06.09.2001:
Wieder eine Riesensauererei in Thüringen:
Vom Gelände des Gelenkwellenwerkes in Stadtilm/Thüringen gelangten 15000 Liter (!!!) ölhaltige Bohremulsion in die Ilm. Die kritische Situation wurde verschärft durch die extreme Niedrigwasserlage. Nach vorliegenden Informationen öffnete sich aus unklaren Gründen der Behälter eines Fahrzeuges einer Entsorgungsfirma, welches mit dem Abpumpen von betriebsbedingt verbrauchter Bohremulsion beschäftigt war, so dass die Bohrmilch auslaufen konnte. Unklar ist indessen, wie so etwas überhaupt in dieser Größenordnung passieren konnte und warum das Gelände nicht gegen weglaufende Flüssigkeiten abgesichert war. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei, sowie Untersuchungen an Wasser- und Fischproben auf Spätfolgen dauern derzeit noch an. Erste Ergebnisse zeigen, das "der Kelch" diesmal wohl an den anliegenden Fischereivereinen vorübergegangen ist. Außer in der unmittelbaren Nähe der Einleitung sind im Flußverlauf bis jetzt keine Fischverluste zu beklagen. Die betreffenden Anglervereine erstatteten Anzeige wegen grober Umweltverschmutzung und -gefährdung. |
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Lesen dazu Sie die untenstehenden Zeitungsmeldungen der Thüringer Allgemeinen und schauen Sie sich die bezeichnenden Bilder an: |
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Schmiermittel vergiftete erneut
die Ilm.
Arnstadt: Bei einer Havarie im Gelenkwellewerk Stadtilm bei Arnstadt sind gestern Morgen rund 15 000 Liter eines Kühl- und Schmiermittels mit einem Ölanteil von 5 Prozent in die am Werk vorbeifließende Ilm gelangt. Ein Entsorgungsfahrzeug hatte zunächst die Flüssigkeit aus den Anlagen abgepumpt, danach öffnete sich aus bisher ungeklärten Gründen die hintere Klappe des Fahrzeuges wieder, und das Schmiermittel floss in die Ilm. Die nach einer Viertelstunde gerufene Feuerwehr konnte nur 700 Liter mit Sperren binden, da die Emulsion wasserlöslich ist. Staatsanwaltschaft und Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Geklärt werden soll auch, warum die Feuerwehr nicht sofort gerufen wurde. |
Der TÜV wure beauftragt, die
Ursachen für das Öffnen der Klappe zu untersuchen.
Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar, da noch nicht klar ist, ob sich die Emulsion im Fluss ausreichend verdünnt. Allerdings rechnen Experten mit einem Verkleben der Kiemen der Fische, dass ebenfalls zum Tod führt. Bereits am gestrigen Nachmittag fand man die ersten toten Tiere bei Großhettstedt. "Es gibt aber klare Anzeichen, dass es noch mehr werden", so Ulf Höhne von der unteren Wasserbehörde. Die Emulsion hatte sich erst Stunden nach der Havarie flußabwärts bei Hettstedt gesammelt und die Ilm in einen weißen Fluß verwandelt. Die Ilm war bereits mehrfach von Umweltkatastrophen betroffen. |
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