Die Glomma, die Äsche und Paul Christiaan
Atna in der norwegischen Hedmark im Juni 2008

Ein Beitrag von Alexander Hebda. Mit einer Einleitung und Fotos von Michael Müller
Einleitung
Es gibt sie noch, die kleinen Paradiese! Oder in diesem Fall ein eher großes Paradies... 
Alexander Hebda aus Österreich war im Juni 2008 mit zwei fliegenfischenden Kollegen an der Glomma in Atna. Sie wählten den richtigen Weg: machten keine Kompromisse, sondern ließen sich vom Start weg vom richtigen Mann vor Ort guiden: von Paul Christiaan, der auf eine über 40-jährige Erfahrung an der Glomma zurück greifen kann. Nachfolgend gebe ich Ihnen den Erlebnisbericht von Alexander Hebda im Originaltext wieder. Dies tue ich um so lieber, da ich aus persönlicher Erfahrung vor Ort weiß, dass jedes Wort im Bericht wahr ist! Ergänzt habe ich den Beitrag mit eigenen Fotos von meinem kurzen Glomma-Aufenthalt im August 2008. Obwohl Wetter und Wasserstand nicht ganz optimal waren, führte Paul mich auch diesmal wieder mit seiner unvergleichlichen Taktik & Technik an für "Normaltouristen" verborgen bleibende Stellen an diesem herrlichen, großen Wildnisfluss und zu wunderschönen, großen Äschen... 
Michael Müller
Zur Vorgeschichte:
Wir – 3 Fliegenfischer aus Österreicher – haben am 1. Mai bei einem Kaffee beschlossen, eine Woche im Juni nach Norwegen zu fahren, um Forellen und Äschen zu fischen. Keine Ahnung von Norwegen und den dortigen Gewässern, haben wir uns natürlich im Internet schlau gemacht. Fest stand, dass wir dafür unbedingt einen Guide brauchen. Nach einer halben Stunde stellten wir fest, dass die Hedmark das Richtige ist. Aber wohin? Eigentlich war in der Höhe von Trondheim noch Schnee, wie wir bei einem Guide erfahren haben (gleich mal angerufen). Also weiter runter. So kamen wir auf die Glomma – ein 600 Kilometer langer Fluß (übrigens der Längste in Norwegen).

So und jetzt gehts los:
Im Internet haben wir eine Site über einen gewissen Paul Christiaan gefunden, der ein absoluter Spezialist sein soll für die Glomma. Na ja, schreiben kann man viel. So haben wir den lieben Paul gleich mal angerufen und gefragt, ob er Zeit hat und uns guiden will. Im Gegensatz zu den anderen Guides, kann Paul auch deutsch. Völlig unkompliziert hat er uns zugesagt. Auf die Frage nach einem Quartier hat er auch dieses Thema für uns erledigt und uns in der Nähe auf einem Campingplatz eine liebe, kleine Hütte reserviert. Dann hat er uns noch mitgeteilt, was wir mitnehmen sollen an Material und das war‘s. Mietwagen per Internet reserviert – kein Problem (Sixt ist am billigsten). Alles in Allem hat das nicht länger als 2 Stunden gedauert. „Na auf diesen Trip bin ich gespannt“, sagte ich noch zu den anderen zwei Freunden. Im Internet steht über Paul, dass er etwas eigen sei und manchmal auch etwas schroff mit seinen Aussagen beim Fliegenfischen zu seinen Schützlingen.

Gesagt, getan. Am 14. Juni war es soweit – auf mit dem Flieger nach Oslo-Gardermoen. Dort den Mietwagen abgeholt und los ging es über Elverum nach Atna. Eine Autofahrt von 3-4 Stunden, aber eine tolle Landschaft. Paul wohnt in Atna – ein ganz, ganz liebes Dörfchen. Mit einer herzlichen Begrüßung hatten wir die Ehre auch seine liebe Frau kennen zu lernen. Na ja, was soll ich sagen, ein Fliegenfischer hoher Schule. Ein echter Äschen- und Forellenfischer und nix anderes. Kurze Einweisung in die hohe Kunst des Werfens, Fliegenmuster erklärt und passt. Wer es nicht gleich versteht oder kann (so wie wir),  dem zeigt er es zuerst auf Papier und dann auch kurz am Wasser.
Völlig richtig sagt er aber, dass er ein Guide ist und kein Instructor. Genauso läuft das. Wer sich etwas ungeschickt anstellt, fängt nicht viel. Paul steht dann 15 Meter oberhalb und fängt eine Äsche nach der anderen. Nach ein paar Verzweiflungswürfen und Fluch-Attacken geht das aber bei uns auch. Äschen, Äschen und wieder Äschen – manchmal auch eine Forelle. Auf die Frage, ob man hier auch Spinnfischen kann lächelt Paul nur. Und auf die Frage wegen Hechtfischerei noch mehr. Das kann man wohl alles und er bringt einen auch zu den richtigen Plätzen – aber auf Hecht fischen tut er dann nicht. Eben ein eingefleischter Fliegenfischer auf Äsche und Forelle. Jeden Tag führt er uns zu einer anderen Stelle oder auch an einen anderen Fluss. Echt wunderschön. Mit ihm kommt man an Stellen, die man eigentlich nie anfahren würde oder dürfte. Er schaut immer auf uns, dass wir auch was fangen und gibt aber auch heftige Kommentare ab, wenn wir uns dumm anstellen. So ist er. Eigentlich ganz einfach und unkompliziert. Er mag den ganzen Schnick-Schnack nicht mit Leuten, die tausend Fragen schon vorher stellen und in 2 Tagen Alles machen wollen. Er mag auch keine Wichtigmacher und Dummredner, die glauben, sie können Alles besser.
Er sagt wie es ist, ohne viel Herumgerede und das ist gut so.
Wir Österreicher mögen das.
Ich kann nur sagen: DANKE PAUL.
Es war eine wunderschöne Woche mit dir und wir haben viel gelernt. Über Menschen wie dich, das Fliegenfischen und über Norwegen.
Ganz sicher kommen wir wieder. Liebe Grüße an deine Frau.
Alexander Hebda
Kontaktdaten von Paul Christiaan  (Hier Klicken)
Ein Beitrag von Alexander Hebda und Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de

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