Ich habe bei meinen ersten Versuchen mit der Fliegenrute Hechte zu angeln, immer ein sehr feindrätiges Stahlvorfach verwendet. Ich habe aber damit noch nie einen Hecht gefangen. Dieses System hat sich auch sehr schlecht geworfen. Es hat immer nachgeschlagen.
Frage: Was mache ich falsch? Mit dem Blinker fange ich ja auch meine Hechte im selben Gewässer.
Gruß Hans
Hi.
Also ich fische auf Hecht immer mit einem Polyleader von 1,50m und dann nen Stahlvorfach von 20 cm. Geht eigentlich ganz gut. Vielleicht liegt es daran, dass dein Vorfach allgemein zu lang ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, desto kürzer desto besser.
...äh, nachgeschlagen? Nach Dir oder im Lexikon? Aber mal im Ernst, das liegt vermutlich eher daran, dass es für dich ungewohnt ist, so große Streamer zu werfen. Und ob du da ein Nylonvorfach, Stahlseide oder Hardmono vorne dran hast, ist da unerheblich. Obwohl, Hardmono in 80Pfd. Tragkraft ist wahrscheinlich so steif , dass es gar nicht nachschlagen kann .
Wolfgang
Was meint ihr denn mit "nachschlagen"? Kenne den Begriff in Verbindung mit FliFi nicht... *schäm*
Mach Dir nix draus, Hans, mir geht es genau so! Hecht war für mich auch immer ein Spinnfisch und Fliegenfischen geht eh net über Klasse 6... Jetzt hab ich so ein 8/9er Monster und die letzten Male auch nix gefangen... Komme mit den großen Streamern auch nicht zurecht, ist schon eine andere Welt! Bin aber zuversichtlich, dass das noch was wird. Wir müssen einfach noch mehr fischen und üben...
Ich fische übrigens ein 0,50mm FluoCarbon. Was die praktische Erfahrung betrifft, kann ich aber leider noch net viel sagen. Wurde mir so von meinem Händler empfohlen.
Von 0,50er Fluo kann ich Dir nur dringend abraten. Ich war im August in Alaska und hatte dort die Möglichkeit mich auch beim Hechtfischen (Alexanderlake) richtig auszutoben. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass selbst 40 Pfund Hardmono nicht jedem Hecht standhält. Wenn Du auf nunmal sicher gehen willst, geht meiner Meinung nach nichts über ein geschmeidiges Stahlvorfach.
Ich fische nach einer längeren Hardmono-Phase inzwischen auch mit Stahlvorfach.
Mehrere Bekannte von mir fischen dagegen mit "Bienendraht".
Das ist ziemlich weicher Edelstahldraht, der vom Imker zum
Trennen der Bienenwaben benutzt wird.
Der Draht wird oben umgebogen und mit einem Nagelknoten
belegt.
Die Fliege wird auf den Draht gefädelt und dieser ein paar Mal
verzwirbelt. Meine Bekannten schwören darauf, ich habe da aber
noch Berührungsängste.
Ich habe Eure Tipps zur Kenntnis genommen. Wahrscheinlich ist es doch am besten, wenn ich mit dem Stahlvorfach weitere Versuche unternehme. Es kann ja sein, dass die Wurfeigenschaften durch eine Kürzung des Sahlvorfachs wesendlich verbessert werden. So wie es Sebastian vorgeschlagen hat.
Das AirFlo Titanium Predator PolyLeader, welches auf dem Link von Norbert angezeigt wird, ist bestimmt auch eine feine Sache. Es beginnt an der Wurfschnur mit einem weichen und dehnbaren Polyleader und besitz am Ende eine ca. 25cm lange Titandrahtspitze. Der ganze Spaß kostet natürlich auch 16,50€/Stück. Das kann auf Dauer in unserem bewachsenen Wiesenbach etwas teuer werden.
Erklärung nachschlagen: Ich habe damit gemeint, es kommt beim Wurf die Spitze der Wurfschnur früher an als der Streamer. Es gibt also zweimal einem Ruck. Warum ?
So wie ich das jetzt verstehe, deute ich das mal so. Du lässt beim Wurf deine Schnur gegen die Rolle schlagen. Die Energie kann sich nicht ganz freisetzen und so kommt es zum ersten Ruck. Der zweite Ruck kommt von dem Gewicht des Streamers wenn er sich nach vorne abrollt.
Hallo,
von Cormoran gibts einen "Bungee Steel" als Vorfachmaterial.
Habe ich mir besorgt und werde das mal probieren.
Das ist ein dünner einfädiger Draht der nicht mehr kringeln soll und auch Dehnung hat.
Bei herkömmlichen Stahlvorfächern hatte ich immer das Problem das nach 2 Stunden das Stahlvorfach im A.... war weil verdreht und verzwirbelt durch das besagte Umschlagen beim Wurf.
Mal sehen wie das funzt.
Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Hi.
Also Stahl kann eine gewisse Zugkraft aufnehmen und ist bis zu einem gewissen Punkt auch elastisch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Stahlvorfach so elastisch ist, dass es als art Puffer dient. Was vielleicht gehe würde, wenn man die Gummis zwischen Vorfach und Stahlvorfach schalten, die es auch zum Nymphenfischen gibt.
Hallo Sebastian,
es ist so das sich dieser "Stahl" bis ca. 15 % tatsächlich dehnen lässt und dann wieder zur Ausgangslänge zurückgeht.
Habs probiert da ich es zuerst auch angezweifelt habe.
Heißt zwar Stahl, aber ist ja vielleicht auch aus etwas anderem Material.
Mir ist das wurscht.
Hauptsache das Kringeln ist weg, und das werde ich ausprobieren.
Die Dehnbarkeit ist mir in diesem Falle nicht wichtig, da beim Fliegenfischen auf Hecht die Rute an sich schon stärker puffert als beim Spinnfischen.
Jedenfalls meine.
Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Hi Michl
Da hast du recht, dass die Fliegenrute mehr Puffert als so ne Spinnrute. Aber das Vorfach macht bei der Fliegenrute ja mehr mit als bei ner Spinnrute .
Berichte mal bitte wie das Stahlvorfach ist und ob man das auch Knoten kann.
Hallo Hans,
Du schreibst, dass sich Dein System sehr schlecht werfen läßt. Das liegt definitiv nicht an einem 25 cm langen dünnen Stahlvorfach, sondern wahrscheinlich an der gesamten Gerätezusammenstellung. Für fundierte Hilfe solltest Du einmal über Deinen Geräteaufbau (Rutenklasse, Schnur, Vorfachlänge und -aufbau) etwas schreiben. Mit der richtigen Gerätezusammenstellung lassen sich auch Großstreamer ganz passabel werfen. Wichtig ist die Schnur (Basstaper!) und der richtige Vorfachaufbau, damit die Wurfenergie bis auf den Streamer übertragen wird.
@Sebastian
Moin,
habe die Sache mal ausprobiert.
Hat mich überzeugt.
Die Dehnung ist da, wie auch immer das funktioniert.
Der Draht lässt sich nicht knoten, Klemmhülsen sind angesagt.
Entweder Streamer direkt in die Schlaufe oder kleinen Einhänger dranmachen.
Beim normalen Werfen und Fischen ist bei mir das lästige Kringeln weg.
Aber bei einem Hänger oder "Baumwurf" kriegt das Ding doch einen Knick, und der ist haltbar.
Aber damit kann ich leben.
Für mich das bisher beste Stahlvorfach zum Fliegenfischen.
Allerdings steht ein Versuch auf größere Entfernungen mit mehr Schmackes noch aus, ebenso hab ich noch keinen Conahead gefischt, die schlagen beim Wurf schneller um und knicken dann dadurch den Stahl vielleicht.
Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.