kleiner Gebirgsbach - Bewirtschaftung

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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daunti
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kleiner Gebirgsbach - Bewirtschaftung

Beitrag von daunti »

Hallo Leute,

ich hätte die Möglichkeit einen kleinen Gebirgsbach zu pachten. Da ich aber nicht viel Ahnung von der Bewirtschaftung habe und nicht einen Fehler machen möchte den ich dann jahrelang bereuen würde komme ich mit ein paar Fragen zu euch.

Zuerst zum Wasser: kleiner Gebirgsbach auf 700m-800m Seehöhe, 1-3m breit, ca 3,5km lang, mündet dann in eine größere Ache. ca. 500m oberhalb der Mündung ein unüberwindbares Wehr. Auf der gesamten Strecke gibt es viele kleine Gumpen (4-10m², 0,5m - 1,5m tief). Ich hatte noch nicht die Gelegenheit den Bach zu befischen aber mit viel Geduld kann man die ein oder andere Bachforelle bis ca. 20cm sehen.

Ok, nun zu den Fragen:

1 Seht ihr eine realistische Chance aus diesem Gewässer etwas zu machen mit dem man wirklich Freude hat und wie würdet ihr die Sache angehen? Falls jemand sowas ähnliches schonmal gemacht hat: Ich freue mich über jeden Tip, jede Info, jedes Argument für und gegen.

2 Kann man die "Steinforellen" vergrößern (30-40cm) indem man sie füttert - also Koppen setzt (hat vielleicht sogar jemand Bezugsquellen?) sowie Bachflohkrebse "in der Tonne" züchtet und evtl. monatlich einbringt?

3 Falls 2 nicht funktioniert - macht es Sinn größere Bachforellen und Bachsaiblinge einzusetzen (falls ja - mit welcher Menge müsste ich bei der Gewässergröße rechnen) oder überleben die sowieso nicht bzw. wandern die ab?

4 Über was sollte ich mir noch Gedanken machen, was könnte ich vergessen haben?

5 Natürlich geht`s auch ums Geld - welche jährliche Pacht ist für so ein Gewässer üblich?

So... Ich hab nun viel geschrieben aber vielleicht doch einiges vergessen. Das ganze "Projekt" ist noch sehr wackelig, wenn ich es aber in Angriff nehme dann will ich es richtig machen. Da ich wie gesagt keine Anhaltspunkte habe bzw. Niemanden kenne der ein vergleichbares Gewässer bewirtschaftet wird dieser Thread meine Entscheidung maßgebend beeiflussen, deshalb bitte nur ernst gemeinte Beiträge.

Vielen Dank und TL
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macyog
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Beitrag von macyog »

Moin Daunti,

ich habe zwar keinen Gebirksbach unter meinen Fittichen, aber vielleicht helfen dennoch ein paar Hinweise.

a) es macht keinen Sinn große Fische zu besetzen, die brauchen auch entsprechend Nahrung. Die meißten davon kennen nur Pellets, weshalb ein Großteil des Besatzes verhungern wird.
Also check doch erstmal wie hoch das Nahrungsaufkommen überhaupt ist. Und wie hoch ist der bisherige Fischbesatz (Elektrofischen?)

b) je nach dem wo und wie und wer.... etwas zu sagen hat, sollte vorher befragt werden, es darf oft nicht einfach so etwas besetzt werden. In unserer Region entscheidet die untere Fischereibehörde was sein darf und was nicht.

c) Ob es Sinn macht... das ist eine Frage die Du nur ganz allein beantworten kannst, wenn Du a) und b) weißt. Ein Probefischen sollte vor dem Pachten immer drin sein. Die Gumpen sind Vielversprechend. Wenn sich die Forellen so gern beschauen lassen, kennen sie noch keine Fischerei. Anfüttern würde ich auf gar keinen Fall.... sonst must Du das immer machen, siehe a). Vermutlich gibt es dort aber große Forellen, aber die sind sicherlich nicht so leicht zu sehen. Bekommst Du aber durch E-Fischen heraus.
Wenn Du für mehr Nahrung sorgen möchtest, dann musst Du das auf natürliche Weise erschaffen. wenn z.B. hier und da ein wenig Totholz im Wasser liegt.... oder acuh ein klein Wenig Laub da ist... dann bildet sich Nahrung, aber nicht sofort. Wie ist der Bach denn beschafen? grenzen Auen daran? oder fliest er nur durch felsiges Gebirge? Fotos?

Wenn Du mal bist, nimm einen feinen Kescher mit und versuche Dich über die Nahrungsbedingungen zu erkundigen, Insekten --> Wasserqualität ?

Noch etwas zur Pacht... also das ist eines der schwierigsten Themen die man beantworten kann, oder auch nicht. In jedem Fall kommt es auf den Etrag an, auch wenn man als Fliegenfischer das so nicht wahr haben möchte, aber hierbei geht es ja auch um Geld. Also bleibt die Frage, was bringt der Bach? Ergo, E-Fischen.
Du solltest Dich auch bei einschlägigen Fischereiverbänden nach Literatur umhören, die haben manchmal kleine Heftchen mit super Tips.

Ich bin gespannt was Du anstellst, lass es hier wissen ;)

Soderle, auf die schnelle fällt mir erstmal nicht viel mehr ein....

TL

Hagen
daunti
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das ging ja schnell

Beitrag von daunti »

Hallo Hagen,
erstmal danke für die schnelle Antwort!

Ja das mit dem feinmaschigen Kescher wird beim nächsten Besuch gemacht - hab ich auch schon dran gedacht. Mal sehen was sich alles finden lässt.

zum E-fischen: wär super um einen guten Überblick zu bekommen. Ob ich das machen darf lässt sich natürlich klären, dazu müsste es dann aber sicher schon ins Detail gehen und ein Abschluss absehbar sein denke ich.

Ich poste hier mal zwei (leider etwas dunkle) Fotos meines letzten Ausfluges die den Charakter ganz gut beschreiben. Der Bach verläuft zu 95% im Wald, ein wenig Nahrung sollte also schon zu finden sein...

[img]http://picasaweb.google.com/lh/photo/5e ... directlink[/img]

[img]http://picasaweb.google.com/lh/photo/c_ ... directlink[/img]
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Hydrometra
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Beitrag von Hydrometra »

Hallo daunti,

meine Frage ist jetzt vielleicht ein wenig spitzer formuliert als eigentlich gemeint, aber die Frage, wie viel Wasser der Bach im Sommer führt und wieviel Platz dann noch in den Gumpen für 30 - 40 Forellen ist hast du dir schon gestellt, oder?

Ansonsten natürlich ein schönes Vorhaben.
Beste Grüße,
Tobi
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macyog
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Beitrag von macyog »

Hui,

da brauchtse nix dran machen, wenn das überall so aussieht ... super.
Genug Totholz ist drin,
Rauschen, und Steine sind auch prima vorhanden, der Gewässergrund ist unterschiedlich in der Körnung, perfekt. Da könnte mal noch schauen, ob es genügend Kiesbetten geben kann (wg. Kieslaicher), aber das erschliesst sich Dir erst nach ein paar Jahren.

Also gehen wir mal davon aus, dass sich der Bach in Deutschland befindet, dann mußt Du einen haben, der E-Fischen durchführen darf. In NRW ist das E-Fischen genehmigungspflichtig, bei der unteren Fischereibehörde. Es reicht aber oft ein Formloser Antrag mit einem Vernünftigen Grund.
Allerdings können wir für unseren Fluß auch beim Landesamt für Naturschutz bla bla bla (LANUV) die Ergeniswerte der letzten Jahre erfragen. Lt. WRRL, also Wasserrahmen richtlinie der EU muss das alle paar Jahre gemacht werden.

Was noch hilfreich sein kann ist, den für den vom Kreis beauftragen Fischereiberater zu consultieren... ein paar Bierchen und der sprudelt vor Informationen :D

Interessant wird noch sein, wie der Wasserstand im Sommer ist. Wenn der dann so sein wird wie jetzt... klasse... für so`n Bächlein..... da bekommt die #2/3er was zu tun :D

TL
Hagen
daunti
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alles klar

Beitrag von daunti »

Hört sich super an :-)

Bei Minusgraden im Winter hat man in etwa den selben Wasserstand wie an heißen Sommertagen - da wird sich also nicht viel ändern. Im Frühjahr vielleicht 2-3x soviel aber das ist ja kein Problem bei der Struktur...

Ich hatte eher Bedenken dass die Fische bei 20cm aufhören zu wachsen aber eigentlich hast du Recht - Futter ist da, die Unterstände auch, wenns mit dem Wasser passt dann sollte auch was größeres drin sein.

Das Bächlein ist nicht in Deutschland aber ich bin sicher für eine Bestandserhebung lässt sich - falls nötig - auch in Österreich zum e-fischen eine Genehmigung beantragen.

Ach ja- die 2/3er da wird noch neue Hardware her müssen - falls das Wasser einigermaßen leistbar ist...
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Clockwork17
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Beitrag von Clockwork17 »

Hallo Daunti,

bin eigentlich jedes Jahr bei einer E-Fischerei dabei(von einem befreundeten Bauern) soweit ich weiß wird bei der zuständigen Behörde ein Antrag gestellt und dann brauchst du noch wen der berechtigt ist elektrisch zu fischen!
So wurde mir das mal erklärt, ist aber mitlerweile fast 10Jahre her.

Erkundige dich doch einfach bei deinem zuständigem Fischereiverband, der sollte da genaueres wissen.

Gruß
freundliche Grüße David
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Thomas,

schönes Bächlein!

1. E-Fischen ist in allen deutschen Ländern genehmigungspflichtig. Für die Durchführung benötigst Du in DE einen Schein / Ausbildung. Die Besitzer der E-Scheine können Dir auch bei der Genehmigung helfen. Ich hatte in meinem Kurs einen Österreicher der meinte dass diese Regelung auch in AT eingeführt werden soll.

Grundsätzlich ist eine E-Befischung für eine Bestandserhebung möglich - ob es an Deinem Wasser unbedingt nötig ist bezweifle ich jedoch.

Deshalb meine Empfehlung: So lange Du kein richtiges Hegekonzept hast ist eine Bestandserhebung mit dem E-Gerät eher schädlich als sinnvoll. Wenn der E-Fischer kein zartes Händchen hat werden nämlcih einige Deiner Juwelen danach bauchauf schwimmen. Wenn Du dieses hast kannst Du über Stichproben (!) einen Ist-Stand ermitteln um dann später zu sehen ob Deine Hegemaßnahmen greifen.

Bis dahin würde ich Dir empfehlen mit Auge und Rute die Bestände zu "erfassen". Das Wasser sieht nicht so aus als ob da extrem hoher Befischungsdruck herrschen würde. Somit wirst Du bei halbwegs normaler Fischerei sehr viele Fische fangen und so einen Eindruck vom Bestand bekommen.

2. Kleine Fische: Selbst wenn Du in diesem Wasser sehr viel Nahrung hast und geeignete Standplätze so wird dieses Wasser nie ein Gewässer werden wo Fische mit 30-40 cm an der Tagesordnung sind. Wenn Du ein derartiges Refugium suchst wirst Du mit der Bewirtschaftung von Bächen nicht glücklich werden. Du kannst freilich jedes Jahr derart grosse Fische setzen und diese (schnellstmöglich - die Gründe dafür stehen in den anderen Posts) rausfangen, nur wird sich ein gewisser Schwund einstellen und die Fische deshalb nicht grösser.

Die besten Ergebnisse habe ich bisher an Bächen beobachtet an denen gar nichts gemacht wurde ausser den Befischungsdruck in vernünftigen Grenzen zu halten. So lange Du mit einem Freund ab und zu dort Fischen gehst werden die Bestände binnen 2-3 Jahren auf einem Top-Niveau sein (wenn es nicht bereits so ist - hängt davon ab was der Vorpächter so getrieben hat).

3. Koppenbesatz / Zufüttern:
Mal davon abgesehen dass es wahrscheinlich kaum Anbieter von Satz-Koppen geben dürfte so halte ich es nbicht für sinnvoll da diese entweder von selbst aufkommen oder sich nicht halten. Tiefer gehende Gedanken wie Laichräubertum, Freßkonkurrenz und so weiter mal ganz aussen vor.
Zufüttern könnte die Grösse der Fische erhöhen nur musst Du dann sehr, sehr oft und regelmässig zufüttern. Neben der Tatsache dass Du dann eher ein Aquarium hast als ein Gewässer ist das weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.

Ich würde an Deiner Stelle folgende Überlegungen anstellen:

1. Hast Du Spaß/echtes Interesse an der Bewirtschaftung eines Baches? Falls ja wird es Dir auf Dauer vollkommen egal sein wie groß die Fische sind und (in gewissen Grenzen natürlich) ob sich das "rechnet".

2. mit wie vielen Leuten soll das statt finden - 3,5 km mit dieser Breite ist nicht sehr viel Wasser zu Befischen. Je mehr Leute desto weniger sollten die einzelnen Teilnehmer ans Wasser gehen. Ausserdem bestimmt das die "unabhängigkeit" bei Entscheidungen zur Bewirtschaftung

Wenn Du diese beiden Fragen Dir selbst beantworten kannst so wirst Du recht schnell den Schluß finden das Geld lieber für Tageskarten irgendwo zu investieren oder eben in die Pacht zu gehen.... Pachtverträge laufen i.d.R. recht lang, die Entscheidung ist also nicht für 1-2 Jahre!

LG

Markus
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Hallo Daunti!
Soweit man es auf den Fotos erkennen kann, handelt es sich um ein sehr gut strukturiertes Bacherl.
Eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig, ich würde aber von Besatz grundsätzlich abraten, da dieser in der Regel mehr Schaden als Nutzen bringt.
Da sind vorweg einige Fragen zu klären, z. B. wie schaut es mit natürlicher Reproduktion aus. Das kann man im Spätherbst eruieren, indem man nach Laichgruben und Laichaktivitäten Ausschau hält. Eine Beeinträchtigung dieses Gewässers ist sicherlich der von Dir erwähnte unüberwindliche Absturz, der einen Laichaufstieg von weiter unten unterbindet bzw. eine Wiederbesiedelung nach Abdrift oder Abwanderung unmöglich macht. Im Frühjahr wiederum kann man den Reproduktionserfolg abschätzen. Dazu muss man entlang der Ufer nach Brütlingen suchen.
Mit diesen Methoden kann man schon manches aussagen, ohne gleich eine E-Befischung durchführen zu müssen. Sonst kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen, das Gewässer mit Polbrille zu begehen bzw. mit der Fliege zu befischen, um sich einen groben Überblick über Größenstrukturen, Wachstum, Kondition etc. zu verschaffen.

Weiters wäre zu eruieren, wie dieser Bach bislang bewirtschaftet bzw. befischt wurde.

LG,
Bernhard
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daunti
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gute posts!

Beitrag von daunti »

Hallo an alle und vielen dank für die zahlreichen Meldungen zu diesem Thema.

Also mit "füttern" wäre schon eher gemeint gewesen einfach die ersten 2-3 Jahre den Bestand an Koppen und/oder anderen "Futtertieren" zu verbessern um schnell bzw. ohne 5-6 Jahre warten zu müssen einen guten Bestand an Forellen zu ermöglichen. Die Idee war einfach anstatt "Nutzfische" zu setzen deren Umwelt so zu gestalten dass sich von selbst ein guter Bestand einstellt. Ein Aquarium wäre bestimmt nicht in meinem Sinn :-)
Anhand der Meldungen hier sehe ich aber schon dass ich noch mehr "back to the roots" muß und einfach der Natur ihren Lauf lassen sollte.

Bezüglich IST-Bestand kann ich momentan nur mutmaßen - aber nachdem für dieses kleine Bacherl 3 Karteneinheiten vorgesehen sind schätze ich dass der Bestand am Boden ist. Ich werd auf jeden Fall im Frühjahr mal nach Brütlingen ausschau halten und mal "probefischen" gehen.

Ich würde das "Projekt" allein betreiben und höchstens ab und zu mal eine Tageskarte herausrücken weil ich denke dass sowas mit mehreren Leuten nicht funktioniert bzw. irgendwann der Frust überwiegt und die Freude schwindet. Ich will für mich etwas tolles machen und nicht mit Kompromissen leben müssen. Und jeder Schwarzfischer der erwischt wird bekommt dann erst mal eine richtige Watschn bevor er für mich einen neuen Gumpen "erschafft" ;-)

Ich denke nach all den posts hier bin ich schon um einiges "gscheiter". Ich kann mir in etwa vorstellen was mich erwartet - ein Trophygewässer wirds natürlich nie werden aber mit viel Geduld am Anfang wird am Ende sicher was besonderes dabei rauskommen. Ich werd mal beobachten und Detailgespräche führen dann wird sich rausstellen ob ich`s mir leisten kann/will. Werd euch auf dem laufenden halten!

TL
Thomas
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Re: gute posts!

Beitrag von Maggov »

daunti hat geschrieben:Also mit "füttern" wäre schon eher gemeint gewesen einfach die ersten 2-3 Jahre den Bestand an Koppen und/oder anderen "Futtertieren" zu verbessern um schnell bzw. ohne 5-6 Jahre warten zu müssen einen guten Bestand an Forellen zu ermöglichen. Die Idee war einfach anstatt "Nutzfische" zu setzen deren Umwelt so zu gestalten dass sich von selbst ein guter Bestand einstellt. Ein Aquarium wäre bestimmt nicht in meinem Sinn :-)
Anhand der Meldungen hier sehe ich aber schon dass ich noch mehr "back to the roots" muß und einfach der Natur ihren Lauf lassen sollte.
Hallo Thomas,

war nicht bös' gemeint.

Ich habe mit der Koppenidee auch lange hin- und herüberlegt. Der Knackpunkt ist m.M. nach dass ein Gewässer eine gewisse Biomasse erhalten kann. Wie diese zusammen gesetzt ist kann man evtl. manipulieren, nur läuft es meist darauf hinaus, dass sich alles zurückentwickelt wenn man damit aufhört und es immer noch die natürliche Grenze gibt.

Will sagen: Wenn Du Koppen setzt und die nicht genug zu fressen haben dann werden sich auch keine grösseren Bestände entwickeln. wenn das gegeben ist, dann brauchst Du auch nichts machen. Auf die fischt man schon seit einiger Zeit nicht mehr ;)

Ich kenne einen Fall da wurde ein Bach elektrisch "entleert" als die Pacht auslief. Der nachfolgende Pächter machte nichts und nach 3 Jahren war ein prima Bestand an Fischen vorhanden. Wenn die Rahmenbedingungen passen hat die Natur eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit.

LG

Markus
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Hallo Thomas!
Ich hoffe, es ist Dir bewusst, Dass eine Pacht eine längerfristige Angelegenheit ist. Ich kenne jetzt zwar nicht die Bestimmungen in allen österreichischen Bundesländern, aber z. B. in Salzburg beträgt die Mindestpachtdauer mittlerweile 10 Jahre. Du meinst hier schon eine Pacht, weil Du etwas von drei "Karteneinheiten" erwähnt hast?

Bevor Du Dich endgütlig zur Pacht entschließt, würde ich soviele Informationen als möglich über dieses Bacherl sammeln. Ich würde mich auch unbedingt über den Verpächter genau informieren. Wie überall gibt es vernünftige und richtige Gauner.
Erster Ansprechpartner ist hier sicherlich der Landesfischereiverband Deines Bundeslandes. Dort kannst Du Einsicht ins Fischereibuch nehmen, wo sämtliche Fischereirechte verzeichnet sind. So kannst Du den Fischereirechtsinhaber (sollte in der Regel Dein Verpächter sein, sonst wär es eine Unterverpachtung) herausfinden, etwaige Vorpächter (die Dir sicherlich einiges über den Bach sagen können), die Bewirtschafter der angrenzenden Fischereirechte (schadet nie, sich mit den Nachbarn zu unterhalten) usw.
Der Landesfischereiverband kann Dich auch in allen Fragen zum Pachtvertrag (Kosten, Vertragserrichtung...) beraten.
Theoretisch wäre es sogar möglich, dass in Deinem Bacherl schon mal eine Fischbestandserhebung durchgeführt wurde. Das sollte man eruieren, denn selbst so etwas zu organisieren, ist nicht so einfach (qualifiziertes Personal, Equipment, E-Fischgenehmigung, Zustimmung des Bewirtschafters...).


Alles Gute weiterhin und lass Dir Zeit bei Deiner Entscheidung!

Bernhard
Die Natur ist aller Meister - Meister (Goethe)
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