Erbrütung von Forelleneiern in "artificial nests"
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Erbrütung von Forelleneiern in "artificial nests"
Hallo miteinander,
im aktuellen Heft (2/2009) der Zeitschrift Fisch&Wasser gibt es einen - wie ich finde – lesenswerten Artikel über die Schwarza und die Umstellung der Besatzpraxis vom Besetzen fangfähiger Fischen auf das Einbringen von Forelleneiern im Augenpunktstadium. Der Artikel enthält dann eine für mich sehr interessante Passage:
„Der Großteil der Augenpunkteier wird aber nicht in Brutboxen, sondern in so genannten „artificial nests“ erbrütet. In geeigneten Gewässerabschnitten werden kleine Gruben ausgehoben und die Eier über Plastikrohre direkt in den kiesigen Grund injiziert. Die sorgfältige Auswahl von Bereichen mit geeigneten Fließgeschwindigkeiten, Wassertiefen und lockerem Substrat sind dabei entscheidende Erfolgsparameter.“
Ich muss zugeben, dass ich von dieser Methode bisher noch nichts gewusst habe und würde gerne darüber mehr erfahren. Kann mir jemand Hinweise/Links auf Informationen/Publikationen geben?
Ich sag schon mal vorab herzlichen Dank für die Mühe.
Servus
Robert
P.S. Wenn jemand den gesamten Artikel lesen will, nachfolgend der download, der das ganze Heft umfasst (Artikel auf Seiten 34 -36 des Hefts bzw. Bl 18-19 des pdf-formats) und einen Umfang von 5,37 MB hat:
http://www.fischundwasser.at/data_all/a ... 09_Web.pdf
im aktuellen Heft (2/2009) der Zeitschrift Fisch&Wasser gibt es einen - wie ich finde – lesenswerten Artikel über die Schwarza und die Umstellung der Besatzpraxis vom Besetzen fangfähiger Fischen auf das Einbringen von Forelleneiern im Augenpunktstadium. Der Artikel enthält dann eine für mich sehr interessante Passage:
„Der Großteil der Augenpunkteier wird aber nicht in Brutboxen, sondern in so genannten „artificial nests“ erbrütet. In geeigneten Gewässerabschnitten werden kleine Gruben ausgehoben und die Eier über Plastikrohre direkt in den kiesigen Grund injiziert. Die sorgfältige Auswahl von Bereichen mit geeigneten Fließgeschwindigkeiten, Wassertiefen und lockerem Substrat sind dabei entscheidende Erfolgsparameter.“
Ich muss zugeben, dass ich von dieser Methode bisher noch nichts gewusst habe und würde gerne darüber mehr erfahren. Kann mir jemand Hinweise/Links auf Informationen/Publikationen geben?
Ich sag schon mal vorab herzlichen Dank für die Mühe.
Servus
Robert
P.S. Wenn jemand den gesamten Artikel lesen will, nachfolgend der download, der das ganze Heft umfasst (Artikel auf Seiten 34 -36 des Hefts bzw. Bl 18-19 des pdf-formats) und einen Umfang von 5,37 MB hat:
http://www.fischundwasser.at/data_all/a ... 09_Web.pdf
Erbrütung von Salmoniden
Hallo Robert,
ich habe diesen Beitrag auch mit Interesse studiert. Neben den bereits bekannten Laichboxen hab ich noch einen weiteren Tipp für eine sehr praxisnahe Methode der "künstlichen" Erbrütung von Salmonideneiern.
Wenn es interessiert - Infos abfordern unter:
http://www.leistner-gmbh.de/ -Rubrik Produkte-pro Natur
Gruß Klaus
ich habe diesen Beitrag auch mit Interesse studiert. Neben den bereits bekannten Laichboxen hab ich noch einen weiteren Tipp für eine sehr praxisnahe Methode der "künstlichen" Erbrütung von Salmonideneiern.
Wenn es interessiert - Infos abfordern unter:
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Gruß Klaus
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Hallo Robert,
wenn dich die Methode der "artificial nests" konkreter interessiert, wende dich an den Autor Georg Holzer.
Ich PN dir mal den emailkontakt.
Lg,
Clemens
wenn dich die Methode der "artificial nests" konkreter interessiert, wende dich an den Autor Georg Holzer.
Ich PN dir mal den emailkontakt.
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A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)
- Rattensack
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Hallo Gebhard,
na, da solltest jetzt aber schon ein bisserl konkreter werden ..
Wenn das Problem eines Salmonidenbestands darin liegt, dass Laichplätze fehlen (etwa durch Kolmation) oder Elterntiere rar sind (Phänomen Schwarze Bachforelle, Massive Kormoranprädation, Befischungsdruck etc.), der Lebensraum für spätere Stadien ansonsten aber OK ist, halte ich Eibesatz für eine extrem wirksame und vergleichsweise sehr naturnahe Methode. In vielen anderen Fällen aber eher nicht. Anrichten wird man damit zumindest weit weniger als mit der landläufigen Bewirtschaftungspraxis ..
Clemens
na, da solltest jetzt aber schon ein bisserl konkreter werden ..
Wenn das Problem eines Salmonidenbestands darin liegt, dass Laichplätze fehlen (etwa durch Kolmation) oder Elterntiere rar sind (Phänomen Schwarze Bachforelle, Massive Kormoranprädation, Befischungsdruck etc.), der Lebensraum für spätere Stadien ansonsten aber OK ist, halte ich Eibesatz für eine extrem wirksame und vergleichsweise sehr naturnahe Methode. In vielen anderen Fällen aber eher nicht. Anrichten wird man damit zumindest weit weniger als mit der landläufigen Bewirtschaftungspraxis ..
Clemens
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Royal Coachman
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Alles richtig !
Hallo Clemens!
Alles richtig an Deinen Ausführungen, aber der beste Eibesatz nützt überhaupt nichts, wenn er nicht von Muttertieren kommt, die in ihren Laicheigenschaften in dieses Gewässer passen und hier liegt das große Problem, das bis heute nicht gelöst ist. Es wird doch seit Jahren mit Brutboxen, Eingraben von Laich, Kokoons usw. massiv gearbeitet, nur sehe ich nirgendwo einen nenneswerten Erfolg. Ich beobachte seit fast zwanzig Jahren diese Bemühungen, die Gewässer müßten überquellen vor Fischen, aber kein erwähnenswerter Erfolg.
Es kümmert sich auch kaum jemand darum, weil alle der irrigen Meinung aufsitzen, daß Jungfische vom Gewässer geprägt werden in dem sie schlüpfen. Das ist einfach Quatsch und durch jahrelange, negativ verlaufene Versuche widerlegt.
feundlichst
RC
Alles richtig an Deinen Ausführungen, aber der beste Eibesatz nützt überhaupt nichts, wenn er nicht von Muttertieren kommt, die in ihren Laicheigenschaften in dieses Gewässer passen und hier liegt das große Problem, das bis heute nicht gelöst ist. Es wird doch seit Jahren mit Brutboxen, Eingraben von Laich, Kokoons usw. massiv gearbeitet, nur sehe ich nirgendwo einen nenneswerten Erfolg. Ich beobachte seit fast zwanzig Jahren diese Bemühungen, die Gewässer müßten überquellen vor Fischen, aber kein erwähnenswerter Erfolg.
Es kümmert sich auch kaum jemand darum, weil alle der irrigen Meinung aufsitzen, daß Jungfische vom Gewässer geprägt werden in dem sie schlüpfen. Das ist einfach Quatsch und durch jahrelange, negativ verlaufene Versuche widerlegt.
feundlichst
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- greypanther
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Entschuldige, woher willst Du das wissen? Hast Du Überblick über alle Gewässer in denen diese Methode praktiziert wird?Royal Coachman hat geschrieben: Es wird doch seit Jahren mit Brutboxen, Eingraben von Laich, Kokoons usw. massiv gearbeitet, nur sehe ich nirgendwo einen nenneswerten Erfolg.
Vielleicht liest Du dazu auch mal hier: http://www.igblies.de/Bachforellenerbruetung.htm
Ich kenne solche Gewässer, die förmlich vor Fisch überquellen. Das sind halt "strictly private" Gewässer, mit minimalem Befischungsdruck, optimalem Besatzmanagement und effektivem Schutz vor Predatoren. Wenn die Populationen in "öffentlichen" Gewässern, die Du wohl hier meinst und die oft unter einem enormen Befischungs- und Entnahmedruck (insbesondere Vereinsgewässer!) stehen, eine solche Fülle nicht erreichen, so kann das an vielen Ursachen, meist aber an der Überfischung, falscher Besatzpolitik und/oder "Heimsuchungen" durch Predatoren liegen.Royal Coachman hat geschrieben:... die Gewässer müßten überquellen vor Fischen...
Und wieso könnte der Erfolg der Ausbringung von Augenpunkteiern nicht darin bestehen, dass die entsprechende Population in einem Gewässer noch nicht völlig verschwunden ist, was ja auch schon einen schönen Erfolg dieser Maßnahme darstellt.
Das ist mir aber neu. Bisher habe ich nur Kenntnis von Ergebnissen, die das Gegenteil belegen. Schon das Beispiel der Meerforelle, die ja genetisch engst verwandt mit der BaFo ist, widerlegt Deine Aussage. Denn hier findet sehr wohl eine sehr frühe Prägung auf das Laichgewässer statt, die allerdings nicht immer 100%ig ist. Aber auch das hat seinen biologisch tieferen Sinn, genau wie die Prägung der BaFo auf ihr "Heimat"-Gewässer.Royal Coachman hat geschrieben:...daß Jungfische vom Gewässer geprägt werden in dem sie schlüpfen. Das ist einfach Quatsch und durch jahrelange, negativ verlaufene Versuche widerlegt
Gruß
Klaus
"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
Klaus
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- Rattensack
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Re: Alles richtig !
Hallo RC!
Zur Prägung an Laichplätze bin ich selbst unschlüssig und dankbar für alle Erkenntnisse zu dem Thema. Ist ja nur EIN Aspekt bei der ganzen Sache.
Lg,
Clemens
Da stimme ich dir vorbehaltlos zu. Eibesatz mit Material aus der Fischzucht (also entweder viele Generationen für Teichzwecke hochgezüchtet oder direkt aus Dänemark importiert) ist ein schlechtert Scherz. Immerhin noch besser als Brütlingsbesatz oder Jungfischbesatz selber Herkunft ..Royal Coachman hat geschrieben: ... aber der beste Eibesatz nützt überhaupt nichts, wenn er nicht von Muttertieren kommt, die in ihren Laicheigenschaften in dieses Gewässer passen und hier liegt das große Problem, das bis heute nicht gelöst ist.
Ich sehe diese Bemühungen weniger; viele habens kurz mal halbherzig probiert und dann wieder bleiben lassen, weil Reinschütten von Besatzfischen einfach mehr Arbeit ist und kurzfristige Erfolge zählen.Royal Coachman hat geschrieben: Es wird doch seit Jahren mit Brutboxen, Eingraben von Laich, Kokoons usw. massiv gearbeitet, nur sehe ich nirgendwo einen nenneswerten Erfolg. Ich beobachte seit fast zwanzig Jahren diese Bemühungen, die Gewässer müßten überquellen vor Fischen, aber kein erwähnenswerter Erfolg.
Zur Prägung an Laichplätze bin ich selbst unschlüssig und dankbar für alle Erkenntnisse zu dem Thema. Ist ja nur EIN Aspekt bei der ganzen Sache.
Lg,
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Heimatgewässer
Hallo Greypanther !
Du bist also der Meinung es genügt Bachforelleneier beliebiger Herkunft auszusetzen und dann hat man einheimische Bachforellen im Gewässer?
freundlichst
RC
PS: normalerweise beantworte ich keine Posts, die weder Anrede noch Gruß enthalten!
Du bist also der Meinung es genügt Bachforelleneier beliebiger Herkunft auszusetzen und dann hat man einheimische Bachforellen im Gewässer?
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Verschiedene Laichzeiten !
Hallo Clemens !
Ich beobachte verschiedene Bäche seit Jahren und habe hiebei festgestellt, daß überall wo Besatz eingebracht wurde, es plötzlich zwei verschiedene Bachforellenlaichzeiten gibt. Die erste im Oktober bis Anfang November und die zweite Ende November bis rund um Weihnachten.
Bei der zweiten Laichzeit würden also die Jungfische in etwa Anfang bis Mitte März schlüpfen. Hier ist das Gewässer mit seinem Nahrungsangebot schon wieder in einer rasch steigenden Tendenz, sodaß auf alle Fälle nach Verbrauch des Dottersackes genügend Nahrung vorhanden ist und auch die Wasserpflanzen für den Schutz durch die erhöhte Lichtzufuhr ihr Wachstum beschleunigen.
Ob das auch für die erste Laichzeit gilt, halte ich für fraglich.
Interessanterweise bekommt man von den Fischzuchten Bachforelleneier im Augenstadium, also kurz vor dem Schlupf meist so gegen den 20. - 24. Dezember.
freundlichst
Gebhard
Ich beobachte verschiedene Bäche seit Jahren und habe hiebei festgestellt, daß überall wo Besatz eingebracht wurde, es plötzlich zwei verschiedene Bachforellenlaichzeiten gibt. Die erste im Oktober bis Anfang November und die zweite Ende November bis rund um Weihnachten.
Bei der zweiten Laichzeit würden also die Jungfische in etwa Anfang bis Mitte März schlüpfen. Hier ist das Gewässer mit seinem Nahrungsangebot schon wieder in einer rasch steigenden Tendenz, sodaß auf alle Fälle nach Verbrauch des Dottersackes genügend Nahrung vorhanden ist und auch die Wasserpflanzen für den Schutz durch die erhöhte Lichtzufuhr ihr Wachstum beschleunigen.
Ob das auch für die erste Laichzeit gilt, halte ich für fraglich.
Interessanterweise bekommt man von den Fischzuchten Bachforelleneier im Augenstadium, also kurz vor dem Schlupf meist so gegen den 20. - 24. Dezember.
freundlichst
Gebhard
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Lieber Royal Coachman,
Aber, ich wäre Dir trotzdem dankbar, wenn Du mal die Originalquellen bzw. Literatur angeben würdest auf die Du Deine Aussagen gründest. Wäre interessiert diese Infos aus erster Hand zu lesen und eventuell ja wirklich etwas dazu zu lernen (selbst in meinem fortgeschrittenen Alter).
(Bitte Signatur beachten!)
P.S.: normalerweise befasse ich mich nicht mit Beiträgen von Forumsmitgliedern, die ihren echten Namen nicht angeben. Aber das Thema ist dann doch zu wichtig und interessant und es hat mich deshalb gereizt, einen Kommentar abzugeben.
Nein! Da habe ich schon eine etwas differenziertere Meinung. Und, wenn Du meinen Beitrag aufmerksam durchgelesen hättest, dann wäre Dir sicher aufgefallen, dass ich nirgendwo von Fremdbesatz spreche.Royal Coachman hat geschrieben:Du bist also der Meinung es genügt Bachforelleneier beliebiger Herkunft auszusetzen und dann hat man einheimische Bachforellen im Gewässer?
Aber, ich wäre Dir trotzdem dankbar, wenn Du mal die Originalquellen bzw. Literatur angeben würdest auf die Du Deine Aussagen gründest. Wäre interessiert diese Infos aus erster Hand zu lesen und eventuell ja wirklich etwas dazu zu lernen (selbst in meinem fortgeschrittenen Alter).
(Bitte Signatur beachten!)
P.S.: normalerweise befasse ich mich nicht mit Beiträgen von Forumsmitgliedern, die ihren echten Namen nicht angeben. Aber das Thema ist dann doch zu wichtig und interessant und es hat mich deshalb gereizt, einen Kommentar abzugeben.
Gruß
Klaus
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pikehunter
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Brutboxen
Hallo Robert
in extrem feinsedimentarmen Gebirgsbächen, ohne Kolmation, mag die Methode der "artificial nests" seine Berechtigung haben.
Die meisten Bäche in Bayern führen aber hohe Feinsedimentmengen, besonders bei Hochwasser. Durch den dadurch verursachten Sauerstoffmangel sterben die Forelleneier im Kies ab.
Dieses Problem wird durch die M und S-Box umgangen, da bei diesem System die Erbrütung der Eier im Mittelwasser durchgeführt wird.
Damit sind nachweislich gute Erfolge zu erzielen.
Zur Zeit ist dazu eine Ausstellung im Deutschen Jagd und Fischereimuseum in München.
Viele Grüsse
Schorsch
in extrem feinsedimentarmen Gebirgsbächen, ohne Kolmation, mag die Methode der "artificial nests" seine Berechtigung haben.
Die meisten Bäche in Bayern führen aber hohe Feinsedimentmengen, besonders bei Hochwasser. Durch den dadurch verursachten Sauerstoffmangel sterben die Forelleneier im Kies ab.
Dieses Problem wird durch die M und S-Box umgangen, da bei diesem System die Erbrütung der Eier im Mittelwasser durchgeführt wird.
Damit sind nachweislich gute Erfolge zu erzielen.
Zur Zeit ist dazu eine Ausstellung im Deutschen Jagd und Fischereimuseum in München.
Viele Grüsse
Schorsch
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Maggov
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Hallo Klaus,
in Deinem Link wird doch klar geschrieben dass bei Bachforellen in benachbarten Tälern bereits klare Unterschiede bestehen. Dies geht genau in Gebhards (tschuldige Royal Coachman's) Richtung und spricht gegen Deine Meerforellen Theorie. Vielleicht kann ich bei anadromen Fischen eine andere Prägung auf das Gewässer annehmen als bei nichtanadromen Fischen? - Trotz genetischer Nähe. Wir sind zu 99% mit dem Schimpansen verwandt habe aber anscheinend auch andere Fortpflanzungsrituale
Die Frage warum sich Eibesatz nicht so positiv auszahlt (das ist nämlich das was ich meist höre "wir haben es mehrere Jahre probiert und es kam nichts raus") ist sicherlich immer durch verschiedene Faktoren getrieben und abweichende Laichzeiten bei Fremdeiern machen fürmich durchaus Sinn. Der weitere Aspekt ist ob ich die gleichen Brutbedingungen wie der Fisch schaffen kann. Gewässer sind sehr komplex in der Beurteilung - ich würde sogar soweit gehen und behaupten je mehr Geschiebe ich in einem Wasser habe desto schwieriger ist es. Sollten zu den Hochwassern die Fische schon geschlüpft sein so habe ich trotzdem das Problem dass im kommenden Herbst die vorherige Kiesbank zum Laichen nicht mehr geeignet sein kann. Ich kenne Beispiele da hat man versucht in Bächen mit weniger Geschiebe durch die Einbringung von Kies künstliche Laichbetten zu schaffen - diese wurden aber nicht angenommen. Dann sehe ich Kiesbänke die einen klaren Algenbewuchs (braunalgen) an der Oberfläche haben und somit sedimentiert sind, die aber regelmässig Laichgruben vorweisen. Offenbar scheinen sich die Fische dort fortpflanzen zu können wo man es gar nicht vermutet.
Das nächste Problem hat Clemens prima auf den Punkt gebracht. Ich muss wesentlich mehr Arbeit investieren um Eier von heimischen Laichfischen zu gewinnen (was da bei falschem E-Fischen zerstört wird sei mal aussen vor) und dann mind. 2 Jahre warten bis sich die Mühen auszahlen. Das lässt sich bei Fleischfischern sehr schlecht verkaufen.
Am Ende des Tages muss ich mir aber die Frage stellen wie ich überhaupt zur Bestandstützung beitragen kann wenn sich der Befischungsdruck nicht regulieren lässt wie es das Wasser braucht. Klingt paradox ist aber in der Realität gang und gebe - leider. In diesem Kontext ist mir ein (erfolgloser) Eibesatz lieber - er reduziert die gefangenen Fische, damit indirekt den Befischungsdruck und fördert dadurch (wieder indirekt) das natürliche Aufkommen
LG
Markus
in Deinem Link wird doch klar geschrieben dass bei Bachforellen in benachbarten Tälern bereits klare Unterschiede bestehen. Dies geht genau in Gebhards (tschuldige Royal Coachman's) Richtung und spricht gegen Deine Meerforellen Theorie. Vielleicht kann ich bei anadromen Fischen eine andere Prägung auf das Gewässer annehmen als bei nichtanadromen Fischen? - Trotz genetischer Nähe. Wir sind zu 99% mit dem Schimpansen verwandt habe aber anscheinend auch andere Fortpflanzungsrituale
Die Frage warum sich Eibesatz nicht so positiv auszahlt (das ist nämlich das was ich meist höre "wir haben es mehrere Jahre probiert und es kam nichts raus") ist sicherlich immer durch verschiedene Faktoren getrieben und abweichende Laichzeiten bei Fremdeiern machen fürmich durchaus Sinn. Der weitere Aspekt ist ob ich die gleichen Brutbedingungen wie der Fisch schaffen kann. Gewässer sind sehr komplex in der Beurteilung - ich würde sogar soweit gehen und behaupten je mehr Geschiebe ich in einem Wasser habe desto schwieriger ist es. Sollten zu den Hochwassern die Fische schon geschlüpft sein so habe ich trotzdem das Problem dass im kommenden Herbst die vorherige Kiesbank zum Laichen nicht mehr geeignet sein kann. Ich kenne Beispiele da hat man versucht in Bächen mit weniger Geschiebe durch die Einbringung von Kies künstliche Laichbetten zu schaffen - diese wurden aber nicht angenommen. Dann sehe ich Kiesbänke die einen klaren Algenbewuchs (braunalgen) an der Oberfläche haben und somit sedimentiert sind, die aber regelmässig Laichgruben vorweisen. Offenbar scheinen sich die Fische dort fortpflanzen zu können wo man es gar nicht vermutet.
Das nächste Problem hat Clemens prima auf den Punkt gebracht. Ich muss wesentlich mehr Arbeit investieren um Eier von heimischen Laichfischen zu gewinnen (was da bei falschem E-Fischen zerstört wird sei mal aussen vor) und dann mind. 2 Jahre warten bis sich die Mühen auszahlen. Das lässt sich bei Fleischfischern sehr schlecht verkaufen.
Am Ende des Tages muss ich mir aber die Frage stellen wie ich überhaupt zur Bestandstützung beitragen kann wenn sich der Befischungsdruck nicht regulieren lässt wie es das Wasser braucht. Klingt paradox ist aber in der Realität gang und gebe - leider. In diesem Kontext ist mir ein (erfolgloser) Eibesatz lieber - er reduziert die gefangenen Fische, damit indirekt den Befischungsdruck und fördert dadurch (wieder indirekt) das natürliche Aufkommen
LG
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Maggov
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Hallo Gebhard,
hallo Klaus,
ein Nachtrag meinerseits der per Mail von einem Fischwirt einging (vielen Dank an dieser stelle - leider kann ich derzeit nicht per Mail antworten (technische Problemchen):
"Eibesatz ist nachweislich oft deswegen erfolglos weil Kardinalfehler gemacht werden:
a) man besetzt die Boxen usw. mit Augenpunkteiern (aus Erbrütung bei Quellwassertemperatur 8° C), dann stimmt die Temperatursynchronisation mit dem Besatzgewässer nicht überein und die Brut schlüpft unter ungünstigsten Bedingungen zu früh!
b) man verwendet frisch gestreifte "grüne" Eier, achtet aber aus Unerfahrenheit nicht auf die optimale Reife (Ovulation) der Laichfische, dann gibt es zu viele unbefruchtete Eier oder nicht überlebensfähige, zu schwache Brut!"
sowie der Hinweis dass die Stämme in DE und AT durchaus bekannt seien:
Man kann inzwischen über "Mikrosattelitenanalysmethode" so genau differenzierne, dass man sogar die Fische eines Geleges (Voll-/Halbgeschister identifizieren kann. Das ist aber nur vo akademischer Bedeutung. In D und Ö genetisch weitgehendst einheitlich sind die Formenkreise (Lokalrassen) des Donaueinzugsgebiets, des Rheineinzugsgebiets und des Elbeeinzugsgebiets. Die zubesetzten oft dänischer Herkunft gehören zum "atlantischen Formenkreis", die inzwischen berühmten Red Spot Bfo kommen zwar aus einer Zuchtline aus Velje/Jütland, stammen aber ursprünglich aus Kärnten (Igler-Stamm). Das ist wissenschaftlich sehr genau differenziert untersucht (u. a. von Dr. U. Schlieffen, bay. biol. Staatssammlung).
und dass es durchaus zu einer Prägung auf den Laichplatz kommt sofern nicht subadult/fangfähig besetzt wird.
Ich hoffe das trägt zum Verständnis und zum Austausch bei.
Viele Grüsse
Markus
hallo Klaus,
ein Nachtrag meinerseits der per Mail von einem Fischwirt einging (vielen Dank an dieser stelle - leider kann ich derzeit nicht per Mail antworten (technische Problemchen):
"Eibesatz ist nachweislich oft deswegen erfolglos weil Kardinalfehler gemacht werden:
a) man besetzt die Boxen usw. mit Augenpunkteiern (aus Erbrütung bei Quellwassertemperatur 8° C), dann stimmt die Temperatursynchronisation mit dem Besatzgewässer nicht überein und die Brut schlüpft unter ungünstigsten Bedingungen zu früh!
b) man verwendet frisch gestreifte "grüne" Eier, achtet aber aus Unerfahrenheit nicht auf die optimale Reife (Ovulation) der Laichfische, dann gibt es zu viele unbefruchtete Eier oder nicht überlebensfähige, zu schwache Brut!"
sowie der Hinweis dass die Stämme in DE und AT durchaus bekannt seien:
Man kann inzwischen über "Mikrosattelitenanalysmethode" so genau differenzierne, dass man sogar die Fische eines Geleges (Voll-/Halbgeschister identifizieren kann. Das ist aber nur vo akademischer Bedeutung. In D und Ö genetisch weitgehendst einheitlich sind die Formenkreise (Lokalrassen) des Donaueinzugsgebiets, des Rheineinzugsgebiets und des Elbeeinzugsgebiets. Die zubesetzten oft dänischer Herkunft gehören zum "atlantischen Formenkreis", die inzwischen berühmten Red Spot Bfo kommen zwar aus einer Zuchtline aus Velje/Jütland, stammen aber ursprünglich aus Kärnten (Igler-Stamm). Das ist wissenschaftlich sehr genau differenziert untersucht (u. a. von Dr. U. Schlieffen, bay. biol. Staatssammlung).
und dass es durchaus zu einer Prägung auf den Laichplatz kommt sofern nicht subadult/fangfähig besetzt wird.
Ich hoffe das trägt zum Verständnis und zum Austausch bei.
Viele Grüsse
Markus






