Angel- und Fischlyrik

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Paulsen
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Beitrag von Paulsen »

Hallo

ist zwar ein klein wenig gemogelt äh gegoogelt aber das müsste es sein:

Aus: http://www.kulturbund.de/mundart/Dialekte.htm


Nordmärkisch

im Raum Prignitz, Uckermark, Ruppiner Land, Nord- und Westrand des Havellandes. Die Nordgrenze fällt mit der mecklenburgischen Landesgrenze zusammen. Der Westen wird durch Elbe und Havel begrenz, die südliche Linie verläuft entlang der Städte Rathenow, Friesack, Oranienburg, Angermünde. Im Osten geht das Gebiet zwischen Templin und Angermünde ins Mittelmärkische über.

Merkmale
Neben den typisch niederdeutschen Merkmalen sind für das Nordmärkische folgende Besonderheiten charakteristisch:

lange Vokale /o:/ (hochdeutsch u:)
/e:/ (hochdeutsch ie)
/a:/
ropen/gerufen; Ko:ken/Kuchen; le:f/lieb; sö:te/süß; enmoal, groad, Stroat
Konsonanten Übergang von nd zu nn (tritt auch im Mittelmärkischen auf)
Kinner/Kinder
Fehlen des e am Wortende Hus, Stroat, Bang, Sprok
Wörter, die sich nur hier finden Adebar/Knäpperer/Heinotter für Storch
-----------------------------------------------------
Pieresel/Piermade für Regenwurm <<<<<<<<<<<<
-----------------------------------------------------
Töffeln/Tuffeln/Nudeln für Kartoffeln

grüsse Thorsten
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Danke, lieber Thorsten! Stimmt.
Aber es geht sogar noch etwas genauer: Der Pieresel (oder Pieraas, Pihras) bezeichnet den Regenwurm eigentlich erst dann, wenn er auf dem Haken steckt und als Köder benutzt wird. Sonst ist das einfach der Pier.
Das Verb "pieren" hingegen ist im ostfriesischen das "Angeln mit Würmern". - All diese Informationen verdanke ich übrigens dem 13. Band des "Deutschen Wörterbucs" von Jacob und Wilhelm Grimm.

Herzlichst, Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Heurich Alfred

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

Aus "Fix, des Silberfischleins Abenteuer"

von Alfred Heurich

Fische sind stumm,
Fische sind dumm!
Doch nur für den,
Der sie nicht kennt!
Hier kannst Du sie studieren,
Und Dich recht amüsieren.
Siehst Du im Spiegel der Natur
Dein eigenes Bild, dann lache nur
Und - wenn Du klug bist - lerne!


freundlichst
Euer Royal Coachman
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Franz
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Beitrag von Franz »

weiter so............

echt klasse!!!!!
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Lustig

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

In der Märzausgabe des Sportfischers von 1928 fand sich Folgendes:


F L Ö H E


Der stille Wasserfloh,
Verfolgt von junger Brut der trägen Schleie,
Des feuchten Lebens nicht mehr froh,
Sucht seinen Weg in gold’ne Freie,
Wo, blendend, in der Sonne Glut
Die schönste Maid, bereit zum Bade,
Im grünen, weichen Grase ruht.
Ein Erdenfloh umkreist ihr Knie und ihre dralle Wade-----

„Oh“, ruft er Wasserfloh, „oh, wie beneid’
Den Erdenfloh ich um sein Glücke!
Lebt er nicht herrlich an der Maid?
Was blüht mir?—Finsternis und Tücke!“
Da schaut er —oh Entsetzen!--- wie
Sie plötzlich mit gespitztem Finger
Erhascht auf ihrem runden Knie
Den allerkühnsten aller Springer

Nach kurzem, aber kräft’gem „Drill“
Und lautem, ach tatkräft’gem „Knicken“
Lag er im Grase stumm und still.-----
So endet er mit seinen vielbeneid’ten Glücken
„Wo“, ruft der Wasserfloh „wo bleibt der Lebensmut,
Wenn überall Verfolgung und kein Schonen?!
Ich zieh doch lieber zu der Schleie Brut,
und den mir Nahrung bietenden Planktonen“.------

R. Weller


Euer
Royal Coachman
Zuletzt geändert von Royal Coachman am 20.03.2007, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Frank. »

Mal wieder ein prachtvoller Fund, mein Lieber! Danke!

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Der Sprorfischer

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !


Aus der Zeitschrift "der Sportfischer " von 1931


DES TEUFELS FISCHZUG


Wer uns’re Wasser ruiniert
Verschandelt und verkorrigiert,
Wer Gift einlässt und andern Stank,
Der uns’re Fisch macht tot und krank,
Wer nicht auf unser Recht hält acht,
Die Fisch’ uns stiehlt bei Tag und Nacht,
Wer durch die wilde Baderei
Die Fisch’ uns scheucht, ganz einerlei
Welch Schaden uns daraus entsteht,
Wer immer, wo ein Fischer steht,
Ihn quält mit einer dummen Frag’
Wer nicht von rechtem Korn und Schlag
Und wer kein Fischer waidgerecht:

Dem geh’ es hier und drüben schlecht!

--Die fang’ sich nur aus ihrem Schlamm
Der Belzebub getrost zusamm’

Denn all’ sie holt – da ist kein Zweifel-
Mit seinem Netz einmal der Teufel.


Dr. H. Schindler


Gilt auch heute noch !

freundlichst
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M a r t e r l

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !



M A R T E R L
(Gedenkinschrift)

Hier ertrank beim Huchenfang
Gottlieb Josef Gertenschwang.
Das Drillen eines Kapitalen
Mußt mit dem Leben er bezahlen
Indem vom glatten Steine
Abrutschten seine Beine
Sein Körper folgte hinterher.
Man fischte ihn heraus am Wehr.
Weil in der Unfallkass’ er war
Bekam sein Weib 3000 bar
Und fing damit als Köderkuchen
Sich einen neuen Ehehuchen.
Der Gertenschwang hat jetzt den Frieden
Ist er dem Anderen auch beschieden??


freundlichst
Euer Royal Coachman
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Dirk Janßen
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Beitrag von Dirk Janßen »

Ein fliegender Binder aus Seesen
ist lange am binden gewesen.
Was neues zu finden,
ein Muster zu binden.
Was rauskam, sah aus wie ein Besen.
[Eigenselberlimerick)

TL
Dirk
Fliegenfischen ist der Weg und das Ziel.
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Limerick

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Dirk !

Schöner Limerick, Klasse !

freundlichst
Gebhard
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Eckat

Beitrag von Eckat »

Tach ersma

Ich hab auch eins gefunden :

Das Meer reicht bis zum Strande
und dann verläuft’s im Sande
ganz plötzlich und abrupt.

In ihm gibt’s viele Fische
die essen wir bei Tische
gekocht und abgeschuppt.

Doch wozu gibt’s die Gräten?
Sie wären nicht vonnöten,
sie schmälern den Genuß.

Denn bleibt mal eine stecken,
so kann man leicht verrecken –
viel eher, als man muß!

Heinz Ehrhardt


Gruß Eckat
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Hecht und Karpfen als Symbole des vordemokratischen Feudalstaates, in einem 1923 entstandenen Text des kommunistischen Dichters Erich Weinert:

Der Gottesgnadenhecht

Dem Hecht
gings einmal schlecht.
Er hing in der Reuse
in sicherem Gehäuse.
Da gabs nichts zu prassen und schlarpfen,
weder Brassen noch Karpfen.
Die junge Karpfenbrut
fand das gerecht und gut.
Nun hätten sie Ruh und Genuß
in ihrem Loche;
das wäre der Schluß
der feudalen Epoche.
Jedoch die Eltern
befreiten ihn aus seinen Behältern.
Sie sprachen; Wir hängen am Alten,
Di eherne Tradition wird heilig gehalten.
Jedem Karpfengeschlecht
gab Gott einen Hecht.
Sei Privileg ist göttliches Recht. –
Der Hecht, die Situation ausnutzend,
fraß von den jüngern Volksgenossen
ein gehäuftes Dutzend
nebst Flunsch und Flossen. –
Die Alten wedelten mit dem Schwanz
und sangen: Heil dir im Siegerkranz!


Euer Frank
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Beitrag von ChrystalShrimp »

Diese Zeilen habe ich 1995 für meinen ´94 verstorbenen Großvater geschrieben. Durch ihn und mit ihm kam ich zum Fischen, dies war sein liebstes Hobby...


Wenn morgens am Wasser,
der Nebel durchbricht.
Die Sonne erstrahlt
in goldenem Licht.
Die Binsen sich wiegen,
im Hauch einer Briese,
der Frühtau, er glitzert
auf der Uferwiese.
Leise schiebt sich
das Boot durch die Schwaden.
Im seichten Wasser
die Vögel sich baden.
Die Ruten sind fertig,
der Fischzug beginnt,
man wartet entspannt,
die Zeit nun verrinnt.
In Momenten wie diesen,
besinne ich mich.
In Momenten wie diesen,
vermisse ich dich...


Eric
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Beitrag von Frank. »

Chapeau!

Das ist ein Text, den ich gut nachvollziehen kann.

Dein Frank
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Beitrag von ChrystalShrimp »

Recht herzlichen Dank für dieses Kompliment.
Gerade aus so berufenem Munde. :)

Die Zeilen gefallen mir auch selbst (sonst hätte ich sie wohl nicht eingestellt ;)), allerdings hinterlässt der damalige Anlass auch heute noch ein recht schmerzhaftes Gefühl beim Lesen. Es war ein sehr besonderes Verhältnis.

Liebe Grüße,
Eric
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