Kola Trout August 2002 | von Christian Eckert |
Wer die wilde Bachforelle zu
seinem Lieblings- fisch erklärt hat wird mir zustimmen, das bei
den besten Fanggründen immer wieder ein Name auftaucht,: Die russische
Kola- Halbinsel.
Der Anbieter, zu dem wir alleine vom Namen her das meiste Vertrauen hatten war die schwedische Firma LOOP. Um es vorweg zu sagen, es war der schönste Angelurlaub, den |
man sich vorstellen kann. Wir flogen
Anfang August über Moskau nach Murmansk um eine Woche Fliegenfischen
auf große Bachforellen zu genießen. Wir, das sind eine Gruppe
von 6 Sportfischern verschiedenster
Nationalitäten, die alle eines gemeinsam haben: Den Traum von den großen Bachforellen. Fotos: oben: Blick auf die Litza
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Von Murmansk aus ging es
mit einem kleinen Bus zum Hubschrauber, der uns
nach kurzem Flug inmitten der Tundra abgesetzt hat. Schnell die 3 geräumigen 2-Mannzelte aufgebaut und, es war zwar schon leicht dunkel, ab ans Wasser. Doch nach 1,5 Stunden einfach drauflosfischen war klar, auch hier springen einem die kapitalen nicht an den Harken. So fielen wir ziemlich erschöpft, aber voller Vorfreude auf den nächsten Tag in unsere Zelte. |
Nach kurzem aber tiefem Schlaf
zogen
mein Bruder Knut und ich los um direkt am Lager das Fischen zu beginnen.
Außer ein paar Schwällen und Fehlbissen verlief der Vormittag
relativ erfolglos. Wir sahen ein das wir noch einiges lernen mußten
um hier zum Erfolg zu gelangen.
Pelle, unser schwedischer Organisator mit viel Kola Erfahrung nahm uns deshalb am Nachmittag Stromabwärts mit um uns einige vielversprechenden Pools zu zeigen und zu erklären. Das richtige lesen des Flusses, zu erkennen wo die Fische stehen ist hier sehr sehr wichtig, da es sich um eine Wildpopulation handelt, die aus großen aber wenigen Fischen besteht, die sich einen großen Lebensraum teilen. |
Ich warf nach Pelles Worten
einen Pool systematisch an. Es war aufgrund der
kühlen Witterung keine Forelle beim Steigen zu sehen. Dies sollte die ganze Woche so bleiben. Also warf man die guten Stellen blind an. Der Riesenvorteil dieses Wetters war allerdings, das uns auch keine einzige Mücke gestochen hat und das ist normalerweise um diese Jahreszeit ein echtes Problem. Doch zurück zum Fischen.
Nach wenigen Minuten attakierte eine schöne
Fotos: oben: Camp-Dreampool: Einfach
aber direkt am Fisch, unser Zelt am Dreampool-Litza
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Sie war 54cm lang und wog
ca. 3,5 Pfund. Sie entsprach damit in etwa der Durchschnittsgröße
der gefangenen Forellen. Der Fisch wurde wie, außnahmslos alle, zurückgesetzt.
Ich genoß den Erfolg und überließ meinem Bruder den Pool, der an diesem Nachmittag auch noch 2 schöne Forellen landen konnte. Der Erfolg in der Tundra ist
vor allem davon abhänig die richtigen Stellen im Fluß zu finden.
Erfahrung und die Bereitschaft auch längere Wanderungen zu machen
sind der Schlüssel zu Erfolg. So sind mache Pools für 10 Forellen
Die Litza ist ein Fluß mit einer durchnittlichen Tiefe um die 70cm und einer Breite von 30-40metern. Er schlängelt sich meist mit langsamer Geschwindigkeit duch die Tundra. |
Das Wasser ist klar aber dunkel.
Wir wechselten nach 3 Tagen einmal das Lager um mit dem Hubschrauber weiter
Stromabwärts zu gelangen.
Hier errichteten wir unser Champ an einem der schönsten und fängigsten Stellen der Litza, dem Dream-Pool-Litza. Stellen Sie sich vor alleine an einem wunderschönen Fluß zu stehen mit jedem Wurfdie Chance auf den Fisch Ihres Lebens und bei jedem Biss die Gewißheit das es sich um einen feisten Broken handelt. |
Die meisten gefangenen Fische
waren zwischen 50 und 60 cm lang. Sehr wenige kleinere Fische. Täglich
wurden aber auch Größere gefangen. Die größte Forelle
der Woche war 74cm groß gefangen von Peter aus Norwegen.
Martin Risberg, der beste Fliegenfischer den ich je kennengelernt habe, fing in 6 Angeltagen über 45 Forellen über 3 Pfund. Erfahrung und die unbedingte Liebe zu seinem Sport zeichnen Ihn aus. Doch auch für mich, den Kola-Neuling war die Woche ein Traum. Über 25 Große Forellen bis 70cm und unzählige Bisse, attackierte Fliegen und Fehlbisse machen die Fischerei in der russischen Tundra zum besten, spannensten und schönsten was ich mir als Fliegenfischer vorstellen kann. Fotos: oben: Der Lohn eines langen
Marsches an den Pina River: Eine Brown von ca. 5 Pfund
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Das Wetter ist kühl aber angenehm und die spärliche Vegetation am Fluß erlaubt ein herrliches Werfen und einen minimalen Material- verlust. So verlor ich in einer Woche pausenlosen Fischens nur zwei Fliegen. Eine im Busch und eine im Drill, obgleich regelmäßig und nach jedem Fisch das Vorfach kontrolliert und gewechselt wurde. Das ist auch Pflicht, um nicht den Fisch seines Lebens zu verlieren. Fische von über 80cm sind überall im Fluß, jederzeit möglich und werden regelmäßig jedes Jahr gefangen. |
Das Konzept der russischen Regierung
die Flüsse Der Kola Halbinsel an westliche Firmen für Forellen
und Lachsangler zu verpachten funktioniert offentsichtlich sehr gut.
Das konsequente C&R - Fischen und die streng limitierte Zahl der Angler garantiert auch für die nächsten Jahre eine Forellenfischerei die weltweit das beste darstellt, was ich je erlebt habe. |
Wer eine unvergleichliche Fischerei
auf Traumforellen erleben möchte, sollte sich nicht durch "Russland"
abschrecken lassen.
Die Organisation und Visaformalitäten sind auf jeden Fall den Aufwand wert. Fotos: oben: Martin mit Forelle
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Mit der Firma LOOP und deren
Organisator Pelle Persson waren wir mehr als zufrieden.
Die Woche mit den anderen begeisterten Sportfischern hat uns alle sehr verbunden und es war eine tolle Zeit der Kameradschaft und Freundschaft. |
Weitere Information:
www.looptackle.se/
Christer Sjöberg
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