welche schnurklasse geeignet?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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phillip
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welche schnurklasse geeignet?

Beitrag von phillip »

hallo,
ich wollt malö hören, was für AFTMA klassen ihr beim fliegenfischen auf forellen und äschen an bächen mit ca 5-8 m breite und einer durchschnittstiefe von ca 1-1,5 m verwendet?
ich hab hier im forum gelesen, dass viele gerne 0-3er klassen nehmen. ich hab ne 6er klasse- ist das zu dich dafür?

phillip
Spessart Räuber
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Beitrag von Spessart Räuber »

Hallo,

das lässt sich nicht so pauschal sagen. Ich befische einen Bach dieser Kategorie und verwende eine Rute Klasse 5, werde demnächst auf Klasse 4 umsteigen. In den Klasse 0 - 3 kann man mit Trockenfliegen sehr gut fischen. Alle beschwerten Nymphen etc. verursachen in diesen Klassen eher wurftechnische Probleme.

Klasse 6 ist schon ein bißchen derb für so einen Bach, jedoch grundsätzlich einsetzbar.

Cheers

Klemens
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo,

ich setze normalerweise für diese Verhältnisse eine 4er ein (Sage SLT),
aber grundsätzlich geht durchaus auch eine 6er, damit lassen sich auch stärker beschwerte Nymphen fischen.

Grüsse
Heinz
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Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hallo Phillip,

ich befische einen ähnlichen Bach mit einer Fliegenrute der Klasse 4.
Obwohl ich noch keine Ruten mit niedrigeren Klassen gefischt habe, kann ich sagen, daß ich von der Klasse 4 als "relative" Alroundfliegenrute für ein solches Gewässer sehr begeistert bin.

Man kommt von kleinen Streamern, über Nymphen, bis hin zu Trockenfliegen mit allem gut zurecht und kann auch einem größeren Fisch noch ganz gut Paroli bieten.
Wenn Dein Bach nicht allzu tief ist, müsstest Du mit einer schwimmenden Schnur alle Bereiche gut abdecken können.

Gruß,

Martin
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo Philipp,

wenn du eine Ausrüstung für 6er hast und das Gefühl, dass das zu grob sein sollte, weil die Fische wg. der stärkeren Flugschnur und des damit verbundenen stärkeren Lärms beim Aufwassern der Flugschnur scheuen, kannst du ohne allzu grosse Investitionen folgende Massnahmen treffen:

Erstens: Fischen stromab, zuerst kurze Würfe, dann erst längere-kostet nichts

Zweitens: ein längeres Vorfach verwenden (etwa Froghair-Brinkhoff) mit Spitze ca. 0, 14 ev. auch 0,12 . Das kostet sehr wenig.

Drittens: eine 5er Schnur verwenden (ev. eine Ersatzspule verwenden), in deinem Fall würde ich da eine DT F nehmen, auch die sollte sich mit einer 6er Rute noch ordentlich werfen lassen. Kostet etwas mehr.

Die optimale, aber auch teuerste Variante ist natürlich eine 4er Rute mit der entsprechenden Rolle etc. Aber vergiss nicht, die Rute sieht der Fisch nicht, sie ist ihm egal, das gilt auch für die Rolle. Nur ist die Rute ein Hilfsmittel, die passende Schnur zu werfen und eine 4er mit einer 6er Rute geht schlecht. Prinzipiell solltest du mit den vorstehend angeführten Massnahmen aber prima das Auslangen finden. Die neue Ausrüstung ist eine Luxusvariante, wenn das Geld keine Rolle spielt.

Grüsse
Heinz
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Beitrag von C.C.R »

Hallo zusammen!

Also ich befische einen Bach der von 4-12m breite hat mit einer #4 7´6 , und schliesse mich Martin an, wenn er sagt #4 Allround für Bach! Trockenfliege-Super, Nymphen-geht ganz gut(könnte nach meinem Geschmack etwas Länger sein) und Streamer-Funktioniert auch noch.
Heinz hat sicherlich recht, aber eine #4 strengt über längere Zeit nicht so sehr an wie #6.

tight lines Jürgen
"Die Toleranz ist nicht grenzenlos. Sie findet ihre Grenze, vielleicht ihre einzige Grenze, in der etwaigen Intoleranz des anderen."
Zitat aus der deutschen Politik
Michl
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Beitrag von Michl »

Hallo,
habe ganz ähnliche Verhältnisse am Hausgewässer und fische eine 5 er.
Für mich die optimale Bachrute, da alles incl. Streamer fischbar ist.
Verträgt auch eine Naßschnur bei Bedarf.
Wichtig ist in meinen Augen das die Rute nicht zu kurz ist.
Gerade an kleinen Gewässern fische ich gerne 8 oder 9 Fuß da sich da die Fliege besser führen lässt.
Und ein Rollwurf ist mit der längeren Rute auch leichter.
3 oder 4 sind schön für trocken, alles darunter ist für mich Spielzeug.
Klasse 6 geht sicher auch, wie Heinz geschrieben hat einfach ein feineres Vorfach fischen.
Es gibt Instruktoren die behaupten man braucht am Fluss oder Bach nur eine Klasse, nämlich 6.
Wenn Du jemand kennst der eine 4er oder 5er hat dann probier mal aus wie Du damit zurechkommst, sonst passiert Dir das gleiche wie mir, Du hast 5-6 Ruten und fischst immer die gleiche. :)
Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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Mario Mende / Sachsen
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Beitrag von Mario Mende / Sachsen »

Hallo,
ich fische auch eine Klasse 4 in 9ft. Hauptsächlich fische ich die breiteren Flüsse des Erzgebirges. Die Breite variiert zwischen 5 und 20m.
Allerdings finde ich für einen "blutigen Anfänger" Klassen um 5/6 zum Erlernen besser.

Eine Keulenschnur aufgezogen und dann ab ans Wasser, du kannst somit den Zug der Schnur besser verinnerlichen. Eine DT-Schnur würde ich für den Anfang nicht empfehlen.
OLangsame Ruten sind ebenfalls am Anfang besser, sie verzeihen Wurffehler, das bedeutet, du kannst den Wurf noch vor dem Zusammenbrechen retten.

Natürlich hat der Eine Talent, der andere braucht etwas mehr Zeit.
Wichtig: Üben, Üben, Üben!

Viel Erfolg und Freude beim gemeinsamen Hobby!
Vergräme den Kormoran, nicht den Fisch!

Mario
phillip
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Beitrag von phillip »

hallo,
erstmalm danke für die vielen antworten.
das mit dem vorfach mird sich auf jeden fall machen lassen, nur wass versteht ihr unter langes vorfach? bis jetzt hab ich vorfächer von 2, 70. sollten sie noch länger ausfallen,oder reicht das schon?

dann zur schnur-ich denke es lohnt sich nicht, mir jetzt noch eine 5-er schnur zu kaufen. Da ich bis jetzt totaler anfänger bin, muss ich erstmal schauen, ob mir das fliegenfischen überhaupt gefällt, was ich jedoch stark annehme.
falls es dann wirklich sehr schlecht ist mit der dicken schnur, muss ich mal schaun, ob ich mir dann vielleicht mal zu weihnachten oder so ne 3-4rer ausrüstung zulege.

phillip
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Mario Mende / Sachsen
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Beitrag von Mario Mende / Sachsen »

Vorfach: Man verwendet das Vorfach in der Regel Rutenlang.

Wie jetzt 5 er Schnur? Für die 6 er Rute?
Mit einer leichteren Schnur lernt man zwar besser die Schnur in der Luft zu halten, aber am Anfang nimm eine 6 er Schnur, oder wenn du hast, ruhig eine 7 er.

Versuch es erstmal,wie es dir liegt.
Wenn du "Blut" geleckt hast, wirst du immer mehr Ruten kaufen-glaube mir.... :wink: :wink:
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Mario
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo,

ich würde es in deinem Fall mit einem Vorfach mit einer Länge von zumindest 3m ev. 3, 50 m versuchen. Spitze 0,14mm, ev. sogar 0,12 mm.

Grüsse
Heinz
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

Heinz hat geschrieben:Hallo,

ich würde es in deinem Fall mit einem Vorfach mit einer Länge von zumindest 3m ev. 3, 50 m versuchen. Spitze 0,14mm, ev. sogar 0,12 mm.
@Heinz: ich bin ein wenig erstaunt, ich würde niemals einem Anfänger eine zwölfer Vorfachpitze für eine sechser Rute empfehlen. Der Vorfachbruch beim Anhieb ist da doch schon fast vorprogrammiert.

Und obwohl ich selbst an der Küste und in großen Gewässern gerne Vorfächer bis sechs Meter Länge fische, würde ich am Bach einem Anfänger zu einem kurzen, etwa rutenlangem Vorfach raten. Der Junge wird doch im Schnitt nicht weiter als 10 Meter werfen. Dann sind bei einer Vorfachlänge von 3,50 Metern und einer Rutenlänge von 9' gerade mal 4,80 Meter Fliegenschnur aus den Ringen. Das ist echt nicht so doll. Und wenn Rollwürfe nötig sind, legt sich jeder Einsteiger mit so einem langen Vorfach die Karten.

@Phillip: Ich hoffe, ich verunsichere dich nicht, weil ich meinem Vorredner so entschieden widerspreche, aber ich gebe jedes Jahr eine ganze Menge Fliegenfischerkurse und sehe das aus meiner Erfahrung heraus einfach anders. Jetzt aber ein paar konkrete Tipps von mir:

Eine vierer Rute halte ich auch für die optimale Wahl für so ein kleines bis mittleres Forellengewässer. Meine Längenempfehlung wäre 8'6".

Du kannst aber auch mit deiner sechser Rute fischen. Die Nachteile bestehen darin, dass die schwerere Schnur sich nicht so sanft präsentieren lässt und dass die relativ steife Rutenspitze nicht so geeignet für feine Vorfächer ist. Die Rute ist natürlich auch schwerer als eine Vierer, aber ermüden wirst du deshalb noch lange nicht. Ist aber tatsächlich nicht so komfortabel.

Als Schnur würde ich dir eine kurze rollwurfgeeignete Keule in #6 empfehlen, wie zum Beispiel die Guideline Tri Cast. Die ist auch ziemlich schwer und lädt die Rute früh auf.

Sollten die Fische bei dir tatsächlich sehr vorfachscheu sein, dann nehme 15er Fluorcarbon als Spitze. Sonst lieber 18er. Die Fische verweigern die Fliege weitaus seltener wegen eines zu dicken Vorfachs als häufig angenommen wird. Oft lässt einfach die Präsentation zu wünschen übrig oder die Vorfachspitze ist nicht entfettet.

Und lass dich nicht verrückt machen: eine Forelle ist auch nur ein Fisch, und ganz bestimmt nicht der Schlauste 8)


Viele Grüße

Achim
Früher war mehr Lametta!
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
phillip
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Beitrag von phillip »

also, ich hab ne rute der klasse 5/6, hab mich aber für ie 6er schnur entschieden, da ich mal gelesen hab, es sei in so einem fall besser die
schwerere schnur zu nehmen, da man dann das werfen leichter erlernt.
als schnur hab ich ne cortland fairplay.

phillip
-Christian-
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Beitrag von -Christian- »

Hallo,
ich benutze eine floating 5er DT, da ich gerne mit Nymphe und leichten Streamern fische. Als Vorfachspitze 16er manchmal auch eine 14er oder 18er.
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