Wie knotet ihr Fluorocarbon?

[Barramundi]

Ich hab da mal eine Frage.
Habe längere Zeit Flurorcarbonmaterial von Scierra benutzt, hatte aber immer wieder Probleme mit den Knoten, da sich das Material scheinbar selbst zerschnitten hat. Da ich überwiegend an der Küste fische, habe ich auch kein 0,12 verwendet, sondern Stärken zwischen 0,21 und 0, 28. Beim dickeren ging es ganz gut, aber 0,21 und 0,23 ist regelmäßig direkt im Knoten gerissen, was teilweise auch bei 0.26er noch vorgekommen ist. Hatte zunächst gedacht, dass es am Material liegt, da ich mit Monofil keine derartigen Probleme habe. Nun habe ich auf der Messe in Duisburg neues Fluoro-Material von Vision gekauft, bei dem ich die gleichen Probleme habe. Was mache ich falsch. Ich knote den Trilene-Knoten und feuchte natürlich vor dem Zusammenziehen immer gut an. Auch der Clinch brachte keine wirkliche Verbesserung. Liegt es nun wirklich am Material, oder benutze ich einfach den falschen Koten?

Vielen Dank und TL

Flow

[Dirk Janßen]

Ich nehme den folgenden Knoten, habe aber auch das Gefühl, dass FC bruchempfindlicher als Monofil ist.

http://www.bigell.de/Knoten/bilder/angelhenker.jpg

TL
Dirk

[Royal Coachman]

Hallo Flow!

Der Clinchknoten ist wie der Pitzenbauer für Fluorcaron völlig ungeeignet, es ist zu scharf und schneidet sich selbst ab. Umspringende Knoten sind unbrauchbar.

Probier es mal mit einem einfachen Fassknoten, auch Springerknoten usw genannt. Wichtig ist, daß der Knoten bevor Du ihn zum Öhr laufen läßt, dreiseitig stark zugezogen wird.
Fliege und Schnur : Hände, Schnurende: Zähne!

freundlichst
Royal Coachman

PS: der Clinchknoten wird schon bei Spörl in den 50iger Jahren als vom Tierschutzverein empfohlen bewertet

[Forstie]

Hallo Florian,

ich habe da einfach mal etwas aus einem anderen Fred geklaut...

Klick doch mal hier .
Kannst ja mal ein paar durchtesten, wird schon was dabei sein.
Ich selbst verwende bis jetzt das 'Riverge' Flou Carbon. Ich mache immer einen normalen Clinch-Knoten und hatte auch bei 0,16er Vorfächern keine Probleme.
Werde jetzt aber mal das FC von Exori testen (wesentlich günstiger...), vielleicht habe ich dann ja die selben Probleme...

Grüße,

Martin

[dgspec]

Hi
zum anknoten von fc an fliege etc - am besten palomar knoten

gruss dirk

[Royal Coachman]

Hallo Dirk !

Palomar ist schon ok, aber was machst Du bei kleineren Fliegen, so incl 12 abwärts?

freundlichst
Royal Coachman

[Hartmut]

Hi,

ich benutze Fuorcarbon von Rio als Tippet und knote es mit dem Blutknoten an. Für das Hakenör verwende ich den Trileneknoten.
Zunächst gab es bei mir auch die oben beschriebenen Vorfachabrisse, bis ich auf irgendeiner Fliegenfischerseite folgenden Tip las.
Vor dem Zusammenziehen des Knotens die Knotenstelle reichlich mit Speichel benetzen, dann den Knoten sehr langsam zusammenziehen. Seit ich mein Fuorcarbon auf diese Art anbinde hält es.

Grüße

Hartmut

[Forstie]

Kurzer Einwurf noch von mir:

Genau dieses "Einspeicheln" mache ich immer, egal bei welcher Schnur.

Vielleicht habe ich deswegen nicht diese Probleme.

Gruß,

Martin

[Barramundi]

Nein, wie oben beschrieben, feuchte ich jeden Knoten vor dem Zusammenziehen mit Speicheln an, daran kann es also nicht liegen. Ich denke doch auch eher, dass es an der Art der umlaufenden Knoten liegt, die Schnur sich also selbst zerschneidet. Palomarknoten hab ich auch schon mal probiert, der hat tatsächlich besser gehalten, nur taugt der eben nur fürs Anbinden von Fliegen.
Wie verbinde ich zum Beispiel den Pitzenbauer mit Fluorocarbon. Ok, streng genommen kann ich den nätürlich erst mit Palomar anknoten und das ganze dann mit dem Vorfach verbinden, aber normalerweise hab ich eben am Vorfachende einen Ring, an den ich dann das FC-Tippet anknoten möchte.
Aber ich hab ja schon die eine oder ander Idee vernommen, dafür schon mal ganz vielen Dank.

Gruss

Flow

[Superpupa]

Hallo,

gerade bei Fluorcarbon gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede.

Ich benutze nur hochwertiges Fluorcarbon, wie zum Beispiel das von Froghair, nicht zuletzt deshalb, weil es wesentlich knotenfester ist als normales Monofil.

Das Fluorcarbon von Scierra hatte ich auch schon, taugt für meinen Geschmack nicht viel, weil es eben nicht sonderlich knotenfest ist.

Das Froghair lässt sich ganz normal knoten und verliert auch bei Windknoten kaum an Tragkraft. Benutze ich dicke Vorfachspitzen und kleinen Fliegen, verwende ich einen Rapalla-Knoten oder einen Homer-Rhode-Loop, damit die Fliege besser spielen kann, ansonsten handhabe ich alles wie bei normalem Monofil.

Ich würde niemals versuchen, Fluorcarbon von zweifelhafter Qualität durch modifizierte Knoten "praxistauglich" zu machen. Die Vorfachspitze ist die schwächste Stelle zwischen mir und dem Fisch, auf die will ich mich hundertprozentig verlassen können, auch wenn ich beispielweise einen Windknoten hineingeworfen habe.


Viele Grüße


Micha

[Barramundi]

Hallo,

ich bin mir ehrlich gesagt relativ sicher, dass das FC von Vision nicht von zweifelhafter Qualität ist. Es ist bekannt, dass FC eben durch die Härte und die Abriebfestigkeit die Eigenschaft hat, sich selbst und vor allem Monfil zu zerschneiden, daher ist die Aussage, das es "wesentlich knotenfester" als Monofil sein soll denke ich nicht haltbar. Aus diesem Grund frage ich nach geeigneten Knoten. Ausserdem kenn ich Leute, die auch bei Riverge und Orvis FC schlechte Erfahrungen mit falschen Knoten machen mussten, obwohl diese beiden FCs als sehr gut gelten. Ich werde aber Froghair sicherlich mal testen, um zu sehen, ob mich die Knotenfestigkeit dann eher überzeugt. Die Windknoten machen dem Vision-FC übrigens kaum etwas aus.

Ach nein, ich werfe natürlich auch einfach gar keine Windknoten

Gruss

Flow

[Superpupa]

Hallo Flow,


ich habe auch schon gehört, dass man Fluorcarbon und normales Monofil nicht miteinander verknoten soll, weil das FC das Monofil durchschneidet. Kann ich mir auch gut vorstellen. Ich benutze deshalb zum Verbinden einen Vorfachring. Einige Bekannten von mir konnten mir das mit dem Zerschneiden jedoch nicht bestätigen und knoten weiterhin FC an Monofil. Vielleicht hängt es von den jeweiligen Durchmessern oder der Härte des Monofils ab. Ob das Vision FC etwas taugt oder nicht kann ich nicht beurteilen, hab ich noch nie benutzt.

Dass FC sich selbst zerschneidet weil es härter ist als Monofil will mir beim besten Willen nicht einleuchten, noch habe ich diese Erfahrung je gemacht.

Im Gegenteil: Beim Salzwasserfischen auf Bonefish und Jacks benutze ich anfangs 25er Stroft; die ersten harten Bisse endeten alle mit einer abgerissenen Fliege. Der Knoten hatte sich eingeschnitten, weil das Material im warmen Salzwasser zu weich wurde. Ich wechselte zu 25er FC und hatte danach keine Probleme mehr.


Viele Grüße


Micha

[Barramundi]

Das ist sicherlich ein Argument. Unter den von Dir beschriebenen Bedingungen kann es urchaus sein, dass Monofil in dünneren Durchmessern nicht mehr tauglich ist, weil sich durch die Wärme die Eigenschaften extrem verschlechtern. Allerdings sieht das bei den normalen Temeraturen an unserer Ostsee deutlich anders aus. Fluorocarbon ist unabhängiger von den herrschenden Bedingungen, da es im Gegensatz zu Monofil kein Wasser aufnimmt. Das heißt aber nicht, dass unter den hier herschenden Bedingungen die Knotenfestigkeit von Monofil nicht deutlich besser sein kann.
Dass FC sich in den (falschen) Knoten gern selbst zerschneidet, ist einfach eine (nicht nur von mir) gemachte Erfahrung (siehe Postings weiter oben). Wie das nun schlussendlich physikalisch zu erklären is weiß ich nicht genau, aber vielleicht kann da jemand anders mehr zu sagen.
Ich habe mich jedenfalls noch nicht vollständig entschieden, ob ich nun Fluorocrabon oder Monofil für meine Zwecke besser finde, was aber wie gesagt auch an den unzureichenden Knoten liegen kann. Von der Abriebfestigkeit des FC bin ich überzeugt und auch die Tatsache, dass es durch die höhere Dichte leicht sinkt finde ich an der Küste durchaus positiv, da ich gerunbeschwerte Fliegen fische. Ich habe noch keinen Fisch durch Vorfachbruch verloren, wahscheinlich, weil ich jeden Knoten immer pedantisch teste und eben sehr oft des FC schon bei diesem Test reißt. Wenn der Knoten denn beim Test hält, dann hält er auch die MeFo. Allerdings ist es mit auf Dauer einfach zu teuer, immer die doppelte Tippetlänge abschneiden zu müssen, weil ich erst 15 Knoten machen mus, bis einer hält - auch auf die Gefahr hin, dass sich jetzt der eine oder ander kaputtlacht - so ein Forum soll ja auch Unterhaltungswert haben.

TL

Flow

[dgspec]

Hi,

folgender knoten funktioniert ebenfalls mit FC wenn's öhr für den palomar knoten zu klein wird: uni - oder grinner knoten. das problem mit fc ist eben die empfindlichkeit der oberfläche bei wärme- will heissen dass gewisse knotenprobleme erst dadurch auftauchen weil reibungswärme beim zusammenziehen im spiel ist - einspeicheln ist da nicht immer die lösung. macht mal den test eure problemknoten unter kaltem wasser (Wasserhahn ) zusammen zu ziehen - ich bin sicher ihr werdet staunen um wieviel weniger probleme auftauchen.

gruss
dirk
PS. unbedingt mal das F.C. von maxima ( genau- der alte "gummischnur-hersteller" ) testen - super qualität. ebenfalls das neue , wirklich klare maxima perfexcion mono - 1.sahne - gefällt mir besser als meine momentane nr. 1 stroft gtm und abr.

[chrissie1971]

Hallo,

ich verwende seit einigen Jahren das Fluocarbon von Reverge (meistens in 0,148 und 0,165) und hatte noch keinerlei Probleme damit. Als Knoten benutze ich den Chirurgenknoten um zwei Stücke zu verbinden und den Clinchknoten zum Anbinden der Fliege. Edgar Pitzenbauer hat mal in einer alten Ausgabe von Fliegenfischen beschrieben, daß sich durch das Anfeuchten der Knoten diese mehr zusammenziehen und sich dadurch leichter "durchschneiden". Wenn man den Knoten nicht befeuchtet "schluckt" er harte Schläge oder Rucke besser.
Vielleicht liegt es an der Zahl der Wicklungen wie gut der Knoten hält?
Ich benutze beim Clinch meistens 6 Wicklungen. Mehr könnten das Fluocarbon eher durchschneiden.

Gruß

Christian