Eine Fliegenfischertour
an die Savinja in Slowenien
Von Rainer und Björn Schmalz + einem Datenblock von Michael Sanna |
Am 15.04.2005
starteten wir zu unserer lang herbeigesehnten Angeltour nach Slowenien
an die Savinja. Unser Zielort Ljubno liegt ca. 60 km südlich von Klagenfurt.
Da wir nicht sicher waren, ob der kleine Grenzübergang auf der Kuppe
der Alpen auch noch nach 20:00 Uhr geöffnet war, zogen wir den längeren
Weg über Ljubljana vor.
Verschiedene Faktoren waren dafür verantwortlich, das wir unsere Pension erst gegen 22:00 Uhr erreichten. Müde, hungrig, aber froh, ohne größere Probleme angekommen zu sein, stiegen wir aus unseren Fahrzeugen und wurden zum ersten mal angenehm überrascht. |
Man wartete
schon auf uns und teilte uns mit, dass wir nach einer kurzen Zimmerzuweisung,
direkt Essen kommen könnten. Bei einem Topf mit Spaghetti und Scampi
und einem kühlen frischen Bier hatten wir die Reisestrapazen schnell
abgeschüttelt und 1 Stunde später die nötige Bettschwere
erreicht, um uns voller Vorfreude auf den nächsten Tag zur Ruhe begeben
zu können.
Nach einem reichhaltigen und sehr guten Frühstück am nächsten Morgen, fuhren wir zur „Angelhütte“ des ansässigen Fischereivereins zur Einweisung in die Angelstrecke und zum Erwerb der 3-tägigen Lizenz. |
Die zweite
angenehme Überraschung erwartete uns beim Anblick der Anlage des Fischereivereins.
Ein Vereinsheim mit Wirtschaftsbetrieb, Speise- und Wirtschaftsraum, eine
Veranda über einem Angelteich gebaut, eine eigene Fischzuchtanlage
sowie ein großer Angelteich nur für Fliegenfischer.
Der deutschsprechende Präsident des Fischereivereins empfing uns sehr freundlich und wies uns sofort in die Eigenheiten der Savinja ein. |
Trotz aller
positiven Eindrücke die wir durch die Unterkunft und der Verpflegung
hatten, waren wir nach dem Erwerb der Angellizenzen nicht mehr davon abzuhalten
ans Wasser zu kommen.
Im Bereich unserer Lizenzen fuhren wir die Savinja aufwärts, da sich direkt an der oberen Grenze ein Nebenfluss befand, der unberührt von der Schneeschmelze die die Savinja mit ca. 50cm mehr Wasser und milchig färbte, unberührt blieb. |
Nach dieser knapp einstündigen Feinerkundung gab es nun kein Halten mehr. Aufgeteilt in kleine Gruppen, zog es uns endlich mit der Rute in der Hand ans und ins Wasser. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Wahl der Köder wurde es uns allen durch die professionelle Betreuung von Herrn Sanna, dem Ausrichter der Slowenienreise, vereinfacht, auf die richtige Wahl von Nymphen und Streamer zurückzugreifen und damit wunderschöne Bach- und Regenforellen zu fangen. |
Die sechs
Angeltage an der Savinja wurden zu einem wunderbaren Erlebnis, denn nicht
nur, das wir, trotz den noch eingeschränkten Wasserbedingungen, viele
herrliche Fische fingen, auch das Drumherum, die sehr gastfreundliche Art
von allen Mitgliedern des Fischereivereins.
Besonders bemerkens- und empfehlenswert war unsere Pension (www.plaznik.com) mit den sehr schmackhaften und reichhaltigen Mahlzeiten, die auf unseren Wunsch hin landesüblich zubereitet wurden. Dem gemütlichen Aufenthaltsraum an dem mancher Fisch abends noch größer und kampfstärker wurde, sowie der jederzeit freundlichen und hilfsbereiten Besitzerin und der herrlichen Lage. Rainer Schmalz |
Meine erste
Bachforelle: von Björn Schmalz
Im April startete
ich mit einer Gruppe von Fliegenfischern unter der Führung von Michael
Sanna zu einem einwöchigen Fliegenfischerurlaub, an die Savinja.
Zurück zur Savinja. Da am ersten Tag das Wasser noch recht hoch und von der Schneeschmelze getrübt war, waren meine Versuche mit der Trockenfliege wenig erfolgreich. Unter der Anleitung unseres Guides Michael wurde die Rute fürs Fischen mit der Nymphe umgerüstet und mir kurz die Grundbegriffe des Nymphenfisches erläutert. Meine fehlende Erfahrung versuchte ich mit viel Eifer und Geduld auszugleichen. Um mich bei meinen ersten Versuchen mit der Nymphe nicht allzu blamieren zog ich mich Flussaufwärts zurück. |
Die ganze
Zeit über befischte ich einen recht ruhigen Pool direkt vor meinen
Stiefeln, um ein Gefühl für die Führung zu bekommen. Aber
so gut mancher Wurf mit Drift gelang, fehlte noch der herbeigesehnte Anbiss.
Nach einem gelungenen Wurf ließ ich die Nymphe über den Pool hinaus, in der Strömung abwärts treiben. Mitten in der Drift ein zartes Stoppen der Schnur, den Arm hoch und ein mächtiger Ruck ließ meine Rutenspitze Richtung Wasser und meinen Adrenalinpegel in die Höhe schnellen. |
Flussaufwärts
an mir vorbei schwamm der Fisch in den Pool hinein zog dort unaufhaltsam
einen Kreis nach dem anderen, während mir alle Möglichkeiten
durch den Kopf schwirrten, die einen Verlust des Fisches nach sich ziehen
könnten: die Schnur auf Spannung halten, den Arm hoch, nicht zu hart
bremsen, hoffentlich habe ich den Sicherungsknoten gemacht, habe ich auch
den Knoten vor dem zuziehen befeuchtet, ich meine doch, das ich das 20iger
Vorfach benutzt habe oder war’s das 14er?
Mein Arm schmerzt! Doch das war dem Fisch egal, die Hoffnung ihn in dem Pool ausdrillen zu können erfüllte sich nicht. |
Rasant zog die Forelle nun Stromab in die harte Strömung, mein Mittelfinger besaß nun einen roten Querstreifen, genau so breit wie meine Flugschnur, aber der Fisch wird langsamer und ließ sich mit Glück auch kurz darauf am Ufer landen. Ich war stolz wie Oskar meine erste Bachforelle von 56,5 cm in den nassen Händen halten zu können, vor lauter Aufregung hatte ich nicht bemerkt, das mein Vater und unser Freund Mark, den ganzen Drill verfolgt und einige Bilder dabei geschossen haben. |
Nach einem
Erinnerungsfoto wurde die schöne Rotgetupfte wieder der Savinja übergeben.
Es folgten in der Woche noch schöne Regenbogen-, Bachforellen und auch noch eine Äsche, aber dieses erste Erlebnis ist mir auch heute noch wie ein Film in meiner Erinnerung. Björn Schmalz |
Informationen:
Oberes Savinjatal. Willkommen im Spielplatz der Natur! Die ausgedehnten Nadelwälder bedecken das Bergland, hoch über der Waldgrenze heben sich die noch im frühen Sommer mit Schnee bedeckten Gipfel der Savinja Alpen empor. Aus ihren "Busen" entspringt die Savinja, die dann anmutig als Wasserfall Rinka den Spung ins Logartal wagt. Wunderschöne geformte Alpentäler, über glatte Felsen fallende Wasserfälle, mit Wassertropfen und Tropfsteinen besäte, in Höhlen entblößte Unterwelt und zahlreiche Felssäulen und Gewölbe sind Zeugen einer stürmischen, geologischen Vergangenheit. Naturparks: Logartai, Robanov kot und Gulte. Ausgedehnte Wälder, sowie die gut erhaltene Kulturlandschaft sind die Vorzüge, die keine andere Wahl als naturidentische Dauerentwicklung zulassen. Der Sportanglerverein
Ljubno ob Savjnji:
|
Angeln in
Savinja und Lucnica vom 15.April bis 31.Oktober. Nur Fliegenfischen auf
Äsche, Bachforelle, Regenbogenforelle. Die Gemeinde Ljubno bilden
der Markt Ljubno und die Ortschaften
Savina, Primoz, Planina, Ter, Juvanje, Radmirje, Melise und Okonina. Wegen seiner außerordentlichen Lage ist dieser Landstrich ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für zahlreiche, wunderschöne und interessante Ausflüge sowie für Berg /Wandertouren in der mannigfaltigen Landschaft. |
Auszug aus
den Fischereibedingungen:
Nur Fliegenfischen.
Erlaubt ist die Verwendung von einer Fliege - widerhakenlos oder mit angedrücktem
Widerhaken. Trockenfliegen, Nymphen. Keine Bootsbenutzung erlaubt. Von
Brücken fischen verboten.
|
"Revier 2":
Savinja (von Zufluss Lucnica bis Brücke über Savinja)
"Revier 3": Savinja (von Staudamm Pekov bis Staudamm Kalencev in Okanina). 15.4. bis 31.5.: erlaubt auch Streamer über 5 cm Länge; 1.6. bis 31.10.: nur Trockenfliegen und Nymphen Für alle Reviere gilt: Drei Fische dürfen aus den Fischteichen um das Vereinsheim Ribiski Dom in Ljubno mitgenommen werden. Buchungsinfo:
www.fliegenfischerschule-
|
zurück zu "Kroatien, Slowenien, Bosnien | zurück zur Übersicht "Reise & Report" |