Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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sedge111
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von sedge111 »

Forstie hat geschrieben: Für meinen Geschmack redest Du recht viel aber sagst recht wenig. :smt102
Es wird ja hier in letzter Zeit sehr viel aus der Seele gesprochen. Jetzt hat es mich auch erwischt.............. :wink:
Catch & Realize!
Hardy

Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Hardy »

Forstiey hat geschrieben:Für meinen Geschmack redest Du recht viel aber sagst recht wenig...
Dazu aber noch sehr bedenkliches Geschwafel:
henkiboy hat geschrieben:...
Verfehlt ein Mensch bewusst oder ungewollt die "Etikette" (siehe Beispiel), dann wird sofort ein Drama draus gemacht und dieser als "Verbrecher" gekennzeichnet. Letztendlich handelt er aber aus dem tierischen Urinstinkt heraus. Der Mensch ist nix besonderes........er ist lediglich ein "Raubtier"!
...
Gruss
Detlef
Evolution ist dir aber schon als Begriff mal irgendwo begegnet?

Der Mensch hat sich halt als einzige Spezies auf diesem Planeten soweit entwickelt. Das beinhaltet eben auch Weiterentwicklung auf sozialem Gebiet. Da noch irgendetwas mit Urinstinkt entschuldigen zu wollen, entbehrt nicht einer gewissen Chuzpe.
Ich würde gerne deine Antwort hören, haute ich dir mit den Worten "Mir ist grad aus einem Urinstinkt heraus danach, uga uga...!" eine Keule über die Rübe.


Groetjes
Hardy
Butze79
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Butze79 »

Hallo zusammen,

mir war so, es ginge hier um die Frage, ob der Fliegenfischer (oder auch Angler) der bessere Natursuchende ist.

Und nicht der Fliegenfischer der bessere Angler...


Ach so und was den Müll betrifft, den ja jeder normale Angler einfach in die Büsche schmeißt, kann ein FliFi schon allein durch die geringe Ausrüstungsmenge weniger Müll machen. Also selbst wenn er durchs Angeln Müll verursachen wollte, würde nicht viel dabei raus kommen. Aber ich kann das verstehen. Wenn ich mal Spinnangeln gehe, schmeiß ich auch einfach alles in die Elbe. Die Flut schwemmt es ja weg... :wink:



Christian :mrgreen:
Magallan

Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Magallan »

Hallo

Ob wir “Fliegenfischer die besseren Natursuchenden sind“ weiß ich nicht zu beantworten.
Möglicherweise bringt der ein und andere Flugangler mehr Verständniss zum Zusammenhang der dort draußen ablaufenden, nicht zu beeinflussenden Dinge auf. Oder aber man wird eher im reiferen Alter zum Geniesser des „Ganzen“.

Aber warum sollte ein nicht Fliegenfischer nicht die gleiche Vorliebe mitbringen?

Eines der grössten Vorurteile in der Fliegenfischerzsene wo, auch immer, ist das Glauben man sei der besserer Naturliebhaber. Die Werbung gibt ihnen eine brillante Naturvorlage...

Gruss Heiko
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mihe
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von mihe »

Hallo Detlev,

hab mich bewusst längere Zeit zurückgehalten aber nun schlägt`s dem Fass den Boden aus.
Du bist doch nicht wirklich ernsthaft der Meinung, dass ohne uns Fliegenfischer die Welt schon lange Zugrunde gegangen wäre? Dass man uns dankbar sein müsste, was Umweltschutz, Tierliebe ...usw. anbelangt.
Könnte jetzt auf so ziemlich jede Deiner Argumentationen seitenlange Kontras fabrizieren aber ich verkneif`s mir.
Nur soviel (vorerst):
http://www.fliegenfischen-deutschland.de/Fangbilder.htm

Da passt doch was nicht?! Oder hast Du die alle sinnvoll bzw. selbst verwertet? :smt018 (Wohl eher die Nachbarin, soweit ich mich erinnere)

Kann da wirklich keinen Sinn drin erkennen, aber Sorry - meine Meinung. Lass Dich nicht beirren, Du hast sicher die richtige Einstellung was den Umgang mit der Natur angeht.
(Allerdings: Wenn ich mich da an unser damaliges Streitthema "Foppen" erinnere, ohje - die Bösen Buben, die richten wirklich Schaden an! :daumen

Aber mach Dir nix draus, das war sicher meine letzte Reaktion auf eine Deiner Statements. Versprochen!

Trotzdem Grüße an Alle
Johann Lafer: ...ich sag nur einen Satz: "wüüürzen"!
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MuddlerMinow
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von MuddlerMinow »

Hallo Mihe,

Dazu ist aber der Tröt da und nur zu sagen man könnte, ist streng genommen wie Fischen mit Wiederhaken: unfair. Oder was soll man nun auf Deinen Beitrag Antworten? Deine Argumente behältst Du für Dich, abgesehen von dem Link und dem Hinweis, Du könntest alles seitenlang widerlegen.

Ich finde das schade und keiner hat hier gesagt, dass ohne die Fliegenfischer die Welt schon zu Grunde gegangen wäre.

Ich denke schon aus Eigennutz ist klar, dass der Fliegenfischer um intakte Gewässer bemüht ist. Damit ist mit der Natur eine für beide Seiten förderliche Abhängigkeit vorhanden. Ob moralisch gerechtfertigt oder nicht, das Ergebnis scheint mir nicht verdammenswert.

Kleines, arg weithergeholtes Intermezzo: die Atombombe ist unmenschlich und fürchterlich, und dennoch hat sie Europa die längste Friedenszeit seiner Geschichte beschert. Eine ebenfalls bis dato recht interessante Abhängigkeit unter Vorzeichen, die man absolut verdammen mag.

Mich interessiert Deine Argumentation, vor allem wenn sie mit Tatsachen geführt wird.

Grüße,
CGab
VG & Tl Gabriel
Tegernsee-rebel

Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Tegernsee-rebel »

Hardy hat geschrieben:

Der Mensch hat sich halt als einzige Spezies auf diesem Planeten soweit entwickelt. Das beinhaltet eben auch Weiterentwicklung auf sozialem Gebiet.
offtopic.........

wenn die soziale weiterentwicklung so aussieht, wie sie zur zeit in deutschland aussieht, dann würde ich mich wieder lieber zurückentwickeln
soziale kälte, egoismus, demografischer wandeln (die leute wollen lieber luxus und karriere als kinder) überalterung der gesellschaft, alters einsamkeit,abgrenzung sozial schwacher etc.. sind für mich negative soziale entwicklungen

zu detlefs meinung:
viele angler in deutschland, sind durch ihren wohlstand und ihrer künstlichen lebensweise, oftmals sehr weit von der realität entfernt, sprich: man jammert über den abgeschlagenen fisch (catch and release aposteln), aber massentierhaltung, tierversuche, tiertransporte, plünderung der meere, nimmt man einfach hin, und stellt sich moralisch als besseren angler und menschen hin, weil man zu den "guten anglern" gehört und vernünftig "angelt" und den fisch als spassobjekt am leben erhält, für den nächsten drill.......

kormorane werden von pseudo-tierschützern und vogelschützern geschützt, und die gutmenschengesellschaft in deutschland findet es absolut richtig, die population des schädlings nicht anzutasten, in anderen ländern wo die menschen erdiger und realer denken, liegt die schrotflinte griffbereit, und keiner jammert, wenn kormorane geschossen werden, sie erkennen die problematik, weil sie einfach näher am leben sind, als der deutsche wohlstandsmensch, der schon die krise bekommt, wenn ein fisch in der bratpfanne landet oder kormorane geschossen werden, liegt wahrscheinlich an unserer pazifistischen anti-gewalt erziehung......whatever


die norweger sind wesentlich näher am leben, deswegen jagen und fischen sie, mit grosser leidenschaft....und essen ihre beute, kormorane wie fische.........
hier sieht man eine gesunde einstellung im umgang mit dem kormoran,
http://www.youtube.com/watch?v=gSbREJ_Q ... ure=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=V_VBKDpc ... ure=relmfu

ein video aus amerika,
http://www.youtube.com/watch?v=yMhA7K4V87o

sind fliegenfischer die besseren natursuchenden? ich würde eher sagen, natur nutzniesser, und wer einen nutzen aus einer sache zieht, versucht natürlich alles, um sein tun und handeln möglichst edel und fein zu präsentieren............was ja auch nicht unbedingt schlecht sein muss, aber...........
wie kommt der fliegenfischer zum gewässer? mit dem auto, ist das gut für die natur?
wie werden oftmals gewässer besetzt? ökologisch sinnvoll oder eher für die luxus-bedürfnisse der fliegenfischer? machen diese besatzmassnahmen aus einen fliegenfischer einen besseren natursuchenden?
der mensch ansich ist doch eigentlich immer ein störfaktor für die natur, egal ob er kajak fährt oder mit der watthosn über kleintiere latscht und die ufervegetation beschädigt.....nur warum müssen wir unser handeln immer so gnadenlos moralisch korrekt nach aussen präsentieren? kann man nicht einfach ein ehrlicher menefreghista sein? oder braucht man das schulterklopfen der kollegen und der öffentlichkeit?
Butze79
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Butze79 »

Hallo,

@Heiko,
ich denke, da hast du Recht. Der Flifi muss sich ja ein wenig mehr mit dem Verhalten seiner Beute- UND "Ködertiere" auseinandersetzen, um Erfolg zu haben. Wie verhält sich der Fisch wann? Welches Entwicklungsstadium der Insekten wird wie, wann, wo eingesetzt usw usw usw... Also bringt vielleicht schon die Angeltechnik Fliegenfischen an sich zwangsläufig ein bisschen mehr Naturverständnis mit sich.


Tegernsee-rebel hat geschrieben: sind fliegenfischer die besseren natursuchenden? ich würde eher sagen, natur nutzniesser, und wer einen nutzen aus einer sache zieht, versucht natürlich alles, um sein tun und handeln möglichst edel und fein zu präsentieren... (...)
Da gebe ich dir auch vollkommen Recht. Wobei ich zugeben muss, dass das zweite Video auch wirklich nicht schön anzusehen ist. Aber ich akzeptiere, dass solche Bilder zur Jagd gehören. Genau so wie der Bolzen im Rinderkopf für mein Steak, der Haken im Fischmaul für mein Filet, usw...
Tegernsee-rebel hat geschrieben:wie werden oftmals gewässer besetzt? ökologisch sinnvoll oder eher für die luxus-bedürfnisse der fliegenfischer? machen diese besatzmassnahmen aus einen fliegenfischer einen besseren natursuchenden?

der mensch ansich ist doch eigentlich immer ein störfaktor für die natur, egal ob er kajak fährt oder mit der watthosn über kleintiere latscht und die ufervegetation beschädigt.....nur warum müssen wir unser handeln immer so gnadenlos moralisch korrekt nach aussen präsentieren? kann man nicht einfach ein ehrlicher menefreghista sein? oder braucht man das schulterklopfen der kollegen und der öffentlichkeit?
NATÜRLICH laufen ALLE Besatzmaßnahmen von Angelvereinen auf das Gleiche hinaus. "Angelbare" Fische!! Was denn sonst!! Jetzt mal ehrlich Leute. Es kann doch niemand ernsthaft behaupten, dass es beim Besetzen nur um die Natur geht. Sagt mir wenn ich mich irre, aber gibt es Angelvereine, die versuchen z.B. die Groppe, das Bachneuenauge, den Bitterling oder den Schlammpeitzger zu besetzten oder anzusiedeln?

Sicher kümmern wir Angler uns um eine bessere Wasserqualität und besser Lebensräume in unseren Gewässern, keine Frage. Aber diese anglerisch "unwichtigen" Fische sind evtl. nur die Nutznießer solcher Maßnahmen und tauchen vielleicht nebenbei wieder auf, aber es ist doch vollkommen Stulle, ob das Neuenauge zurückkehrt oder nicht... hauptsache die Meerforelle und Lachse kommen um Gottes Willen bitte bitte wieder!! (Welche dann in der Elbemündung von den Berufsfischern grinsend eingepackt werden, biddeschön)


Gruß
Christian
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henkiboy
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von henkiboy »

Hallo Mihe,
was Du da von dir gibst ist sachlich einfach nur falsch. Ich habe folgendes geschrieben:
Doch mal hypothetisch: Wo wären wir - Anmerkung: damit meine ich die Menschen -(bzw. die Fische - respektive unsere Gewässer) ohne die Anglerschaft, zu denen auch die schwarzen Schafe unter den Fliegenfischern gehören?
Damit habe ich alle Angelfischer einbezogen! Steht ja auch ganz deutlich da.
Zudem.......die zitierte Nachbarin sind tatsächlich Frau und Familie. Ich seh da nichts verwerfliches dran, wenn sie (und meine Kinder) die Fische, die ich fange verspeist! Ab und an werde ich aber auch tatsächlich von Nachbarn darum gebeten mal eine Forelle mitzubringen. Dann bin ich auch da gerne bereit diesem Wunsch nachzukommen, warum auch nicht.
Ich fürchte die Anspielung war dahingegend gedacht, aber ich kann diesbezüglich beruhigen: Ich betreibe keinen Fischhandel und ich entnehme auch nicht mehr wie ich (bzw. meine Familie) verwerten kann.

Ich finde es schade, dass einem immer wieder alles negativ ausgelegt wird, stets das Haar in der Suppe gesucht und keine wirklich sachlichen Diskussionen (ohne Anfeindungen) geführt werden können. Meine Haltung und meine Meinung sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.......das weiß ich natürlich auch, aber muss das denn immer wieder darin ausarten, dass seitens des Mod-Teams mit Löschungen eingegriffen werden muss bzw. ein Trööt gesperrt wird? Das ist eigentlich schade und kaum erstrebenswert.

Gruss
Detlef
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Forstie »

henkiboy hat geschrieben:Ich finde es schade, dass einem immer wieder alles negativ ausgelegt wird, stets das Haar in der Suppe gesucht und keine wirklich sachlichen Diskussionen (ohne Anfeindungen) geführt werden können. Meine Haltung und meine Meinung sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.......das weiß ich natürlich auch, aber muss das denn immer wieder darin ausarten, dass seitens des Mod-Teams mit Löschungen eingegriffen werden muss bzw. ein Trööt gesperrt wird? Das ist eigentlich schade und kaum erstrebenswert.
Detlef, das siehst Du falsch.

Hier wird nicht das Haar in der Suppe gesucht sondern auf das reagiert, was Du von Dir gibst. Und wenn das in vieler Augen einfach nicht richtig ist aber so verkauft werden soll, dann wundere Dich nicht, wenn es Gegenwind gibt.

Ich lasse mir von Dir nicht unterstellen, dass ich keine sachlichen Diskussionen führen kann, nur weil ich Dir widerspreche. Im Gegenteil, ich vermisse Deine Reaktion auf etliche Gegenargumente zu Deiner Meinung. Wo bleibt da die sachliche Diskussion?

Wie Du darauf kommst, dass etwas gelöscht werden soll oder wer angedroht hat, dass der Thread gesperrt wird, das steht wohl in den Sternen.

Gruß

Martin
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Seeadler »

Hallo,

vielleicht liegt ein gewisser "Fehler" schon in der Fragestellung des Threads: "Sind Fliegenfischer die `besseren´ Natursuchenden?"

Wer Natur sucht, hat ein Bedürfnis nach ihr, und weiß sie daher schon von vorneherein wert zu schätzen (egal ob der Natursucher Kajakfahrer, Fliegenfischer etc. ist). Wer dagegen die Natur lediglich als Kulisse für seinen Sport oder seine Freizeit sieht, wird sie nicht besonders würdigen.

Gleichzeitig greifen wir Fliegenfischer selbst bei besten Absichten auch immer wieder negativ in die Natur ein. Beispiel: ich war gestern beim Fischen und hab unabsichtlich dreimal am Tag einen Reiher beim Jagen aufgescheucht: einmal morgens am Fluss, als ich ihn erst bemerkte als er einige Meter neben mir aus dem Schilf am Flachwasser aufflog; einmal Mittags, auf der Wiese am Fluss, als ich zum Auto ging, und einmal abends, an nem kleinen Tümpel wieder woanders in der Nähe des Flusses. Ich weiß natürlich nicht ob es immer der gleiche war, aber gut ist das sicherlich für den Vogel nicht.
Allein die Tatsache aber, dass die meisten Fliegenfischer, so denke ich, so was aber wahrnehmen, und es bedauern, spricht schon mal für sie. Wieviele andere Natur"nutzer" machen sich über sowas überhaupt keine Gedanken! - Vielleicht auch schlicht einfach deshalb, da wir Fischer selbst wissen, wie es ist, wenn jemand die Fische, die wir anpirschen, vergrault, und in dem Gumpen erstmal Stunden mit Sichherheit keiner mehr beißt...
Ich denke daher, dass wir durch das Fischen schon Einblicke in den Lauf der Natur bekommen, die man beispielsweise als reiner Mountainbiker so nicht unbedingt gewinnt. Dadurch ist man schon per se sensibilisiert für gewisse Gefahren oder Schädigungen die der Natur drohen.

"Besser" wie andere sind wir meiner Meinung also nicht notwendigerweise, bestenfalls aber vielleicht sensibler für das Thema! Und das ist doch schon mal was. Dabei gibt es natürlich auch bei den Fliegenfischern selbst Unterschiede: wer sich intensiv für Renaturierungsprojekte, oder Aufzuchtprogramme seltener Arten etc. einsetzt (und das wohl auch noch ohne Entgelt und in der eigenen Freizeit) ist natürlich auch der "bessere" Natursuchende als andere Fliegenfischer, ohne Zweifel.

Ich denke also die Fragestellung ob Fliegenfischer "bessere" Natursuchende sind, lässt sich nur differenzierend beantworten und nicht mit ja oder nein, wodurch vielleicht auch ein bisschen Dampf hier aus der Diskussion genommen wird :wink:

Viele Grüße,
Daniel
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von henkiboy »

Hallo Daniel,
im Prinzip habe ich ja nichts anderes ausdrücken wollen! Ich unterstütze seit ein paar Jahren als förderndes Mitglied eines Vereines / einer Interessengemeinschaft freiwillig ein Wanderfischprogramm in einem Nachbarbundesland. Vielleicht wird mir das dann auch irgendwann auch noch einmal angelastet (nach dem Motto - da kannst Du dich da ja auch aktiv und nicht nur fördernd einbringen)!!!

nachdenkliche Grüsse
Detlef
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von mihe »

Hallo Gabriel,
Gabriel hat geschrieben:nur zu sagen man könnte, ist streng genommen wie Fischen mit Wiederhaken: unfair. Oder was soll man nun auf Deinen Beitrag Antworten?
Du hast vollkommen Recht, mit Wiederhaken zu fischen ist unfair ...und ich hab`s mir da wohl wirklich etwas zu leicht gemacht. Die Androhung seitenlanger Kontras war wohl etwas überzogen, ich möchte keinesfalls ein endloses Hin und Her zwischen Detlev und mir provozieren (Ansicht gegen Ansicht ohne Einsicht ist immer schwierig), eher die Sensibilisierung, was dieses Thema angeht, erhöhen.
Wenn man bei Detlevs Beitrag versucht zwischen den Zeilen zu lesen, kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass Er Sich mit seiner Einstellung und seinem Verhalten schon als sehr beispielhaft und somit nachahmenswert empfindet. Da wir uns aber gerade mit dem Thema "natursuchend" beschäftigen, widerstrebt es mir, reglos Aussagen von jemandem hinnehmen zu müssen, welcher meiner Meinung nach mit seinem eigenem Verhalten genau das Gegenteil dessen verkörpert, was ich mit Naturliebhabern verbinde. Siehe die schier endlose Fotostrecke, zweifelsfrei wunderschöner aber doch immer sehr ähnlich gearteter Beute oder schlimmer noch die untermaßigen Fischis welche, nur um "schnell mal verewigt zu werden", diese strapaziöse Tortur der sinnlosen Ablichtung über sich ergehen lassen müssen.
http://www.fliegenfischen-europa.de/May ... aesche.htm
http://www.fliegenfischen-europa.de/Baf ... au2011.htm

Am Besten noch mit trockenen Händen, wie man auf manchen Fotos vermuten möchte.
http://www.fliegenfischen-europa.de/Alt ... orelle.htm
http://www.fliegenfischen-europa.de/Baf ... au2011.htm

Ja Herr Gott - Jeder Fischer weiß doch wie eine zweisömmrige Forelle oder Äsche aussieht.

Die Krönung aber finde ich die Fotos mit den Junglachsen.
http://www.fliegenfischen-europa.de/Alt ... ssmolt.htm
http://www.fliegenfischen-deutschland.d ... lossen.htm

Wie gesagt, dieses Verhalten lässt sich mit meiner Vorstellung von Naturliebhabern (oder sollte ich bei Natursuchenden etwas falsch verstanden haben) nicht vereinbaren.

Das lässt sich auch mit den Rechtfertigungsversuchen zur sinnvollen Eigenverwertung nicht in Einklang bringen. Was mir jedoch gefällt, war Detlevs Erlebnis mit dem Schmetterling an der Berchtesgadener Ache. So sollte es sein, =D> sch... auf die 20 Euro! Das ganze Drumherum wurde schließlich mitbezahlt. Das entspricht genau meiner Vorstellung von einem "gelungenen Angel Tag" in freier Natur.

Kurzum - nicht laut tröööten ist bei diesem Thema angesagt, sondern besonnenes, eigenverantwortliches Handeln und somit beispielhaftes Vorleben beim Umgang mit bzw. in der Natur.

Aber ich schweife schon wieder ab ... kurze Antwort zur eigentlichen Frage, ob wir die besseren Natursuchenden seien. Ich denke, im Großen und Ganzen, eher nicht. Wir sind doch eher auf einem gewaltigen Ego-Trip. Mich selbstverständlich eingeschlossen.

Noch ein Nachtrag zu Detlevs Zitat von Albert Schweitzer: "Der Mensch wird die Natur nie beherrschen (sorry Albert), er sollte sich vielmehr darum bemühen sich selbst zu beherrschen. Manch Einem gelingt`s, manch Einem weniger, ich arbeite schon mein ganzes Leben daran, bisher leider manchmal noch vergebens. :cry:

Liebe Grüße an Alle

Mihe

P.S.: Noch ein persönliches Wort an Detlev: "Lieber Detlev, Du hast es mit Deinen Beiträgen doch tatsächlich geschafft, mich, was meine eigene Motivation, meine innerste Antriebsfeder und vor Allem meine im Laufe der Zeit abgeebbte Aufmerksamkeit bezüglich der Fischerei anbelangt, wieder wachzurütteln und es mir somit ermöglicht, mich wieder lebendiger mit der ganzen Materie auseinander zu setzen und sie wieder bewusster zu erleben. Dafür ein ehrlich gemeintes Dankeschön!"
Johann Lafer: ...ich sag nur einen Satz: "wüüürzen"!
Bernd Ziesche

Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind Fliegenfischer die "besseren Natursuchenden"?

Beitrag von MuddlerMinow »

Mihe, Hab Dank für Deine Ausführungen und Deine offene und ehrliche Meinung! Das ist doch mal eine klasse Reaktion!

Mir hat dieser Thread hier sehr die Augen geöffnet und ich sehe unsere kleine Gemeinde doch etwas kritischer als zu Anfang. Ich bin auch gegen das ständige Ablichten, besonders der Jungspunde und geschützten Arten.

Allerdings gebe ich es ganz offen zu, dass ich auch mal Fisch entnehme. Ich finde irgendwie ist das eine Sache von Augenmaß, denn steh ich an einem kräftig erhaltenen Fluss mit offensichtlich gesundem Bestand und erträglichem Fischdruck, seh ich kein Problem und wenn es ein schöner Fisch ist, dann mach ich auch ein Foto - nach waidgerechter Versorgung.

Andererseits wenn vor mir fünf Fischer durchs Gras getrampelt sind, mir an unterschiedlichen Plätzen drei Jungforellen hintereinander auf die Fliege gehen und auch sonst alles irgendwie unter Druck zu stehen scheint, dann ist das nicht meins und ich muss auch nicht den gerade so massigen und abgemergelten Portionsfisch noch einsacken.

Ich finde es insgesamt aber doch interessant, dass viele hier ein eher kritisches Selbstbild haben und sich auch ganz klar zu den Tatsachen bekennen.

Ich denke, so soll es sein und damit wird die Natur auch fertig. Leider sind wir ja nicht die einzigen und Wasserkraft und industrielle Nutzung bleiben ein großes Problem. Aber das ist wieder ein anderes Thema..

Schönen Tag allseits!
Gab
VG & Tl Gabriel
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