zu den Stellen such dir schöne Mefo Strände raus, Leopardengrund seegrasfelder kleine riffe in wurfweite usw. das steiger natürlich die Chanche um einiges. am besten am tage die Stellen aufsuchen sich mit dem Waten an diesen Stellen vertrautmachen

4) 6er Rute, 10Fuss, knotenlos verjüngtes Vorfach mit Oval Pitzenbauer, 9ft lang, Spitze 0,26 was dann? Flurocarbon, normales Stroft? Wie lange sollte das Tippet sein und wie stark?

Ich Fische an D/Dk Küste eine 7er rute 9 Fuss und binde mir meine Vorfächer selbst die für die Spitze nutze ich ein Pitzenbauer und die Spitze die drann kommt ist dann 0,25 - 0,22 normales Stroft ABR gesamte Vorfachlänge 2,50 - 3m

5) Macht´s in der Nacht überhaupt Sinn Tangläufer, Borstenwurmimitate, Pattegriesen etc. auszuprobieren?

wie Oben schon erwähnt habe ich damit auch nachts schon erfolge erziehlt, denn was sind die beutetierchen der Meerforelle ?? also wenn die Mefo nachts jagt wird sie auch diese nehmen Oberflächen Fliegen machen natürlich mehr lärm also ziehen sie eher die Aufmärksamkeit auf sich.

6) Was könnte bei solchen Verhältnissen anstatt einer Mefo beissen? Hornis? Makrelen? Weißer Hai?

Naja Weißer Hai wohl eher nicht Hornies hatte ich nachts auch eher selten an der leine aber möglich ist alles , geh mal von Mefo, und dorsch aus und lass dich überraschen denn aussnahmen bestätigen die Regel.

Leider kann ich dir Über Schweden nichts sagen, nur die Tips aus meiner sicht von der D/DK Küste aber das sollte dir auch schon helfen.
Ich denke mal das es hier im forum noch den ein oder anderen giebt der dir über Schedische Bedingungen mehr sagen kann...

Grußs und fiel erfolg

Stephan

[Postman76]

Lieber Stephan!

vielen lieben Dank für Deine ausführlichen Antworten. Ich denke dass der Unterschied zwischen Schweden und wo anders nicht so tragisch sein wird.
Wie sieht´s den mit Ebbe/Flut und Ab- und Auflandigem Wind aus? Klar wenn der Wind zu stark ist kriegt man die Fliege nicht raus, aber gibt es da "generelle" Regeln?

Gruß

Peter

[venni-fl]

Moin Peter,

ich Fische an der Küste aus Bequemlichkeit immer mit Ablandigen Wind oder leichten seitlichen wind da es bei Gegenwind mit der Fliege echt anstrengend wird, d.h. kann ich keinen vergleich ziehen zum fischen bei gegenwind.... was ich allerdings sagen kann das wenn der wind aus osten kommt irgendwie auch die Fänge schlechter sind...
mit ebbe und flut habe ich keinerlei erfahrungen darauf achte ich an der D / DK Küste nicht da der tiedenhab ja nicht so stark ist.

Gruß
Stephan

[piscator]

Moin, als ein passionierter Küsten-Nachtangler hier ein paar ergänzende Tips: Nimm ruhig 30ger Spitze, die verträgt auch mal nen Windknoten. Lass die Fliege ruhig hart aufwassern -- Nachts ist Schall die beste Ortungsmöglichkeit für die Meerforelle. Fliege ist relativ egal -- Volumen und nahe der Oberfläche sind die Kriterien. Petri, J.

[Postman76]

Danke Leute!

"Hart aufwassern", LOL, das kann ich, leider auch viel zu oft mit ner 18er Trockenfliege...


Gruß
Peter

[AlexWo]

Hi, ich würde die Hoffnungen eher nicht so hoch ansetzen, die Ostsee in diesem Bereich ist in der Küstenregion im Sommer sauerstoffärmer als z.B. die deutsche oder dänische Küste, viel weniger durchströmt, denke die Erfolge dürften sich dort, zu dieser Jahreszeit, in direkter Küstennähe eher in Grenzen halten!

Würde eher auf Barsch und Hecht fischen.....

Würde mich sehr interessieren was Bernd dazu meint!

Viele Grüsse

Alex

[Postman76]

Hi Alex,

danke für die Erklärung. Ist das eine Vermutung oder warst Du da schon mal um die Zeit? Allerdings ist mir schon klar, dass Juni nicht der Topmonat zum Mefo Fischen ist. Den Strömungskarten nach die ich mir angesehen hab sind die UNterschiede nur minimal, solange man nicht direkt mit der NordOst Küste von Fehmarn vergleicht.
Aber weil Du Barsche sagst: Die müssten doch (wenn nicht gerade Zigarre) ähnliche Streamer etc. nehmen wie eine potenzielle Meerforelle,oder? Zum Hechtfischen hab ich noch ne Spinnrute dabei, da fehlt mir leider das richtige Flifi Equipment. Meine 8er Boron IIx ist zu weich für nen echten Großstreamer.


BTW: Wie sieht´s da eigentlich mit Meeräschen aus? Gibt´s die überall in der Ostsee?

TL

Peter

[AlexWo]

Peter, Servus!

Nein, hab es zu dieser Zeit dort noch nie probiert, ist das was mir Bekannte erzählt haben. Kenne die schwedische Küste nur aus dem April.

Habe deshalb auf Bernd verwiesen, der müsste dazu was genaues sagen können!

Könnte mir auch vorstellen, dass das Wasser dort wärmer wird, als zwischen den dänischen Inseln.....

Was Hechte angeht, musst die nicht so super grosse Streamer fischen! Würde zwar auch eher ne 9er nehmen, denke aber mit Deiner 8er sollte das auch sehr gut gehen!!!

VG

Alex

[piscator]

Moin, Küstenfischen in Südschweden ist im Juni schon schwierig -- auch Nachts. Die großen Meerforellen sind dann wieder als pelagische Freiwasserräuber unterwegs. Etwas besser ist es etwas weiter im Norden. Hechtfischen in den Schären kann aber sehr gut sein. Und nein, es gibt keine Erkenntnisse über Sauerstoff Verteilung im Flachwasser. Das ist reine Spekulation! Sauerstoffzehrung im den warmen Sommermonaten gibts eher in den tieferen Wannen, und Strömung ist nicht die Ursache für Sauerstoffanreicherung -- höchstens für die unterschiedliche Verteilung verschiedener Wassermassen.

[Postman76]

Moin Leute,

ja, wir werden sehen. Zum Hechtfischen hab ich diesmal auch nen Guide klargemacht, der mich und meinen Schwiegerdaddy mal nen Tag zu den Hotspots führt.
Ich hab mir diesen North Guiding Führer für Schweden zum Geburtstag schenken lassen und erinnere mich an einen Satz darin: "Wenn ich nur eine Woche im Jahr Zeit hätte, würde ich es Ende Juni probieren" so oder ähnlich

Bei alle dem darf man halt auch nicht vergessen, dass es sich in der Hauptsache um Familienurlaub handelt. Ich denk mir halt, da wir in einer kleinen Bucht sind und da Nährstoffe reingetrieben werden, könnte es am Eingang ziemlich interessant sein.
auch östlich davon wo die Geröll und Sandstrände sind.

Siehe hier: https://maps.google.de/?ll=58.702912,17 ... 9,44.958,0

Wobei Du Rechts hast, dass die großen Brummer zu dieser Zeit maximal beim Trolling erwischt werden können. Aber um den "Fisch meines Lebens" geht´s mir nicht. Vielleicht weich ich auch "einfach" auf Hecht und Multen aus, wenn´s mit den Mefos gar nicht geht. Da es aber mit dem Flieger nach Schweden geht, kann ich ich nicht mein komplettes Equipment mitnehmen. Die haben Sie ja nicht mehr alle mit Übergepäck bei der Lufthansa Da ist es ja fast billiger sich ne Kombi vor Ort zu kaufen als das Zeug mitzuschleppen.

TL

Peter

[MichaZ]

Ich hab mir diesen North Guiding Führer für Schweden zum Geburtstag schenken lassen und erinnere mich an einen Satz darin: "Wenn ich nur eine Woche im Jahr Zeit hätte, würde ich es Ende Juni probieren" so oder ähnlich

Moin Peter,

der zitierte Satz stammt aus der Küsten-Strategie und war nicht auf Schweden "gemünzt"
Auch wenn der Winter besonders lang war, sehe ich südlich von Stockholm die Chancen, eine Meerforelle zu dieser Jahreszeit zu erwischen als nicht ganz
einfach an. In diesem Bereich werden aber im Frühjahr definitiv Meerforellen gefangen.
Falls Du es wirklich versuchen willst, dann suche Dir Plätze an den Außenküstenbereichen (innerhalb der Schären und den flacheren Buchten findest Du Hechte
aber keine Meerforellen). Tiefe (Fahr-)Rinnen sind möglicherweise auch noch zu diesem Zeitpunkt durch den Heringszug geprägt, dann sollten Meerforellen
noch in der Nähe sein. Die Hauptschwierigkeit wird sein, ohne ein Boot die Plätze an den Außenkystenbereichen zu erreichen.
Aber da die Wassertemperaturen südlich von Stockholm noch unter 12°C liegen, ist ein Versuch auf Meerforellen (morgens und ab späten Nachmittag / frühen Abend)
lohnend. Die besten lokalen Plätze würde ich bei dem Guide oder einem lokalen Angelgerätehändler erfragen (Meerforelle auf schwedisch: Havsöring
Anders als z.B. an der dänischen Küste ist die ostschwedische Küste, gerade vor den Schärenbereichen geprägt durch weit nach draußen reichende Unterwasserstrukturen,
die steinig / felsig, mit reichen Tang-/Unterwasserpflanzen mit vielen Untiefen ausgestattet sind. Und so findet die Meerforelle zu dieser Jahrszeit weit außerhalb der
Reichweite des Wat-/Kystenanglers mehr als ausreichend an Nahrung. An der deutschen oder dänischen Küste müssen die Meerforellen der Küste näher kommen, um Kleinfisch, Garnelen etc. zu jagen.
Es sei denn, wir sprechen über die großen Blankfische, die ähnlich dem Lachs den Herings-/Sprottenschwärmen folgen und eh weit von der Küste entfernt sind.

Aber dass die schwedische Küste auch für eine Überraschung gut ist, konnte ich gerade selbst wieder erleben
https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =1&theater

Tight Lines !

PS: von Meeräschen in der östlichen Ostsee habe ich noch nie gehört

[Bernd Ziesche]

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[Postman76]

Hallo Leute,

vielen lieben Dank, dass Ihr Euch soviel Zeit für mich nehmt. Das klingt doch alles gar nicht so schlecht. Ich werde zwar über ein Boot verfügen, jedoch konnte ich noch nicht rausfinden wie´s da mit Motor aussieht. Erfahrungsgemäß kann man sich dann gegen 1000 Kronen pro Woche noch dazu mieten. Mal sehen und ein paar Strömungskanten werden sich wohl auch finden lassen. Wie Ihr auf dem Satellitenbild sehen könnt ist da alles geboten, da wird sich schon was finden.
@Bernd: Du meinst eine 8er Rute mit 8er Schnur,oder?
Wenn nun also ein Hecht auf den Mefoköder beissen sollten, dann ist doch wohl das Tippet ab, oder gibt´s da eine realistische Chance ohne Stahlvorfach zu landen? Barsche brauchen kein Stahl, oder?

TL

Peter

[Bernd Ziesche]

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