Hallo Allerseits,
nachdem im vorherigen Thread schon so eine konstruktive Diskussion zu einem ähnlichen Thema entflammt ist, wollte ich hier ebenfalls um euren Input bitten. Auch ich bin auf der Suche nach einer Hechtrute, vorzugsweise in Klasse 8 bis 9. Ich bin nicht besonders scharf darauf die sogenannten Hechtomas aus den Tiefen der bayerischen und österreichischen Seen zu locken, sondern sehe mich eher im Bereich +-80 cm, weshalb ich auch eigentlich davon ausgehe, dass eine moderne 8er genug Kraft mitbringt, um meine Bedürfnisse zu erfüllen. Diese könnte ich dann auch noch ungeniert für den Karpfenfang und die Forellenfischerei mit größeren Streamern einsetzen und schon wäre meine eierlegende Wollmilchsau geboren.
Nun zu meiner Frage: Auf der Suche nach entsprechendem Gerät, bin ich beim Heger auf den Abverkauf der Zweihand Z-Axis gestoßen, um genauer zu sein auf die #8 11' und die #8 12,6'. Laut Beschreibung handelt es sich bei der 11' um eine einhandfähige Zweihandrute (?), was für mich zum einen reizvoll klingt, zum anderen misstrauisch macht. Hat einer von euch Erfahrung mit der Rute? Macht so ein Rute Sinn oder soll man sich vorher überlegen, ob man ein- oder zweihändig werfen will und sich dementsprechend ausstatten? Bekommt man bei einer einhandfähigen Zweihandrute nichts halbes und nichts ganzes oder die ultimative ESOX- Allzweckwaffe?
Für eure Ideen, Meinungen und Erfahrungen bin ich wie immer sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Leo
Hechtrute
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Re: Hechtrute
Hallo Leo,
kaum ein Fliegenfischer will freiwillig eine 11' #8 Rute einhändig werfen. Das ist schon eher eine Bodybuilding-Disziplin...
... in so fern ist das mit der "einhändigen Zweihandrute" eher Marketinggerede (wie allgemein bei den"Switch"-Ruten).
Das muß aber keinesfalls heißen, dass sie nicht das Super-Hechtgerät ist. Viele fischen sehr gerne mit so kurzen Zweihandruten auf Hecht. Ralph hat das ja auch in dem anderen Thread geschrieben. Andere mögen das nicht so sehr, weil die Ruten durch ihre Länge auch ein bißchen sperriger sind und man keinen Doppelzug machen kann. Das ist individuell unterschiedlich und letztendlich Geschmackssache.
Um mal einen Mythos auszuräumen: Ob Klasse 8 oder schwerer, hat primär kaum etwas mit der Größe der zu erwartenden Hechte zu tun. Achter Ruten werden gebaut, um damit Silberlachse, Stachelmakrelen oder Baby-Tarpons zu drillen - alles Fische, mit denen es kaum ein Hecht an Kampfkraft aufnehmen kann. Das Kriterium sind die Fliegen, die du damit werfen willst: Je größer und "saugfähiger" der Streamer, desto höher muß die Schnurklasse sein, damit du ihn werfen kannst.
Und zu glauben, man braucht grundsätzlich große Streamer, um große Hechte zu fangen, ist auch ein Mythos und die Sache nicht differenziert betrachtet. Große Streamer braucht man, um Hechte, die weit weg von der Fliege sind, anzusprechen. Zum Beispiel im Freiwasser in tiefen Seen. Da fischt man das Gewässer großflächig ab und will, dass ein Hecht auch mal aus ein paar Metern Tiefe hoch kommt. So etwas funktioniert mit einem fingerlangen Streamer eher schlecht. In einem kleinen flachen Gewässer, an dem man aber die Standplätze akribisch abfischt, reicht der kleine Streamer auch für den größten Hecht (wenn Fischbrut vorhanden ist, kann er oft nicht klein genug sein...). Das ist beim Fliegenfischen nicht anders als beim Spinnangeln.
Überlege dir deshalb am besten genau, wo du fischst, bevor du dir eine entsprechende Rute aussuchst!
Viele Grüße!
Achim
kaum ein Fliegenfischer will freiwillig eine 11' #8 Rute einhändig werfen. Das ist schon eher eine Bodybuilding-Disziplin...
... in so fern ist das mit der "einhändigen Zweihandrute" eher Marketinggerede (wie allgemein bei den"Switch"-Ruten).
Das muß aber keinesfalls heißen, dass sie nicht das Super-Hechtgerät ist. Viele fischen sehr gerne mit so kurzen Zweihandruten auf Hecht. Ralph hat das ja auch in dem anderen Thread geschrieben. Andere mögen das nicht so sehr, weil die Ruten durch ihre Länge auch ein bißchen sperriger sind und man keinen Doppelzug machen kann. Das ist individuell unterschiedlich und letztendlich Geschmackssache.
Um mal einen Mythos auszuräumen: Ob Klasse 8 oder schwerer, hat primär kaum etwas mit der Größe der zu erwartenden Hechte zu tun. Achter Ruten werden gebaut, um damit Silberlachse, Stachelmakrelen oder Baby-Tarpons zu drillen - alles Fische, mit denen es kaum ein Hecht an Kampfkraft aufnehmen kann. Das Kriterium sind die Fliegen, die du damit werfen willst: Je größer und "saugfähiger" der Streamer, desto höher muß die Schnurklasse sein, damit du ihn werfen kannst.
Und zu glauben, man braucht grundsätzlich große Streamer, um große Hechte zu fangen, ist auch ein Mythos und die Sache nicht differenziert betrachtet. Große Streamer braucht man, um Hechte, die weit weg von der Fliege sind, anzusprechen. Zum Beispiel im Freiwasser in tiefen Seen. Da fischt man das Gewässer großflächig ab und will, dass ein Hecht auch mal aus ein paar Metern Tiefe hoch kommt. So etwas funktioniert mit einem fingerlangen Streamer eher schlecht. In einem kleinen flachen Gewässer, an dem man aber die Standplätze akribisch abfischt, reicht der kleine Streamer auch für den größten Hecht (wenn Fischbrut vorhanden ist, kann er oft nicht klein genug sein...). Das ist beim Fliegenfischen nicht anders als beim Spinnangeln.
Überlege dir deshalb am besten genau, wo du fischst, bevor du dir eine entsprechende Rute aussuchst!
Viele Grüße!
Achim
Früher war mehr Lametta!
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laverda
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Re: Hechtrute
Hi Leo,
eine #8 Zweihand entspricht vom Wurf-/Schussgewicht in etwa einer #10 Einhand und liegt bei knapp 30gr.
In 11 - 12 Fuss Länge werfen so ein Kaliber wahrscheinlich nur noch Arni Schwarzenegger und Konsorten einhändig.
Gruß vom platten Niederrhein
eine #8 Zweihand entspricht vom Wurf-/Schussgewicht in etwa einer #10 Einhand und liegt bei knapp 30gr.
In 11 - 12 Fuss Länge werfen so ein Kaliber wahrscheinlich nur noch Arni Schwarzenegger und Konsorten einhändig.
Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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Bernd Ziesche
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bauchforelle
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- Registriert: 10.04.2012, 12:02
- Wohnort: München
Re: Hechtrute
Herzlichen Dank für die Antworten.
Achim, du hast es in der Tat sehr gut formuliert. Es ist sehr interessant zu sehen, was von dem Verkaufstext übrig bleibt, nachdem er von einem Fachmann für den Unwissenden dechiffriert wurde. Darum suche ich dieses Forum immer wieder mit meinen Problemen auf. Die von Achim formulierten Denkanstöße haben mir, obwohl allgemein gültige Tatsachen für hohe Rutenklassen, speziell bei meinen Überlegungen sehr geholfen.
Ich hatte außerdem ein sehr nettes und informatives Gespräch mit Ralph, der mir die ganze Thematik nochmals en detail erklärt und hervorragende Hinweise für meine Entscheidung inklusive einiger Modelltips gegeben hat.
Nach dem ganzen Input, fällt mir die Rutenentscheidung relativ einfach: für mich soll es ein 9 Fuss #8 Einhand sein, vorraussichtlich eine TFO BVK.
Herzlichen Dank und Gruss an alle Beteiligten.
Leo
Achim, du hast es in der Tat sehr gut formuliert. Es ist sehr interessant zu sehen, was von dem Verkaufstext übrig bleibt, nachdem er von einem Fachmann für den Unwissenden dechiffriert wurde. Darum suche ich dieses Forum immer wieder mit meinen Problemen auf. Die von Achim formulierten Denkanstöße haben mir, obwohl allgemein gültige Tatsachen für hohe Rutenklassen, speziell bei meinen Überlegungen sehr geholfen.
Ich hatte außerdem ein sehr nettes und informatives Gespräch mit Ralph, der mir die ganze Thematik nochmals en detail erklärt und hervorragende Hinweise für meine Entscheidung inklusive einiger Modelltips gegeben hat.
Nach dem ganzen Input, fällt mir die Rutenentscheidung relativ einfach: für mich soll es ein 9 Fuss #8 Einhand sein, vorraussichtlich eine TFO BVK.
Herzlichen Dank und Gruss an alle Beteiligten.
Leo






