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(K)eine
Reise der Gegensätze - von gefrorenen Ruten und qualmenden Rollen
- Bericht einer besonderen Fischerreise über das Ende der Welt bis
zum Äquator
Teil 1: In der World’s End Lodge am magischen Rio Irigoyen in Argentinien Ein Reisebericht von Roberto Schmidl, Rob Birker und Carsten Dogs |
Dieser
Bericht soll ein Rückblick auf eine sehr besondere Reise sein, wie
sie die meisten von uns - wenn überhaupt - nur einmal im Leben machen.
Im März 2024 machte sich eine kleine Reisegruppe auf den Weg nach
Feuerland in Argentinien, um dort am Río Irigoyen in der World’s
End Lodge große Meerforellen zu fangen. Nach dieser Reise sollte
es über Panama weiter nach Venezuela gehen, um auf Los Roques die
Vielfalt der Karibik zu genießen.
Autoren dieses Berichts sind zwei Teilnehmer der Reise, sowie ich, Inhaber von pukka destinations. Wir drei schildern die Reise aus unseren unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Idee <Carsten>
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In der
Bella Sofia Lodge am Río Gallegos reift im März 2023 die Idee
zur Reise.
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Roberto
erzählt, dass er kommendes Jahr einen runden Geburtstag feiert, er
hätte großes Interesse, sich einmal Feuerland zu gönnen.
Eigentlich würde er aber gerne mal wieder ins tropische Salzwasser
gehen.
Ohne wirklich nachzudenken sage ich, dass man ja auch beides machen könne - Feuerland und Karibik. Drei von sechs am Tisch finden das eine super Idee! Zwei weitere wollen noch nicht ins Salz, und ich bin sowieso offen für die Idee und biete an, nach der Rückkehr nach Deutschland einfach mal die notwendigen Gabelflüge zu prüfen. Damit hätte ich nicht gerechnet, ich bin aber euphorisch über diese Idee - dieser Trip wäre etwas sehr außergewöhnliches. Ich ahnte damals noch nicht, welche Steine uns in den Weg gelegt würden. Dazu aber später mehr. <Roberto>
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Die World’s
End Lodge - Rob und Carsten kennen sie bereits gut aus vorigen Reisen.
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<Rob> Tropisches Salzwasserfischen? Sollte ich das nicht auch mal endlich ausprobieren? Aber ich möchte doch auch nicht auf meine Reisen zu den silbernen Meerforellen verzichten. Offenbar muss es ja gar kein Entweder/Oder sein, daher war ich auch gleich Feuer und Flamme für die Idee einer kombinierten Reise. Ohne mir darüber im klaren zu sein, dass es vielleicht ein etwas komplexes Unterfangen werden können, allein, was das die doppelte Ausrüstung betrifft… |
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Los Roques
in all seiner Pracht - die Flats sind atemberaubend schön.
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Die Planung und Realisierung <Carsten>
<Roberto>
<Rob>
Vor der Reise <Carsten>
<Roberto>
<Rob>
Kurz vor der Reise <Carsten>
<Roberto>
<Rob>
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Ankunft
in Argentinien
<Carsten>
Nacheinander trudeln sie aus Amsterdam und Frankfurt ein, wir umarmen uns, wir haben es trotz der Streiks alle geschafft! Erst einmal fahren wir alle zum Frühstücken in ein Café. Welch Erleichterung nach der Ungewissheit, ob alle ankommen werden. Zum Mittagessen geht’s in das Vereinsheim des lokalen Angelvereines, direkt gegenüber vom Inlandsflughafen. Empanadas mit Fisch und ein Bier sättigen uns, und kurze Zeit später sind wir auf dem Weg nach Feuerland. Unser Transfer steht schon bereit, und vier einhalb Stunden später sind wir endlich am Ende der Welt angekommen, am Río Irigoyen in der World’s End Lodge. <Roberto>
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Blick aus
dem Hotel in Buenos Aires - trotz aller Widrigkeiten angekommen.
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Abermals
4 Stunden fliegen, denke ich, OMG. In Ushuaia, der weltweit südlichsten
Stadt angekommen, legt sich gemächlich der dunkle Schleier der Dämmerung
schon über die Landschaft, aber wir können doch noch einige grandiose
Eindrücke über diese Berglandschaft wie den Cerro Cinco Hermanos
mitnehmen, bevor der Tag endgültig der Nacht wich. Als wir dann im
Bus auf unserem letzten Stück der langen Reise, der vierstündigen
Autofahrt zur Lodge, sitzen, lege ich mir die Karte Südpatagoniens
abermals in meinem fotografischen Gedächtnis zurecht. Da ich einiges
über die Entdecker der Magellanstraße, der Beagelpassage, der
Francis Passage und Feuerlands und der Stadt Ushuaia gelesen hatte, keimt
auch in mir ein Hauch von Entdeckern und Abenteurern auf. Meine Blicke
und Gedanken schweifen über die fast schon nachtschwarze Landschaft,
um wenigstens etwas davon zu erahnen, wie es zu den Zeiten der Entdecker
wohl war, als mich dann doch die Müdigkeit trotz schaukelnder Fahrt
übermannte. Wir unterbrechen unsere Fahrt kurz im Nirgendwo, um noch
einmal eine Stärkung zu uns zu nehmen. Mein Schlaf wird vom Schaukeln
des Trucks, auf den wir gewechselt haben und den vereinzelt im Scheinwerferlicht
vorbei huschenden Tieren unterbrochen. Nach einer gefühlt endlosen
Fahrt werden wir von den in der schwarzen Einsamkeit strahlenden Lichtern
der Lodge und dem im Schweinwerferlicht schimmern Schild empfangen, auf
dem Rio Irigoyen Lodge steht. Wir sind da! Jetzt schnell die Zimmer beziehen,
die hervorragend und geschmackvoll ausgestattet sind und dann ab ins Bett.
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Das Heim
des Angelvereines Buenos Aires mit angeschlossenem Restaurant. Natürlich
muss man als Fischer vom Steg schauen (zu sehen war im trüben Wasser
nichts…).
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<Rob>
Der Anflug nach Ushuaia ist spektakulär, im Sinkflug kommt man den kargen, zum Teil schon schneebedeckten Gipfeln der Anden immer näher, und plötzlich ist man über dem blauen windgepeitschten Wasser des Beagle Kanals, in der Ferne erahnt man die Ausläufer der riesigen Gletscher in Chile, die sich bis in die Meeresenge erstrecken. Genauso beeindruckend ist
die Fahrt an den Rio Irigoyen, zuerst geht es wieder über die Ausläufer
der Anden in Richtung Norden, um dann auf einer Schotterpiste entlang der
Küste endlich am späten Abend in der Lodge anzukommen.
Die World’s End Lodge – Woche <Carsten>
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Morgendlicher
Blick von den Gästezimmern auf den Aufenthaltsraum und der World’s
End Lodge und den Río Irigoyen.
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Ein Fisch
der Vorwoche.
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Am ersten Tag fangen alle ein paar kleinere Fische, am nächsten Tag landen wir die ersten „richtigen“ MeFos, für die Feuerland so berühmt ist. Volkmar landet einen Fisch mit 87cm, der der Fisch der Woche sein sollte. Ich erinnere mich an das Befischen eines Pools, beim stromauf-Schauen sehe ich einen Fisch an einer Stelle rollen, die wir sonst nie befischen. Am nächsten Tag sage ich Exe, dem Guide, dass ich dorthin möchte, einfach aus einem Bauchgefühl heraus. Exakt an der Stelle des Rollers nimmt ein großer Fisch meine Fliege, leider verliere ich ihn nach kurzem Drill. Besonders ärgerlich, wenn die Chancen auf wenige am Tag beschränkt sind. In den kommenden Tagen bleibt die Fischerei herausfordernd, wir probieren viel - unterschiedlichste Muster, verschiedene Zeiten (keine Mittagspause, länger am Abend fischen, Nebenfluss Malenguena, Oberlauf Irigoyen), wir fangen Fische, aber nicht so wie die Gruppe in der Vorwoche. Am Ende haben drei von den 4 Gästen einen Fisch über 80cm gelandet. Ich drücke dem letzten der vier bis zum Schluß die Daumen, er fischt super, und hätte eine großen Fisch mehr als verdient. Er bekommt Chancen, doch leider bleibt am Ende kein großer Fisch für ihn hängen. Am Freitag morgen um 06 Uhr
gratulieren wir Martín, unserem Koch der Woche, noch mit einem "Viel
Glück und viel Segen"-Kanon, bevor ein langer Reisetag beginnt. Wir
sind pünktlich in Ushuaia, und haben sogar noch Zeit für den
Flug nach Panama einzuchecken (die Lehre der Hinreise habe ich gelernt!).
In Buenos Aires wartet unser Fahrer bereits auf uns bei strahlendem Sonnenschein
und 25 Grad. Nächster Halt ist die Innenstadt, Dirk wird dort übernachten
und am nächsten Tag nach Hause fliegen. Um 19 Uhr haben wir wie eingangs
erwähnt einen Tisch bei Don Julio, einer der besten Parillas (Grillrestaurants)
der Welt. Es gibt kein Steak unter 500 Gramm auf der Karte, und einen Weinkeller
mit mehr als 70.000 Flaschen. Das Essen ist sensationell, um 22 Uhr ist
Fahrer Jorge am Hotel und es geht weiter an den internationalen Flughafen
von Ezeiza.
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Typischer
Anblick am Irigoyen - viel Totholz gibt den Meerforellen perfekten Schutz.
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Im Mittel-
und Oberlauf fliesst der Fluss durch einen Lenga-Wald und wirkt noch mystischer.
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Carsten
mit einem schönen Fisch aus dem Mittellauf.
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Blick aus
der Lodge zu Mittag - eine Guanaco-Herde schaut vorbei.
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<Roberto> Habe ich erwähnt, dass Carsten noch bei der Einweisung um 1 Uhr in der Früh meint, wir wollen schon in der Früh raus zum Fischen? Das habe ich dankend abgelehnt und signalisiert, dass ich dann am Nachmittag mitgehe und erst mal ausschlafen möchte und alles in Ruhe herrichten. Später stellt sich heraus, dass das wohl die richtige Entscheidung war. Das Morgenlicht küsst mein Zimmer, als ich nach einem erholsamen Schlaf aufwache. Ich sehe mir das Zimmer noch einmal in Ruhe an. Es ist klassisch, aber trotzdem geschmackvoll für eine Lodge, alles aus Holz, mit integrierten Regalen und viel Platz für meine Ausrüstung. Das Bad ist geräumig und kuschelig warm. Also zunächst eine Dusche nehmen und dann sehen wir weiter. Im Vorraum der Lodge brennt der Holzofen und so kann ich meine Ausrüstung in Ruhe bei einem gemütlichen Feuer und einer Tasse südamerikanischem Kaffee herrichten. Der Blick nach draußen durch die großen Fenster beeindruckt durch eine grandiose Landschaft, die vom gelben Morgenlicht der aufgehenden Sonne geflutet wird. Also nichts wie raus und in den Aufenthaltsraum der Lodge mit der angeschlossenen Küche, um das hervorragende Frühstück mit Ausblick auf ein Land aus vergangener Zeit zu genießen. Meine Entscheidung, den Vormittag vorerst auszuruhen, war goldrichtig. Ich nutze die Zeit, um meine Ausrüstung akribisch herzurichten und die Umgebung der Lodge mit meinem Fotoapparat zu erkunden. Und so spaziere ich in der argentinischen Sonne die Mündung des Irigoyen bis zum Meer hinunter. Auf meinem Weg treffe ich auf einen Caracara, einige Wildpferde und Guanakos und natürlich jede Menge anderer Vögel. Am Meer angekommen genieße ich den grandiosen Blick auf die Küste des Atlantiks bis hinunter zur Spitze des südamerikanischen Kontinents, die nur noch ca. 60 Kilometer entfernt war. Beim Anblick der Wellen des Atlantiks, die den Strand umarmen, fließen meine Gedanken in die Vorstellung, was wohl all die Seefahrer gedacht haben, die diesen Kontinent das erste Mal nach einer langen Überreise sahen. Ich genieße gerade die Mittagssonne, als die anderen von ihrem ersten Angelabenteuer zurückkehren. Leider war der erste Morgen nicht von Erfolg gekrönt, was meine Entscheidung bestätigte, alles etwas ruhiger angehen zu lassen. Wir nehmen über Mittag eine Stärkung in der Lodge zu uns und dann geht es los, mein erstes Angelabenteuer am Rio Irigoyen. Am Samstagnachmittag ist es dann so weit. Ich stehe mitten im Fluss am Two Colours Pool und mache meine ersten Würfe im Dunklen, aber klaren Wasser. Umsäumt von Kiesbetten, Baumstümpfen, Gräsern und Büschen und alten Bäumen schlängelt sich der Fluss durch diese wundervolle Landschaft. Welch sagenhaften Fischreichtum er wohl vor mir verbirgt? Am heutigen Tage wird er mir sein Geheimnis nicht mehr preisgeben und so bleibt mir nur der traumhafte Anblick der Wildpferde, die im Mondlicht am Ufer grasen, während wir bis in die Dunkelheit unsere Ruten schwingen und immer wieder das laute Klatschen eines rollenden Fisches vernehmen. In der Lodge angekommen gibt es ein wunderbares Abendessen mit einem ebenso im Geschmack schmeichelnden Malbec und zum Nachtisch eine Birne Helene oder so etwas Ähnliches, von dem ich nicht wusste, ob ich es lieber nur ansehen soll oder auch essen, so schön war das Arrangement des Desserts. Sonntag, der siebzehnte März,
es geht weiter! Ich fische meine Nam Original #8 mit Loop Opti Speed Runner
und der Vision Vibe 85 19g/285 mit verschiedenen Poly Leadern von SA! Ein
wunderbares Outfit zum Werfen und Fischen! Ich fische verschiedene Fliegen,
von Woolly Buggers bis zu Nymphen in allen Farben und Größen,
bleibe aber trotzdem Schneider für den Tag. Volkmar fängt den
Fisch der Woche, eine. riesige Meerforelle mit fast 90cm. Ich werde immer
wieder mit den unvergesslichen Eindrücken dieser traumhaften Landschaft
belohnt.
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Die erste
große Meerforelle der Woche.
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Einer der
Top-Holdingpools - oftmals machen die wilden Pferde halt, die hier frei
leben.
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Robertos
große Meerforelle.
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Frost über
Nacht - nicht das, was man sich als Meerforellenfischer wünscht.
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Flyshop
in der Lodge - die gängigen Muster bekommt man hier.
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Die argentinischen
Meerforellen haben einen unglaublichen Konditionsfaktor.
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Es
ist Montag, der achtzehnte März! Wir rüsten auf! Nach der Erfahrung
von gestern benötige ich unbedingt die geheimen Fliegen aus der Lodge.
Also hole ich mir ein paar Streamer aus dem kleinen Flyshop der zur Lodge
gehört. Und siehe da, am Vormittag ist es dann so weit, ich fange
meine erste schöne Meerforelle! Kein Klopper, aber der Bann ist gebrochen.
Das Ganze wieder am Two Colours Pool! Ich freue mich, als ich den wunderschön
gezeichneten Fisch wieder in seine Freiheit entlassen darf und genieße
den Moment im warmen Licht der Sonne Patagoniens.
Dienstag, der 19. März! Es ist kalt, die Ruten sind mit Raureif bedeckt. Aber die aufgehende Sonne macht der Kälte schnell den Garaus. Wir fahren wieder raus zum Wasser. Der Irigoyen fließt ruhig und gelassen wie immer. Ich mache mich ans Werk. Der grüne Wooly Bugger fliegt mehrmals schräg stromab zum anderen Ufer und tritt dann die Reise zum Swing an. Mehrmals durchschneidet die Schnur das Licht der Morgensonne! Ich freue mich über meine gelungenen Würfe und deren nahe Platzierung am Ufer, dann ein Stopp, ein Klopfen. Da ist er, der Einschlag des Monsters! Mein Puls steigt rasant- und die Spannung ins Unermessliche! Endlich, endlich habe ich einen dicken Fisch an der Angel! Und groß ist der! Zunächst lässt er sich gar nicht blicken und ich muss ewig kämpfen, bevor ich ihn das erste Mal sehe. Unser Guide ist nervös, er wusste wohl, dass das ein besonderer Fisch ist. So geht der Kampf gefühlte 10, oder 20 oder vielleicht 30 Minuten, bis er ans Ufer kommt zum beachen. Dachten wir, aber eine erneute Flucht verlängert meine brutale Anspannung nochmals. Beim zweiten Anlanden ist es so weit, unser Guide ergreift das Beast in erfahrener Manier und wir haben ihn gelandet. In mir löst sich der Urschrei, den wohl noch die Einwohner der 300 km entfernt gelegenen Falkland Inseln gehört haben müssen. Ganze 85 cm lang und mega fett ist diese gigantische Meerforelle. Da liegt er, der Fisch meines Lebens! Was für ein wunderschönes Tier. Nach ein paar Aufnahmen und Vermessen darf der Fisch wieder in seine Freiheit des dunklen Wassers des Irigoyen entschwinden. Die nächsten zwei Tage
fischen wir teils in der Mündung auf den sagenhaften Robalo. Ich habe
mehrere Bisse und fange kleinere Exemplare der Marke Bachforelle, kämpfe
mit dem Wind, aber eine große Dame mag wohl nicht mehr ans Band gehen.
Egal, ich bin immer noch geflasht von dem Monster, das ich gefangen habe.
Am frühen Morgen des
22. März war es dann so weit, die Abfahrt nach Venezuela stand an.
Mit dem Atlantik zu unserer Rechten fuhren wir Richtung Norden nach Ushuaia.
Mein Blick durfte noch einmal über die weiten Küsten Südamerikas
schweifen, die von den Wellen des Atlantiks gestreichelt wurden.
<Rob>
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Auch im
März steigen noch frische Fische in den Irigoyen auf.
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Robs Fisch
der Reise - ebenfalls noch recht frisch, und kugelrund. Für diese
Fische reist man ans Ende der Welt.
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Die Sonnenuntergänge
in Feuerland sind magisch.
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Die Weiterreise über Panama nach Venezuela <Carsten>
Die Immigration verläuft bürokratisch, aber unproblematisch. Ein mulmiges Gefühl macht da schon eher, dass meine Tasche nicht da ist. Das Apple-Airtag in der Tasche beruhigt mich aber schnell (ein Must have für Reisende!), der Flughafenmitarbeiter bestätigt dass es Übergepäck ist und daher per Hand in den Flughafen gebracht wird. Nach Ausfüllen der immigration cards müssen wir das baggage tag abgeben (warum auch immer, das erklärt niemand), und wir gehen dann Richtung Ausgang. Das Gepäck wird noch einmal gescannt, selbst unsere Drohen machen keine Probleme (wären aber eh angemeldet). Unser Kontakt in Caracas am Boden steht bereit, alles funktioniert wie geplant. Unterwegs fahren wir vorbei an kleinen Straßenläden, die Menschen sind auf den Straßen, Salsa und Reggaeton tönen von jeder Ecke. Eine völlig andere Südamerikaerfahrung, ganz anders als das europäisch anmutende Argentinien. Wir fahren binnen sieben Minuten ins Mariott Hotel. Etwas morbider Charm, aber trotzdem sauber und komfortabel. Kurz nach Ankunft genießen wir Kaffee und Bier auf der Terasse des Hotels mit herrlichem Blick auf die Karibik. Geier kreisen über uns, Papageien sitzen in den Bäumen, es fühlt sich so gut an wieder hier zu sein! <Roberto>
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Restaurant
Don Julio in Buenos Aires.
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Vorbereitungen...
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…auf fantastische
Steaks.
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Der Weinkeller
von Don Julio. | Unten: Ankunft in Venezuela.
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Gestärkt mit Essen und Wein geht es nun weiter, von Buenos Aires nach Panama City über Nacht. Ich glaube, ich bin jetzt schon körperlich am Ende, aber dann doch wieder vollkommen angespannt. Ich genieße es, einfach zu reisen, rastlos, um alle Eindrücke einzusaugen, die mir die verschiedenen Länder und Kulturen bieten. In Panama City angekommen, warten wir auf unseren Weiterflug nach Caracas. Ich versuche in einer Lounge zu duschen, ohne Glück. Na dann muss eben mein Sitznachbar meinen „männlichen" Duft aushalten, dachte ich mir. Mit etwas Stärkung und einem guten Espresso Macchiato am Flughafen in Panama geht es weiter nach Venezuela. |
Endlich landen wir dann
nach schätzungsweise 30 Stunden Reise in Caracas und machen uns zum
Hotel auf, um am nächsten Tag weiter nach Los Roques zu fliegen. In
diesem Moment haben wir den kompletten südamerikanischen Kontinent
vom Süden bis zum Norden durchquert. Erschöpft lassen wir uns
auf ein Bier und etwas zu essen nieder, um uns auf den nächsten Morgen
vorzubereiten.
<Rob>
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![]() Ein Bericht von Carsten Dogs sowie Roberto Schmidl und Rob Birker für www.fliegenfischer-forum.de - Januar 2025. Fotos/Copyright: Carsten Dogs. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. zurück zu Argentinien, Chile, Brasilien | zurück zur Übersicht Reise & Report | zurück zur Startseite |