Der aktuelle Foto-Report!
Unterwegs in Schwedisch Lappland im Herbst 2024
200 stimmungsvolle Nordland-Reisebilder von Michael Müller

Die diesjährige Schwedisch Lappland Tour führte mich erst recht spät im Jahr -im September- für drei Wochen in den hohen Norden. Das Ziel war klar gesteckt: ich wollte einmal den "Indish Summer" mit all seinen prächtigen Herbstfarben erleben und genießen, zudem das Laichspektakel der Saiblinge beobachten und nebenbei viel Wandern und Fliegenfischen.
So ging es einmal mehr zum einen in mir seit Jahrzehnten gut vertraute Gebiete, aber auch in ein 2023 zum ersten Mal von mir besuchtes Gebiet, welches ich jetzt näher erforschen wollte. Überschattet wurde die Reise durch den Tod meines langjährigen Freundes Urban Berglund in Ammarnäs, was nicht nur meine Reisepläne durchkreuzte, sondern auch ein nicht wieder ausfüllbares, tiefes Loch hinterlässt und mich sehr traurig stimmt. Dazu mehr in meinem Nachruf weiter unten.
Meine herbstliche Reise führte mich zunächst wieder in das schöne Kultsjöan Gebiet, später in die Region Arjeplog/Adolfström und schließlich nach Ammarnäs, auch um mich von Urban und Christina zu verabschieden.
Unterwegs war ich nach der TT-Line Fährüberfahrt Rostock-Trelleborg rund 6000 Kilometer mit dem Auto, 1x kurz mit dem Heli, etliche Kilometer zu Fuß und mit verschiedenen Wasserfahrzeugen, auch mit meinem Lieblings-Bellyboat mit E-Motor. Genächtigt wurde im Auto oder in komfortablen Holzhäusern. Zum Fischen ging es an diverse Flüsse und Seen auf Forellen, Saiblinge und Äschen. Insgesamt war es wieder einmal eine wunderbare Reise mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen. Auch über die fischereilichen Erfolge kann ich mich nicht beklagen. Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass die Fliegenfischerei im Juli und August sehr viel besser ist. Im September ist es oft schon kalt da oben, es gibt kaum noch Insektenschlüpfe und viele Gewässer sind auch wegen Schonzeit/Laichzeit schon gesperrt. Und entgegen dem im Herbst eigentlich üblichen Niedrigwasser führten viele Flüsse aufgrund ausdauernder August-Regenfälle hohe Wasserstände. Dafür entschädigte die wunderbar bunte Landschaft :-) ... und das völlige Fehlen der im Sommer allgegenwärtigen Mücken und Knots.
Und nun: einfach zurücklehnen und genießen! Für Fragen zu den besuchten Regionen stehe ich wie immer gerne zur Verfügung (Kontakt siehe ganz unten).
Wegpunkte: herbstlicher Sonnenaufgang auf dem Weg nach Norden
Wegpunkte: gestresste deutsche Autofahrer fühlen sich in Nordschweden pudelwohl!! Warum wohl :-) ?
Wegpunkte: die Sonne ist schon da, jetzt aber raus aus den Federn...
Angekommen am Etappenziel 1: Kultsjöan & Herbst in Lappland

Der berühmte Trappstigsforsen vor düsterer Herbstkulisse ...
Oben und folgende....: einfach nur schön im voll herbstlichen Kultsjöan ...







Keine Büffelherde ;-)
Die Bergseen am Stekkenjokk-Pass in wunderbarer Nachmittags-/Abendstimmung ...


Sogar ein paar zaghafte Steigringe zeigen sich ...

Ein neuer Tag lädt zum Wandern & Fischen im baumlosen Gebirge ein

Zu Essen gibt es hier oben in dieser Jahreszeit wirklich jede Menge ...   Roh oder ....
zum Braten ;-)
Ein wunderbarer Platz, mit sehr viel Wind


Heute ist wieder Wandertag und es geht über bewaldete Hügel hinauf ins Fjäll ...
Allein schon für diesen Anblick hat sich der Trip gelohnt! Ich lasse einfach mal die nächsten Bilder für sich sprechen ...





Blick von oben zurück zum Kultsjöan



Wieder zurück im Tal, werde ich mit diesem fantastischen Sonnenuntergang über dem Kultsjöan belohnt ...


Heute ist schon wieder Wandertag .... diesmal geht es am herbstlichen Fluss im Hochtal entlang











Wind und Wetter passen, also wird es heute ein Bootstag ...
Der Tagesordnungspunkt "Abendessen fangen" ist rasch abgehakt

Auch etwas "Kompott" dazu ist rasch beschafft
Wegpunkte: Weiter geht die Reise nach Norden ins Arjeplog Gebiet und ins Tal des mächtigen Laisälven mit seinen enormen Ausdehnungen
Wegpunkte: manchmal muss Man(n) auch mal was Ordentliches essen!!


Bereit zum Wassern des Bootes. Der Wind ist allerdings recht hart heute, böig und mit ordentlichen Wellen, was auch für ein Bellyboat mit E-Motor problematisch werden kann, wie ich später noch leidvoll feststellen darf ...
Problemloser Start im windgeschützten Hafen
Ein paar Kilometer auf den See rausgeschippert, noch gibts keine Probleme
Schöner Rastplatz am Seeufer auf einer kleinen Anhöhe - und VOLL ausgestattet. In Deutschland leider undenkbar :-(
Von dort aus lässt sich die weitere Umgebung auch gut zu Fuß erkunden





Auf der Rückfahrt kamen dann Wind und Wellen derart ungünstig aus der falschen Richtung, dass auch mit voller Motorkraft kein Vorankommen mehr möglich war. Also Boot angelandet, gesichert, zu Fuß den "Kungsleden" zurück ins Dorf gelaufen und das Boot am nächsten Tagen bei besserem Wetter und mit frisch geladenem Akku wieder "heimgeführt" ... Hier oben geht so etwas!
Am Abend zurück im Hafen, im letzten Büchsenlicht
Der Laisälven bildet -wie viele nordschwedische Wildnisflüsse- einen abwechslungsreichen und stetigen Wechsel zwischen Fließstrecken, Wasserfall-Abschnitten und kleinen bis sehr großen Seen
Sein Wasser ist glasklar und hat 1A Trinkwasserqualität


Heute ist mal wieder ein Wandertag, es geht zu einem Nebengewässersystem, welches ich erstmals im vergangenen Jahr kennen lernen durfte

Und auch in diesem Jahr werde ich dort nicht enttäuscht

























Der Hubschrauberstützpunkt ist direkt im Dorf, was liegt da näher als sich ein Stück in die Berge fliegen zu lassen, an einen entlegenen Bergsee, den ich schon lange auf der "To Do List" stehen habe. Den Rückweg geht es dann zu Fuß ins Tal ...
Gemeinsam mit 3 Jägern und 2 Hunden fliegen wir erst ein Stück nach Süden, um diese abzusetzen, erst dann geht es nach Norden zu meinem Ziel. So bekomme ich einen wunderbaren Überblick aus der Luft über das ganze Gebiet und vom Piloten den einen oder anderen für mich sehr hilfreichen Tipp!



Oberhalb der Baumgrenze und für heute MEINER :-)
Auch hier gibt's gesundes Essen im Überfluss
Meine heutigen Begleiter sind unzählige Rentiere ...

Ich umrunde und befische den ganzen See einmal komplett, aber die Saiblinge spielen heute nicht mit ... jedenfalls nicht mit mir!
Rustikales Gelände in Herbstfarben

Der lange Weg zurück ins Tal führt mich erst über die baumlose Kuppe, dann durch mühsames Sumpfgelände und schließlich finde ich erleichtert den alten Pfad, der durch lichten Birkenwald mit bereits abgeworfenen Blättern hinab zum Talsee geht. Dieser Pfad ist in keiner Wanderkarte verzeichnet, aber der erhaltene Tipp von den Locals passte korrekt!
Der Weg führt auch vorbei an kleinen verzauberten Seen ...
.... und durch urwaldähnliche Bereiche, in denen noch Trolle und Elfen zu hausen scheinen
Im letzten Büchsenlicht komme ich wieder im Dorf an ...


Ein neuer Tag: Heute wird bei gutem Wetter zunächst das Boot gewassert ...
.... und das Abendessen ist auf diese Weise schnell gefangen
Dann ist Wandertag am Hauptfluss angesagt. Der Laisälven hat noch so manch wunderbare Stelle zu bieten ... (auch folgende Bilder ...)












Mein letzter Abend in dieser herrlichen Gegend und auf dieser Reise bricht an. Morgen geht es wieder ein Stückchen Richtung Süden ... aber nur ein kleines.


Wegpunkte: ein kurzer Abstecher zum Polarkreis

Szenenwechsel: der Vindelälven und Ammarnäs haben mich endlich wieder :-)
Darauf erstmal ein Norrlands Guld!
Auch hier ist der Herbst bereits in vollem Gange...



Blick vom Potatisbakken. Den Platz muss man einfach lieben ... ich tue das seit 1998
Wandertag ins Vindelfjällen, bei wechselhaftem Regenwetter und starkem Wind
Dennoch einfach nur klasse schön hier oben ...




.... und der ganze Boden ist voller Nahrung !!!









Ein Nachruf für Urban Berglund (*26.03.1955  U04.07.2024), Ammarnäs
Kurze Zeit vor meiner diesjährigen Reise nach Schweden erreichte mich die erschütternde Nachricht vom unerwarteten Tod meines langjährigen Freundes Urban Berglund in Ammarnäs. Seit nunmehr 25 Jahren kenne ich Urban und machte auf meinen Nordlandreisen immer wieder sehr gerne Station bei ihm. Als Angelcamp-Inhaber am Bärtejaure und Hüttenvermieter in Ammarnäs, Landwirt & Bergbauer, sowie als Angel-, Jagd-, Kultur und Naturführer und als ein unermüdlicher Förderer der Dorfgemeinschaft und der ländlichen, nordschwedischen Lebensart riss das Ableben dieses Herzensmensches nun ein riesiges, unersetzliches Loch in alle Bereiche seines großen Wirkungskreises. Ich weiß nicht, ob und wie es mit dem Angelcamp am Bärtejaure nun weitergeht (schaut euch meine früheren Berichte und Fotos von diesem wunderbaren Platz an) - und ich bin noch nicht sicher, ob ich Ammarnäs jemals wieder besuchen werde, denn zu traurig stimmen mich dann die Erinnerungen. Aber ich weiß, dass ich Urban unendlich dankbar bin für all die Zeit, für all das Wissen und die Erfahrungen, für die wunderbaren Fischtage an seinem See und die langen Gespräche auf den Fahrten zum See und am Feuer, die ich mit diesem weisen und gebildeten Mann erleben durfte, der im Übrigen auch keine Mühen gescheut hat, die Sprache(n) seiner verschiedenen Gäste zu lernen! Ruhe sanft und in Frieden, lieber Urban! Meine aufrichtige Anteilnahme gilt auch Christina und Urbans Familie.
Auszüge & Wissenswertes aus dem Nachruf der Famile: Urban Berglund ist im Alter von 69 Jahren gestorben, die nächsten Angehörigen sind seine Lebensgefährtin Christina, die beiden Töchter mit ihren Familien und seine Schwester. Urban Berglund wurde in Bjursas in Dalarna als Sohn von Ingrid und Georg Berglund geboren. Die Familie zog in die Region Skellefta, wo Urban seine Kindheit und Jugend verbrachte und später eine kleine Schwester bekam. Urban absolvierte eine Ausbildung zum Schauspiellehrer bei RAD, mit der er zehn Jahre lang in der Gemeinde Umea zusammenarbeitete. Er heiratete Anna-Lena im Jahr 1983 und hatte die Töchter Pernilla und Andrea. Er interessierte sich sehr für Judo und trainierte Kinder und Jugendliche sowie den schwarzen Gürtel ersten Grades. Urbans Eltern bauten 1978 auf ihrem Gehöft in Ammarnäs das Cottage-Dorf Vindelaforsen. Urban zog nach Hause und übernahm das Geschäft im Zusammenhang mit ihrer Scheidung im Jahr 1991, als seine Eltern in den Ruhestand gehen wollten. In den ersten zwanzig Jahren dort arbeitete und lebte er mit der Künstlerin Marita Norin zusammen und sie gründeten "Kunst und Wohnen" und Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung. 1997 wurde "Kärlekens Tröskloge", ein Kulturzentrum für wichtige Treffen, eingeweiht und ein Jahr später die Kunstausstellung Skulpturum eröffnet. Urban und Marita heirateten 2008 und sie verstarb später nach einem langen Kampf gegen die Alzheimerkrankheit. Seit 2019 betrieb er zusammen mit seiner Partnerin Christina Öster den Bertejaure-Hof mit Bauerndorf, Angellager, Café, Breifabrik, Verlag und Führungen in Ammarnäs. Urban Berglund ist seit 2012 Vorsitzender von Ammarnäs Storytellers and Cultural Guides und die treibende Kraft hinter der Veranstaltung "Ammarnäs Stortellers", die 2017 begann. Was ihn am meisten antreibt, war sein Engagement für das Geschäft und das Überleben der Stadt und der Bergbewohner. Sein Wissen über das Anwesen von Bertejaure und die Geschichten derjenigen, die zuvor dort gewesen waren, waren von unschätzbarem Wert. Urban wird hauptsächlich von seiner Partnerin, seinen Töchtern, seiner Schwester, seinen Enkelkindern, Freunden und den Bergbewohnern in Ammarnäs betrauert. (Auszüge aus dem Nachruf der Familie durch Pernilla Berglund in www.vk.se.)
Quellen: 
Traueranzeige oben: www.familjesidan.de, 
Foto oben links: 
Christina Öster

Urbans Grab auf dem Friedhof von Ammarnäs, nahe bei seinen Eltern und seiner Frau Marita Norin. Der Grabstein ist in Arbeit und folgt ...
Gerne denke ich an unser letztes Treffen 2023 am Bärtejaure zurück, welches jetzt so unschätzbar wertvoll geworden ist ...
***


Wegpunkte: Schöne Morgenstimmung. Weiter geht die Fahrt ins südliche Lappland ...
Mit kleinen Ausflügen an herrliche Waldflüsse, die ich schon von früher kenne, aber lange Jahre nicht mehr besucht habe ...


... und Übernachtungen an solch idyllischen Plätzen

Der Fluss liegt bei Null Grad noch im Morgennebel
Wer hier die Hauptfischart ist, lässt sich unschwer erahnen :-)
Wegpunkte: weiter geht die Reise durch prächtig gefärbte Herbstlandschaften


Ich kann gar nicht oft genug Halt machen, um diese tollen Bilder einzufangen ...




Eines frostigen Morgens sind die Watschuhe aneinander festgefroren ...
die letzten Äschen dieses Trips


Wegpunkte: ... ein alter Bekannter

Wegpunkte: Noch einmal "Proviant" aufgenommen, dann geht es weiter nach Süden ...
Wegpunkte: Mittelschweden ist auch schön!





Wegpunkte: Bonbonstadt Gränna
Wegpunkte: Wieder vorbei an Möns Klint, auf der Fahrt nach Rostock
Foto rechts: Dieses Jahr hat das Treffen mit meinen Fliegenfischerfreunden Kathi und Peter tatsächlich auch noch in Schweden geklappt :-)


Das war's für heute! Vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal!


Lust auf mehr Schweden & Nordland bekommen?
Dann schau doch mal hier herein:
- Reiseberichte und Fotoreports aus Norwegen, Schweden und Finnland
- Reiseberichte und Fotoreports aus Dänemark und Grönland
***


© Ein Beitrag von Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de - Januar 2025. Fotos von Michael Müller.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
zurück zu Schweden, Norwegen...  | zurück zu Reise & Report  | Zurück zur Hauptseite

Copyright © 2025 | www.fliegenfischer-forum.de  |  DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt