Wurfweitenlatein

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Jens,

ich wollte und will nicht die Leistung des Weitwerfens schlecht reden oder schmälern. Und Dein Einwand mit dem Neid ist durchaus berechtigt - ich spreche mich davon auch nicht frei, denn ich bin - zumindest biologisch gesehen - ein Mensch.

Ich hatte oben schon geschrieben, dass ich meinen Hut ziehe vor Menschen die so weit werfen und diesen gratuliere. Und es gibt ja auch Situationen in denen weit werfen notwendig ist. Aber alles auf Entfernung zu reduzieren halte ich nicht für richtig. Was bringt es einem Flyfi wenn er 20m Schnur in der Luft halten und sauber gestreckt ablegen kann, aber nicht unter einen Busch, zwischen 2 Strudel oder in eine Lücke im Kraut auf 15m trifft. Was bringt es wenn ich unterschiedliche Strömungsverhältnisse habe oder keinen Rückraum zum Werfen.

Für mich ist die Technik des Fliegenfischens komplexer und vielseitiger als eine möglichst lange Strecke von Schnur gerade abzulegen. Einer der Reize dabei ist für mich klar eine Strömung zu lesen und eine Präsentation zu wählen, die die Fliege möglichst natürlich präsentiert. Gerade hier sind viele Trickwürfe und Techniken entstanden die in meinem Einsatzgebiet einfach die Interessanteren darstellen.

Wie Todde bereits schrieb: Ich bin ein Meerforellen-Nichts-Wisser, ich habe wenig bis selten am Stillwasser meine Fliegen gebadet und bin da durchaus an meine Grenzen gestossen. Diese werde ich auch zug um Zug versuchen auszuloten und zu überwinden. Aber nur dann wenn das nicht zu Lasten der Genauigkeit geht.

Ich habe nie einen Wurfkurs gemacht und mir in den vergangenen Jahren sicherlich einige Wurffehler angelernt. Da ist der weg den der von Dir beschriebene Jugendliche eingeschlagen hat sicherlich der Bessere. Bis ich meine Fehler ausgebügelt habe (sofern mir dies gelingt) werde ich sicherlich einiges mehr investieren müssen als Dein junger Kollege.

Viele Grüsse

Markus
Lahnfischer
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Beitrag von Lahnfischer »

Hallo Markus,

ich habe mich mit dem Text nicht speziell auf dich bezogen, sondern auf alle die, die sich schon mal kritisch über den Sinn der "Weitwerferei" geäußert haben. Sollte auch nur als Denkanstoß dienen. Klar, dass ein guter Instinkt in Verbindung mit einer guten Leinenkontrolle in einem kleinen Bach (ich nenne es auch schon mal die "grüne Hölle" wenn´s richtig zugewachsen ist) immer Vorteile bringt und ein Spitzenwerfer nicht immer besser fängt. Übrigens fische ich auch nicht auf Meerforellen aber öfter mal am Stillwasser.
Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass du etwas schlecht reden willst.
Die Trickwürfe habe ich erst gar nicht angeschnitten, da gibt es ja auch noch ne´ Menge zu schreiben. Es ist mir jedenfalls aufgefallen, dass viele Fliegenfischer nicht mal den Doppelzug richtig beherrschen. Meistens ist es allenfalls der einfache Zug.
Lieber werden sich Schussköpfe angeschafft, mit denen man dann aber mindesten 30m werfen möchte. Leider wissen viele noch nicht, dass das Sprichwort "Von nix kommt nix"
auch beim Fliegenfischen gilt. Würde man das Geld, welches für Weitwurfruten, Schussköpfe oder Schnüre ausgegeben wird mal in einen guten Wurfkurs stecken, würde man sich wundern wie viel man evtl. sparen kann.
Ups…soweit wollte ich gar nicht ausholen!

TL

Jens :D
Hans.
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Beitrag von Hans. »

Hallo Jens,

ich kann Dich voll verstehen. Es gibt noch einen anderen Aspekt: Vor meiner Fliegenfischerzeit war ich Karpfenangler und fing gleich mit Weitwurfruten und Raketenposen an (man laß nix anderes...) um dann ALLE Karpfen 10-15m vom Ufer entfernt zu fangen. Ich hatte mich erst nach Anschaffung der Ruten darum gekümmert, wo denn die Karpfen in meinem Gewässer gerne stehen. Genaue Beobachtung kam vor dem (erfolgreichen) Fang, aber nach dem (beinahe unnützen) Rutenkauf.

Natürlich gibt es im Fliegenfischen Situationen, wo nur ein sehr weiter Wurf die Fliege zum Fisch bringt. In der Regel aber stehen auch die großen Fische in Ufernähe, man muß sich nur die Mühe/Freude der Beobachtung machen, -auch mal eine Weile still stehen und warten und schauen, dann weiß man plötzlich, wo die Fliege hingehört, das gilt besonders auch im Stillwasser.

Gehört vielleicht nicht ganz zum Thema hier...


Grüße
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
Lahnfischer
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Beitrag von Lahnfischer »

Hallo Hans,

Genau so ist es!
Thema verstanden 1+. :wink:

TL

Jens
:D
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Huchenhunter
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Beitrag von Huchenhunter »

Hey Folks,

jetzt will ich auch noch schnell mal meinen Senf dazugeben:
ich bin auch kein weitenverliebter Werfer, aber von Zeit zu Zeit muß man das Zeug halt mal weit raushauen.
Der wichtigste Punkt dabei ist allerdings, dass ein Werfer der regelmäßig große Wurfweiten erziehlt schon eine recht saubere Wurftechnik hat. Diese ermöglicht ihm bei schlechteren Bedingungen z.B. Gegenwind oder große Fliege trotzdem noch über 20 Meter zu werfen!!
Bei nomalen Bedingungen kommen die meisten FFischer an den Fisch, bei schlechten dann halt nur mehr die guten Werfer.

TL Niko
Immer hart am Fisch!
Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hey Nico,


besser kann man es m.E. nicht auf den Punkt bringen!

Schön ist es zu können, wenn man muss...... :oops:


Mark
siegi
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Beitrag von siegi »

Liebe Kollegen im Forum,

die ganze Diskussion über Distanzwerferei kann man sich schenken! Es gibt Leute, die joggen so vor sich hin und genießen Wetter und Natur. Und laufen vielleicht trotzdem beim Hanse-Marathon mit – um sich zu messen! Dann gibt’s die Leistungssportler, die für eine zehntel Sekunde weniger Wochen oder gar Monate lang trainieren. Es ist eben der Spaß an der Leistung. Wo die Fische letztendlich beißen, darüber sind wir uns doch wohl alle einig. Ich finde es aber toll und teilweise auch sehr lehrreich, mit ein paar Freunden auf der Wiese zu stehen und einfach nur ein paar Ruten und Schnüre durchzuquälen. Dabei spielt Weite nun mal die Hauptrolle. Sich mit anderen Werfern zu messen, führt meistens zu Frust. In jeder Disziplin gibt es Höchstleistungen, die man selber nie auch nur annähernd erreichen wird. Fliegenfischer, die fast jeden Tag auf der Wiese trainieren und die vielleicht auch ihr Geld damit verdienen, sind eine andere Liga. So trifft man überall auf der Welt echte Superwerfer, bekannte und unbekannte, die Weiten vorlegen, die 99 Prozent aller Fliegenfischer weltweit niemals auch nur ankratzen werden. Es springt ja auch nicht jeder über 8 Meter, oder läuft die 100 Meter unter 10 Sekunden. Wer nicht weit werfen kann oder auch nicht will, weil der Ehrgeiz fehlt – der wird trotzdem seine Fische fangen. Und nicht weniger als andere!!!
Wenn der letzte Fisch gefangen...
brummer
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Beitrag von brummer »

dazu sag ich nur: Jeder wie er es braucht und will.

Gruß
Rene
Darth Wader
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Beitrag von Darth Wader »

das ist doch das lustige am fliegenfischen: es gibt so viele facetten.
der eine wirft gerne, der andere bindet lieber, alle fischen sie gerne.
ich habe das glück, hin und wieder mit richtig guten jungs auf der wiese zu stehen und mitwerfen zu können, auch wenn ich mir immer ein wenig kläglich vorkomme. als erstes habe ich gelernt, dass das wurfvermögen eine sache des trainings ist und nur in ausnahmefällen in die wiege gelegt wird. bei solchen gelegenheiten habe ich schon faszinierende dinge gesehen: 30m ohne schnurhand oder (im wasser stehend) rollwürfe ins backing...
das aber von einem werfer, der in seinem leben mehr stunden übend auf der wiese stand als ich auf der couch vor dem fernseher gelegen habe.

dann habe ich in der praxis schnell die erkenntnis gewonnen, dass -wenn es um wurfweite geht- viele viele zunftkollegen mit der klappe ziemlich weit kommen, aber auf dem acker, wo ein erbarmungsloses maßband am boden liegt, jämmerlich daran scheitern, auch nur in die nähe der angesagten weite zu gelangen.

der casus knaxus ist: am reinen werfen habe ich nicht genug spaß und werde es wohl nie in diese klasse schaffen. aber ich kann trotzdem gut schlafen und habe einen enormen spaß an meinem hobby. also was soll's: chacun à son goût, und jeder, so weit wie er kann.

das angeben mit wurfweite hat was vom brust-trommeln und ist aus stilistischen gründen stets argwöhnisch zu betrachten.

guuds nächtle
olli
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Hans.
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Beitrag von Hans. »

Hallo Olli,


:daumen :daumen :daumen


Grüße
Hans
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Brocki
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Beitrag von Brocki »

Moinsen!

@Olli:
Ich gebe Dir bei deinen Ausführungen recht,kann mich nur anschließen!
Aber lange auf der Couch vor dem Fernseher hast Du doch bestimmt nicht gelegen,oder?
Wenn ich mir Dein Bildchen so anschaue...oder ist das eine Krankheit,diese vielen Beulen an deinem Körper? (Spaß!!!)

Beste Grüße-

Micha
Fischen ist kein Hobby.Es soll eine Leidenschaft sein!!! (Alexander Spoerl)
Darth Wader
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Beitrag von Darth Wader »

welches bildchen? achso, das bin ich doch gar nicht. ist genosse putin.

nur cretins fischen mit nacktem oberkörper oder geben mit muskeln an.
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oswald pachl
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Beitrag von oswald pachl »

wunderschönen guten morgen.

fliegenfischen ist eine der schönsten arten der sportangelei.

werfen mit der fliegenrute/schnur ist neben fliegenbinden eine interresante facette unserer passion.
ich nehme im winter gerne mal die rute in die hand und versuche dadurch das gefühl fürs werfen nicht zu verlieren.

ich selbst habe, bei guter tagesform, keine großen probleme eine handelsübliche fliegenschnur # 8, aus der rute zu bringen.
eine gewisse notwendigkeit, dies in der praxis einzusetzen sehe ich beim blind-casting in den tropen.
20 -25m sollte man dort schon werfen können.
leider habe ich selbst keine erfahrungen auf meerforellen, kann mir aber vorstellen, daß das erreichen gewisser wurfweiten dort auch nicht hinderlich sein dürfte.
Fische wollen lieber wieder schwimmen
Michl
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Beitrag von Michl »

Tag.
Sehr interresantes Thema.
Auf 30 m eine Mausefalle treffen ist angesagt.
Dann wird alles gut.
Werde meinen Beruf aufgeben und mich der Werferei widmen.
Halt, kann ich mir ja nicht leisten.
Naja, dann müssen eben 15 m und der Hula Hoop reichen.
:lol:
So ist das jedenfalls bei mir.
Grundsätzlich denke ich das die Präzision bei steigender Weite auch nicht mehr unbedingt das wichtigste ist.
An der Küste und beim Hechtfischen wirft man ja weniger einen Fisch den mehr einen Bereich an.
Bei mir sind die Weiten dann auch von der Tagesform abhängig, das kann ich nicht immer steuern.
Egal, ich mach was ich kann und lerne dazu.

Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Polarfly

Beitrag von Polarfly »

Hallo Sportsfreunde.

Muß man 30 Meter Werfen ????? Nöööööööööööööööööööööö.
Muß man 20 Meter Switchen ????? Nööööööööööööööööööööööö.



Aber es ist schon nett, wenn man es situationsbedingt abrufen kann :wink:



Grüssinger.
Antworten