Fliegenbilder Anfänger Thread

[Tegernsee-rebel]

ok wurde geändert, nächstes mal werde ich eine zitat angabe machen

[Frank.]

Okay.

Frank

[CPE]

Liebe Fliegenwickler,

Hier

sparse.jpg (111.06 KiB) 2386 mal betrachtet

zur Begutachtung und gerne zur schonungslosen Kommentierung die etwas sparsamer gebundene Variante. Diesmal sogar auf Nasshaken Daiichi 1560-12. Im Gegensatz zu McPhail habe ich nur einen Ultra-Thread in Gelb.

Mein Kommentar:

Ich finde es super schwer, den Kopf sauber zu halten (diese Fransen da unten herum bekomme ich einfach nicht weg...). Hier ist wohl zu viel Wachs und außerdem falsches Schneiden oder eine schlechte Schere im Spiel. Außerdem ist die Hechel irgendwie trotzdem noch zu lang und nicht besonders gleichmäßig.

Und: keine Angst der Bart ist vor der Nutzung bestimmt ab.

Grüße, Norbert

PS: Wie würdet Ihr auf Deutsch eigentlich den Unterschied zwischen Fly Tyer und Fly Dresser (so hat sich der alte Mann in "The Lost World of Mr Hardy" bezeichnet) übersetzen?

[Tegernsee-rebel]

norbert, vielleicht hilft dir das
http://www.fliegentom.de/html/weichehechel.html

wegen dem köpfchen, lackiere es doch, die kleinen fusseln lassen sich so gut unterbringen

[greypanther]

Hallo Norbert,

wenn ich Dir ein paar Tipps geben dürfte, was die Bindeweise der Spiders anbelangt, so bitte beachte folgende Punkte.
Die von Dir verwendete Weichhechel ist eigentlich nicht geeignet für "Spiders" (Fibern zu dünn und zu lang).
Die Original-Weichhecheln von Spiders stammen von den Flügel-Deckfedern verschiedener Vögel (Moorhuhn, Schnepfe, Teichhuhn). Und davon nur eine bis anderthalb Windungen.

Ich finde es super schwer, den Kopf sauber zu halten (diese Fransen da unten herum bekomme ich einfach nicht weg...). Hier ist wohl zu viel Wachs und außerdem falsches Schneiden oder eine schlechte Schere im Spiel. Außerdem ist die Hechel irgendwie trotzdem noch zu lang und nicht besonders gleichmäßig.

Dafür gibt es eine ziemlich simple Abhilfe. Schaue Dir mal die Videos von Davie McPhail auf Youtube an, dann wirst Du verstehen, wie einfach man solche Probleme vermeiden kann.

[CPE]

Die von Dir verwendete Weichhechel ist eigentlich nicht geeignet für "Spiders" (Fibern zu dünn und zu lang). Die Original-Weichhecheln von Spiders stammen von den Flügel-Deckfedern verschiedener Vögel (Moorhuhn, Schnepfe, Teichhuhn).
(...)
Schaue Dir mal die Videos von Davie McPhail auf Youtube an, dann wirst Du verstehen, wie einfach man solche Probleme vermeiden kann.

Dank Dir.

http://www.youtube.com/watch?v=Hx1OPZvbH-U

Anzahl der Hackle-Windungen hier ist 3.

Davie McPhail nimmt Mallard Covert (Stockenten-Deckfedern, oder? also nichts von Dir genanntes...). Damit probiere ich es dann mal, wenn ich sie zwischen die Finger bekomme. Obwohl: Weichhechel ist anscheinend nicht gleich Weichhechel.

Der zweite Tipp wird erheblich schwieriger zu beherzigen sein, weil ich hatte das ja schon gesehen, aber die Tricks wohl trotzdem nicht erkannt....

Was ich noch machen werde: Die Spitze der Feder so beschneiden, wie er es tut, weil davon vielleicht schon weniger Material im Kopf überbleibt....

I rrrreealy want tü know hoü tü tie this weeeeeeee wet fly...

Gruß Norbert

[greypanther]

Hi Norbert,

also wie ich das verstehe liegt Dein Problem beim Abschneiden der Weichhechel-Spitze und den dann über bleibenden Fiberstummeln, richtig?
Das kannst Du auf zweierlei Arten umgehen. Erstens, wie Du schon erwähnt hast, die Spitze der Weichhechel zu einem Minidreieck zurecht schneiden und dann einbinden. Das funktioniert zwar ganz gut, aber ich habe die Beobachtungen beim Fischen dieser so gebundenen Fliegen leider gelegentlich eine ärgerliche Tendenz der Hechel, sich aufzulösen festgestellt, weil an diesem kleinen Dreieck, wo der Hechelstamm sehr dünn ist, die Hechel einfach bricht bei starker Beanspruchung.
Zweitens, und das ist die McPhail-Methode, die ich bevorzuge, man bindet die Spitze der Weichhechel normal mit 2 - 3 Windungen ein und streift dann die Federspitze mit zwei Fingern nach hinten (vorsicht Hakenspitze!) und überwindet den Hechelstamm und die Spitzenfibern mehrmals. So zeigen die Fibern nach hinten und können ohne Problem abgebrochen oder -geschnitten werden. Sollten dann noch kurze Fiberstümpfe vorhanden sein, so stören die bei der Kopfformung nicht, sondern werden von den Hechelwindungen überdeckt und versteckt.
Abgesehen von diesen technischen Tricks ist es essentiell, eine Schere zu haben, mit der man möglichst dicht am Bindefaden schneiden kann, so dass, wenn überhaupt, nur sehr kurze überstehende Enden zurück bleiben.

Hier kannst Du Dir das Originalbuch von T.E. Pritt ansehen und alles über Yorkshire Spiders, Bindeweise und verwendete Weichhecheln, nachlesen. Für mich war das Buch die Initialzündung für meine Begeisterung für die Spiders, und ich habe das bis dato noch nicht bereuen müssen.

Was die Dichte und Zahl der der Hechelwindungen anbelangt, so trägt Davie etwas dick auf. In der originalen traditionellen Bindeweise der Yorkshire Spiders ist die Hechel relativ kurz und möglichst sparsam. Max. 2 Windung und oft werden die Fibern einer Hechelseite auch noch vor dem Anwinden entfernt.

[CPE]

Hallo Klaus,

Danke für die Tipps.

Das mit dem Minidreieck ist nicht (mehr) das Problem, trotz Deines Einwandes in Sachen Standfestigkeit beim Fischen. Mein Werkzeug ist ein Orvis-Komplettsatz für 20 Pfund. Die Schere kann da einfach mit Solingen nicht mithalten und wird demnächst wohl ausgetauscht. Außerdem habe ich eben noch ein bisschen geübt und nachgedacht. Mein Problem ist das Winden der Hechel. Wenn die Fibern nicht wirklich senkrecht auf dem Schenkel stehen und eine WIndung vor der anderen liegt, wird's nix. Da habe ich jetzt schon ein paarmal das Messer genommen, um den Haken zu retten....

Ich habe übrigens jetzt auch Mallard Flank in gelb. Das kommt der Sache nocheinmal näher, obwohl die Federn ziemlich groß sind...

Im Buch ist die Fliege leider nicht zu sehen. Aber egal, dort wird das Ding als Water Cricket referenziert, was unser Wasserläufer ist. D.h. die Hecheln sollen wohl wirklich die Beinchen sein und davon ein Insekt nunmal exakt sechs...

(http://en.wikipedia.org/wiki/Velia_caprai)

Gruß Norbert

olive spider.jpg (74.53 KiB) 2312 mal betrachtet

[Frank.]

dort wird das Ding als Water Cricket referenziert, was unser Wasserläufer ist.

Da bin ich ein wenig skeptisch, lieber Norbert!
Zum einen sind Fließgewässer nicht eben der bevorzugte Lebensraum von Wasserläufern; zum anderen gehören sie eigentlich nicht zum Nahrungsspektrum unserer Forellen. Soviel ich weiß, sondern sie ein geschmacklich wohl eher unangenehmes Sekret aus und werden kaum von Fischen gefressen. Selbst in solchen stehenden Gewässern, in denen sich die Weißfische (oder die Besatzforellen ...) alles holen, was sie auf der Oberfläche entdecken, können die Wasserläufer aber sowas von in Ruhe über's Wasser laufen …
Auch im Wikipedia-Artikel, auf den Du verlinkt hast, heißt es: "It is distasteful to predatory fish".

Diese Fliege ist aber ein echtes Erfolgsmuster: Daher glaube ich nicht, dass sie einen Wasserläufer imitieren soll.

Dein Frank

[greypanther]

Hallo Norbert,

kann nur unterstreichen, was Frank in Bezug auf die Water Cricket gepostet hat. Ich schätze mal, dass es sich bei der Bezeichnung um einen Spitz- oder Alias-Namen handelt, wie denn auch "Sitting Bull" recht wenig mit einem sitzenden Rindvieh zu tun hatte.

Deine Fliege sieht doch schon recht ordentlich aus, abgesehen von den Materialien, die nicht original sind (aber die Fische wird's wenig stören). Erlaube mir bitte noch zwei Anmerkungen dazu.

Achte doch darauf, den Kopf der Spiderfliege so klein wie möglich zu halten.
Du hast die Fliege auf einen längerschenkligen, schweren Haken gebunden, ich vermute mal 2x lang. Wenn Du normal lange, möglichst dünndrähtige Haken verwenden und den Körper nur bis auf Höhe der Hakenspitze winden würdest, dann wären die Proportionen und das Schwimmverhalten der Spider deutlich optimaler.

Btw die Theorie, welche hinter der Bindeweise der Spiders steckt, besagt, dass eine solche Fliege eine ertrunkene Eintagsfliege darstellen soll, die von turbulenter Strömung unter Wasser gedrückt wurde (daher auch der besondere Erfolg dieser Muster unterhalb von Schwellen und Wehren). Die Hechel repräsentiert dabei das Gewirr aus Beinen, Fühlern und eingeweichten Flügeln.

[toddy185]

Hallo Forumsgemeinde,

nachdem ja nach dem Fiegenfischen das Fliegenbinden der nächste logische Schritt ist, hab ich vor kurzem auch mit dem Binden begonnen. Der Wolly Bugger hier mag zwar nicht perfekt sein, am Kopf muss ich noch arbeiten, aber er fängt.



Kritik und Verbesserungsvorschläge sind natürlich willkommen

Ciao,
Lars

[greypanther]

Hi Lars,

das "Hinterteil" Deines Woolly Bugger sieht ja schon recht ordentlich aus. Die Kopfregion ist allerdings unproportional und zu plump, Du hast es ja selbst schon angemerkt. Es sieht so aus als ob Du das Körpermaterial bis zur Goldperle gewunden und dann mit dem Bindefaden überwickelt hast.
Um das abzustellen verfolge mal folgende Vorgehensweise: nach dem Einbinden des Marabou-Schwanzes, dem Rippungsdraht und dem Körpermaterial am Hakenbogen-Ende, wickele zuerst den Körper, lasse aber ca. 2 mm bis zum Goldkopf frei. Binde eine lange Sattelhechel so dicht als möglich an dem Goldkopf ein, und zwar mir dem Kiel des Unterendes der Hechel (nicht mit der Spitze). Jetzt ca. 3 Windungen der Hechel dicht hintereinander in Richtung Hakenbogen als Kopfhechel zwischen Goldperle und Körperanfang winden und dann weiter in offenen Windungen über den Körper bis zum Hakenbogen. Rippungsdraht in der selben (!) Richtung wie vorher Hechel nach vorne winden und die Körperhechel somit über Kreuz abfangen. Arbeite die Rippung durch die Kopfhechel und lege sie knapp hinter der Goldperle mit wenigen Windungen des Fadens fest. Whip Finish-Knoten. Fertig ist der Lack und Du hast eine gut proportionierte, haltbare Fliege, welche Dir viel Freude bereitet.

.... aber er fängt.

.
Und das ist in jedem Fall das Wichtigste.

[toddy185]

danke für die Tipps Klaus. Ich bin mit dem Körper tatsächlich bis ganz an die Perle gegangen und der Hechel ist auf dem Weg vom Bogen nach vorne leider die Luft ausgegangen Ich werde deine Hechelvariante mal ausprobieren

Ciao,
Lars

[webwood]

Frank schrieb:

Soviel ich weiß, sondern sie ein geschmacklich wohl eher unangenehmes Sekret aus und werden kaum von Fischen gefressen. Selbst in solchen stehenden Gewässern, in denen sich die Weißfische (oder die Besatzforellen ...) alles holen, was sie auf der Oberfläche entdecken, können die Wasserläufer aber sowas von in Ruhe über's Wasser laufen …

Wasserläufer gehören zu der Familie der Wanzen. Ich hatte schon Kontakt mit Stinkwanzen. Das ist vielecht verallgemeinernd, jedoch wenn Wanzen generell auch nur annähernd so schmecken, wie Stinkwanzen riechen, kann ich jeden Fisch verstehen, der einen großen Bogen um die Wasserläufer macht. Vieleicht liest Siegfried hier mit, dann hätten wir bald eine kompetente Antwort.
TL
Thomas

[Svartdyrk]

Servus,

Ich hatte schon Kontakt mit Stinkwanzen.

...

Sag mal, was bist du denn für einer?
Steht das nicht auch in den Forumsregeln, dass neben der Wortwahl, dem gepflegten Erscheinungsbild,....auch der Umgang mit solch Getier hier nicht gerne gesehen wird?

kleiner Scherz, nix für ungut,

Cheers Svart