Unglücklich mit meiner Hechtrute

[DerToM]

Hallo,

ich habe mir zum Hechtfischen eine TFO in 9' #10 gekauft. Die Idee war eigentlich lieber eine schwerere Rute für große Streamer und Wind zu haben. Leider geht das Gerät im Laufe des Tages ganz schön aufs Handgelenk. Das Werfen ist schon echt Schwerstarbeit und das Schlaufenbild lässt sich nur schwer kontrollieren.
Ich denke ich werde nicht um eine neue Rute drum rum kommen.
Wenn ich jetzt an eine 8er denke habe ich Sorgen ob ich damit auch ordentliche Streamer werfen kann. Bei einer 9er frage ich mich ob der Performance-Gewinn so groß ist dass sich die Investition lohnt. Außerdem interessiert mich ob sich eine 10' positiv auf die Wurfweite auswirkt und wie groß der negative Einfluss auf das Handling ist (Hebel...)
Die Rute wird in einem Baggersee (recht flach) und einem 15m Fluss zum Einsatz kommen.

Wenn ihr dann noch gute Modellvorschläge < 300 € habt wäre das toll. Aus meiner Spinnfischer-Zeit hat es mir noch immer Sportex angetan. Kennt sich damit einer aus? Wer führt Sportex zum Probewerfen?

Danke!

Gruß Thomas

[Frank.]

und das Schlaufenbild lässt sich nur schwer kontrollieren.

Lieber Thomas,

ja, diese Rutenklasse ist zweifellos anstrengend ... Hast Du es aber mal mit einer anderen Schnur versucht? Wenn die Leine wirklich passt, lässt damit auch die Mühsal des Werfens nach. Deine Bemerkung in Sachen "Schlaufenbild" deutet ein wenig darauf hin, dass die Schnur vielleicht nicht sehr gut geeignet ist, große Streamer zu transportieren.

Dein Frank

[DerToM]

Hallo Frank,

Ich schleuder die Streamer mit der 10er Bass Line. Die hat ungefähr so eine Keule wie der Rutendurchmesser vor dem Korkgriff
Ne, im Ernst, dass das werfbar ist habe ich mir schon von einem versierteren Werfer zeigen lassen. Zehn Würfe sind auch wohl machbar, aber es ist mit sehr viel Kraftaufwand und viel Konzentration verbunden. Einen ganzen Angeltag steh ich das nicht durch

Gruß Thomas

[CPE]

Hallo Frank,

Dann sag mal bitte was zu der Schnur für beschwerte Streamer. Meine Wonderline Intermediate WF #8 an einer 8er Rute läßt mich bei schweren Dingern nämlich von einer Spinnrute träumen...

Gruß, Norbert

[Frank.]

Dann sag mal bitte was zu der Schnur für beschwerte Streamer

Lieber Norbert,

da gibt es viel kompetentere Leute als mich im Forum! Ich fische eher mit kleineren, leichteren Kalibern, zumal an der Einhandrute.

Dein Frank

[Waldläufer]

Hallo Thomas!

Hatte dieses Wochenende die Scierra Pike Fly in #8/9 und 9 Fuss in der Hand und konnte sie an unserem Baggersee etwas Probewerfen.
Bestückt war sie mit einer Climax Pike-Line #8.
Gewaltig hat mich das geringe Gewicht dieser Rute überrascht. Hab jetzt keine Gewichtsangabe - aber gefühlt nur um eine kleine Spur schwerer als meine Hardy Uniqua #6, welche ich zum Forellenfischen mit hatte.
War wundervoll zu werfen. Hatten jedoch keine großen Streamer im Einsatz, aber zumindest ganz schwere Goldkopfnymphen (8er-Haken+ 5mm-Messingkopf), welche mit meiner Forellen-Kombi nur grauenhaft zu werfen waren.

Schöne Grüße
Thomas

[Philzlaus]

Servus

Ich würde hier nicht primär mal davon ausgehen das die Rute schrott ist. Oftmals und leider viel zu oft sind es die eigenen Wurfkünste. Als ich meine 9er vor 2 Jahren bekam war das werfen eine reine Katastrophe und auch nach einer Eingewöhnungsphase war das Werfen nicht wirklich schön. Nach längstens 2Std schmerzte das Handgelenk so derbe dass, das Fischen keinen Spass mehr machte

Mein Leidensweg.
http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... =Philzlaus

Im selben Jahr buchte ich mir dann ein 6Tages Guiding in Finnland und da wollte ich dieses Problem in den Griff bekommen haben. Die Lösung zu diesem Zeitpunkt war eine Overweighted Rio Outbound short aber mit langkeuligen Schnüren kam ich immer noch nicht zurecht. 1 Monat vor dem Trip buchte ich dann einen Wurfkurs und erlernte den Doppelzug. Ab hier gings bergauf und ich schmiss 6 Tage am Stück 10std Täglich auch eine 10er Schnur ohne Probleme. Und es macht Spass und erstrecht mit Schnüren mit langer Keule wo man schön Schnur rauslassen kann!! Es soll jetzt nicht heissen dass du nicht werfen kannst aber vielleicht nicht effizient genug. Oft kommt es vor das man nicht bei der Sache ist und sich einfach nicht der Situation anpasst. zb. War ich letzten Samstag und Sonntag auf Wels fischen in der Nacht mit einem extra super Hammer fetten Streamer an der 10er Xi3. Bei Tag Schmeisse ich die Kombo recht problemlos aber Nachts, finster wie in einem Eisbärenarsch, war ich so überfordert das auch ich wieder in alte Muster fiel.

Zur Rutenwahl, eine 10er ist immer stärker als eine 9er und will man normal dimensioniert auf Hecht fischen reicht diese auch. Wobei eine 9er nicht immer gleich 9er ist. Oft ist eine 9er von der Firma eine 8er von der bzw 10er von einer anderen. Und oft hat man mit einer Rute eine Rutenklasse höher nicht unbedingt eine nur etwas stärkere Rute sondern gleich einen ganz anderen Stecken. Die 9er und 10er Xi3 unterscheiden sich nicht nur durch eine Klasse sondern da liegen gefühlsmüssig 3 Klassen dazwischen. Da wird dir aber sicher dein Händler auskunft geben können.

[Hawk]

Wie du vielleicht schon im anderen Thred gelesen ahst, ich fische auch ne #10er auf Hecht und hab damit 0 Probleme.
Hatte bei Achim im laden auch ne #10er TFO begrabbelt, die ist im Vergleich zu meiner #10er Thomas&Thomas n ganz anderes Kaliber.
Die TFO erschien mir ne ecke schwerer, allerdings auch allgemein kräftiger und mit mehr Rücgkrat.

Die Erfahrung mit meiner #7er TFO TiCR ist ähnlich, die ist ebenfalls verhältnismäßig kräftig.
Kann also gut sein das ne #10er TFO wirklich ne Runde zu heftig für die Hechtfischerei ist.

Hab grad mal geguckt, Ne Sage One in der Gewichtsklasse wiegt nur ~120gr ,meine #10er T&T wiegt ~140 gr und ne #10er TFI TiCRx wiegt fast 170gr.
Denke mal die Unterschiede wird man beim werfen nach einigen Stunden DEUTLICH spüren ...

Kann dir jetzt im Preisrahmen 300€ keine Empfehlungen machen, aber guck doch einfach mal ob es da ggf auch leichtere Ruten in der Schnurklasse gibt, eventuell auch ne Gebrauchte.

[laverda]

Hi Tom,
m.E. ist es häufig weniger das absolute Gewicht einer Rute, was das Werfen so sehr anstrengend macht, sondern eher die Kopflastigkeit insbesondere beim Überkopf-Werfen hoher Schnurklassen.
Oberhalb der #7 (~20gr Schusskopf/WF-Keule) bin ich nur noch ganz entspannt unterhand mit Switch und 2-Hand unterwegs, da mir persönlich Einhänder bei hohen Schnurklassen zu anstrengend sind und mich meine Schulter letztes Jahr in Sachen Einhand ziemlich "ausgebremst" hatte und das ist 2-händig kein Thema.

Gruß vom platten Niederrhein

[DerToM]

Hallo!

Ich denke auch dass das Problem die Kopflastigkeit ist. Der Schwerpunkt liegt kurz vor dem Griff. Während des Wurfs treten aber natürlich noch erheblich größere Momente auf...

Jetzt hab ich schon nach einer neuen Rolle geschaut. Leider ist es Heutzutage nicht so einfach eine etwas massivere Rolle zu finden. Die alte Rolle hat 180g Leergewicht, die neue sollte also 200g haben.

Die andere Idee ist das Unterfüttern der Spule mit einem schwereren Material. Was eignet sich hier? Am besten wäre es wenn es etwas aus dem Bereich Fliegenfischen ist. Sinkschnur, sinkende Runningline?

Danke Gruß Thomas

[greypanther]

Hi Thomas,

schau mal nach unter "ESP Leadcore". Vielleicht ist das ja das Richtige für Deine Zwecke.
Alternativ wäre vielleicht eine Maurerschnur mit Bleiseele oder so was ähnliches, was es, wenn ich mich richtig erinnere, in Baufachmärkten gab/gibt.

[CPE]

Hi Tom,

20g an das Ende kompensieren insgesamt vielleicht 2g vor der Rolle (halbe Rutenlänge zu ca 15cm). Und das lediglich statisch. Dynamisch zerrt die Rute wohl eher im kg-Bereich an Dir. Da scheinen mir 20g (bei 200g Rute und 200g Rolle immerhin ca. 5% Mehrgewicht) mehr im Wurfsystem eher ein Teil des Problems als der Lösung zu sein.

Gruß, Norbert

[DerToM]

Hallo Klaus,

das kommt der Sache schon sehr nahe. Die Rolle muss aber auch mal mit ins Salzwasser und da wäre dann die Alu-Rolle die Opferanode für die Bleiseele. Aber für einen Versuch und um das richtige Gewicht zu ermitteln werde ich mir mal ne Spule im Baumarkt holen.
Hat noch jemand ne Idee?

Danke!

Gruß Thomas

[DerToM]

Hallo Norbert!

Natürlich hast du da Recht. Bei meinen gestrigen Versuchen auf der Wiese habe ich festgestellt, dass das Werfen sehr belastend für den Daumen ist. Das erkläre ich mir dadurch, dass der Daumen das Drehmoment kompensieren muss.

Da ich das absolute Gewicht der Rute nur durch Investition in eine neue Rute reduzieren kann versuche ich erstmal dem Ansatz "Summe der Momente gleich 0" etwas näher zu kommen. Das lässt sich mit geringem Aufwand testen.

Gruß Thomas

[CPE]

Ansatz "Summe der Momente gleich 0" etwas näher zu kommen

Hallo Thomas,

Ich brauchte eine Weile, um einen vernünftigen Treffer zu ergoogeln. Aber hier ist's (der gute alte Paul Arden zum Thema Balancing):

I can honestly say that there has been a whole heap of rubbish talked about using a reel to balance the rod.

Details in

http://www.sexyloops.com/articles/sexyrod.shtml

Norbert