Koppen => Indikator für gute Wasserqualität

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Peter Olbrich
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Koppen auch im Rhein

Beitrag von Peter Olbrich »

vor einiger Zeit ist mit eine Untersuchung in die Finger gekommen, dass in der Fahrrinne der Niederrheins offensichtlich eine große und solide Koppenpopulation zuhause ist.
Und Güteklasse 1-2 ist der Niederrhein wohl immer noch nicht.

Peter
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Rattensack hat geschrieben: Übrigens wurden unlängst in Deutschland 4 Arten differenziert.
Weiß da jemand mehr darüber?? Ich finde dazu nix. Würde mich aber nicht wundern, wenn bei denen ein ähnliches Untergruppen/lokale Rassen Kuddelmuddel wäre, wie bei den Coregonen. Die Kleinen schaut nur keiner genau an. Die sind sogar mit E-Geräten nicht leicht nachzuweisen. :huhn
Wenn dann noch die Lebensweise identisch ist, wirds echt haarig.

Viele Grüße
Martin
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Hallo Martin,

Einer neueren Arbeit zufolge können in Europa 15 Koppenarten unterschieden werden, wobei man erst durch molekulargenetische Untersuchungen auf diese Vielfalt aufmerksam geworden ist. Äußerlich sind diese Arten teils sehr ähnlich. In Deutschland sollten vorkommen:

Cottus gobio
C. perifretum
C. rhenanus
C. poecilopus (wahrscheinlich ausgestorben)
C. microstomus (möglicherweise ganz im Osten)

Bei Interesse findest du hier ein abstract der Arbeit von Jörg Freyhof und Mitarbeitern:
http://www.pfeil-verlag.de/04biol/pdf/ief16_2_02.pdf

Für die Praxis sind diese Erkenntnisse bedingt relevant, wissenschaftlich allerdings sehr interessant.

Lg,
Clemens

H
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Beitrag von FoolishFarmer »

Rattensack hat geschrieben:Hallo Leute,

dass die Koppe ein Indikator für gute Wasserqualität sei, ist ein weit verbreitetes Ammenmärchen.
Ganz genau so sehe ich das auch.

Dennoch ist und bleibt die Koppe eine FFH-Art (also eine nach Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie relevante Tierart, deren Lebensräume es zu schützen gilt).

Wer auch immer sich das mal ausgedacht hat war entweder total bescheuert... oder schlichtweg genial! Bild
Gruß Paddy
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Beitrag von Cuchulainn »

Ein herzerfrischendes Moin-Moin an alle Durchgeknallten,
Effektiv kann man sagen, dass die Fische in großen Flüssen, wie die angesprochene Population vermutlich eine ähnliche Lebensweise haben, wie die Donaubarsche Streber und Zingel. Einfach teilweise räuberisch lebende Bodenfische in kleinen Bestandsdichten. Darum sind sie wahrscheins auch so lange nirgendwo aufgefallen. Und ganz schnell von der Bildfläche zu verschwinden. Aber erwähnenswert ist die Anpassungsfahigkeit vom Gebirgsbach bis zum Strom.

Interessant wäre, ob es in der Donau Mühlkoppen gibt. Das wäre eine unwahscheinliche Artenvielfalt von Fischen mit so ähnlicher Lebensweise. Zingel, Streber, Schrätzer, Schwarzmeergrundeln, Kaulbarsch, Flussbarsch und dann noch Mühlkoppe; ganz schöne Liste!!

Bis denn denn,
Martin
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Hallo Martin,

ja, in der Donau leben Koppen, zumindest kann ich das von der gesamten österrreichischen Strecke behaupten. Durch das Eindringen der Neogobius Arten sind sie aber stark zurückgegangen.

Dass Streber, Zingel und Schrätzer grundsätzlich selten wären, ist ebenfalls ein Ammenmärchen, dort wo sie vorkommen sind sie in geeigneten Habitaten überaus selten. Z.b. sitzt der Streber an der Sohle von Fließstrecken der Donau überaus häufig. Der Punkt ist, dass darüber wenig bekannt ist, weil geeignete Methoden zum Nachweis (Langleinen) nur von wenigen eingesetzt werden (können/wollen/dürfen). Schrätzer und Zingel kommen in der Nacht in großen Mengen auf Schotterbänke - wenn man nur am Tag (elektro-)fischt, merkt man davon nix.

Soo ähnlich ist die Lebensweise dieser benthischen Arten übrigens gar nicht, sie sind sehr spezifisch eingenischt, z.B. in Bezug auf Strömungs- oder Substratpräferenz.

Clemens
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Hi Clemens,
Du bist ja voll dabei. Respekt! Also Streber und Zingel sind bei uns RL 1 und Schrätzer RL 2. Aber solange sie eher als zu selten einstufen, mag da keiner was sagen :wink:
Weißt du vielleicht, ob es in anderen großen Flüssen wie Rhein o.ä. Fische mit vergleichbarer Anpassung gibt. Bzw warum es sie nicht gibt.

PS: Wo kriegt man denn so was raus, mit den Substratpreferenz und ähnlicher ANpassung an Mikrohabitate? Außer im Forum fragen 8)

Viele Grüße
Martin
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Beitrag von Rattensack »

Hallo Martin,

ich habe an diese Studie angespielt:

http://www.amazon.de/%C3%96kologische-U ... 041&sr=8-1

Ist leider nicht mehr erhältlich; eine der Kernaussagen ist, dass der Streber sehr strömungliebend ist, der Zingel strömungsliebend und der Schrätzer mäßig. Die Präferenzbereiche überschneiden sich nur geringfügig.

Lg,
Clemens
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Danke Clemens,
Bloß schade dasses das nicht mehr gibt. Aber so gehts mir meistens mit interessanten Büchern. Dass mit den Nachweismethoden kann ich auch für Mühlkoppen bestätigen. Beim E-Fischen am Schwarzen Regen haben wir an 2 ganzen Tagen sage und schreibe 3 Mühlkoppen gefangen. Ist einfach keine gute Methode für kleine Bodenfische.

Bis denn denn
Martin
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