Fliegenbinden-Special Nr. 09/2015 | Motto-Thread Nr. 4
Motto-Thread: Spinnen (20)
Organisation: Christian (The Sharpshooter) | Texte & Bilder: Teilnehmer

Vorwort: Die ersten drei Motto-Threads (Themen "Hopper", "Cased Caddis" und „Brutfischchen“) in unserem Fliegenbindeforum sind hervorragend angekommen. Es wurden sehr viele unterschiedliche Muster zum jeweiligen Thema ausgestellt, mit Materiallisten und teils detaillierten Bindeanleitungen. Parallel dazu sind auch noch andere Motto-Threads am Laufen und nach und nach werden wir die Ergebnisse hier vorstellen. 
Heute geht es um das interssante Therma "Spinnen"! Viel Spaß beim Anschauen dieser tollen Fliegen, beim frische Anregungen holen und natürlich beim Nachbinden und Fischen! Eure Fliegenfischer-Forum-Redaktion.
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Diesmal war es unser Mindelpeter, welcher die Idee zu dem Mottothread hatte: „Da dem Michel drohte, wieder etwas langweilig zu werden, hab ich ihm eigentlich zum Spaß das Foto einer Wespenspinne geschickt, mit der Frage ob er damit was anfangen kann...“
 
 
 
 

FlyMike: „Ich habe einem lieben Bindekollegen auf Wunsch ein Deko-Muster für seine Bindelampe
gebunden. Wir haben uns auf eine sich abseilende Spinne geeinigt....“:


Material
Haken Größe #10, Moosgummi, Vinyl, Wildschwein- borsten, Pfauengras.

Die Spinne ist wie folgt aufgebaut: der Körper (hinten und vorne) ist aus Foam mit Vinyl umwickelt
und angemalt, die Beine sind aus 0,50 Nylon, angemalt, gelackt und mit Pfauengras bestreut,
auf dem Thorax habe ich oben noch Truthahn- fibern als Behaarung eingebunden.



Mindelpeter wollte natürlich selber auch etwas beitragen und heraus kam eine semirealistische, doch absolut fischbare Spinnenimitation auf einem #16 Buckelhaken. Die Beinchen sind Goldfasanfibern mit etwas Lack getränkt. Und der Körper ist auch gelackt. Darunter ist schwarzer Foam mit einem Punkt aus gelbem Nagellack...


Nun konnte doch FlyMike nicht widerstehen und zwirbelte auch mal eine fischbare Spinne zusammen...:
 
 

Haken #14, braunes Antrondubbing, Vinyl, Fasanenschwanz, Nylonaugen, ein paar buntige Stifte und schon fertig!



Umgehend kam die „Antwort“ vom Mindelpeter:


Und endlich erbarmt sich ein Dritter im Bunde... HaBe versucht sich auch an einer Spinne:
 
 

Material: Fasanenschwanz + Pfauengras


Weil's gerade so viel Spaß macht, gleich noch eine:

Der Thread nimmt immer mehr Fahrt auf und Bachneunauge steuert seine „Spiderman“ bei.

„Zwar keine so schöne originalgetreue Fliege, dafür eine der fängigsten unter der Sonne.

Wasserstand über 1m, braunes Hochwasser. Alle gehen nach Hause -  nur der Spiderman nicht - und fängt eine Forelle nach der anderen.“ 

Das Muster stammt von Holger Lachmann und hier gibt’s eine SBS: (KLICK)


The Sharpshooter kramt aus seinem „Archiv“ auch zwei Spinnenmuster raus:

Wie bei ihm gewohnt, sind die natürlich fischbar ... - einmal Pfauenschwert (Foto oben) und einmal CDC Puff & Perlhuhn (Foto links).

... und dann wurde FlyMike wieder von einer Spinne angefallen ...
 

(Die Beiß- werkzeuge sind aus Biots.)



HaBe rettet noch ein Muster „aus dem Müll“ (vermutlich die gemeine Hausmüllspinne... ;-)

Unser Sharpshooter will dann auch noch was "Biologisches" beitragen ...

Wolfspinnen
An unseren Gewässern finden wir in der Krautschicht und am Ufer häufig Vertreter unserer
heimischen Wolfspinnen (Lycosidae). Sie legen ihre Wohngespinste in der Krautschicht oder zwischen Steinen an und jagen (ohne Netz und doppelten Boden) Insekten. Viele gehören zur Gattung Pirata („Wasserjäger“), die u.a. auf der glatten Wasseroberfläche laufen können, ohne einzusinken. Sie können aber sogar die Oberflächenspannung des Wassers durchstechen,
tauchen und auch unter Wasser jagen. Dann wird der Hinterleib von einer Luftschicht umhüllt, von der sie zehren können. Die Weibchen weben einen wasserdichten Eikokon, den sie immer mit sich herumtragen und verteidigen. Für die Pirata-Arten typisch ist ein helles Band seitlich der Kopfbrust. Sie erreichen eine Größe bis zu 10 mm.

Im Bild vermutlich eine dunkle Pirata-Species (oder Pardosa hortensis ?)


Material
Haken: Kamasan B-100 # 14
Bindefaden: Ultra Thread 70 brown olive
Eikokon: Camtec Pop Up Kugeln (styropor)
Ø 3-4mm, weiß eingebunden in ein kleines
Stück einer Nylon-Strumpfhose
Kopfbrust: Foamstreifen weiß, bemalt
Beine: Fiebern von der Truthahn-
Schwanzfeder, mit Hydro Coat behandelt
und mit erhitzter Pinzette abgewinkelt
Kopf: Master Bright Dubbing Brown


Mindelpeter beteiligt sich dann seinerseits mit einer Wolfspinnen Imitation. „Nicht so
realistisch wie die meisten hier, aber die würde ich bedenkenlos auch beim Indianerfischen
unter die Büsche schlenzen...“

HaBe macht seinen „persönlichen Abschluss mit dem Spinnen-Motto-Thread" und „bastelt“ eine "Schwarze Witwe - das Ganze auf einem #10er Haken:




Ein weiterer Binder erscheint auf dem Plan – CHAW steuert auch ein „Spinnchen“ bei:

Bei der EWF in Fürstenfeldbruck 2015 taucht dann die vermaledeite Spinne wieder auf ...


Nach einer längeren Pause kommt dann vom Sharpshooter noch mal ein Muster:

Ebenfalls eine "Schwarze Witwe" aus Krähe, Pfaugras und Star. 

Bei der zweiten Fliege: Krähe, Pfaugras, Perlhuhn und gefärbte Hühnerfeder.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Und noch ein Versuch der Wiederbelebung:



In der "Fliegenfischen" 5/07 beschreibt W. Schulte eine kleine Trockenfliege von ihm, die er erfolgreich fischte und die entweder an einen kleinen Käfer (Grünrüssler!) oder auch an eine Spinne erinnert - das hatte ich dann nachempfunden und ebenso erfolgreich an der Paar (Wiesenbach) gefischt. Vor allem nach einem kurzen Sommerschauer wurde das Muster bedenkenlos genommen:

... mit oder ohne Schwänzchen, mit oder ohne CDC für die Beweglichkeit und giftgrünem Moosgummi als Körper ...

Hierbei handelt es sich um ein hübsches Spinnentier der Gattung Araniella (vermutlich ein Männchen von cucurbitina = Kürbisspinne).
 
 
 
 
 
 

FlyMike erbarmt sich und steigt wieder ein mit einer fischbaren Spinne.....


Haken #16, ein bisschen schwarzes Dubbing zum formen des Körpers
Rehhaar, mittig vom Haken mit den Spitzen nach vorne eingebunden, so das die Spitzen die Länge der Beine haben. Dann das Rehhaar nach hinten geklappt, kurz mit zwei Windungen
festgelegt, wieder nach vorne klappen und festlegen. Hierbei ein paar der Spitzen für die
Hinterbeine vor dem Festlegen nach hinten drücken, damit ist der Hinterkörper schon einmal
fertig. Nun die restlichen Spitzen teilen und das restliche Rehhaar dazwischen nach vorne
legen und am Öhr abbinden.
Dann den Körper anmalen, lackieren und die Beinchen ausdünnen und zurechtzupfen.


... und noch einmal der Sharp- shooter, diesmal mit einer Spinnen- variante, welche die RAB Bindeweise verwendet.

Material:

Haken: Dry #10 – 12
Faden: Ultra Thread 70 black
Körper: 3 Fiebern vom Pfaugras
Abdomen: schwarzes Foam, geteilt von einem schwarzen Pferdehaar und bemalt mit Nagellack
Thorax: schwarzes Foam
1.Parahechel: Hahnenfieber schmal
2.Parahechel: Eichhörnchenschwanz




HaBe

Spinne "Minimalist"

Material: Haken, Bindegarn braun, Fasan

Grüße Hilmar



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Weiterführender Link zum Thema: (im FF-Board / Hier Klicken)
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Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de - Januar bis Oktober 2015. Organisation und Fotos (z.T.): Christian (The Sharpshooter), Weitere Fotos und Texte: Teilnehmer, Bearbeitung und Zusammenstellung dieses Beitrages: Michael Müller. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
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