Wurftraining mit langsamen Ruten
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- troutteaser
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Wurftraining mit langsamen Ruten
Hallo,
ich bin wie ein Kollege der Meinung, das "die weiche Rute die Spreu vom Weizen trennt"...Ist natürlich ein klein wenig provozierend im Zeitalter der superschnellen Castingruten, aber ....
was meint ihr dazu? Ich persönlich trainiere ganz gerne ab und zu mit langsameren Fliegenruten, um meine Technik weiter zu verfeinern. Damit meine ich z.B. mal mit einer Glasfaserrute oder einer Gespießten zu werfen, anstatt immer nur mit unseren "liebgewonnenen" mittelschnellen bis schnellen Kohlefaserruten. Sehr langsame Kohlefaserruten gibt es ja heute - von Ausnahmen abgesehen - nicht mehr so häufig auf dem Markt.
Ich freue mich auf Eure Antworten...
Viele Grüße
Emil
ich bin wie ein Kollege der Meinung, das "die weiche Rute die Spreu vom Weizen trennt"...Ist natürlich ein klein wenig provozierend im Zeitalter der superschnellen Castingruten, aber ....
was meint ihr dazu? Ich persönlich trainiere ganz gerne ab und zu mit langsameren Fliegenruten, um meine Technik weiter zu verfeinern. Damit meine ich z.B. mal mit einer Glasfaserrute oder einer Gespießten zu werfen, anstatt immer nur mit unseren "liebgewonnenen" mittelschnellen bis schnellen Kohlefaserruten. Sehr langsame Kohlefaserruten gibt es ja heute - von Ausnahmen abgesehen - nicht mehr so häufig auf dem Markt.
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Viele Grüße
Emil
Zuletzt geändert von troutteaser am 12.01.2011, 02:03, insgesamt 1-mal geändert.
Fliegenfischen soll in erster Linie Spaß bringen!
- mario.s
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Hallo Emil,
warum trennt sich bei langsamen Ruten die Spreu vom Weizen? In meiner Jugend habe ich auch noch mit langsamen Glasfaserruten gelernt und geworfen. Auf Castingwettkämpfen im Ausland kamen wir dann mit Teams zusammen, die schon mit deutlich schnelleren und leichteren Ruten an den Start gingen. Beim Training konnte ich dann diese tollen neuen Ruten im direkten Vergleich probewerfen. War schon beeindruckend. Hat sich deutlich leichter werfen lassen. Und für uns, mit den schweren und langsamen Ruten, ein Quantensprung. Vorweg kann ich schon mal verraten: die moderne Technik hatte ihnen allerdings nichts geholfen. Ich will damit sagen, wenn man mit etwas Gefühl seine Wurftechnik der entsprechenden Rute anpasst, und nicht anders herum, lässt sich jede Rute eigentlich gut beherrschen. Man sollte natürlich nicht versuchen mit einer Bambusrute Highspeed und mit superenger Schlaufe Megaweiten zu erzielen. Das klappt natürlich nicht. Langsam heißt auch für den Werfer laaangsaaamer zu werden. Glaubst du, dass es schwieriger ist langsam zu wefen?
Schönen Gruß, Mario
warum trennt sich bei langsamen Ruten die Spreu vom Weizen? In meiner Jugend habe ich auch noch mit langsamen Glasfaserruten gelernt und geworfen. Auf Castingwettkämpfen im Ausland kamen wir dann mit Teams zusammen, die schon mit deutlich schnelleren und leichteren Ruten an den Start gingen. Beim Training konnte ich dann diese tollen neuen Ruten im direkten Vergleich probewerfen. War schon beeindruckend. Hat sich deutlich leichter werfen lassen. Und für uns, mit den schweren und langsamen Ruten, ein Quantensprung. Vorweg kann ich schon mal verraten: die moderne Technik hatte ihnen allerdings nichts geholfen. Ich will damit sagen, wenn man mit etwas Gefühl seine Wurftechnik der entsprechenden Rute anpasst, und nicht anders herum, lässt sich jede Rute eigentlich gut beherrschen. Man sollte natürlich nicht versuchen mit einer Bambusrute Highspeed und mit superenger Schlaufe Megaweiten zu erzielen. Das klappt natürlich nicht. Langsam heißt auch für den Werfer laaangsaaamer zu werden. Glaubst du, dass es schwieriger ist langsam zu wefen?
Schönen Gruß, Mario
Der liebe Gott schenkt dir die Nüsse, aber er knackt sie nicht.
Goethe
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Hallo Emil !
Hallo Emil!
Ich kann Dir nur beipflichten!
Aus meiner z.T. mühsamen Erfahrung bei selbst gehaltenen Wurfkursen, allerdings nicht für Casting sondern für Fliegenfischen, muß ich leider feststellen, daß bei der ungeheuren Kraftreserve der heutigen Ruten, im Arbeitsbereich kaum mehr die Notwendigkeit besteht sauber zu werfen.
Der Handel tut das seinige dazu, indem er einfach eine Schnurklasse höher und eine kurze Keule verkauft .
Der Autodidakt erreicht damit sofort eine Wurfweite bis ca 12m und glaubt er könne nun Fliegenwerfen. Die meistens verwendeten Goldköpfe und Tungstennymphen tragen das ihrige bei.
Das böse Erwachen am Wasser folgt postwendend und beim zwangläufig anschließendem Fliegenkurs gilt es nicht nur, das Gerät neu ein zu stellen, sondern auch Wurffehler meist mühevoll zu korrigieren.
Bei meinen Kursen nehme ich deswegen immer eine meiner Gespließten mit und wenn es gar nicht mehr geht, kommt diese zum Einsatz, weil sie den Werfer zwingt, zu einem langsameren Bewegungsablauf zurück zu kehren, was für die Eigenkontrolle unbedingt notwendig ist.
Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, wenn nach halbstündigem Geplage mit der Gespließten endlich ein vernünftiger Wurf zustande kommt und dann wieder umgestiegen wird. Meist reißt es beim ersten Wurf noch Schnur von der Rolle , da plötzlich mit der gesamten Rute geworfen wird und nicht nur die Spitze zum Einsatz kommt.
Es ist wie beim Auto, ein Ferrari (Porsche, Lamborghini usw) zeigt seine Qualitäten auf der Rennstrecke und nicht im Stadtverkehr im ersten Gang, der bis 100 km/h dreht.
tight lines
RC
Ich kann Dir nur beipflichten!
Aus meiner z.T. mühsamen Erfahrung bei selbst gehaltenen Wurfkursen, allerdings nicht für Casting sondern für Fliegenfischen, muß ich leider feststellen, daß bei der ungeheuren Kraftreserve der heutigen Ruten, im Arbeitsbereich kaum mehr die Notwendigkeit besteht sauber zu werfen.
Der Handel tut das seinige dazu, indem er einfach eine Schnurklasse höher und eine kurze Keule verkauft .
Der Autodidakt erreicht damit sofort eine Wurfweite bis ca 12m und glaubt er könne nun Fliegenwerfen. Die meistens verwendeten Goldköpfe und Tungstennymphen tragen das ihrige bei.
Das böse Erwachen am Wasser folgt postwendend und beim zwangläufig anschließendem Fliegenkurs gilt es nicht nur, das Gerät neu ein zu stellen, sondern auch Wurffehler meist mühevoll zu korrigieren.
Bei meinen Kursen nehme ich deswegen immer eine meiner Gespließten mit und wenn es gar nicht mehr geht, kommt diese zum Einsatz, weil sie den Werfer zwingt, zu einem langsameren Bewegungsablauf zurück zu kehren, was für die Eigenkontrolle unbedingt notwendig ist.
Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, wenn nach halbstündigem Geplage mit der Gespließten endlich ein vernünftiger Wurf zustande kommt und dann wieder umgestiegen wird. Meist reißt es beim ersten Wurf noch Schnur von der Rolle , da plötzlich mit der gesamten Rute geworfen wird und nicht nur die Spitze zum Einsatz kommt.
Es ist wie beim Auto, ein Ferrari (Porsche, Lamborghini usw) zeigt seine Qualitäten auf der Rennstrecke und nicht im Stadtverkehr im ersten Gang, der bis 100 km/h dreht.
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Der immer auf Seiten der Fische steht!
- troutteaser
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Werfen mit langsamen Fliegenruten
@ Mario:
Danke für Dein Posting.
Ja, ich glaube schon, das viele Fliegenfischer Probleme damit haben, langsame Ruten sauber zu werfen. Schnelle Ruten verführen leichter dazu, mit zu viel Kraft und zu wenig Technik zu werfen. Insoweit einverstanden?
Ich stimme Dir zu, was das Werfen beim Castingsport angeht, hier muss die Rute schnell sein, damit man überhaupt auf optimale Weiten kommt und sehr enge Schlaufen werfen kann. Castingsportler sind gute Techniker und können wohl mit jeder Rute werfen, sei sie auch noch so langsam. Aber die Frage ist ja, ob das gelegentliche Trainieren und Fischen mit diesen weicheren, langsamen Gerten uns alle technisch weiter bringt. Ich meine eindeutig ja.
@Royal Coachman:
Auch Dir vielen Dank. Ja, genau das habe ich gemeint, ein wenig "entschleunigen", mit Rutenaktionen, Gerten und Schnüren varieren und wieder die Basics verinnerlichen, damit das Ergebnis heißt:
Mehr Technik, weniger Kraft.
Viele Grüße
Emil
Danke für Dein Posting.
Ja, ich glaube schon, das viele Fliegenfischer Probleme damit haben, langsame Ruten sauber zu werfen. Schnelle Ruten verführen leichter dazu, mit zu viel Kraft und zu wenig Technik zu werfen. Insoweit einverstanden?
Ich stimme Dir zu, was das Werfen beim Castingsport angeht, hier muss die Rute schnell sein, damit man überhaupt auf optimale Weiten kommt und sehr enge Schlaufen werfen kann. Castingsportler sind gute Techniker und können wohl mit jeder Rute werfen, sei sie auch noch so langsam. Aber die Frage ist ja, ob das gelegentliche Trainieren und Fischen mit diesen weicheren, langsamen Gerten uns alle technisch weiter bringt. Ich meine eindeutig ja.
@Royal Coachman:
Auch Dir vielen Dank. Ja, genau das habe ich gemeint, ein wenig "entschleunigen", mit Rutenaktionen, Gerten und Schnüren varieren und wieder die Basics verinnerlichen, damit das Ergebnis heißt:
Mehr Technik, weniger Kraft.
Viele Grüße
Emil
Zuletzt geändert von troutteaser am 09.01.2011, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
Fliegenfischen soll in erster Linie Spaß bringen!
- Thomas E.
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Hallo Emil,
ich habe so über die Jahrzehnte die Erfahrung machen müssen, das reine Caster leider mit normalen Fliegen- Fisch- Gerät oftmals überhaupt nicht gut umgehen können !
Hier sollte man schon unterscheiden.
Das betrifft die Wurfweite und besonders das Ablegen am Wasser !!!
Natürlich gibt es unter diesen Sportlern auch Leute, die "mal" mit der Fliege fischen gehen...aber die "Folgen" des Castingsports sind am Gewässer deutlich zu sehen.
In meinem Verein haben wir eine erfolgreiche Castinggruppe, die sogar schon Welt- und Europameister hervorbrachte.
Umso interesssanter und schwieriger für mich, mal den 40g Schußkopf in Bewegung zu bringen.
ich habe so über die Jahrzehnte die Erfahrung machen müssen, das reine Caster leider mit normalen Fliegen- Fisch- Gerät oftmals überhaupt nicht gut umgehen können !
Hier sollte man schon unterscheiden.

Das betrifft die Wurfweite und besonders das Ablegen am Wasser !!!
Natürlich gibt es unter diesen Sportlern auch Leute, die "mal" mit der Fliege fischen gehen...aber die "Folgen" des Castingsports sind am Gewässer deutlich zu sehen.
In meinem Verein haben wir eine erfolgreiche Castinggruppe, die sogar schon Welt- und Europameister hervorbrachte.
Umso interesssanter und schwieriger für mich, mal den 40g Schußkopf in Bewegung zu bringen.

Gruß
Thomas Ellerbrock
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- troutteaser
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Hi Thomas,
das erstaunt mich ein wenig, aber gut, wenn einer nur beim Casting auf der Wiese steht und nicht mit normalem "Gebrauchsgerät" wirft und fischt, dann mag das gut sein.
Ich kenne nur sehr wenige Caster, diese sind jedoch recht gute Werfer, auch mit Gebrauchs-, nicht Turniergerät. Viele kommen ja über's Fliegenfischen zum Castingsport. In Bayern ist das Turnierwerfen nicht sehr verbreitet, in München gibt es meines Wissens keinen Castingclub.
Wie machst Du das, trainierst Du auch mal mit langsamen Ruten?
Viele Grüße
Emil
das erstaunt mich ein wenig, aber gut, wenn einer nur beim Casting auf der Wiese steht und nicht mit normalem "Gebrauchsgerät" wirft und fischt, dann mag das gut sein.
Ich kenne nur sehr wenige Caster, diese sind jedoch recht gute Werfer, auch mit Gebrauchs-, nicht Turniergerät. Viele kommen ja über's Fliegenfischen zum Castingsport. In Bayern ist das Turnierwerfen nicht sehr verbreitet, in München gibt es meines Wissens keinen Castingclub.
Wie machst Du das, trainierst Du auch mal mit langsamen Ruten?
Viele Grüße
Emil
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- Thomas E.
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Abwechslung ist interessant und bringt schon was, ich denke gerade an unser Kiwi- Bad Treffen hier in HH.
Dort brachte ein Bekannter mehrere alte Gespließte mit, die lagen dort einsatzbereit, aber kaum jemand traute sich da heran...warum wohl ?!
Solche "alten" Ruten mit durchgehender Aktion, ob aus Glas oder Splitcane und noch länger, sind immer eine Herausforderung und verlangen viel Feingefühl !
Ich bin mit "Glas" angefangen, später folgten dann Modelle der ersten Orvis Graphite Serie, auch nicht gerade als schnell zu bezeichnen.
Gerne werfe ich mal eine alte Glas- Cortland in 260cm der Kl. 6 und es ist erstaunlich, wie relativ gering doch eigentlich der Distanzverlust bei richtiger Handhabung gegenüber dem heutigem Gerät ist.
Manchmal auch bestücke ich z.B. meine "9er" in 270cm mit einer 4er oder 5er Leine, einfach mal so, weil es Spaß macht und die Resultate interessieren.
Oder ich nehme das Oberteil meiner 330cm Spinnrute (45g Wurfgewwicht) und werfe damit eine 6er Schnur fast genauso weit, wie mit der dafür vorgesehenden Rute...vieles geht.
Dort brachte ein Bekannter mehrere alte Gespließte mit, die lagen dort einsatzbereit, aber kaum jemand traute sich da heran...warum wohl ?!

Solche "alten" Ruten mit durchgehender Aktion, ob aus Glas oder Splitcane und noch länger, sind immer eine Herausforderung und verlangen viel Feingefühl !
Ich bin mit "Glas" angefangen, später folgten dann Modelle der ersten Orvis Graphite Serie, auch nicht gerade als schnell zu bezeichnen.

Gerne werfe ich mal eine alte Glas- Cortland in 260cm der Kl. 6 und es ist erstaunlich, wie relativ gering doch eigentlich der Distanzverlust bei richtiger Handhabung gegenüber dem heutigem Gerät ist.
Manchmal auch bestücke ich z.B. meine "9er" in 270cm mit einer 4er oder 5er Leine, einfach mal so, weil es Spaß macht und die Resultate interessieren.
Oder ich nehme das Oberteil meiner 330cm Spinnrute (45g Wurfgewwicht) und werfe damit eine 6er Schnur fast genauso weit, wie mit der dafür vorgesehenden Rute...vieles geht.

Gruß
Thomas Ellerbrock
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Hallo,
ja die Entschleunigung ist m.e. das eigentliche Ziel für jeden "Langsamrutenwerfer". Und das macht, finde ich, am Wasser richtig Spaß. Vor Jahren begann ja der Trend zu immer schnelleren und leistungsfähigeren Ruten. Schnelleres Werfen, engere Schlaufen und weitere Würfe. Der Trend hält immer noch an. Ich hatte mich davon auch anstecken lassen und suchte mir dementsprechend leistungsfähige Ruten. Mal ehrlich, wer braucht an einem 8m breiten Bach eine 5er Rute die mühelos 25m werfen kann? Doch mittlerweile bin ich schon davon ab und freue mich immer wie ein König, wenn ich mit meinen langsameren Ruten an einem Bach entspannt und cool schöne Unterhandwürfe aufs Wasser lege. Genauso viel Spaß machen mir natürlich auch die Distanzwürfe mit einer schnellen Rute an der Küste. Alles zu seiner Zeit. Die Abwechslung macht den eigentlichen Reiz aus. Ich denke, wer sich der Herausvorderung verschiedenster Ruten stellt, wird vielleicht auch etwas zum Nachdenken angeregt und formt damit seine werferischen Qualitäten.
Einen schönen Abend, Mario
ja die Entschleunigung ist m.e. das eigentliche Ziel für jeden "Langsamrutenwerfer". Und das macht, finde ich, am Wasser richtig Spaß. Vor Jahren begann ja der Trend zu immer schnelleren und leistungsfähigeren Ruten. Schnelleres Werfen, engere Schlaufen und weitere Würfe. Der Trend hält immer noch an. Ich hatte mich davon auch anstecken lassen und suchte mir dementsprechend leistungsfähige Ruten. Mal ehrlich, wer braucht an einem 8m breiten Bach eine 5er Rute die mühelos 25m werfen kann? Doch mittlerweile bin ich schon davon ab und freue mich immer wie ein König, wenn ich mit meinen langsameren Ruten an einem Bach entspannt und cool schöne Unterhandwürfe aufs Wasser lege. Genauso viel Spaß machen mir natürlich auch die Distanzwürfe mit einer schnellen Rute an der Küste. Alles zu seiner Zeit. Die Abwechslung macht den eigentlichen Reiz aus. Ich denke, wer sich der Herausvorderung verschiedenster Ruten stellt, wird vielleicht auch etwas zum Nachdenken angeregt und formt damit seine werferischen Qualitäten.
Einen schönen Abend, Mario
Der liebe Gott schenkt dir die Nüsse, aber er knackt sie nicht.
Goethe
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Hallo Emil
Schön das mal jemand das Thema anspricht,wollte ich vor längerer Zeit schon mal machen aber neija.....
Eigentlich bin ich ja die meiste Zeit unterwegs am Fjord auf Meerforelle oder Saibling und einige schöne Flüsse mit gutem Lacksbestand habe ich hier auch in der nähe.
Seid dem letzten Jahr bin ich auch öfter mal an den kleinen Flüssen oder besser gesagt Bächen unterwegs und zu diesem Zweck habe ich mir auch ne neue Rute geholt und zwar eine Loop Multi KL.4 in 8,0.
Na klar,ein paar mal auf m trockenen getestet aber irgend wie komisch,das erste mal am Wasser gewesen und da ist es passiert,ich bin einfach der Länge nach um gefallen und in den Bach gestürzt... die Rute ist so langsam, da schläfst du bei ein,geht für mich überhaupt gar nicht
macht mir also überhaupt keinen spass,ich mag schnelle Ruten und etwas weitere Würfe,
habe sie aber trotzdem nicht umgetauscht oder zurück gebracht,wer weiß wo für es gut ist.
Wenn ich , so wie ihr schreibt , meinen Wurfstill damit verbessern kann,
bekommt sie eben noch ne Chance
Es grüßt Euch andi
Schön das mal jemand das Thema anspricht,wollte ich vor längerer Zeit schon mal machen aber neija.....
Eigentlich bin ich ja die meiste Zeit unterwegs am Fjord auf Meerforelle oder Saibling und einige schöne Flüsse mit gutem Lacksbestand habe ich hier auch in der nähe.
Seid dem letzten Jahr bin ich auch öfter mal an den kleinen Flüssen oder besser gesagt Bächen unterwegs und zu diesem Zweck habe ich mir auch ne neue Rute geholt und zwar eine Loop Multi KL.4 in 8,0.
Na klar,ein paar mal auf m trockenen getestet aber irgend wie komisch,das erste mal am Wasser gewesen und da ist es passiert,ich bin einfach der Länge nach um gefallen und in den Bach gestürzt... die Rute ist so langsam, da schläfst du bei ein,geht für mich überhaupt gar nicht
macht mir also überhaupt keinen spass,ich mag schnelle Ruten und etwas weitere Würfe,
habe sie aber trotzdem nicht umgetauscht oder zurück gebracht,wer weiß wo für es gut ist.
Wenn ich , so wie ihr schreibt , meinen Wurfstill damit verbessern kann,
bekommt sie eben noch ne Chance
Es grüßt Euch andi
- troutteaser
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Werfen mit langsamen Fliegenruten
@andi:
Vorschlag von mir:
Vielleicht mal eine etwas leichtere Schnur auf die Loop Multi-4-er draufmachen. Du schreibst, das sie sehr langsam ist, okay. Ich denke mal, das Du Dich erst wieder schrittweise an dieses Werfen gewöhnen "musst" und ihr auf alle Fälle eine zweite Chance geben solltest. Was glaubst Du, wie schön sie sich im kurzen bis mittellangen Bereich mit der Trockenen fischt?
Wenn man den Wurfrythmus verlangsamt und mit deutlich weniger Krafteinsatz wirft, wird es gehen. Nur Geduld. Bei Euch in Trömso soll es ja super Forellenbäche geben, da hast Du ja beste Einsatzmöglichkeiten. Ich fische meistens in der Finnmark, habe die Gegend um Trömso aber schon länger auf dem Zettel...
Viele Grüße
Emil
Vorschlag von mir:
Vielleicht mal eine etwas leichtere Schnur auf die Loop Multi-4-er draufmachen. Du schreibst, das sie sehr langsam ist, okay. Ich denke mal, das Du Dich erst wieder schrittweise an dieses Werfen gewöhnen "musst" und ihr auf alle Fälle eine zweite Chance geben solltest. Was glaubst Du, wie schön sie sich im kurzen bis mittellangen Bereich mit der Trockenen fischt?
Wenn man den Wurfrythmus verlangsamt und mit deutlich weniger Krafteinsatz wirft, wird es gehen. Nur Geduld. Bei Euch in Trömso soll es ja super Forellenbäche geben, da hast Du ja beste Einsatzmöglichkeiten. Ich fische meistens in der Finnmark, habe die Gegend um Trömso aber schon länger auf dem Zettel...
Viele Grüße
Emil
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Hallo Emil,
grüße nach Starnberg. Ist ja lustig, dass Du das Thema hier ansprichst
. Wie Du weißt war dieses Thema mein "ganz persönlicher Aha- Effekt"
, wie unter http://www.tobias-hinzmann.de/die-weich ... vom-weizen nachgelesen werden kann.
Ich verfolge die Diskussion hier mit Interesse....
Grüße vom "Kollegen" aus Berlin
grüße nach Starnberg. Ist ja lustig, dass Du das Thema hier ansprichst


Ich verfolge die Diskussion hier mit Interesse....
Grüße vom "Kollegen" aus Berlin
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Wurftraining mit langsamen Ruten
Hi Tobias,
ich habe schon befürchtet, das Werfen und Fischen mit Ruten diesen Typs sei aus der Mode gekommen. Wie man an den Beiträgen oben sieht, ist das ganz und gar nicht der Fall. Wollte das Thema deshalb mal ansprechen und eine Diskussion dazu anregen. Ich freue mich, dass Du diese Aussage in Deiner Signatur hast. Ist viel Wahres dran, finde ich.....
.
Wer mich kennt, weiß, das ich seit vielen Jahren genau wie Du und Uwe Rieder - die Ansicht vertrete, das gelegentliches Trainieren und Fischen mit langsameren Ruten uns alle technisch weiter bringen kann.
Beste und kollegiale Grüße nach Berlin,
Emil
P.S: Lieber Tobias, jetzt bitte keinen Thread starten zum Thema "Soll Fliegenfischen in erster Linie Spaß bringen?" Muss mir sonst wieder was anderes ausdenken!
ich habe schon befürchtet, das Werfen und Fischen mit Ruten diesen Typs sei aus der Mode gekommen. Wie man an den Beiträgen oben sieht, ist das ganz und gar nicht der Fall. Wollte das Thema deshalb mal ansprechen und eine Diskussion dazu anregen. Ich freue mich, dass Du diese Aussage in Deiner Signatur hast. Ist viel Wahres dran, finde ich.....

Wer mich kennt, weiß, das ich seit vielen Jahren genau wie Du und Uwe Rieder - die Ansicht vertrete, das gelegentliches Trainieren und Fischen mit langsameren Ruten uns alle technisch weiter bringen kann.
Beste und kollegiale Grüße nach Berlin,
Emil
P.S: Lieber Tobias, jetzt bitte keinen Thread starten zum Thema "Soll Fliegenfischen in erster Linie Spaß bringen?" Muss mir sonst wieder was anderes ausdenken!

Fliegenfischen soll in erster Linie Spaß bringen!
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Hi Emil,
bin gespannt was noch kommt - wie Du weißt mag ich generell eher langsamere Ruten. Die Drilleigenschaften sowie die Rückmeldung der Rute über das Handteil waren bei mir ausschlaggebend dafür dass ich lieber mit einer Glasfaser oder einem Bambussteckerl fische als mit einer modernen Kohlefaser.
Es gibt auch schöne Kohlefaserblanks die diese Aktion aufweisen, Orvis, Hardy, Vision (mit der Cult) und auch Blankhersteller wie Pacific Bay haben diese im Sortiment (Jörg Giersbach hatte da mal eine echt feine Rute für mich gebaut!).
Nur scheint die Kundschaft diese eher am Randbereich zu interessieren und ich denke man muss fairerweise sagen dass die neuen schnelleren Rute wie Gebhard bereits schrieb viele Wurffehler klasse kompensieren. Wer also keine Lust hat seinen Wurf zu perfektionieren wird erfolfreich(er) mit schnelleren Ruten werfen können und solche kaufen.
Was ich nicht verstehe ist dass wohl viele Menschen meinen dass man eine durchgehende Aktion auch langsam Werfen muss. Mit der entsprechenden Technik kann man diese genauso "hektisch" werfen wie eine schnelle Rute.
LG
Markus
bin gespannt was noch kommt - wie Du weißt mag ich generell eher langsamere Ruten. Die Drilleigenschaften sowie die Rückmeldung der Rute über das Handteil waren bei mir ausschlaggebend dafür dass ich lieber mit einer Glasfaser oder einem Bambussteckerl fische als mit einer modernen Kohlefaser.
Es gibt auch schöne Kohlefaserblanks die diese Aktion aufweisen, Orvis, Hardy, Vision (mit der Cult) und auch Blankhersteller wie Pacific Bay haben diese im Sortiment (Jörg Giersbach hatte da mal eine echt feine Rute für mich gebaut!).
Nur scheint die Kundschaft diese eher am Randbereich zu interessieren und ich denke man muss fairerweise sagen dass die neuen schnelleren Rute wie Gebhard bereits schrieb viele Wurffehler klasse kompensieren. Wer also keine Lust hat seinen Wurf zu perfektionieren wird erfolfreich(er) mit schnelleren Ruten werfen können und solche kaufen.
Was ich nicht verstehe ist dass wohl viele Menschen meinen dass man eine durchgehende Aktion auch langsam Werfen muss. Mit der entsprechenden Technik kann man diese genauso "hektisch" werfen wie eine schnelle Rute.
LG
Markus
Zuletzt geändert von Maggov am 12.01.2011, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
- Matthias M.
- Moderator
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Hallo zusammen,
mit Interesse verfolge ich dieses Thema. Ich selber bin ein großer Fan von Gespließten mit weichen, langsamen Aktionen.
Fischtechnisch gesehen sind diese Ruten nicht nur ausgesprochen gute Werkzeuge für das Fischen mit der Trockenfliege in kleinen bis mittleren Gewässern, sondern sind auch noch sehr förderlich bei der Verbesserung des Wurfstils.
Insbesondere bei versierten Werfern konnten wir in der Vergangenheit noch recht eindrückliche Verbesserungen erzielen, wenn diejenigen bereit waren sich einige Monate intensiver mit dem entsprechendem Rutentyp werferisch auseinander zu setzten.
Aus dem oben genannten Grund ist das Werfen mit der Gespließten mittlerweile ein wichtiger Bestandteil unseres Wurftrainings bei der Casting-Clinic.
Gespließte ist aber nicht gleich Gespließte. Ich bin kein besonders großer Freund von Aktionen, die sich an die modernen Kohlefaserruten anlehnen. Ich persönlich finde es reizvoll, leichte Gespließte mit weichen, langsamen Aktionen im fischereilichen Alltag einzusetzen. Umso extremer die Rute ist, umso mehr fasziniert mich diese beim Werfen. Die Auswahl wirklich extrem weicher, langsamer Ruten ist aber sehr spärlich.
Derzeit verwende ich am liebsten eine Mehrfachgespließte von Kurt Zumbrunn in laminierte Bauweise (Schnurklasse 3, 7ft) und die Noodle von Bjarne Fries (Schnurklasse 2/3, 8ft).
Beide Ruten stellen derzeit das extremste dar, was ich bis dato in Bezug auf die Leichtigkeit in Kombination mit einer langsamen und weichen Aktion werfen durfte. Diese Ruten bevorzuge ich auch bei der Fischerei insofern es die Rahmenbedingungen zulassen.
All denjenigen, die ihren Wurfstil fließender, harmonischer und kraftloser gestallten wollen, kann ich nur den Ratschlag geben, es mit einer Rute zu versuchen, welche eine langsame und weiche Aktion aufweist.
Umso weniger man Anfangs mit der entsprechenden Rute zurecht kommt, umso größer wird der werferische Zugewinn sein, wenn man sich mal intensiver mit dem Gerät beschäftigt.
Schöne Grüße
Matthias
mit Interesse verfolge ich dieses Thema. Ich selber bin ein großer Fan von Gespließten mit weichen, langsamen Aktionen.
Fischtechnisch gesehen sind diese Ruten nicht nur ausgesprochen gute Werkzeuge für das Fischen mit der Trockenfliege in kleinen bis mittleren Gewässern, sondern sind auch noch sehr förderlich bei der Verbesserung des Wurfstils.
Insbesondere bei versierten Werfern konnten wir in der Vergangenheit noch recht eindrückliche Verbesserungen erzielen, wenn diejenigen bereit waren sich einige Monate intensiver mit dem entsprechendem Rutentyp werferisch auseinander zu setzten.
Aus dem oben genannten Grund ist das Werfen mit der Gespließten mittlerweile ein wichtiger Bestandteil unseres Wurftrainings bei der Casting-Clinic.
Gespließte ist aber nicht gleich Gespließte. Ich bin kein besonders großer Freund von Aktionen, die sich an die modernen Kohlefaserruten anlehnen. Ich persönlich finde es reizvoll, leichte Gespließte mit weichen, langsamen Aktionen im fischereilichen Alltag einzusetzen. Umso extremer die Rute ist, umso mehr fasziniert mich diese beim Werfen. Die Auswahl wirklich extrem weicher, langsamer Ruten ist aber sehr spärlich.
Derzeit verwende ich am liebsten eine Mehrfachgespließte von Kurt Zumbrunn in laminierte Bauweise (Schnurklasse 3, 7ft) und die Noodle von Bjarne Fries (Schnurklasse 2/3, 8ft).
Beide Ruten stellen derzeit das extremste dar, was ich bis dato in Bezug auf die Leichtigkeit in Kombination mit einer langsamen und weichen Aktion werfen durfte. Diese Ruten bevorzuge ich auch bei der Fischerei insofern es die Rahmenbedingungen zulassen.
All denjenigen, die ihren Wurfstil fließender, harmonischer und kraftloser gestallten wollen, kann ich nur den Ratschlag geben, es mit einer Rute zu versuchen, welche eine langsame und weiche Aktion aufweist.
Umso weniger man Anfangs mit der entsprechenden Rute zurecht kommt, umso größer wird der werferische Zugewinn sein, wenn man sich mal intensiver mit dem Gerät beschäftigt.
Schöne Grüße
Matthias