Clubtour 2001 an die Vellach in Südkärnten 

von Peter Paulini
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Es sollte wieder Österreich sein. Nach unserer erfolgreichen Tour im Juni 2001 nach Opponitz an die Ybbs, besuchten wir, die Heartland Fly Fishers, im Frühsommer 2002 Sepp Prager an seinem Heimatwasser, der Vellach in Südkärnten.

Unterkunft, Verpflegung und Betreuung fanden wir bei Milan Wutte in St. Primus. In seiner Pension waren wir bestens aufgehoben. Schöne Zimmer in einem blitzsauberen Haus, freundliche Bedienung und eine typisch kärntner Küche mit Fleisch aus eigener Haltung macht den Aufenthalt sehr angenehm.

Wiedersehen mir Sepp Prager

Milan und Sepp machten uns mit der Vellach und ihren Eigenheiten vertraut. Sie sind beide intime Kenner der fischereilichen Möglichkeiten in Kärnten und im nahen Slowenien.

Andreas, Reiner, Sepp, Manfred, Milan, Markus, Rolf und Rik auf Besichtigungstour an der Vellach

Die Gemeinden Bad Eisenkappel und Sittersdorf bieten feinstes Fliegenfischen auf einer Strecke von 29 km mit nur einer kurzen Unterbrechung. Mitten in den Karawanken entspringt die Vellach und führt, bis zu ihrer Mündung in die Drau, glasklares Wasser. Im Bereich Bad Eisenkappel ist sie noch reine Forellenregion. Nach Aufnahme der Zubringer Ebriachbach und Trögener Bach findet man im Bereich Sittersdorf dann auch Äschen.

Die Vellach im Abschnitt Sittersdorf 1

Wir fischten an der Vellach vom 09. bis 16. Juni 2002. In dieser Woche wurden Bayern und Niederösterreich von schweren Regenfällen heimgesucht, und die meisten Flüsse in der Region, wie die Deutsche und die Gmundener Traun waren unbefischbar. Kärnten hingegen empfing uns hinter dem Tauerntunnel mit bestem Wetter und die Vellach war glasklar.

Sittersdorf 2 - im Naturschutzgebiet

Die Vellachreviere Bad Eisenkappel und Petrasko haben wir kaum befischt. 29 km Fließgewässer sind selbst in einer Woche nur unzulänglich zu erkunden. Die Strecken Sittersdorf 1+2 sind ca. 6 km lang und über weite Strecken auf Forstwegen mit dem Auto erreichbar. Es gibt lange Rieselstrecken, die im Juni allerdings nur wenige gute Fische beherbergen. Zur Äschenzeit im Herbst bieten gerade die Rieselstrecken eine herrliche Fischerei.

Wie war das mit dem Bogerlwurf...
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...und dem Nymphenfischen auf Sicht?
Erfolgreich Nach einer kleinen Einführung in die Geheimnisse des Bogerlwurfs und der Nymphenfischerei auf Sicht durch Sepp und Milan, konnte es richtig los gehen. 

Markus an einem seiner Lieblingspools
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Reiner fängt eigentlich überall etwas...
...wie man gleich sehen wird. Wir konzentrierten uns auf die tiefen Gumpen, in denen Forellen von beträchtlichen Größen zu sehen waren. Umsicht, Geduld, die richtige Fliegenwahl und geschickte Führung sind allerdings notwendig, um hier erfolgreich zu fischen. Und wer gerade Brotzeit macht, wenn die Fische steigen, der hat das Nachsehen. 

Manfred muss zwar der Forelle hinterherwaten,
aber bei so einer 48 cm Regenbogen tut man dass doch gern. Feines Fischen war angesagt, da gerade die guten Fische im Naturschutzgebiet (Sittersdorf 2, catch & release) alle Fliegenmuster schon beim Vornamen kannten. Unsere mitgebrachten Prawus und BeeGees und wie sie alle heissen, waren leider etwas zu groß und wurden daher kaum beachtet. Wer noch irgendwoher eine "kleine Schwarze" hervorkramen konnte, wurde belohnt. 
Reiner haben es die 50er angetan. In unserer Gruppe wurden täglich Fische von 50 cm gefangen. Wenn aber das letzte Quentchen Glück fehlte, wie beim Autor dieser Zeilen, dann fing man überwiegend kleinere Regenbogen- und Bachforellen die ausdauernd kämpften und die Strömung zu nutzen wussten. 

Bildschön!!

Milans kleine Nymphen mit Bleithorax oder kleine, schwarze "Klinkhammer" waren meist erfolgreich. In den tiefen Gumpen mussten die kleinen Nymphen vorgebleit werden, um die richtige Tiefe zu erreichen.
Einige Bindeanleitungen für Slowenische Fliegen findet man hier. Gefühlvolles Fischen auf Sicht, wie es Milan und sein Aufsichtsfischer Sigi vormachten, brachten schöne Fische an den Haken.
Er kann's halt! Sigi fing im Sommer 2001 eine Bachforelle von 66 cm und 3,9 kg. Dies zeigt, was für Ausnahmefische in der Vellach zu fangen sind. 

Als wäre die Vellach nicht genug für einen Fischerurlaub, organisierte Milan als besonderes Bonbon einen Tagesausflug nach Slowenien an die Savinja. Durch seine Sprachkenntnisse hat er beste Kontakte und kann für alle Gewässer Karten und Informationen besorgen.

Der erste Blick auf die Savinja

Schon die einstündige Anreise über den Paulitschsattel bescherte uns herrliche Ausblicke in die Karawanken. Die Savinja ist ein glasklares Juwel, ca. zehn Meter breit und recht gut zu bewaten. Die befischbare Strecke war zu lang, um sie an einem Tagesausflug kennenzulernen.

Die Strecke des Fischereivereins Ljubno

Wir verteilten uns in der Nähe des Anglerheims in Ljubno und fingen Bach- und Regenbogenforellen bis 50 cm. Die Fische waren nicht ganz so heikel wie in der Vellach, was sich wohl durch den geringen Befischungsdruck erklärt.

Andreas mit seiner ersten 50er

Zur Mittagszeit versorgte uns Milan mit seinen selbstgemachten Schinken, Salami und anderen Leckereien.

Nach dieser Brotzeit waren wir Rundum zufrieden. Nach zwei Flasche Lasko-Pivo watet man nicht mehr sehr sicher. Oder war's der Svicek?

Nach so einer Mahlzeit ist man froh, wenn sich die Neoprenhose noch ein wenig dehnt. Nach "Forelle auf slowenische Art" (Knoblauch satt) und duchgefischtem Abendsprung, fuhren wir müde und zufrieden zurück nach St. Primus. Dieser Ausflug wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Auch die slowenischen Fliegenmuster, die Markus eifrig sammelte, werden uns an unseren Bindenachmittagen noch beschäftigen.

Michael, Ralf, Reiner,Manfred, Sigi,Markus, Rik, Rolf, Andreas, Milan und Seppsind startbereit.

Es war ein gelungener Ausflug. Wieder haben wir neue Freunde und Gewässer kennengelernt, viel erlebt, viel gegessen und manchmal auch etwas zu viel getrunken...

Das abendliche Fischermeeting auf Milans Terasse

Eine ganze Woche unter Gleichgesinnten und dann noch die Betreuung durch Sepp, Milan und Sigi ist ein Erlebnis, von dem man einige Zeit zehren kann.

Mal sehen, wohin wir im nächsten Jahr fahren. Es gibt da so günstige Flüge nach Irland, und wie es hinter der nächsten Flussbiegung der Savinja aussieht, müssen wir auch noch erkunden...

Hier noch einige Tipps:

Angelsaison ist vom 16. April bis 30. November.
Gerät: Fliegenruten der Klasse 4-6, Länge 7-9 Fuß.
Trockenfliegen: Prawu , Tricolore, Entenbürzelfliegen mit heller Sichthechel, Klinkhammer, Sedges und Ameisen in Größe 10-20!
Nymphen: Eintagsfliegen- und Köcherfliegenimitationen, Gammarus und Goldkopfnymphen in Größe 10-20!
Bei trübem, hohem Wasser kann man auch mal einen kleinen Koppenstreamer, Zonker oder Wooley Bugger versuchen.
Die beste Zeit ist von Anfang Mai bis Mitte Oktober.
Es sind bereits einige Artikel in Fliegenfischerzeitschriften erschienen, z.B. FliegenFischen Nr. 3/96, S. 48.
Im Hausvideo der Alpe-Adria-Fischerei gibt es wunderschöne Bilder der Fischerei zu sehen und im Video "Die schönsten Fliegenstrecken Österreichs" (von Sepp Prager und Horst Hansen) ist die Vellach auch vertreten.


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