Relase oder ein schönes Essen?

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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hechtmichel
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Relase oder ein schönes Essen?

Beitrag von hechtmichel »

Hallo alle miteinander,
ich habe eine ganz wichtige Frage.
Wenn ihr einen schönen Fischt erwischt setzt ihr ihn wieder zurück oder setzt ihr ihn als leckeres Abendessen ein? Nehmt ihr eher die großen Fische mit, das sie die anderen nicht fressen, oder die 5cm überm Schonmaß weil die noch nicht so viele Eier ablegen können?
Wenn man die ganze Sache aus einer anderen Perspektive sieht dann könnte man auch so handeln, dass der Junge Fisch sein ganzes Fischleben noch vor sich hat und der alte schon länger auf der Erde ist.

Was sagt ihr seit ihr knallharte Catch and Relase´r oder nehmt ihr auch mal einen schönen Fisch zum essen mit?

DANKE FÜR EURE ANTWORTEN
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Theoretiker
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Beitrag von Theoretiker »

Ich setze alle großen Fische zurück, da sonst genetisch bedingt bald keine mehr zu großen Exemplaren heranwachsen werden.
Die mittleren Größen kann man bedenkenlos mitnehmen, wenn man das unbedingt möchte.
Das würde ich dir so auch empfehlen.
Spessart Räuber
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Beitrag von Spessart Räuber »

Hallo,

das hängt bei mir von Gewässer, der Fischart und dem aktuellen "Fischhunger" ab.

In meinem Bach entnehme ich nur ab und an eine Regenboenforelle. Bachforellen und Äschen wandern wieder zurück in die Fluten. Am See nehme ich gerne mal eine Forelle, einen Zander und auch einen Barsch mit. Wenn ich, wie dieses Jahr, mit der Jugendgruppe einen Räucherlehrgang durchführe, nehme ich im See schon mal das Fanglimit (4 Fische) mit, damit die Jungs auch was in den Räucherofen hängen können. Alle anderen Arten haben bei mir "Dauerschonzeit, die sind so glitschig, die krieg ich nie festgehalten :D :D

Cheers
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.
Hardy

Beitrag von Hardy »

Theoretiker hat geschrieben:Ich setze alle großen Fische zurück, da sonst genetisch bedingt bald keine mehr zu großen Exemplaren heranwachsen werden.
Die mittleren Größen kann man bedenkenlos mitnehmen, wenn man das unbedingt möchte.
Das würde ich dir so auch empfehlen.
Moin moin.

Das hätte ich jetzt aber gerne mal erläutert.
Warum sollte sich bei einer Population genetisch etwas ändern, wenn man die großen entnimmt? Und warum die mittleren bedenkenlos rausnehmen?

Die großen haben ja wohl schon ein paar mal ihr Erbgut weitergegeben.
Bei den mittleren weiß man ja nicht, ob nicht doch "großes" Erbgut drin steckt und auch mal ein Dicker draus wird?

Oder seh ich da was falsch?

Klärt mich auf, bitte.

Groetjes
Hardy


PS: Ich hab in diesem Jahr nur eine mittlere Forelle entnommen.
Große hab ich leider nicht erwischt... :cry:
benny
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Beitrag von benny »

hallo,
hab den beitrag gerade nicht zur hand aber in der flyfishing und fytying war mal ne studie nach der bei konstanter entnahme großer fische und schonung der mitleren auf dauer die durchschinitts größe im gewässer ansteigt.
gruß
ben
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Hechtmichel,

generell entnehme ich nur so viel wie ich verzehren kann. Ich verschenke selten bis gar keine Fische. ich denke viel wichtiger als die Grösse ist die Zusammensetzung der Population in dem jeweiligen Gewässer und dein (persönliches) Hegeziel. Fische die Deiner Meinung nach den Aufbau der Population schädigen - z.B. eine grosse Raubforelle, die ein grosses Territorium braucht und viel Brut frisst in einem kleinerem Bach, oder ein Hecht in einer Salmonidenstrecke - solltest Du auch entnehmen. Es gibt für so gut wie alle Fische ein gute Verwertungsart (halbwegs sauberes Wasser vorrausgesetzt). Fische die in ausreichendem Maß vorkommen kannst Du in der "gängigen" Grösse entnehmen - "musst" aber nicht...

Satzfische die als solche klar zu erkennen sind (degenerierte Flossen, Stupsnase und/oder klar von den anderen Fischen unterscheidbar) sowie Fischarten die nicht besetzt wurden (z.B. eine ReFo in einer Strecke wo nur Bachforellen gesetzt werden) entnehme ich - sofern massig - eigentlich immer. So bleibt Platz für die verbleibenden Fische für die Reproduktion und Satzfische haben eine recht hohe chance die Saison eh' nicht zu überleben...

Ich denke man hat zwar nicht endlos Zeit sich zu entscheiden, aber ein paar Sekunden und ein gesundes Bauchgefühl reichen dicke aus um zu wissen welcher Fisch zurück ins Wasser und welcher den Weg in die Pfanne findet...

Schön, dass Du Dich mit diesem Thema auseinandersetzt!

Viele Grüsse

Markus
strongbow
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compensatorische Sterblichkeit

Beitrag von strongbow »

Wenn man auch auf die Populationsdynamik abstellt ist es im Grunde richtig:

a) Kleine Fische und
b) überalterte Trophäenfische zu entnehmen.

zu a) Ausgangspunkt ist die sog. kompensatorische Sterblichkeit in einer Population. Fische (zumindest die Arten, die keine Brutpflege betreiben) verfolgen eine Massenstrategie der Arterhaltung: Das heißt, sie setzen im extremsten Fall Millionen von Nachkommen in die Welt und hoffen, das eine Handvoll ins fortpflanzungsfähige Alter kommt. Auf die Kleinen wartet an jeder Strömungskante Freund Hein. Wenn Du als Angler nun ein paar Kleinfische für die Friteuse entnimmst, ändert dies am statistischen Endergebnis nichts. Hättest Du die Fischis nicht entnommen, wären sie morgen vom Reiher, übermorgen von einem Hecht oder in einem Monat von einem Gänsesäger gefressen worden. Das nennt man kompensatorische Sterblichkeit.

b) Die handvoll Exemplare, die das laichfähige Alter erreicht haben, sollte man aber tunlich schonen. Bis sie das Alter Ihrer natürlichen Mortalität erreicht haben. Da große Fische aber recht alt werden können, sollte man sich bei der Entnahme von *Trophäen* schon einigermaßen zurückhalten.

So macht es Sinn und man erkennt vor allem, warum sog. Zwischenschonmaße fischereibiologisch den meisten Sinn machen. Die 60iger oder 65iger Bachforelle kann man an einem normalen Gewässer nämlich eigentlich guten Gewissens entnehmen (wenn man denn mal eine erwischt... :roll: ), die Fische der 30 - 50cm-Klasse (oder 25 - 45 cm je nach Gewässer) gehören dagegen wieder in den Bach.

Wenn Du aber eine 25iger für die Pfanne mitnimmst ist das imho o.k., wenn es die Bestimmungen denn zulassen. Musst halt nur aufpassen, dass Du mit Deinen Kollegen nicht den ganzen Jahrgang in die Tiefkühltruhe legst... :wink:

strongbow
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Grundsätzlich sollte der Fisch 2 -3 mal in seinem Leben die Chance haben, abzulaichen.
In den letzten Jahrzehnten wurde vermehrt darauf geachtet, die großen Fische zu entnehmen, da sie vergleichsweise mehr Fisch verzehren, als sie an Körpermasse zulegen und somit als schlechte Verwerter angesehen wurden.
Langsam setzt jedoch ein Umdenken ein.
Wenn ich es richtig interpretiere, haben die großen Fische vergleichweise mehr Laich als die kleineren. Auch ist die Qualität und die Überlebensfähigkeit beim Laich großer Fische höher.
Demnach wäre ein Zwischenschonmaß die beste Variante.

Vielleicht kann einer der Experten auf diesem Gebiet hier etwas mehr dazu sagen.
Gruß
Harald
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dgspec
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Beitrag von dgspec »

Hi,
sehe es eigentlich wie markus

Ich denke man hat zwar nicht endlos Zeit sich zu entscheiden, aber ein paar Sekunden und ein gesundes Bauchgefühl reichen dicke aus um zu wissen welcher Fisch zurück ins Wasser und welcher den Weg in die Pfanne findet...

trifft es aus meiner sicht zu 101%

gruss dirk
dersichjetzteinretortenschlemmerfiletalabordelasieindenofenschiebt :oops:
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roland k
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der name macht dir alle Ehre

Beitrag von roland k »

@ Theoretiker
Ich setze alle großen Fische zurück, da sonst genetisch bedingt bald keine mehr zu großen Exemplaren heranwachsen werden.
Die mittleren Größen kann man bedenkenlos mitnehmen, wenn man das unbedingt möchte.
Das würde ich dir so auch empfehlen.
wer sagt dir das der kleine Fisch nicht vom großen abstammt?
Die größe wir erstrangig vom alter und nahrungsangebot beeinflusst nicht von den Genen.....

Roland
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hechtmichel
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Beitrag von hechtmichel »

Ich danke euch für die Antworten
:roll:
Royal Coachman
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Fscih für die Pfanne !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Hechtmichel !

Ich befische grundsätzlich keine Gewässer, bei denen ein striktes Entnahmeverbot vorgeschrieben ist. Meinem Gefühl nach verliere ich die moralische Fangberechtigung, da ich den Fisch ja keiner besonderen Verwendung zuführe und er, in diesem Falle, ausschließlich als Objekt meiner Lustbefriedigung dient.

Wenn es gilt, eine schöne Forelle zu entnehmen, so versuche ich zu ergründen, ob diese ein Rogner oder Milchner ist. Rogner setze ich fast immer zurück, außer der Fisch zeigt Degenerationserscheinungen, Verletzungen oder daß er seinen Zenith schon überschritten hat.

Große Räuber zurück zu setzen, betrachte ich äußerst mißtrauisch, da diese ja viel schwerer zu fangen sind und die Alterpyramide durch das Fehlen eines solchen Kalibers kaum verändert wird. Es gilt überdies zu Bedenken, daß diese Fische meist bevorzugte Standplätze haben, welche schon nach wenigen Stunden von einem Nachfolger in Besitz genommen werden, der hier ebenfalls die Chance bekommt zu solch stattlicher Größe ab zu wachsen.

freundlichst
Royal Coachman
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Marco Reisen

Beitrag von Marco Reisen »

Hallo
Royal Coachman hat geschrieben:Ich befische grundsätzlich keine Gewässer, bei denen ein striktes Entnahmeverbot vorgeschrieben ist.
Diese Gewässer sind in Deutschland doch eh vom Gesetzgeber her Verboten, oder irre ich mich da ?

Gruß Marco
Stephan Dombaj
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Beitrag von Stephan Dombaj »

Schau mal auf den Wohnort von RC.

Aber - soweit ich weiss - hast du recht was zumindest öffentliche Gewässer angeht.
Tl,
Steph
Do it Light Line!
Marco Reisen

Beitrag von Marco Reisen »

Hallo

Warum nur an Öffentlichen Gewässern? greift das Fischerreigesetz nicht, sobadl an dritte Fangerlaubnisse ausgegeben werden?
Oder tritt bei Privatgewässern in Deutschland, eine andere Regelung in kraft?.

Gruß Marco
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