Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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MoritzzZZZzzz
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von MoritzzZZZzzz »

Moin!
Der Schwanz des Lachs mag mächtig schieben können und Druck auf den Körper aufbauen können, aber wie steht es um das Muskelgewebe für Zugbelastungen? 
Wenn Muskeln eins richtig gut können ist das ziehen! Der Muskel wird auch einigermaßen druckbelstbar sein, denn bei einer Kontraktion, wenn er sich beim arbeiten verkürzt, nimmt er an Dicke zu und drückt Teilweise recht kräftig auf umliegende Knochen und Gewebe. Vermutlich sind durch die von den Muskeln verursachten Drücke auch Blutgefäße und Nerven in diesem Bereich recht reiß- und druckfest.

Die Zugbelastbarkeit der Wirbelsäule sieht sicher schlechter aus aber auch die kann was ab. Ich habe mal tote Hechte an der Schwanzwurzel gehalten und sie (immer nur einen ;-) ) dann ruckartig hochgezogen, mit viel Kraft kam es zu einen knacken/ploppen, nicht unähnlich dem Geräsch was man hört wenn einem die Wirbelsäule beim Arzt/Chiropraktiker/Physiotherapeuten eingerenkt wird. Zumindest beim Menschen sind die Bänder, die die einzelnen Wirbel verbinden, stark genug und diese Prozedur ist nicht schädlich. Ihr könnt ja mal nach dem Filletieren ein wenig an der Hechtwirbelsäule rumziehen, da passiert nicht viel.

Mein Fazit, diverse Arten der "Handlandung" sind bei richtiger Anwendung, sicher nicht problematischer als Keschern, eher schonender.....natürlich habe auch ich keine belastbaren Zahlen vorzuweisen!

frohes fangen für 2013

Moritz
Gin clear water? Brownlining!!
AlexWo

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von AlexWo »

Hi, Servus!

@Bernd: nein, ich meinte so wie auf diesem Bild! Obwohl ich sagen muss, Dein Ami-Guide hätte den Fisch am Körper stützend ausheben können.
2_nethestausee_barsch.jpg
Was Lachse angeht, ist es so, dass sie, am Schwanz hochgehoben, dieselben Verletzungen wie es hier bei den Hechten beschrieben wurde, davon tragen können.
Ich sag nichts gegen Landung mit dem Schwanzwurzelgriff, aber bitte nicht hochheben! Wie Du beschrieben hast, tragen die Lachse bei ihrer Wanderung viele Verletzungen davon, was auch sicher ein Grund dafür ist, warum viele Atlantiklachse nach dem Laichen sterben, glaube gelesen zu haben, dass es an die 90% sind.

Nur hätten wir zukünftig alle was davon, wenn die von uns zurückgestzten Lachse, ihre Laichplätze wenigstens auch erreichen würden!

Wo wir ganz sicher einer Meinung sind, ist dass es sich einfach gehört, auch dem Fisch, den wir entnehmen wollen, den nötigen Respekt angedeihen zu lassen und sein Leiden so gering und kurz wie möglich zu halten!

@Phillip: Kiemengriff, null Problemo, Kopf aus dem Wasser, Schnabel auf, Fliege raus, wer macht das nicht so!? Ich meinte nicht den lebenden Fisch im Kiemengriff aus dem Wasser heben (komplett) und dann zurücksetzen! Sicher schwimmt er davon, als wenn nichts gewesen wäre, Wildtiere sind halt zäh, so wie tödlich getroffenes Wild, dass auch noch hunderte Meter läuft.

VG

Alex
Bernd Ziesche

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
AlexWo

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von AlexWo »

@Bernd: so wie Du den Barsch hälst ist es natürlich viel viel besser! :) Was Hecht angeht, geh ich auf Nummer sicher und halt mich daran, was eingangs Auslöser dieses Threads war, verlass mich vorsichtshalber auf die Erfahrungen des Ami-Experten...
Festhalten im Boot ist grundsätzlich nie verkehrt! ;)

LG

Alex
Bernd Ziesche

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
AlexWo

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von AlexWo »

Bernd nochmal, nichts gegen den Kiemendeckelgriff! Nur nicht mit diesem Griff unnötig Fische in die Höhe halten, zwecks Foto oder so... Nur so meinte ich das!

LG

Alex
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sebastian_waf
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Hallo zusammen,

ich habe schon Angler beobachtet, die den Hecht per Augengriff landen. So etwas geht absolut nicht und rechtfertigt auch nicht, dass man beabsichtigt den Fang zu verspeisen. Aber ich denke da sind wir alle selbiger Meinung.

Bernd hat recht, der Kiemendeckelgriff ist das sicherste für den Hecht. Aber in meinen Augen erst ab einer gewissen Größe. Ich habe hier schon von den Fotos berichtet, welche ich gesehen habe.
Ebenfalls sehe teile ich auch die Meinung von Alex. Man sollte den Hecht nicht mit der gesamten Masse an der Hand hängen lassen. Wenn man teilweise Fotos sieht, wie der Angler mit der freien Hand sein Handgelenk unterstützen muss um den Hecht hoch heben zu können, denke ich mir, dass dies nicht gut sein kann.

Auch wurde hier der Maulgriff angesprochen. Bei einem Wels zum Beispiel hat man gar keine andere Chance den Fisch zu landen. Ein Vereinskollege von mir fischt sehr oft auf Wels und er landet die Fische alle mit der Hand. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man einen Wels von mehr als 180cm anders landen kann. Ok, ein Wels dieser Größe wird wohl nicht mit einer Hand aus dem Wasser gehoben, so dass er frei hängt. Den Angler möchte ich dann gerne mal sehen (der müsste dann so aussehen wie der Markus Rühl).

So sind wir unterschiedlicher Meinungen. Doch letztendlich sind wir doch alle bemüht, das beste für den Fisch zu wollen.

Lg

Sebastian

P. s. Ich hätte nicht gedacht, dass dies ein so interessanter Thread wird.
Zuletzt geändert von sebastian_waf am 10.01.2013, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
AlexWo

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von AlexWo »

Markus Rühl....
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sebastian_waf
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Hast recht. Werde das mal eben ändern :-)
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Headi »

Hallo!

Herrlich wie ein Thema ausgewalzt wird, dass eigentlich kein großes ist. Weil in der Schonzeit gefangene Hechte sind selten und kleine Hechte vom Thema weniger betroffen.
Wunderbar wie mancher sich hier reinhängt um seine C&R-Praktiken zu verteidigen. Ich bleibe dabei: (m)ein Hecht wird zum Essen eingeladen oder gar nicht gefangen. Unter dem Strich habe ich bei meiner Zurückhaltung damit leicht weniger Hechte auf dem Gewissen als ein eingefleischter C&R-Jünger ohne Zurückhaltung...


Gruß
Flo
Bernd Ziesche

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
Headi
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Headi »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Lieber Flo,
Dein Tisch scheint bunt gedeckt zu sein?!
Headi hat geschrieben: Letztes Jahr habe ich Rotfedern (bis über 30 cm!) trocken mit 18er Moskito am 12er Tippet gefangen. Zwischendrin habe ich auch kleine Goldköpfe probiert, gingen sehr gut. Da gabs dann auch Barsche und Rotaugen. Mit der Nympfen habe ich auch mehrmals umherziehende Brachsen angefischt - ohne Erfolg. Sie haben die Fliege begutachtet, aber nicht genommen. Leider bin ich nicht dazugekommen, andere Fliegen und Präsentationsarten zu testen. Ist für dieses Jahr geplant.
Oh ja! Eingelegte Bratrotfedern, geräucherte Brachse...
Es gibt so viele unterschätzte Fische, gleichzeitig kann man den Befischungsdruck verringern wenn man den ganzen Garten nutzt. Man glaubt ja gar nicht, was man abseits der ginklaren Kormoranfressstellen alles anleinen kann.

Allerdings - wir schweifen ab. Sei es uns vergeben!

Gruß
Flo
Bernd Ziesche

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Headi
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Headi »

Hallo!

Nun schön, dass du persönlich wirst. Habe ich genau so erwartet.

Ich erzähle lieber etwas. Und zwar zu meiner Einstellung. Die ist nämlich, einen möglichst kleinen Fußabdruck auf dieser Welt zu hinterlassen. Also: keine Flugreise ins letzte Paradies (vielleicht um ein paar Fische zu fangen und in die Kamera zu halten?). Lokale Bioprodukte, ÖNV, wenig Fleisch. Nein ich mache das auch nicht fürs Gewissen, sondern für Natur und nachfolgende Generationen.

Ganz im Gegensatz zu manchem Mister Ego eben. Klar, man muss sich positionieren. Warum die Verhältnisse nicht noch ein bisschen amerikanischer? Fischen vom boot mit zwei 500PS Mercury-Motoren. Ist ja eh schon egal bei dem Sprit den die Anreise verblasen hat. Hier bin ich, ich darf alles, ich mache mir die Regeln, andere sind mir doch egal. Hauptsache ich habe Spass und kann es der ganzen Welt zeigen. Als gäbe es keinen Morgen.

Genau diese Gier ist das größte Übel bis hin zur "Finanz"-Krise, die doch viel mehr eine Fundament- und Kulturkrise ist. Und klar, dass die wenigen Profiteure am lautesten schreien, sie haben sich ja auch am besten verkaufen können und die Schere weiter aufgerissen. Man wundert sich dann nur, warum die Masse auf einmal losschlägt.


Gruß
Florian

PS: nochmalige Vergebung bitte!


EDIT: Jemanden nicht glauben ist eine diffuse Art, jemandem eine Lüge zu unterstellen. Ich fühle mich dadurch persönlich angegriffen. Zumal dieses Post NICHTS zur Sache tut und auch sonst keinen anderen Zweck erfüllt.
Zuletzt geändert von Headi am 11.01.2013, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Hallo Florian,

ich weiß nicht wo Bernd persönlich wurde. Und von seinen anderen Postings her, kann ich sagen, dass Bernd noch nie einen persönlich angegriffen hat.

Was soll denn daran schlimm sein, wenn man ins Flugzeug steigt um an anderen Gewässern zu fischen?
Das Fliegenfischen ist für mich meine größte Leidenschaft und ich will was von der Welt sehen. Für mich ist es klar, dass ich auch an anderen Gewässern angel. Ebenfalls will ich mir auch noch paar Träume erfüllen, wie z. B. den Fang eines GT's. Das geht halt nunmal nicht an der Ostsee oder bei uns an den Bächen.

Das wichtigste ist doch, dass egal wo man angelt, man die Natur und den Fisch mit dem gleichen Respekt behandelt wie auch an den heimischen Gewässern.

Ich denke, dass die meisten leidenschaftlichen Angler genau so denken und handeln.

Wenn dir die Natur und der natürlich Fischbestand so wichtig ist, frage ich dich, was machst du mit einem Hecht von über 100cm Länge? Nimmst du diesen auch mit oder betrachtest den als potenziellen Laichfisch? Denn das ist für mich nachhaltiges angeln. Nicht jeden Fisch auf dem Küchentisch zu präsentieren. Dies soll gewiss kein Angriff sein, sondern nur mal ein Denkanstoß. Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch. Wenn ein Angler einen großen Fisch mitnimmt und sinnvoll verwertet ist das zwar schade, jedoch kann man das keinem verübeln. Denn das ist sein gutes Recht.


Lg

Sebastian
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