Urlaubsbericht 2004:
Kitimat Urlaub in Britisch Columbien 
von Rolf Modes

Urlaubsbericht vom 11. bis 30. Juli 2004

Unseren Fliegenfischerurlaub 2004  verbrachten wir (das bin ich Rolf Modes, meine Frau Ingrid und Uwe Schmitt) in unserer zweiten Heimat in Kitimat BC. Ein Bekannter besorgte uns einen Wohnwagen und ein Auto mit Allradantrieb. Wir wurden am Flughafen von ihnen abgeholt. Ab sofort übernachteten wir dann im Wohnwagen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir dann mit dem Wohnwagen an unseren Standplatz auf der Kiesbank am Kitimat. Nach dem Aufstellen des Wohnwagens fuhren wir in die Stadt, um die Angellizenzen zu besorgen. Einige Utensilien zum Fliegenbinden, wie Federn und Haken nahmen wir auch mit. Mit dem Einkaufen der Nahrungsmittel und Getränke endete unser Stadtbummel und wir fuhren wieder an den großen Sprucebäumen vorbei zum Wohnwagen.

Nach der Rückkehr zog es mich magisch an den Fluss zum Fischen. In dieser Zeit versorgte Ingrid unser Gepäck und richtete sich häuslich im Wohnwagen ein.
Nach zweieinhalb Stunden hatte ich zwei Bisse aber ich konnte keinen landen. Der erste Fisch war ein Königslachs, welcher mein Vorfach zerriss. Nur kurz hatte ich ihn an der Angel, die Rolle sang und die Schnur war schon quer über den Fluss. Diese Flucht kostete mich das ganze 35 er Vorfach.

So ist es eben in einem naturbelassenen Fluss, es sind Bäume und Steine als Hindernisse und Hänger im Wasser. Es sind die stillen Helfer der Lachse.

Es waren noch nicht viele Fische im Fluss. Die großen Run’s kamen später.
Ich ging aus dem Wasser und trank erst einmal einen Kaffee. Nach einer kurzen Unterhaltung fuhren wir den Fluss ab, um geeignete Angelplätze für uns zu suchen. Am Lower Dike winkte uns ein kanadischer Angelkollege. Es war ein Bekannter aus dem letzten Jahr. In einem kurzen Gespräch erzählte er uns, dass er nur 5 Buckellachse gefangen hatte.
Abends endete unser Ausflug wieder am Wohnwagen und vor der „Haustür“ ging ich dann nochmals fischen.
Am nächsten Tag suchten wir einen Weg um auf die Insel vor der Hatchery zu kommen. Diese ist mit Abstand der beste Angelplatz am Kitimat River. Über einen Waldweg entlang des Flusses kamen wir an eine Stelle, welche es uns ermöglichte, trockenen Fußes mit Watstiefeln die Insel zu erreichen.
Leider waren dort schon sehr viele Angler. Allein in Kanada!!!!
Mit dem Auto fuhren wir dann an den Lower Dike und fingen an zu fischen. Unsere kanadische Mitangler hatten schon mehrere Hundslachse gefangen. Auch ich hatte nun Glück und fing meinen ersten Hundslachs in diesem Urlaub.
An diesem Abend kam nun Uwe Schmitt am Flughafen an. Wir holten ihn ab und brachten ihn in ein Motel. Jeden Morgen holten wir ihn ab und dann gab es erst mal Frühstück bei uns im Wohnwagen. Auch Uwe benötigte eine Lizenz, so war der Angelladen von Ron wieder unsere erste Adresse. 

Der erste Angelplatz war der vom Vortag, an welchem ich den ersten Hundslachs fing. Wir hatten ein paar Bisse aber leider konnten wir keinen Fisch landen.

Die Anzahl der Fische im Fluss wurde größer und größer.

Am nächsten Tag fuhren wir an einen Platz weiter oben am Fluss. Beim ersten gehakten Fisch von Uwe, kam ihm doch Zweifel, ob er mit seiner Angel diese großen Fische wirklich landen konnte. Er hatte seine Angel und seine Rolle an einem See in Kanada auf Hechte und Saiblinge erfolgreich eingesetzt. Aber da gibt es bedeutende Unterschiede. Lachse haben eine Urkraft. Drei Fische hatte Uwe noch am Haken, aber seine Angel glich einem Halbkreis und war kurz vor dem Brechen. Schnell wurde es auch ihm klar, hier musste eine neue Angel und Rolle her. Ron’s Angelladen machte das Geschäft. Spaß machte es trotzdem. 
Wir versuchten wirklich alles und Uwe gab sogar oft sein letztes Hemd. Mit zwei Hundslachsen wurden wir an diesem Tag noch belohnt. Diese wurden  filetiert und an einer Tankstelle mit Kühlraum eingefroren. (14 Tage kostet pro Fisch 5 Dollar).
Wie schon erwähnt, der beste Platz am Kitimat River ist die Insel gegenüber der Hatchery. Also versuchten wir es erneut.

Es waren schon drei Franzosen auf der Insel. Einer fragte mich nach meinen Fliegen. Diese hatte ich wieder einmal auf meiner Schildkappe fixiert. Sofort schenkte ich ihm eine. Der Angler hatte Glück und beim zweiten Wurf fing er einen Hundslachs. Dann ging es Schlag auf Schlag. Ingrid fing Fische, ich fing Fische, alle wurden released und können sich der Fortpflanzung widmen. Nur Uwe hatte das Glück, die Riesen am Haken zu haben, leider konnte er sie nicht landen.

Nach mehreren Bissen legte Uwe eine Ruhestunde ein und verlor im Anschluss den Königslachs seines Lebens. Nach dem Anschlag schoss der Lachs quer über den Fluss und stromabwärts. Es wurde knapp mit der Schnur, der Spulenkern war sichtbar. Beim Sprung aus dem Wasser löste sich der Haken. Schade!!!
Es gibt hier auch Plätze, an welchen bei jedem Wurf eine Fliege durch einen Hänger verloren geht. Ron’s Angelladen freut sich. Es ist eine reine Materialschlacht, nur 20% der gehakten Fische werden mit der Fliege gelandet. Deswegen ist es wichtig, die Fliegen selbst zu binden, damit die Kosten nicht ins Unendliche ansteigen.
Nach diesem erfolgreichen Tag erholten wir uns am Lagerfeuer und ich rauchte eine Havanna. Willi und Marianne mit Isabelle kamen an diesem Abend auch noch vorbei und wir sprachen  lange über Gott, die Welt, alte Zeiten und natürlich über das Fischen. Schlafenszeit war um Mitternacht. 

Das ist Isabelle der Kampfhund ==>

Am nächsten Tag war fischen vor unserer Haustür angesagt. Hier schlugen schon die männlichen Hundslachse die Laichgruben für die Weibchen. Ich stand im Wasser und fischte mit meiner 16 Fuß SAGE-Rute. Ich hatte einen Biss von einem großen Hundslachs. Mit seiner rasanten Flucht riss er mir die Leine von der singenden Rolle, wobei sich die Flugschnur löste und in der Strömung verschwand. Ich ärgerte mich sehr über den Verlust von Fisch und Leine, denn vor 4 Jahren verlor ich schon einmal eine Leine an einem Fisch. Ich hoffe und wünsche, Haken und Schnur beeinträchtigen die Fische nicht solange.
Uwe lachte und fragte mich nur was die Leine gekostet hat. In diesem Fall war ich mir fast sicher, dass der Lachs, welcher seine Laichgrube geschlagen hatte, wieder zurück schwamm. Wir fischten noch ca. 2 Stunden weiter und plötzlich hatte Uwe etwas an der Fliege. Beim näheren Hinsehen war es meine blaue Flugleine.
Mit den bloßen Händen und seiner neuen Wathose (Jeans :-) zog Uwe die Leine zu sich, das Wasser hatte ca. 8 Grad. Kein Fischerlatein, der Hundslachs konnte die Fliege nicht ausschütteln und Uwe zog ihn aus dem Wasser.
Dieser Lachs hatte die Freiheit verdient, so ein Kämpfer muss doch für Nachwuchs sorgen.

Kein Fischerlatein ==>

Der Hundslachs freute sich, seine Reise ohne Anhängsel weiter führen zu können und mir wurde klar ich musste am nächsten Tag ein Essen spendieren, was aber nicht so teuer ist wie eine neue Flugleine. Diese Lachse lassen sich von nichts aufhalten, ihr Ziel ist die Vermehrung.

Am Abend des Abfluges wurde alles wieder sorgfältig versorgt. Die Angeln geputzt und verstaut.

Wie immer ging der Urlaub viel zu schnell vorbei und es hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht. Das Fischen war sehr gut, auch wenn dieses Jahr kein Königslachs dabei war. Das Wetter war super, nur noch mit Florida zu vergleichen.

Die Hundslachse sind gute Kämpfer und Schwimmer, ideale Fische an der Fliegenrute.

Für Fliegenfischer, welche auch einmal in Kanada einen Lachs mit der Flugangel fangen wollen: nachfolgend sehen sie meine Ausrüstung dafür:

Links: Meine 4 Stenzelrollen – meiner Meinung nach die besten Rollen für große Fische. Daneben meine Transportkiste für die Rollen. Als Vorfachmaterial verwende ich ausschließlich STROFT GTM.
Meine Fliegenruten:

16 Fuß Sage Zweihandrute Nr.10

9 Fuß Sage Nr. 13  XP

9 Fuß Redingten Nr. 9
 
 

Unten; Das ist mein Bindematerial für Lachsfliegen und daneben sind meine fängigsten Lachsfliegen. 

Schwarz und blau für Königslachs, grün und pink auf Hundslachs und Buckellachs. Viel Glück und Spaß an alle, die versuchen, am Kitimat und Skeena Lachse zu fangen. Rolf Modes
Reiseinfos: 
Ich habe dieses Jahr die Flugreise über ein Reisebüro gebucht. Wir flogen mit der Lufthansa von Frankfurt nach Vancouver, dann mussten wir das Gepäck durch den Zoll bringen und unten auf der gleichen Ebene konnten wir es dann gleich aber wieder einchecken lassen. Der Flug wurde
am gleichen Tag nach Terrace fortgesetzt. Wir fliegen generell im Juli, weil wir dann die Chance auf mehrere Lachsarten haben. Königslachs, Buckellachs, Hundslachs und Sockeye sind dann im Fluss. Die großen Steelhead sind dann auch schon im Skeena.
In dieser Zeit benötigt man drei verschieden schnellsinkende Leinen, 200, 300, 400 g. für bestimmte Strömungen.

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