kurzer Kohlefaser-Blank

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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Shortcaster
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Beitrag von Shortcaster »

Hi,
ich würde von einem 3 teiligen das Handteil weglassen. Ich hab mir auch schon 2 teilige geürzt, aber da muß man den Blank schon sehr gut kennen. Mit einem PacBay Tradition zum Beispiel könnt das für sehr kleines Geld funktioneren, der könnte auch den Vorstellungen entsprechend Aktion entsprechen.
Tja, TL
Peter
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Dieter,

in der Theorie gebe ich dir absolut Recht.
Nach der AFTMA-Systematik müssten alle der ultrakurzen Ruten mit einer Standardschnur ihr Ladungsoptimum bei ungefähr 9,14 Metern haben.
Gerade bei Fischerei in Kleinstgewässern ist diese Systematik aber alles andere als Praxisnah.
Was bringt eine ultrakurze Kohlefaserrute, die als 3er angegeben ist, aber in ihrem Einsatzbereich nicht die angegebene Schnurklasse wirft???
Nach dem Kauf kommt dann oft die „böse Überraschung“ das die 3er für kleinste Bäche im Verwendungsgebiet eher eine 5er ist, weil man keine Ahnung von der AFTMA-Systematik hat.
Ein paar Rutenbauer die ich kenne klassifizieren ihre Ruten bei diesem speziellen Einatzgebiete (Kleinstgewässer), dem Verwendungsbereich entsprechend und nicht nach dem AFTMA-System.
So wird z.B. die 5ft kurze Gespliesste der Schnurklasse 2 von Kurt Zumbrunn mit einer 2er Standardschnur schon im absoluten Nahbereich geladen und nicht mit einer 3er oder 4er Schnur überladen.
Eine 3er Rute für Kleinstgewässer möchte man auch dort als 3er einsetzen und nicht am größeren Bächen und Flüssen, wofür es meiner Ansicht nach definitiv bessere Gerätekombinationen als eine 5ft Rute gibt. :wink:

Gruß Matthias
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Shortcaster
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Beitrag von Shortcaster »

Hi,
Dieter W. hat geschrieben:Hallo zusammen,

Die Rute muss doch durch das Schnurgewicht geladen werden. Ausgelegt sind die Standardleinen aber darauf, die Rute in der "üblichen" Fischereidistanz richtig gut aufzuladen. . . . Jetzt verkürzen wir die Fischdistanz auf 3-4mtr. vom Standpunkt des Anglers. Wie viel Leinengewicht hat er jetzt noch zur Verfügung? Dieter
Na ja; und die hälfte der Leine draussen ist das Vorfach . . .
Ich denk auch hier hilft dieser Ansatz nur theoretisch; aber wenns darum geht ein paar Meterchen von der Rute weg zu fischen und rundherum die Büsche sprießen ist das Werfen eh nicht möglich (eher das hinaus"schlenzen" der Schnur).

Mein Ansatz würde zu einem sehr progressiven Taper gehen, wo der Spitzenbereich schon bei weniger Leinengewicht zumindest etwas "arbeitet".

TL
Peter
Marc/Ruhrpott

Beitrag von Marc/Ruhrpott »

Shortcaster hat geschrieben:
Mein Ansatz würde zu einem sehr progressiven Taper gehen, wo der Spitzenbereich schon bei weniger Leinengewicht zumindest etwas "arbeitet".
Servus,

meiner Meinung nach, macht es mit einem Teppichklopfer garkeinen Bock
an einem Meterbach zufischen. Mit der Rute sollte es einfach Spaß machen beim Fischen.

mfg Marc


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Peter S.

Beitrag von Peter S. »

.
Zuletzt geändert von Peter S. am 21.12.2016, 01:20, insgesamt 1-mal geändert.
Marc/Ruhrpott

Beitrag von Marc/Ruhrpott »

Servus Peter

Kiloforelle aus nem kleinen Bach stelle ich mir schon sehr schwierig vor zu fangen wenn nicht besetzt, wobei der Drill mit solch einer Rute in einem kleinen Bach gegenüber einem großem Fisch echt super einfach ist.

Vielmehr stellt sich mir die Frage auf, mit was für einen feinen Vorfach du denn fischen wirst bei solch einer Ruten aktion und solchen fischen ohne sie durch Vorfachbruch zu verlieren.

Rückrat ist nicht immer gut in dieser hinsicht und schonmal was von dem schattenboxer prinzip gehört im Drill.

Mfg Marc
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Beitrag von Shortcaster »

Peter S. hat geschrieben:Viel praxistauglicher erscheint mir hier eine Rute mit sensibler
Spitze und trotzdem genügend Rückrad. Und wenn es das von
der Stange geben sollte, ist die Kuh vom Eis.

Gruß
Peter S.
Ganz meine Rede ! That's it. Progressive taper.
TL Peter
Peter S.

Beitrag von Peter S. »

.
Zuletzt geändert von Peter S. am 21.12.2016, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Peter S. hat geschrieben: Was will man dann mit einer superweichen Rute? Ich lade Marc gerne ein, um mir zu zeigen, wie das gehen soll.
Hallo Peter,

gegenhalten und die Rute in die Horizontale umlegen und nicht erschrecken, wenn die Rute richtig krumm ist. Man wundert sich immer wieder, wie gut sich selbst eine Großforelle forcieren lässt.
50 % der Drilldauer liegt meiner Meinung nach immer noch bei Geschick und Können des Fischers. Eine gute Drilltechnik will eben so gelernt sein, wie das Werfen.
Eine parabolische Rute wirkt sich sehr unterstützend aus, wenn man Drills stark forciert.
Zeigen muss man das nicht mehr, ich denke Marc und ich haben in Bad Berka beim letzten Fliegenfischer-Forums-Treffen bewiesen, wie schnell und sauber man mit dieser Rute auch große Regenbogenforellen in kürzester Zeit drillt und sicher landet.

Gruß Matthias
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Theowsky
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Beitrag von Theowsky »

Hallo zusammen,

ich habe mit großem Interesse die Ausführungen zu diesem Thema gelesen und kann die meisten davon nachvollziehen. Besonders, dass eine Rute mit knapp 2-3 Metern Schnur (der empfohlenen Klasse) nicht optimal auflädt. Ist logisch und wurde auch schön erklärt.

Ich habe die Tage für meinen Enkel (8 Jahre) eine 2 Meter 2-teilige Rute gebaut mit - wie soll es anders sein - natürlich mit Solitip. Der Blank stammt aus Beständen die ich mir vor über 10 Jahren mal bauen lies. Darum gehts aber hier nicht.

Die Rute hat eine ca 40 cm Solitip und ist nach der 15°Power Vermessung eine AFTMA 2 mit schneller Aktion = ordentlich Kraft im Handteil. Die Rute wirft ohne Krfteinsatz schon mit 3-4 Meter Schnur einwandfrei und transportiert - wenns denn sein muss auch noch 10 Meter Schur ohne schlapp zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass das genau das Rütchen ist, das Peter S. bzw. sein Freund sucht.

Ich werde die Rute bei der Messe in Dortmund dabei haben. Wer will kann gerne mal ein paar Würfe damit machen.

Schöne Grüße
Theo
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